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Praxistest:
Panasonic Brotbackautomat „Croustina“ SD-ZD2010
Kra(o)sse Kruste – weiche Krume
19. September 2018

Im jüngsten Kind der Panasonic Brotbackautomaten-Familie, dem Croustina, kommen neueste Technologien zum Einsatz. Dabei blickt die Kunst des Brotbackens auf eine uralte Tradition zurück. Ob die moderne Technik da mithalten kann, durfte Technik zu Hause mit dem Croustina testen.

Ganz einfach – alle Zutaten in die Brotform geben
Simple Bedienung per Knopfdruck und Anzeige im Display
Der Croustina informiert im Display über jeden Arbeitsschritt
Das Ergebnis: Köstlich knusprig, gold-gelbes Weißbrot…
…mit feinporiger weicher Krume
Im Sauerteigbrot war kein Mäuschen dran! Das kleine Loch entsteht durch den Knethaken, der während des Backens im Brot bleibt
Klarer Vorteil des Croustina – individueller, gesunder und vielfältiger Genuss

Seit circa 11.000 Jahren backen Menschen Brot. In den Anfängen sehr einfach. Aus per Hand zermahlenem Getreide wie Einkorn oder Emmer und Wasser fertigten die ersten Brotbäcker einen Brei, der am offenen Feuer oder auf einem heißen Stein ausgebacken wurde. Damals entstanden eher Fladen, als das, was wir heute unter Brot verstehen. Die Zubereitung von Brot entwickelte sich weiter und so wurden vor rund 5000 Jahren bereits Tontöpfe und Öfen für die Herstellung von Brot genutzt. Die Ägypter fanden heraus, dass Gärungsprozesse durch Bakterien und Pilze (wie sie in Hefe und Sauerteig vorhanden sind) das Volumen des Teiges vergrößern und die Brotkrume locker machen. Schon damals gab es, durch die Verwendung unterschiedlichster Zutaten, rund 30 Brotsorten.

 

Heute ist die Auswahl an Brotsorten so mannigfaltig, dass man gar nicht mehr sagen kann, wie viele es tatsächlich gibt. Insbesondere Deutschland hat sich zur echten „Brotnation“ entwickelt. Brot ist hier nicht nur Mittel zum Leben, sondern ein nicht wegzudenkender Bestandteil unserer Esskultur! Morgens zum Frühstück, abends als Brotzeit, als Pausenstulle oder als Begleiter bei Wander- und Radausflügen oder beim Picknick. Ob als feine Variation mit Weizen und Hefe oder kräftig mit Sauerteig, Roggen und vollwertigem Schrot. Ob angereichert mit Rosinen, Nüssen, Samen oder gar deftigen Zutaten wie Speck, Zwiebeln, Oliven und getrockneten Tomaten – Brotgenuss findet in allen erdenklichen Variationen und Lebenslagen statt. Und am besten schmeckt es, wenn es frisch aus dem Ofen kommt, eine knusprige Kruste und eine saftige Krume hat.

Diesem Wunsch kommt Panasonic nach! Als Pionier in der Entwicklung von Brotbackautomaten, brachte Panasonic bereits 1987 den ersten seiner Art auf den Markt. Seither entwickeln dort kluge Köpfe die hohe Kunst des Brotbackens immer weiter, damit auch für den heimischen Gebrauch Geräte entstehen, die dem hohen Niveau des traditionellen Backhandwerks entsprechen. Der neueste Brotbackautomat heißt „Croustina“ (Serienname: SD-ZD2010 = schwarz bzw. SD-ZP2000 = weiß). Der Name ist Programm und soll dem Selbstgebackenen vor allen Dingen eins Verleihen – eine knusprige Kruste! Wie gut das gelingt, durften wir bei Technik zu Hause ausführlich testen.

