Praxistest Klarstein Tastemaker Compact Sous-Vide Garer
Testbericht 10. April 2017 Fotos: Hersteller

Sous-Vide liegt voll im Trend. Zum einen werden mit dieser Methode die Lebensmittel besonders schonend behandelt, zum anderen - riesiger Vorteil - kann im Prinzip nicht schiefgehen. Steak auf den Punkt, Fisch schön glasig und Gemüse knackig - mit Sous-Vide kein Problem.­ Wir haben uns den Sous Vide-Garer Tastemaker­ Compact von Klarstein genauer angeschaut.

 

Übersichtliche Bedienung und gut lesbares Display
Messdaten:
50°C: 50,6°C - 51,3°C
60°C: 60,2°C - 60,8°C
70°C: 69,9°C - 70,7°C
80°C: 80,1°C - 80,7°C
85°C: 85,0°C - 85,5°C

Sous-Vide kommt aus dem Französischen und bedeutet­ „unter Vakuum“. Die Lebensmittel werden dabei mit Hilfe eines Vakuumier-Gerätes eingeschweißt und dann im Wasserbad bei konstanter Temperatur erhitzt. Wer es einfach mal ausprobieren möchte, kann statt des richtigen­ Vakuumiren auch erstmal mit einem Tiefkühlbeutel mit Verschluss arbeiten und soviel Luft wir machbar hinausdrücken. Früher oder später wird es jedoch auf die richtigen­ Geräte hinauslaufen - da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen.

 

Garen im Wasserbad

Die im Vakuumbeutel befindlichen Lebensmittel kommen dann in den Sous-Vide Garer. Zwei grundsätzliche Typen sind im Handel erhältlich. Zum einen Komplettgeräte in unterschiedlichen Größen - im Prinzip ein großer Topf mit Heizung - zum anderen Sous-Vide Sticks, die wie ein Tauchsieder funktionieren und in handelsübliches­ Kochgeschirr eingesetzt werden. So ein Gerät ist auch der Klarstein­ Sous-Vide Garer, den wir hier vorstellen.­ Das Tauchsieder-Prinzip hat den Vorteil, das man je nach Anwendung auch größere Behältnisse nutzen kann - hat aber gegenüber den geschlossenen Systemen­ auch den Nachteil, dass bei hohen Temperaturen viel Wasser­ verdampft.

 

Ausstattung und Bedienung

In der Praxis: Der Klarstein Sous-Vide Garer soll die Wassertemperatur im Topf so konstant wie möglich halten,­ und dies je nach Zubereitung über viele Stunden. Als Anhaltspunkt nutzt man für ein Steak je nach Garpunkt 55 - 60°C, für Schweinefilet können es ruhig mal 68 - 70 Grad sein und Gemüse fühlt sich bei 80 - 85°C sehr wohl. Da sollte auch jeder einmal ausprobieren, was ihm am besten schmeckt. Das Fleisch wird rückwärts zubereitet, d.h. erst im Sous-Vide Bad gegart und anschließend nur ganz kurz in der Pfanne oder auf dem Grill angebraten. Die Garzeiten variieren je nach Dicke und Art des Lebensmittels. Man findet viele Tabellen im Internet. Für ein normales Steak kann man ruhig mal mit einer Stunde anfangen, wir haben auch schon Schweinebauch über 48 Stunden gegart. Klarstein bietet Temperatur-Einstellungen zwischen 0°C und 99°C, wobei in der Praxis der Bereich zwischen 50 und 85 Grad relevant ist. Der integrierte Timer umfasst 0 - 99 Stunden,­ was alle Anwendungen abdeckt. Einstellen lässt sich die Temperatur in 0,1°C-Schritten. Darüber hinaus bietet er eine Umwälzpume, die dafür sorgt, dass das Wasser im ganzen Behälter gleichmäßig warm ist. Eingestellt wird das Ganze­ über fünf Tasten an der Oberfläche. Im Betrieb zeigt das gut lesbare Display Restzeit und Temperatur an. Will man während der Laufzeit etwas verändern, muss allerdings erst gestoppt, Temperatur oder Zeit verändert, und neu gestartet werden. Als Behälter für den Klarstein eignet sich im Prinzip jeder handelsübliche Topf - er sollte im Optimum mehr als 18 Zentimeter hoch sein, damit die Halteklammer noch den Topfrand erfasst und nicht die Gefahr besteht, das der Sous-Vide Garer umkippt. Wir haben die besten Erfahrungen mit einem großen Gemüsetopf gemacht, den wir auch zum Test nutzen. Durch die große Bauform ragt der Klarstein jedoch gleich 11 cm in unseren mit 24-cm Durchmesser großen Topf hinein und nimmt dadurch relativ viel Platz in Anspruch.

 

Praxis

Im Praxistest zeigte sich der Klarstein von seiner besten Seite. Die Aufheizzeit von Raumtemperatur auf 50°C bei sechs Liter Wasser dauert 12 Minuten - ein guter Wert. Da hat man Zeit, das Fleisch zu vakuumieren. Wer größere Behälter nutzt und/oder nicht warten möchte, nimmt einfach­ schon warmes Wasser aus der Leitung.

Wichtig beim einem Sous-Vide Garer ist dem Temperatur-­Genauigkeit und Konstanz und hierbei schlägt sich der Klarstein sehr gut. Die gemessene Temperatur liegt immer minimal höher als die eingestellte. Bei 50°C heizt der Klarstein auf einen Wert von 50,9°C, bei 60°C auf 60,5°C, bei 70°C auf 70,3°C, bei 80°C auf 80,4°C und bei eingestellten 85°C auf 85,2°C. Wichtiger ist zudem die Konstanz, mit der der Klarstein die Temperatur hält. Mehr als 0,8°C Schwankung­ können wir nicht feststellen. Die genauen Temperaturschwankungen stehen in der Tabelle. In dieser Preisklasse sind dies sehr gute Werte und für die normale­ Haushaltsanwendung völlig in Ordnung. Darüber hinaus arbeitet der Klarstein für ein Gerät mit Pumpe überaus leise, was gerade bei langen Garzeiten ein angenehmer Nebeneffekt ist.

Zur Reinigung reicht ein feuchtes Tuch, da der Garer ja lediglich mit Wasser in Kontakt gekommen ist. Zudem kann an der Rückseite eine Abdeckung abgenommen werden, um das Heizelement zu säubern.

 

Fazit

Der Klarstein Sous-Vide Garer ist ein robustes Edelstahlgerät, das einfach zu bedienen ist. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Ist der Klarstein auf Temperatur,­ bietet der Tastemaker Compact eine in dieser Preisklasse sehr gute Genauigkeit und Konstanz.

 

Test-Redakteur: Stefan Witzel