7 Akku-Staubsauger im Praxistest: Dirt Devil, Dyson, Grundig, Kärcher, Philips und Sichler
Test von Stefan Witzel und Vera Sattler, 5.7.2019, Fotos: Hersteller

Kaum ein elektrisches Reinigungsgerät kommt in Haus und Heim wohl häufiger zum Einsatz als ein Staubsauger. Hier haben sich die Akku-Modelle inzwischen ihren Platz erobert, zumal sie in Sachen Saugkraft gut mithalten können; vom kabellosen Komfort ganz zu schweigen. Wir wollten wissen, welche Art von Akku-Staubsauger für uns am meisten Sinn macht, wie bequem die Anwendung ist und wie effizient das Saugergebnis. Für den praktischen Test haben wir 7 Akku-Staubsauger zum Großreinemachen geladen.

Bei unseren kabellosen Testkandidaten handelt es sich um beutellose Staubsauger, die mit Zyklontechnik arbeiten. Dabei wird der eintretende Luftstrom in Rotation gebracht und die gröberen Schmutzteile in den Auffangbehälter geblasen. Der feine Staub wird in einem Papierfilter aufgefangen, der regelmäßig gereinigt werden muss, damit die Saugleistung nicht gemindert wird. Alle Sauger haben einen waschbaren Filter.

Bei den Modellen von Dirt Devil, Dyson, Kärcher, Sichler und Philips befindet sich der Handgriff direkt am Motorgehäuse. Es folgt ein Verlängerungsrohr, an dem die meist rotierende Saugbürste (Ausnahme Kärcher und Sichler 2in1) angebracht wird. Die Reinigungsexperten können also sowohl als Handsauger oder mit dem Verlängerungsrohr als ausgewachsener Bodensauger genutzt werden. Der Kärcher-Staubsauger hat ein Teleskopsaugrohr, das sich stufenlos auf die gewünschte Länge einstellen lässt, das Modell von Grundig ist mit einem herausnehmbaren Handteil ausgestattet; beide Staubsauger sind selbststehend. Aufgeladen werden die Sauger über ein Netzteil. Grundig bietet eine Park- und Ladestation, Dirt Devil und Dyson haben eine Wandhalterung im Gepäck. Alle Geräte geben über eine Anzeige Auskunft über den Ladezustand.

Für unseren Test haben wir verschiedene Bodenbeläge mit einer speziellen „Staub-Schmutzmischung“ präpariert. Ein Härtetest für die Geräte, denn Staub und Schmutz in dieser Menge wird wohl in keinem Haushalt anfallen. Alle Testkandidaten sind für Hart- und Teppichböden geeignet.

 

Dirt Devil Blade 2

Der Dirt Devil Staubsauger arbeitet mit einem 32 Volt Lithium HD-Power-Akku und bietet zwei Leistungsstufen. Saugrohr und die Bürstenwalze werden einfach an das Handteil mit Motor geklickt. Ein Knopfdruck lässt die Walze in der Bürste rotieren - dann leuchten auch die LEDs - die Rotation sollte laut Hersteller auf harten Böden jedoch ausgeschaltet sein. Wir lassen den Sauger zunächst vollständig aufladen und konfrontieren ihn dann auf Höchststufe mit unserer „Staubmischung“. Er liegt gut in der Hand, lässt sich leicht bewegen und bewältigt seine Aufgabe bis auf einige Krümel ordentlich, ist aber auf dieser hohen Saugstufe recht laut. Für das anschließende Entleeren des Staubbehälters sind zwei Hände gefragt; das ganze Prozedere gestaltet sich aber einfach. Das Zubehör: eine Wandhalterung, in die der Sauger einfach fest eingedrückt wird. Hier können auch das Ladekabel und der Bürstenaufsatz für die Fugendüse befestigt werden. Die Fugendüse selber wird mit Hilfe einer kleinen Halterung direkt am Saugrohr angebracht. Die gemessene Betriebszeit bei höchster Leistungs­stufe: 13 Minuten. Bei der Saugkraft hat der Dirt Devil einen mittleren Platz belegt.