 

Was alles drin steckt - Ausstattung, Verarbeitung & Technik

Damit die Hitze bei hohen Backtemperaturen nicht nach außen geleitet wird, ist das Gehäuse des Croustina aus wärmebeständigem Kunststoff wahlweise in schwarz oder weiß gefertigt. Die Oberseite des Brotbäckers besteht aus zwei Bereichen – Bedienfeld mit Display und Deckel mit integriertem Dunstabzug. Das Bedienfeld mit Anzeige im Display ist nahezu selbsterklärend. Hier kann – per Knopfdruck - zwischen den diversen Programmen ausgewählt, die Größe des Brotes und der Bräunungsrad festgelegt werden. Wer gerne am nächsten Morgen frisches, duftendes Brot oder Brioche genießen möchte, nutzt ganz einfach den Zeitwahlschalter (bis zu 13 Stunden Vorprogrammierung). Auf dem Deckel befindet sich eine Kurzübersicht der 18 voreingestellten Programme. 15 davon sind zum Brotbacken angelegt, 2 für die Zubereitung von Teig und eines für Marmelade und Kompott. Hebt man den Deckel an, was über zwei schmale Griffe am Rand ohne Kraftaufwand ganz leicht funktioniert, kommt man zum Kern des Backautomaten. Die Innenseite des Deckels ist hitzereflektierend konstruiert und imitiert, gemeinsam mit dem zentralen Heizsystem im mittleren Bereich des Automaten, einen traditionellen Backofen, der für die gleichmäßige Verteilung der Hitze und eine knusprige Kruste sorgt. Die ovale Backform lässt sich durch eine kleine Drehung am Henkel nach links ganz leicht herausnehmen bzw. andersherum wieder einsetzen. Sie kann für ein Brot in Größe M maximal 400g Mehl aufnehmen und für ein Brot in Größe L 500g. Sowohl die Backform, als auch der Knethaken, der am Boden der Form seinen Platz findet, sind mit einer kratzfesten Keramikschicht ausgestattet. Das sorgt zum einen für eine bessere Wärmeleitung und zum anderen für ein unkompliziertes Lösen der Backwaren aus der Form. Dennoch sollten für das Herausnehmen des Brotes bzw. für die Reinigung keine harten Gegenstände wie Messer oder ähnliches verwendet werden. Zwei Temperatursensoren überprüfen die Innentemperatur des Backofens als auch die Raumtemperatur, um Teig und Brot das optimale Klima zum Gehen, Ruhen, Gären und Backen zu gewährleisten. Zum mitgelieferten Zubehör gehört noch ein Messlöffel, ein Messbecher und eine mit Rezepten ausgestattete Bedienungsanleitung. Mit Maßen von 273 mm Breite, 340 mm Höhe und 404 mm Tiefe kann man den Croustina nicht gerade als zierlich bezeichnen. Um ordentlich mit ihm zu arbeiten und den Deckel bequem öffnen zu können braucht er schon ein bisschen Platz.

 

Individueller Genuss- Bedienung und Funktion

Brot selbst zu backen hat jede Menge Vorteile. Abgesehen davon, dass man es wirklich frisch und ofenwarm genießen kann, kann man ganz nach Gusto die Zutaten wählen und weiß vor allem ziemlich genau, wie gesund die Inhaltsstoffe sind. Industrielle Ware ist leider oft mit künstlichen Aromen, Emulgatoren, Konservierungsmitteln und ähnlichem „angereichert“ und sogar traditionelle Bäcker greifen aus Zeitgründen und Wirtschaftlichkeit immer mehr zu Fertigbackmischungen.

