LG NeoChef MH6535GIAS im Test
Die Mikrowelle, die mehr kann als einfach nur erhitzen!
Testredakteur: Stefan Witzel, 7.7.2020, Bilder: Technikzuhause, LG

Mit der NeoChef MH6535GIAS stellt LG ein Mikrowellengerät vor, das deutlich mehr kann, als eine Speise einfach nur warm zu machen oder zu erhitzen. Zusätzlich zur Mikrowellenfunktion mit LGs Smart Inverter Technologie verfügt sie über einen Quarzgrill und kann dank durchdachter Programmierung vielerlei Speisen automatisch und schnell zubereiten und wird so zum universellen Küchenhelfer. Wir haben uns angeschaut, wie gut sich das LG Mikrowellengerät in der Küche bewährt.

Ausstattung

Neben den Tugenden eines Mikrowellengerätes, das ideal zum Aufwärmen und Erhitzen geeignet ist, lassen sich durch die geschickte Kombination von Mikrowelle und Oberhitzegrill viele Speisen schnell und ohne Arbeitsaufwand zubereiten. So findet man in der Anleitung beispielsweise Rezeptvorschläge für Kartoffelgratin, Brathähnchen, Schweinefilet, Ratatouille, Pizza oder gefüllte Tomaten oder Zucchini und vieles mehr. Sogar Joghurt kann mit der NeoChef selbst hergestellt werden. Während die LG ihrem Job nachgeht, hat man Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern oder einfach mal zu entspannen. Die Smart Inverter Technologie sorgt dabei für eine präzise Leistungssteuerung zum Aufwärmen und Auftauen und überzeugt mit einer präzisen Temperaturregelung. Die Rezeptvorschläge sollte man allerdings nur als erste Anregung verstehen und selber mal ein wenig experimentieren. Wenn man sich nach einigen Versuchen mit dem Gerät mehr und mehr vertraut gemacht hat, wird man schnell neues ausprobieren wollen. Die LG MH6535GIAS hilft im Alltag überall dort, wo schnell eine leckere Mahlzeit gekocht und gebruzzelt werden soll. Mit ihren Abmessungen von 47,6 x 27,2 x 38,8 cm passt sie zudem auf jede Arbeitsplatte und dank geringem Gewicht von 9,9 kg ist sie schnell transportiert. Beispielsweise kann man auch über einen mobilen Einsatz in Wohnmobil oder Wohnwagen nachdenken. Zudem wird sie durch die elegante Glasfront zum Hingucker in jeder Küche.

Die Einsatzmöglichkeiten

Die LG NeoChef MH6535 GIAS bietet fünf Leistungsstufen für die Mikrowelle und einen 900 Watt Quarzgrill

Mit diversen Koch- und Zubereitungsmöglichkeiten punktet die LG NeoChef MH6535GIAS. Angefangen mit dem reinen Mikrowellenbetrieb - LG nennt dies manuelles Kochen. Fünf Leistungsstufen mit 200, 400, 600, 800 und 1000 Watt stehen zur Verfügung, was praxisgerecht ist. Ein Problem, dass durchaus bei Mikrowellengeräten auftreten kann, ist die ungleichmäßige Erwärmung der Speisen.  Nicht so bei LG. Wie unser Test mit Schaumküssen eindrucksvoll zeigt, schafft es die LG Mikrowelle, die Lebensmittel sehr gleichmäßig zu erhitzen. Dazu trägt natürlich auch der große Drehteller bei, der stabil auf sechs Rollen gelagert ist. Die Kochzeiten lassen sich bis zu 3 Minuten in 10-Sekunden-Schritten, darüber in 30-Sekunden-Intervallen bis hin zu 99 Minuten und 59 Sekunden einstellen. Eine Schnellstart-Funktion startet die Mikrowellen-Funktion mit höchster Leistung von 1.000 Watt. Hier kann die Zeit in 30-Sekunden-Schritten gewählt werden. Eine Speichertaste für oft gewählte Einstellungen gibt es leider nicht.
Als Zweites mit an Bord ist der integrierte 900 Watt-Quarzgrill, der für Oberhitze und Röstaromen sorgt. Dieser befindet sich in der hinteren Hälfte des Mikrowellengerätes - auch hier sorgt der Drehteller dafür, dass alle auf dem Rost platzierten Lebensmittel in den Genuss der direkten Wärmestrahlung kommen. Um zu überprüfen, wie gut die NeoChef dies hinbekommt, setzen wir eine Scheibe Toastbrot in die Mitte auf den Rost und schalten den Grill ein. Jetzt muss man nur noch eine Zeit vorgeben - unterschiedliche Leistungsstufen des Grills gibt es nicht. Nach fünf Minuten schauen wir uns die Brotscheibe mit Hilfe einer Wärmebildkamera an und sehen, dass sie sehr gleichmäßig erhitzt wurde - auch dies meistert die LG Mikrowelle bestens.

