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Farewell Hausanschluss

Das stationäre Telefon, das daheim im Flur oder im Wohnzimmer steht, gehört zwar immer noch zur deutschen Durchschnittswohnung, wird aber, so die Experten, in den kommenden Jahren wohl langsam aber sicher aussterben. Mit einer Träne im Augenwinkel werden wir unsere alten Telefone während der kommenden Dekade wohl oder übel zu Grabe tragen müssen. Dann wird jeder seinen Hauptanschluss in der Hosentasche mit sich herumtragen, um rund um die Uhr erreichbar zu sein. Das ist praktisch, zweckgerecht, aber irgendwie auch unbehaglich.

Die Generation Smartphone

Mit dem Smartphone mal eben in der U-Bahn durch das Internet surfen oder mit der „Whatsapp“ auf der Arbeit mit den Freunden chatten – das ging vor zwanzig Jahren eben noch nicht. Es konnte froh sein, wer zu Hause ein robustes Posttelefon auf dem Beistellschränkchen stehen hatte. ISDN gab es noch nicht und wer den Hörer zur falschen Zeit abhob, platzte mit etwas Pech mitten in ein Gespräch der anderen Leitung. Heute ist alles wesentlich funktioneller: Mit dem Smartphone oder dem Tablet sind die Anwendungsmöglichkeiten scheinbar unbegrenzt und mit der UMTS Flat von Base werden auch größere Datenmengen zwischen den Anwendern ganz einfach hin- und hergeschoben. Es scheint uns zu Recht mehr wie ein Segen, aber hin und wieder auch wie ein Fluch. Täuscht uns unser Gedächtnis oder waren die Zeiten vor dieser bahnbrechenden Technisierung doch noch ein wenig langsamer, gemäßigter? Wie hat man eigentlich vor 30 Jahren den Alltag überstanden, wenn man mobil gar nicht zu erreichen war? Kam man nach getaner Arbeit zu Hause an, wurde das Telefon während des gemeinschaftlichen Abendessens nicht abgenommen – das ziemte sich einfach nicht! Auch wusste man bevor man den Hörer abhob nie, wer auf der anderen Leitung auf einen wartete. Heute reicht ein kurzer Blick auf das Display und ein Bild mit vollständigem Namen verrät den Anrufer. Hat man keine Lust, sich mit ebenjener Person zu unterhalten, kann man sie einfach blockieren, ohne dass er oder sie etwas davon mitbekommt. Wir sind immer und überall mit der Welt verbunden und erlauben großen Konzernen und auch den kleinen App-Herstellern, unsere Bilder einzusehen, unseren Standort zu ermitteln und unsere Vorlieben herauszufinden. Von dieser Seite betrachtet, scheint die Vergangenheit geradezu unschuldig.

Die positive Seite

Missen will die technischen Errungenschaften aber trotzdem niemand. Die grenzenlose Kommunikation hat auch sehr viele positive Seiten. Verspürt man in Berlin plötzlich das Bedürfnis, mit einem Bekannten oder Verwandten in Peking zu kommunizieren, greift man einfach zum Smartphone und erreicht den Gesprächspartner auf der anderen Seite der Welt völlig kostenlos über das Internet – mit Kamerabild versteht sich. Die Welt will zusammenrücken und es gibt nur noch den Weg in die Zukunft.