+ Wandhalterung
+ LED-Beleuchtung bei rotierender Bürste
- unangenehmes Sauggeräusch

Dyson V8 absolute

Auch der Dyson Akkusauger ist für alle Böden geeignet und kann sowohl als Handstaubsauger und mit Verlängerungssaugrohr als Bodenstaubsauger eingesetzt werden. Alle Zubehörteile – zwei waschbare Bürstenwalzen, Minibürste, Fugendüse mit Bürstenaufsatz – können direkt an das Handteil mit Motor oder an die Saugrohrverlängerung geklickt werden. Mitgeliefert wird eine Wandhalterung als Park- und Aufladestation. Der Dyson V8 arbeitet mit 21,6 V und bietet zwei Saugstufen. Nach dem vollständigen Aufladen führen wir den V8 an den Start und schalten auf maximale Saugkraft. Er lässt sich einfach über unsere Teststrecke manövrieren, liegt sehr gut in der Hand und schluckt bereits bei der ersten Fahrt alle Schmutzpartikel. Das Motorgeräusch ist laut, aber nicht unangenehm. Gut gelungen ist das Konzept für die Entleerung des Staubbehälters, denn diese gelingt - wenn man einmal weiß wie es geht - mit einem Handgriff; so kommt man mit dem Staub nicht in Berührung. Die gemessene Betriebszeit bei höchster Leistungsstufe: knapp 7 Minuten. Bei der Saugleistung liegt der Dyson vorn im Testfeld. Für normale Verschmutzung reicht beim Dyson sogar die geringere Saugstufe, dabei hält der Akku für 25 Minuten.

+ Wandhalterung
+ Viel Zubehör
+ Saugleistung
+ Ein-Hand Staubbehälter-Entleerung

Grundig VCH 9832

Der Grundig VCH 9832 ist ein selbststehender Bodenstaubsauger mit einem praktischen Klappgriff und einem herausnehmbaren Handteil. Der Sauger geht mit einem 21,6 Volt Lithium Ionen-Akku und zwei Leistungsstufen ans Werk. Geparkt und aufgeladen wird der Sauger auf einer Ladestation mit Zubehörfach, Steckernetzteil und Kabelaufwicklung. Nach dem Aufladen schalten wir auf die höchste Leistungsstufe und führen den VCH 9832 über die Teststrecke. Mit verträglichem Geräusch und rotierender Bürste liefert der Sauger ein sauberes Ergebnis ab – und das bei „sehr guter Führung“. Das Zubehör: eine Fugendüse und ein Pinselaufsatz für Möbel. Beides wird am Handteil angebracht, das blitzschnell entnommen ist und sich komfortabel handhaben lässt. Das anschließende Entleeren des Staubbehälters ist schnell erledigt, wenn man einmal weiß, wie es geht. Die Saugleistung ist sehr gut, die gemessene Betriebszeit bei höchster Leistungsstufe beträgt 30 Minuten. Ein weiterer Pluspunkt ist die LED-Beleuchtung an der Bodenbürste.

+ Selbststehend
+ Platzsparender Klappgriff
+ Entnehmbares Handteil
+ Bodenbürste mit LED

Kärcher VC 5 Cordless Premium

Der Kärcher VC 5 verfolgt ein ganz eigenes Konzept, um Hand- und Bodensauger auf einen Nenner zu bringen. Er ist mit einem Teleskoprohr ausgestattet, das quasi im Motorteil verborgen ist und sich stufenlos auf die gewünschte Höhe ausziehen lässt. Das geht super einfach per Knopfdruck. In der Parkposition braucht der selbststehende VC 5 entsprechend wenig Platz. Abgesehen von der Bodendüse, die auf Hartböden oder Teppichböden umstellbar ist, gehören Polsterdüse, Fugendüse und Möbelpinsel zum Lieferumfang, und natürlich ein Ladekabel. Nach dem Aufladen schalten wir auf die höchste der drei Saugstufen und fahren über die Teststrecke. Was auffällt ist das angenehme Geräusch: Der VC 5 klingt wie ein "Mercedes". Obwohl die Bodendüse keine rotierende Walze hat, liefert der VC 5 ein sehr gutes Saugergebnis ab. Außerdem lässt sich der Sauger sehr komfortabel manövrieren. Die Staubentleerung: Wenn man einmal weiß, wie der im Vergleich recht kleine Behälter aus dem Motorteil genommen wird, geht es sehr leicht von der Hand.

