Medisana Inhalator IN 535 im Test
Sanfte Hilfe zum Durchatmen
Testredakteurin: Claudia Wagner, Bilder: Technikzuhause, Medisana

Um die eigene Gesundheit zu erhalten, zu pflegen oder zu verbessern kann jeder einzelne - mit minimalem Aufwand und überschaubaren Kosten - einiges tun. Insbesondere bei Infektionen der Atemwege ist nicht immer eine „Antibiotika-Keule“ nötig. In Absprache mit dem Hausarzt lassen sich durch Inhalationen, die auch zu Hause durchgeführt werden können, heilsame Wirkungen erzielen. Um zu sehen, wie gut Health-Care-Geräte in der Privatanwendung funktionieren, hat sich Technik zu Hause den Medisana Inhalator IN 535 im Test ganz genau angeschaut.

Dank Akku und handlichen Maßen ist der Medisana IN 535 bestens für die Behandlung zuhause oder unterwegs geeignet

Jeder hat sich schon einmal eine ordentliche Erkältung eingefangen und weiß, wie unangenehm es sich anfühlt, wenn man nicht ordentlich Luft bekommt. Betroffen sind dabei entweder die oberen oder unteren Atemwege oder auch beide. Sowohl bei Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis als auch bei Asthma schwellen die Schleimhäute an und verengen die Atemwege - das Atmen fällt insgesamt schwer. Um den Organismus wieder gut mit Sauerstoff zu versorgen, ist es wichtig, dass sich Schleim und Sekret verflüssigen und abgehustet werden können und dass die Schleimhäute vollends abschwellen. Dafür bietet die Schulmedizin verschiedene Inhalationsmöglichkeiten an. Ein gutes Verfahren für den Hausgebrauch, das sich auch schon bei kleinen Kindern und auch Babys einsetzen lässt, ist das Inhalieren mit einem Vernebelungs-Inhalator. In diesem Verfahren werden therapeutische Wirkstoffe in Form von Aerosolen lokal eingesetzt und können so sanft ihre Wirkung entfalten. Das reduziert unerwünschte Nebenwirkungen erheblich, die oft bei der Einnahme von Medikamenten auftreten.

Zudem kann man einen Inhalator mit Vernebelungstechnologie nicht nur zur Akutbehandlung nutzen, er ist auch für die präventive Anwendung bzw. zum Erhalt der Vitalität der Atemwege bestens geeignet. In diesem Fall werden keine medizinischen Wirkstoffpräparate verwendet, sondern salzhaltige Lösungen. Die Sole regt die natürliche Selbstheilung der Atemwege an und hat gleichzeitig eine beruhigende Wirkung, die man beispielsweise auch bei einem Aufenthalt am Meer gut wahrnehmen kann. Deshalb wird bei Atemwegserkrankungen schon seit Jahrhunderten ein Aufenthalt an der See empfohlen. Exakt in dieser Anwendungsform – also mit Solelösung (in Handel erhältlich) – haben wir den akkubetriebenen Inhalator IN 535 von Medisana getestet.

Ausstattung und Verarbeitung
Das gehört zum Set

Zum Inhalator gehört jede Menge Zubehör

Mit dem Medisana Inhalator IN 535 hat man ein solides Health-Care-Produkt mit umfangreichem Zubehör und einfacher Anwendung für Zuhause und unterwegs. Herzstück des Medisana IN 535 ist der Inhalator. Er ist aus pflegeleichtem Kunststoff tadellos verarbeitet und liegt mit einem Gewicht von knapp 200 Gramm und Maßen von 11,5 cm (Höhe), 4,3 cm (Breite) und 4,5 cm (Tiefe) gut in der Hand. Zum Aufladen des Akkus ist ein Ladekabel im Lieferumfang enthalten. Für den Erstbetrieb benötigt man in etwa drei Stunden Aufladezeit. Den Aufladestatus kann man an den blauen LEDs erkennen, die während des Ladevorgangs blinken uns im voll aufgeladenen Zustand leuchten. Im Inhalator ist ein austauschbarer Filter integriert, der dafür sorgt, dass Schmutzpartikel aus der Luft absorbiert werden und nicht in die Atemwege gelangen. Fünf Ersatzfilter sind im Lieferumfang enthalten, das Austauschen geht super simpel.