Wasser wird sehr gleichmäßig erhitzt
Der Quarzgrill bräunt unseren Toast ebenfalls sehr gleichmäßig
Das zeigt auch unsere Wärmebildkamera

Kombinationen

Die Schokoküsse blähen sich sehr gleichmäßig auf - ein Zeichen für die sehr gute Energieverteilung

Mikrowelle und Grill ist das eine - nutzt man die Kombination aus beiden, bekommt man nicht nur erhitzte Speisen, sondern auch das passende Röstaroma. Und hier spielt LG seine ganzen Stärken aus. Zunächst einmal lässt sich dies manuell steuern. So wählt man durch mehrfaches Drücken auf die Mikrowelle/Grill-Taste die gewünschte Kombination aus, bestimmt die Zeit und startet - fertig. Zur Auswahl stehen im manuellen Kombi-Betrieb für die Mikrowelle die drei Leistungsstufen 200 W, 300 W und 400 Watt inklusive Grill. Sinn macht dies beispielsweise bei Lebensmittel, die langsam erhitzt und eine Bräunung bzw. Röstaromen erhalten sollen. Wir checken dies mit den kleinen Nürnberger Würstchen, die schon vorgebrüht sind und nur noch erhitzt werden müssen. Einstellung CO-1 für 200 Watt plus Grill und nach 10 Minuten sind die Würstl gebräunt, heiß und lecker.

Der Drehteller läuft auf sechs Rollen und ist damit gegen Kippen gesichert

Garen, Kochen, Auftauen, Warmhalten

Mit dem 900 Watt-Quarzgrill sind Würstchen aus dem Frankenland in 10 Minuten servierfertig

LG hat in seinem Mikrowellen-Ofen gleich 32 Programme fest integriert, wodurch sich viele Gerichte automatisch kochen, garen oder braten lassen. Durch die Inverter-Mikrowelle wird die Leistung fein gesteuert und auf die Lebensmittel abgestimmt geregelt. Je nach Programm wird der Grill durchgehend oder auch nur zeitweise hinzugeschaltet und die passende Leistung gewählt. Zur Auswahl stehen bei LG fünf Modi für den Garbetrieb, acht voreingestellte Menü-Programme, vier Schmelzprogramm sowie acht Einstellungen für den Auftau- und Kochbetrieb von eingefrorenen Lebensmitteln. Abgerundet wird dies von einer reinen Auftaueinstellung sowie der Joghurt bzw. Warmhaltefunktion. Die LG Programme nimmt man für sich als Anregung und kann dann ein wenig experimentieren. Hat man Lebensmittel, die nicht bei LG auftauchen, sucht man sich unter den Inverter-Programmen einen Modus aus, der seinem Gericht am Nächsten kommt. Die von LG vorgebenenen Zeiten kann man nach persönlichem Geschmack anpassen, beispielsweise, falls einem die Bräunung nicht ausreicht - aber das ist individuelles Empfinden. Wir ersetzten zum Beispiel - nachdem wir aus der Anleitung das Kartoffelgratin gekocht hatten, die Kartoffeln durch unterschiedlichstes Gemüse wie Karotten, Blumenkohl, Broccoli, Champignons und Kohlrabi, variierten die Sahnsauce durch Schmand und etwas Milch und hatten einen wunderbaren und kalorienarmen Gemüseauflauf - und dies bereits nach 20 Minuten Zubereitungszeit.