+ Selbststehend
+ Stufenlos verstellbares Teleskoprohr
+ Angenehmes Sauggeräusch

 

 

Philips Speed Pro Max Animal

Der Philips SpeedPro Max Animal ist mit einem 25,2 Volt Akku ausgestattet. Die 360-Grad-Saugdüse mit LED- Beleuchtung soll Staub und Schmutz mit jedem Zug erfassen, selbst rückwärts und von den Seiten. Eine nur 13,5 cm breite motorisierte Turbobürste ist gedacht für enge Platzverhältnisse und stärker verschmutzte Bereiche. Das Saugrohr bietet eine integrierte Fugendüse mit einer ausklappbaren Bürste. Es stehen drei Geschwindigkeiten zur Verfügung. Geladen wird der Staubsauger über eine sehr praktische magnetische Ladeverbindung. Eine Wandhalterung zur Aufbewahrung des Staubsaugers gehört ebenfalls zum Lieferumfang. Nach dem vollständigen Aufladen schicken wir den Speed Pro Max über die Teststrecke und sind mit der Saugkraft sehr zufrieden, und auch die 360-Grad-Saugdüse hält ihr Versprechen. Der Sauger liegt sehr gut in der Hand und lässt sich komfortabel dirigieren. Universaldüse und Turbobürste können auch direkt an das Handteil geklickt werden. Zum Entleeren wird der Staubbehälter vom Motorteil gelöst und dann der Deckel vom Behälter abgenommen. Praktischer wäre hier ein Klappmechanismus. Die Betriebszeit auf höchster Stufe: rund 25 Minuten.

+ 360° Universaldüse mit LED Beleuchtung
+ Magnet-Ladeanschluss
+ Wandhalterung

 

 

 

Sichler NX-3230-675

Der Sichler Staubsauger ist mit einem 21,9 Volt Akku ausgestattet und besitzt eine Motorbürste. Der Sauger kann mit oder ohne Verlängerungsrohr als Handstaubsauger verwendet werden. Das Zubehör – Fugendüse und Bürstenaufsatz – kann an das Verlängerungsrohr oder auch direkt an den „Handstaubsauger“ angebracht werden. Es stehen zwei Saugstufen zur Verfügung: ECO und Max. Aufgeladen wird der Akkusauger über ein Ladekabel. Nach ca. 5 Stunden ist der Sauger bereit für den Testeinsatz. Er lässt sich gut führen, wobei uns die Saugleistung nicht ganz überzeugen kann. Nach mehrmaligem Fahren über die Teststrecke wird aber auch der Sichler NX-3230-675 mit der Schmutzmischung fertig. Die Entleerung des Staubbehälters ist easy und dank Entriegelungsschieber am unteren Verschluss des Behälters mit einer Hand möglich. Die gemessene Betriebszeit beträgt 22 Minuten.

+ Einhand-Staubentleerung
- Saugleistung

 

 

Sichler NX-8227-675

Der Sichler 2in1 Zyklon Hand- und Bodenstaubsauger fällt ein wenig aus dem Rahmen. Er ist mit einer UVP von nur 32,90 Euro der günstigste unserer Testkandidaten und mit 9,6 V Saugleistung gut geeignet für kleine Saugarbeiten zwischendurch. Er kann als Handstaubsauger oder mit zwei Saugrohrverlängerungen aus Kunststoff auch als Bodenstaubsauger eingesetzt werden. Die Verlängerungen werden nur ineinander gesteckt - eine etwas wackelige Verbindung. Aufgeladen wird der Sauger über ein Ladekabel. Voll aufgeladen schieben wir ihn über unsere Teststrecke. Da hat der sehr leichte Sauger doch seine Schwierigkeiten und muss mehrmals über die Schmutzmischung geführt werden bis alles aufgesaugt ist. Als willkommener Zweitstaubsauger für die Krümel beim Essen ist er aber geeignet. Die Betriebsdauer an einem Stück: 12 Minuten. Als weiteres Zubehör sind eine Fugendüse und ein Bürstenaufsatz im Paket - beides kann auch direkt an der Motoreinheit befestigt werden. Die Entleerung des relativ kleinen Staubbehälters ist mit wenigen Handgriffen schnell erledigt.