In der durchsichtigen Zerstäuberflasche ist Platz für maximal 6 ml Suspension bzw. Solelösung. Sie besteht aus drei Teilen: dem Einfüllbehälter, dem Zerstäuberkopf und der Abdeckung, auf die das gewünschte Inhalations-Zubehör aufgesteckt wird. Zur Auswahl stehen drei unterschiedlich große, angenehm flexible Masken, die Mund und Nase bedecken. Eine ist für die Anwendung bei Erwachsenen, eine für Kleinkinder und eine für Babys konzipiert. Sie sind jeweils mit einem Gummiband ausgestattet, das man sich ganz bequem über den Kopf ziehen kann, um die Maske in der richtigen Position zu fixieren. Diese Variation eignet sich, wenn man sowohl die oberen als auch die unteren Atemwege behandeln möchte. Hat man Beschwerden mit den Nasennebenhöhlen oder oft trockene Nasenschleimhäute, dann ist der Nasenadapter das passende Zubehör. Ausgestattet mit zwei kurzen Röhrchen, die in den Nasenöffnungen platziert werden, kann man exakt am Ort des Geschehens die Behandlung durchführen. Für die Therapie des unteren Atemraums liefert Medisana einen gebogenen Mundaufsatz mit. Eine Tasche zum praktischen Verstauen der Utensilien, sowie eine gut geschriebene und detaillierte Bedienungsanleitung runden das Paket ab.

Praxis/Anwendung
So geht’s

Mit dem abgewinkelten Mundstück transportiert man die Aerosole zu den unteren Atemwegen

Vor der Erstbenutzung sollten alle Teile gereinigt werden. Wie das geht erklären wir genauer unter der Rubrik „Reinigung & Hygiene“. Zum Laden des Akkus verbindet man, wie man das auch von anderen Geräten kennt, den Ladeanschluss mit dem Ladekabel und der Steckdose. Wie schon erwähnt, sind für ein vollständiges Aufladen des Akkus ungefähr drei Stunden nötig. Dann setzt man den unteren Teil der Vernebelungs-/Zerstäuberflasche auf den Inhalator und drückt ihn leicht nach unten. Hier kann man nichts falsch machen, da gibt es nur eine Möglichkeit. Nun füllt man die gewünschte bzw. ärztlich verordnete Suspension oder eine Solelösung ein. Das dürfen maximal 6 ml und müssen mindestens 2 ml sein. Eine Skala – die nicht gut lesbar ist – vereinfacht die Portionierung. Nun platziert man den Zerstäuberkopf auf dem vorgesehenen Zylinder und verschließt die Zerstäuberflasche, indem man den Deckel mit einer kleinen Drehung fixiert. Wir beginnen bei unserem Test mit der Mund-Nasen-Maske (Erwachsenengröße), die man ganz einfach auf den Inhalator steckt.  Die Maske selbst lässt sich sehr gut über Mund und Nase anbringen. Das Gummiband – das gleichzeitig flexibel und stabil ist – findet seinen Platz über den Ohren am Kopf und sorgt für den nötigen Halt. Um gut und vollständig atmen zu können, ist es wichtig, dass Bauch, Zwerchfell und Brustkorb Platz haben und nicht „gestaucht“ sind. Das setzt eine aufrechte Haltung voraus. Deshalb ist es sinnvoll sich während der Inhalations-Zeit auf einen Stuhl zu setzten (zurücklehnen erlaubt) und nicht auf dem Sofa oder im Sessel zu versinken. Mit abgewinkelter Armbeuge kann man das Inhalationsgerät ganz bequem in entsprechender Höhe vor dem Körper halten.

Der Akku benötigt circa 3 Stunden um vollständig aufgeladen zu sein.
Blaue LEDs signalisieren den Status des Ladevorgangs

Mit dem Betätigen der grünen Start-/Stopp-Taste beginnt der IN 535 leise zu brummen und sofort werden die Aerosole (in Form von Nebel gut sichtbar) der eingefüllten Lösung frei. Sowohl die natürliche als auch die tiefe Atmung über Mund und Nase sind einfach und angenehm. Je länger der Therapievorgang dauert, umso deutlicher kann man spüren, wie die Atemwege freier werden. Das unterliegt selbstverständlich der subjektiven Wahrnehmung, die jeder in anderer Intensität spürt. Da Mund und Nase mit der Maske bedeckt sind, entwickelt sich durch die Ein- und Ausatmung – trotz zwei Löchern in der Maske – etwas Feuchtigkeit auf Nase und Oberlippe. Ich persönlich habe das nicht als unangenehm empfunden und es beeinträchtigt in keiner Weise den heilsamen Effekt des Aerosolnebels. Als nächstes folgt die Vernebelung mit Nasenadapter. Einfach auf den Inhalator stecken und dann die beiden kurzen Röhrchen in die Nasenhöhlen halten und die Starttaste betätigen. Die Aerosole wirken jetzt lokal in den oberen Atemwegen, also Nase, Nasennebenhöhlen bis nach oben, zu den Stirnhöhlen.  Den leicht kühlen Nebel habe ich als ausgesprochen angenehm empfunden und er hat mich ein bisschen an die Luft erinnert, die man am frühen Morgen am Meer einatmen kann – frisch und unverbraucht. Zu guter Letzt kommt das abgewinkelte Mundstück zum Einsatz. Es lässt sich sehr gut im Mund platzieren und ist vollkommen geschmacksneutral. Die Einatmung durch den Mund kann man ganz bequem und natürlich durchführen ohne jegliche Anstrengung. Die Wirkung der Aerosole ist im Rachen und Brustraum deutlich spürbar. Man kann sie – bei sehr tiefer und langer Atmung – sogar bis in die Lungenspitzen (in Höhe der Schlüsselbeine) spüren. Sogar mit der ganz einfachen Solelösung, die wir zum Testen verwendet haben, konnten sich Schleim und angesammelte Sekrete lösen und abgehustet werden.