32 automatische Programme

Kartoffelgratin
Um zu prüfen, wie gut die vorinstallierten LG-Programme arbeiten, widmen wir uns als erstes dem Kartoffelgratin. Die rohen Kartoffeln schneiden wir in Scheiben, legen sie in eine Auflaufform, würzen mit Salz, Pfeffer und Muskat, geben die in der Anleitung angegebene Menge Sahne sowie Streukäse darüber und starten das Programm mit der Nummer 2-4. Ja, hier wird es ein wenig unübersichtlich. Unser Gratin gehört zum voreingestellten Menü der Kategorie 2 und und ist hier die Nummer 4, was man durch mehrfaches Antippen der +/- Taste wählt. Die Programme mit den Vorschlägen für die Zutaten findet man in der Anleitung, zudem gibt es eine Kurzübersicht als Aufkleber am Gerät. Wir stellen unsere Auflaufform auf den Drehteller und starten die Programmauswahl. Im Gegensatz zur Beschreibung in der Anleitung benötigen wir hier keine Eingabe des Gewichts. Jetzt starten wir das Programm und nach 20 Minuten ist unser Gratin verzehrfertig. Die Kartoffeln sind gar, aber nicht matschig, haben eine schöne Konsistenz und der Käse ist geschmolzen und leicht gebräunt. Hier haben Mikrowelle und Grill perfekt zusammengespielt. Lt. Anleitung ist dieser Rezeptvorschlag für einen Gesamtmenge von 1,5 Kilogramm, indem ein Kilogramm Kartoffeln enthalten sind. Wir testen es darüber hinaus mit einer kleineren Portion und auch dies funktioniert sehr gut. Im Gegensatz zur Zubereitung im Backofen haben wir den großen Vorteil, dass wir uns während des Kochens um nichts kümmern müssen. Kein Regeln, kein Grill zuschalten und wir sparen uns das Vorheizen - LG macht alles automatisch!

Kartoffelgratin ist nach 20 Minuten fertig ....
.... wer mehr Bräunung möchte, schaltet nochmal für ein paar Minuten den Quarzgrill ein
Das Hähnchen ist gewürzt und kann so in die LG NeoChef...
50 Minuten später - knuprig und lecker. Während der Zubereitung muss es einmal gewendet werden

Schmeckt auch das Brathähnchen?
Das war unser Pflichtprogramm - jetzt kommt die Kür, zunächst mit einem Brathähnchen. Im Gegensatz zur Menü-Betriebsart müssen wir hier neben dem Programm auch das Gewicht des Gargutes angeben, das wir mit einer Küchenwaage ermitteln. 1,2 kg wiegt unser Federvieh, das mit etwas Öl bestrichen und mit ordentlich Brathähnchen-Gewürz massiert wird. Wir legen es auf einen feuerfesten Teller und starten das Programm mit der entsprechenden Auswahl und der EIngabe des Gewichtes. Bei Hähnchen beispielsweise kann dies zwischen 0,8 und 1,8 kg variiert werden. Die Zeitanzeige zeigt 50 Minuten und 30 Sekunden an und der Koch/Bratvorgang startet. Dass der LG Mikrowellenofen die Leistung entsprechend anpasst, sieht man auch am Energieverbrauch. Während der Zubereitung schwankt die Leistungsaufnahme zwischen 1663 und 760 Watt. Neben der Mikrowelle wird der Grill in regelmäßigen Abständen hinzugeschaltet, um eine knusprige Haut zu erhalten. Bei diesem Programm kommt eine Besonderheit hinzu. 15 Minuten vor Programmende meldet sich die Mikrowelle mit einem Signalton - Zeit um das Hähnchen zu wenden und den ausgetretenen Fleischsaft abzugießen. (Vorsicht: sehr heiß!) Danach geht’s weiter. Wir nutzen den Fleischsaft - im wesentlichen Fett und damit Geschmacksträger und pinseln unser Geflügel damit ein. Nach einer weiteren Viertelstunden ertönt eine Melodie, die zum Essen ruft. Unser Hähnchen hat eine Kerntemperatur von 88°C, ist saftig, das Fleisch am Hähnchenschenkel fällt schon fast selbstständig ab. Die Haut ist knusprig, auch wenn sei nicht ganz mit der Zubereitung am Drehspieß mithalten kann (hierbei wird durchgehend die Oberfläche immer mit dem austretenden Fett benetzt). LG hat es in beeindruckender Manier geschafft, uns nach 50 Minuten ein leckeres Brathähnchen auf den Teller zu zaubern. In einem herkömmlichen Backofen, der noch vorgeheizt werden muss, hätten wir es in dieser Zeit nicht geschafft.

Medaillons im Speckmantel
Im dritten Durchgang schauen wir uns Medaillons vom Schweinefilet an, die wir zusätzlich  mit Bacon umwickeln und setzen sie auf den mitgelieferten Rost. Wir starten das Menüprogramm und bereits nach 14 Minuten bekommen wir ein durchgegartes Filet, das sehr saftig ist und durch den knusprigen Bacon das Gewisse etwas bekommen hat. Wer das Fleisch etwas mehr rosa möchte, kann die Zeit entsprechend anpassen - für uns war es genau richtig.