+ Kleiner Preis
- Saugleistung
- Saugrohre aus Kunststoff

 

 

Technische Daten

6 Akku-Staubsauger
Hersteller Dirt Devil Dyson Grundig Kärcher Philips Sichler Sichler
Typ Blade 2 DD778 V8 absolute VCH 9832 VC 5 Premium SpeedPro Max Animal NX-3230-675 NX-8227-675
Preis (UVP) Euro 329 399 179 349,99 499,99 129,90 32,90
herausnehmbares Handteil Nein Nein Ja Nein Nein Nein Nein
Lithium-Akku 32 V 21,6 V 21,6 V 25,2 V 25,2 V 21,9 V 9,6 V
für alle Böden Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
rotierende Bodenbürste schaltbar Ja Ja Nein Ja Ja Nein
Düsenleuchten Ja Nein Ja Nein Ja Nein Nein
Fugendüse mit Bürstenaufsatz Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Leistungsstufen 2 2 2 3 3 2 2
Ladestation Ladekabel Ladekabel Ja Ladekabel Ladekabel Ladekabel Ladekabel
Wandmontage Ja Ja Nein Nein Ja Nein Nein
Ladekontroll-Anzeige Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
selbststehend Nein Nein Ja Ja Nein Nein Nein
Entriegelung Staubbehälter Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Filter waschbar Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Betriebszeit (höchste Stufe) ca. 13 min 7 min 29 min 16 min 25 min 12 min 22 min
Einsatz nur Handteil Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Zubehör 2 Bürstenwalzen, kleine Bürste Polsterdüse, Parkettdüse Mini-Bürste lange Fugendüse
Einhand-Leerung Nein Ja Nein Nein Nein Ja Nein

Fazit

Der Dirt Devil Blade 2 für 329 Euro mit Wandhalterung belegte hinsichtlich der Saugleistung den mittleren Platz, ist aber in der Handhabung komfortabel.

Beim Saugergebnis hat der Dyson V8 am besten abgeschnitten. Er lässt sich zudem sehr gut Handhaben, bietet viel Zubehör und eine 1-Hand-Staubentleerung. Kostenpunkt 399 Euro.

Der selbststehende Grundig VCH 9832 ist mit einem herausnehmbaren Handteil und einer Park- und Ladestation ausgestattet. Saugergebnis und Handhabung sehr gut. Mit einer UVP von 179 Euro ist er sehr günstig.

Ein ebenfalls sehr gutes Saugergebnis lieferte der selbststehende und komfortabel zu führende Kärcher VC 5 Cordless Premium ab. Er hat zudem ein fest angebrachtes, stufenlos verstellbares Teleskoprohrsystem. Der Sauger mit einem sehr angenehmen Betriebs-Sound kostet 349,99 Euro (UVP).

Der Philips Speed Pro Max Animal für eine UVP von 499,99 bietet an seiner rotierenden 360 Grad-Bürste eine praktische LED-Beleuchtung, lässt sich leicht manövrieren und hat eine sehr gute Saugleistung.

Der Sichler NX-3230-675 für 129,90 Euro (UVP) bietet zwei Leistungsstufen, konnte bei der Saugleistung jedoch nicht auf Anhieb überzeugen.

Der Sichler NX-8227-675 ist ein willkommener „Zweitstaubsauger“ für den kleinen Krümelalarm zwischendurch – dafür reicht auch die Saugleistung aus. Er ist leicht und handlich und kostet nur 32,90 Euro (UVP).