Die Zerstäuberflasche besteht aus: Suspenionsbehälter, Zerstäuberkopf und Deckel
Während der Vernebelungen gelangen die Aerosol-Tröpfchen in die Atemwege und aktivieren die Selbstheilungskräfte

Im Durchschnitt vernebelt der Inhalator von Medisana circa 0,25 ml Suspension pro Minute. D.h. bei einer maximalen Füllmenge von 6 ml kann man rund 25 Minuten Aerosol-Therapie genießen. Wenn man weniger Suspension benötigt oder verwenden möchte reduziert sich die Zeit entsprechend. Mindestens 2 ml müssen allerdings eingefüllt werden, damit der Inhalator arbeitet. Sobald die Lösung vollständig vernebelt ist schaltet das Gerät automatisch ab. Wer schon früher mit der Wirkung zufrieden ist, kann mit dem Ein-/Aus-Schalter die Therapiezeit individuell regulieren.

Reinigung & Hygiene
Keimen und Bakterien keine Chance geben

Während der Aerosltherapie sollte man eine aufrechte Sitzhaltung einnehmen

Damit der Inhalator nicht zu einem Eldorado für Keime, Viren und Bakterien wird und damit Suspensionsrückstände den Zerstäuber nicht verkleben und somit die Funktion beeinträchtigen ist eine konsequente Reinigung und Hygiene nach jeder Anwendung unerlässlich. Dafür entfernt man im OFF-Modus das jeweilige Mundstück, zieht die Zerstäuberflasche ab und baut diese in ihre Einzelteile auseinander. Das Hauptgerät säubert man mit einem weichen, trockenen Tuch und einem nichtscheuernden Reinigungsmittel. Alle Teile des Verneblers – also Suspensionsbehälter, Zerstäuberkopf und Deckel - sowie das abgewinkelte Mundstück und den Nasenadapter wäscht man unter fließendem, warmen Wasser gründlich ab und legt sie danach für fünf Minuten in kochendes Wasser. Die Mund-Nasen-Maske darf dagegen nicht abgekocht werden. Sie wird mit warmem Wasser und sanftem Reinigungsmittel gesäubert. Wenn alle Teile trocken sind, baut man anschließend den Inhalator und die Zerstäuberflasche wieder zusammen und lässt das Gerät für 10 – 15 Minuten laufen. Jetzt ist der Medisana IN 535 bereit für die nächste Anwendung.

Fazit

Medisana ist mit dem Inhalator IN 535 ein ausgesprochen angenehmes und sehr einfach zu bedienendes Health-Care-Produkt gelungen, dass sowohl bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen als auch zur Prävention eingesetzt werden kann. Besonderer Vorzug ist, dass Medikamente oder Solelösungen durch die Aerosolvernebelung lokal gezielt eingesetzt werden können - ohne unangenehme Nebenwirkungen. Dadurch werden natürliche Heilungsprozesse gefördert. Akkubetrieb und handliche Maße machen den Inhalator auch unterwegs zu einem praktischen Begleiter. Der Medisana IN 535 kostet 109,95 Euro (UVP) – ein guter Preis für Gesundheit und Wohlbefinden.

Der kleine Bruder - IN 530

Baugleich zum Inhalator IN 535 und identisch in Funktion und Anwendung bietet Medisana auch den Inhalator IN 530 für einen Preis von Euro 99,95 (UVP) an. Der Unterschied liegt ausschließlich in der Ausstattung. Der IN 530 hat keine Babymaske im Lieferumfang und wird zur Aufbewahrung in einem Schnürbeutel verstaut und nicht - wie der IN 535 - in einer Reißverschlusstasche. Die lokale Wirkung durch Aerosolvernebelung von Medikamenten oder Sole ist exakt die gleiche wie beim Inhalator IN 535. Wer auf Babymaske und Reißverschlussbeutel verzichten kann, ist mit dem Medisana Inhalator IN 530 bestens versorgt.