Wer also beispielsweise von Krankheiten Candidose, Zöliakie, Leaky-Gut-Syndrom, Unverträglichkeiten oder sogar Allergien geplagt ist, der kann sich mit selbst gebackenem Brot das Leben leichter machen. Gerade unter dem Gesichtspunkt – gesunde Ernährung haben wir uns mit dem Panasonic Croustina nicht nur an die relativ einfache Zubereitung eines Weißbrots herangemacht, sondern auch etwas schwierigere Rezepte in Augenschein genommen. Zum Kennenlernen ging es mit dem erwähnten Weißbrot los. In der Bedienungsanleitung bietet Panasonic ein gutes und einfaches Rezept an. Als erstes nehmen wir die Backform mit einer leichten Drehung nach links aus dem Automaten und setzen den Knethaken (der eine interessante Form hat und gar nicht an einen herkömmlichen Knethaken erinnert) auf den vorgesehenen Zapfen. Jetzt kommen die Zutaten (Hefe, Weizenmehl, Zucker, Salz, Butter und Wasser) der Reihenfolge nach in die Form, die wir dann mit einer kleinen Drehung nach rechts wieder im Brotbackautomaten einsetzen. Wir verbinden das Gerät mit der Steckdose und wählen dann – wie im Rezept angegeben – Programm 1 (Krustenbrot). Das Display zeigt uns, dass der komplette Vorgang vom Mischen, Kneten, Gehen und Backen 3 Stunden und 15 Minuten dauert. Wir drücken die Start-Taste und es geht los. In der Anzeige teilt uns der Croustina mit, dass er knetet. Tatsächlich tut er das so leise, dass wir ganz froh über die Mitteilung waren und sicher sein können, dass er arbeitet. Im Inneren des Brotbackautomaten wird der Teig nun abwechselnd gedehnt und gehalten. Dann darf er wieder ein wenig Ruhen usw. bis er eine feinporige Konsistenz erreicht hat und gehen muss. Das alles geschieht, wie schon erwähnt, nahezu geräuschlos bis irgendwann über die Schlitze des Dunstabzugs köstlich, frischer Brotduft durch die Testküche ins Büro zieht. Am Ende des Programms signalisiert der Croustina per mehrmaligem Piepton, dass das Brot fertig ist. Wir drücken die Stop-Taste, ziehen den Netzstecker aus der Dose und öffnen den Deckel voll Erwartung auf das Ergebnis. Et voilà – eine gold-gelbe Kruste schaut uns an. Mit einem Küchenhandschuh entfernen wir die Backform am Henkel aus dem Automaten und stürzen sie für die erste Abkühlphase direkt auf ein Kuchengitter. Nach ca. 10 Minuten schütteln wir das Brot (wieder mit Küchenhandschuhen) aus der Form. Dank Keramik-Antihaft-Beschichtung klappt das gut und auch der Knethaken bleibt nicht im Brot stecken sondern sitzt immer noch fest auf seinem Platz in der Form. Wir klopfen auf die Kruste – klingt gut – und freuen uns schon jetzt auf die Verkostung. Das Ergebnis ist wirklich hervorragend. Die Kruste ist super knusprig und das Innere des Brotes herrlich locker und nicht eine Spur zu trocken. Die erste Runde hat der Panasonic Brotbackautomat mit Bravour gemeistert.

Im nächsten Schritt wagen wir uns an ein Sauerteigbrot mit Karotten. Hier kommt keine Hefe hinzu und die Verwendung von Sauerteig, Roggenvollkornmehl, Dinkelmehl, Leinsaat, Sesam, Sonnenblumenkernen und Karotten machen den Teig schwerer. Mal sehen, wie gut der Croustina damit umgehen kann! Den Sauerteig-Ansatz bereiten wir selbst zu und lassen ihn 24 Stunden gären. Anschließend bereiten wir daraus den Sauerteig, lassen ihn zwei Stunden Ruhen, und geben dann wieder alle Zutaten nacheinander in den Backbehälter, den wir wieder aus dem Brotbackautomaten entfernt haben, damit beim Reinkippen von Mehl und Co. nichts im Ofen landet. Die Backform setzten wir in den Automaten, schließen den Deckel und wählen dieses Mal Programm 6 (knuspriges Fitnessbrot). Das Display zeigt uns, dass die benötigte Zeit 6 Stunden beträgt. Oha – das scheint lange. Ist es aber nicht. Um ein gutes Brot herzustellen braucht es Zeit zum ruhen, Gären und Gehen, handwerkliche Fertigkeit für die Be- und Verarbeitung des Teiges und optimale Temperaturbedingungen. Wenn man bedenkt, dass all diese Arbeitsschritte, das Timing und das Backen der Croustina übernimmt und man selbst nichts zu tun braucht, außer auf den Signalton zu warten, der das Ende der Backzeit einläutet, dann ist die benötigte Zeit von 6 Stunden vollkommen in Ordnung. Und wir werden wieder mit einem ausgezeichneten Ergebnis belohnt. Die Kruste des Brotes ist dünner als beim Weißbrot, das liegt ganz klar an den schwereren Zutaten und den viel Feuchtigkeit enthaltenden Karotten. Die Krume ist köstlich saftig und der Geschmack einfach himmlisch! Auch diese Testrunde hat der Croustina erstklassig gemeistert. Wir probieren noch Rosinenbrot, weil wir sehen wollen, ob der Brotbackautomat auch weich und fluffig kann. Hierfür sind die Programme 10 und 11 festgelegt. Trotzdem können wir individuell den Bräunungsgrad und die Brotgröße ganz einfach per Knopfdruck eingeben, wie uns das Display zeigt. Wir entscheiden uns für die softe und schnelle Variante, wählen eine leichte Bräunung für ein Rosinenbrot in Medium-Größe und setzen den Timer auf 5 Stunden. Nach 3 Stunden beginnt der Croustina zu werkeln. Mischt ganz leise die Zutaten, knetet, lässt den Teig dann ruhen und bäckt, so dass wir „just in time“ nach 5 Stunden ein perfektes, gold-gelbes und softes Rosinenbrot aus dem Backautomaten holen können. Auch die Zubereitung von Hefe- oder Quark-Ölteig ist für den Panasonic Brotbäcker ein Kinderspiel. Genau wie beim Brotteig kommt auch hier das ausgeklügelte Zusammenspiel des besonders geformten Knethakens und der Wangen im Backbehälter zum Einsatz, das dem handwerklichen Geschick des Bäckers nachempfunden ist. Wieder wird der Teig gedehnt und gehalten und bekommt zum passenden Moment die nötige Zeit und die optimale Temperatur zum Ruhen und/oder Gehen. Wir sind über alle Ergebnisse hocherfreut!