Schweinefilet-Medaillons wickeln wir in Bacon ein....
... und platzieren sie auf dem Rost...
Mit dem automatischen Menü-Programm sind sie nach 14 Minuten gar und der Bacon knusprig

Pizza, Auftauprogramm und Warmhalten

Jetzt wagen wir uns an eine handelsübliche Tiefkühlpizza, die der LG in noch nicht einmal zehn Minuten genussfertig servieren möchte. Sie kommt direkt auf den Rost (passt vom Durchmesser ganz genau). Wir starten das entsprechenden Programm, geben ein Gewicht von 300 Gramm ein und starten. Durch die Mikrowelle wird der Teig heiß und gegart, der Grill sorgt genügend Oberhitze für den Belag. Kleines Manko: Hier fehlt einfach systembedingt die Unterhitze. Der Belag war prima, der Teig kann allerdings durch die fehlende Hitze von unten nicht richtig knusprig werden. Wenns mal schnell gehen muss, funktioniert dies aber auch. Die diversen Auftauprogramme liefern ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Sowohl Fleisch als auch Fisch wird mit dem entsprechenden Programm schonend aufgetaut. Sehr familientauglich und praxisgerecht ist die Einstellung für Brot. Tiefgefrorenen Brotscheiben (in unserem Fall 200 Gramm) sind nach 3 Minuten aufgetaut. Am Besten gelingt dies, wenn man die Brotscheiben nebeneinander legt oder durch ein Backpapier trennt. So hat man schnell eine Scheibe Brot zu Frühstück, falls man den Einkauf vergessen hat. Fast einzigartig ist die Joghurt-Funktion. Etwas Naturjoghurt mit pasteurisierter Milch (ideal ist H-Milch) vermengen und nach Wahl des Joghurtprogramms fünf Stunden warten - dann bekommt man selbst gemachten frischen Joghurt, wo man weiß was drin ist. Während der Zubereitung hält der LG die Temperatur auf konstant 38°C. Will man einfach nur eine Speise warmhalten, nutzt man die entsprechende Funktion, die die Temperatur im Innenraum auf 62°C hält.

Eine handelsübliche Tiefkühlpizza passt genau auf den Rost...
... mit dem Auftau- und Kochprogramm wird der Belag saftig - durch die fehlende Unterhitze ist der Boden allerdings nicht ganz so knusprig
Der Tipp für Vergessliche: Zum Frühstück schnell Brotscheiben auftauen - dauert nur 3 Minuten

Bedienung und Reinigung

Das Display zeigt während des Betriebs gut lesbar die Restzeit an

Trotz der vielfältigen Programme lässt sich der LG Mikrowellenofen einfach und leicht bedienen. Lediglich acht berührungsempfindliche Tasten befinden sich an der rechten Seite, im Display sind die Einstellungen sowie Restzeit immer gut zu sehen und zu lesen. Lediglich verwirrend ist die Auswahl der Koch- und Garprogramme, bei denen immer eine Zahlenkomination ausgewählt werden muss - Klartext im DIsplay wäre hier besser. Ebenso ist die Bedienugsanleitung nicht immer eindeutig und teilweise bei den vorprogrammierten Rezepten verwirrend. Der Hobbykoch wird sich jedoch zu helfen wissen. Die Reinigung geht schnell von der Hand. Dank Easy Clean-Beschichtung, die laut LG das Anhaften von Bakterien verhindern soll, ist der Innenraum blitzschnell gesäubert, auch dadurch, dass man nur ebene Flächen vorfindet. Nutzt man den Rost, sollte man dennoch immer die Glasplatte aufstellen, um heruntertropfendes Fett aufzufangen. Die helle LED-Beleuchtung hilft bei der Beobachtung der Speisenzubereitung.

Fazit

Mit der LG NeoChef MH6535GIAS bekommt man einen universellen Küchenhelfer, der schnell und problemlos Speisen garen, kochen, grillen, auftauen und warmhalten kann. Ein Hähnchen wird saftig und knusprig, Schweinefilet schon nach kurzer Zeit auf den Punkt und das Brot zum Frühstück ist blitzschnell aufgetaut. Zusätzlich gelingt es der LG Joghurt herzustellen, Eis anzuschmelzen oder Speisen warmzuhalten. Integriert sind insgesamt 32 Automatik-Programme, die neben dem manuellen Kochen oder Grillen die Grundlage für täglich neue Gerichte bieten. Für 329 Euro ist der LG NeoChef MH6535GIAS eine sehr gute Empfehlung.