 

Fazit

Der Panasonic Brotbackautomat „Croustina“ (SD-ZD2010) übernimmt jeden Arbeitsschritt bei der Zubereitung von köstlichen Broten, feinen Backwaren und Teig für Kuchen, Pizza und Co. Durch den Einsatz intelligenter Technologien bereitet er den Teig wie im traditionellen Backhandwerk zu, sorgt für das passende Timing und die optimale Temperatur beim Ruhen, Gehen, Gären und Backen. Wie von Geisterhand – so leise - fertigt der „persönliche Brotbäcker“ köstliche Brote und Backwaren. Mit Zutaten ganz nach individuellem Geschmack und Verträglichkeit, knuspriger Kruste und saftiger Krume oder weich und fluffig. Der Panasonic Brotbackautomat kostet 299 Euro. Für einen persönlichen Bäcker ein fairer Preis.

 

Test-Redakteur: Claudia Wagner

Panasonic Brotbackautomat „Croustina“ SD-ZD2010

Fakten (Herstellerangaben):

  • Brotbackautomat
  • Leistung: max.700W
  • Abmessungen: 273 mm (B) x 340 mm (H) x 404 mm (T)
  • Gewicht: 7kg
  • Brotgewicht: 500g – 1,2 kg (je nach Teig)
  • Gehäuse: wärmebeständiger Kunststoff 
  • Programme: 15 Brotprogramme, 2 Teigprogramme, 1 Marmeladen- / Kompottprogramm
  • Bräunungsgrade: 2 für weiches Brot, 1 für Krustenbrote
  • Brotgrößen: M und L
  • Max. Mehlmenge: 400g (M), 500g (L)
  • Brotbackform: Mit kratzfester Keramikbeschichtung
  • Knethaken: Mit kratzfester Keramikbeschichtung
  • Zeitvorwahl: max. 13 Std.
  • Bedienfeld: Display mit folierten Druckknöpfen
  • Zubehör: Messbecher, Messlöffel
  • Sonstiges: Schnellback-Programm, Marmeladen- und Kompott-Funktion
  • Farben: SD-ZD2010 (schwarz), SD-ZP2000 (weiß)
  • Preis: 299 Euro (UVP)

 

Plus

+ je nach Programmwahl knusprige Kruste & saftige Krume oder fluffiges, weiches Feingebäck

+ perfektes Timing bei der Zubereitung

+ Knet- und Backvorgang kaum hörbar

+ die Hitzeverteilung ist einem traditionellen Backofen nachempfunden

+ Zeitvorwahl

+ ein Schnell-Backprogramm

+ auch für die Zubereitung von Teig, Marmelade & Kompott geeignet

 

Minus

 

- Große Stellfläche nötig

www.panasonic.de