Induktionskochfeld CTS 2000/IN von Rommelsbacher im Test
Intelligente Temperaturkontrolle
Testredakteur: Stefan Witzel, 2.9.2020, Bilder: Technikzuhause, Rommelsbacher, Messungen: Technikzuhause

Küchenspezialist Rommelsbacher hat ein neues Einzel-Induktionskochfeld vorgestellt, das das Kochen noch einfacher machen soll. Wie von Rommelsbacher bekannt, ist natürlich wieder eine Innovation mit an Bord. Mit der intelligenten und exakten Temperaturkontrolle sowie der schnellen und einfachen Bedienung gehören Anbrennen und Überkochen der Vergangenheit an. Darüber hinaus kann das CTS 2000/IN, das wir uns genauer angeschaut haben, überaus vielfältig eingesetzt werden.

Induktionskochfelder werden immer beliebter, da sie gegenüber Ceran erhebliche Vorteile bieten. Zum einen wird die Hitze direkt im Topfboden und nicht über Wärmestrahlung des Kochfeldes erzeugt. Dadurch lässt sich - ähnlich einer Gas-Kochstelle - die Hitzezufuhr sehr schnell und genau regeln. Stellt man beispielsweise die Temperatur beim Kochen herunter, reagiert die Flüssigkeit auch sofort und hört auf zu blubbern. Bei herkömmlichen Ceran-Feldern hat man durch die Wärmestrahlung immer eine Verzögerung und es kann schnell zum Überkochen kommen. Zudem wird das Kochfeld selber nicht heiß  und dort kann auch nichts an- und einbrennen. Dennoch sollte man die Glaskeramikfläche nach dem Herunternehmen des Topfes nicht direkt berühren, denn eine Restwärme durch den Topfboden ist immer noch vorhanden. Kochen per Induktion verbraucht zudem weniger Energie und das Gargut ist im Vergleich zu Ceran-Kochfeldern deutlich schneller erhitzt.

Einsatzmöglichkeiten

Das flache, platzsparende Design überzeugt

Für ein Einzelkochfeld wie das Rommelsbacher CTS 2000/IN findet man viele Einsatzmöglichkeiten. Natürlich in der Küche, wo es zum „normalen“ Kochfeld zusätzlich oder alternativ genutzt werden kann. Ich persönlich nutze ein Einzelinduktionsfeld im Sommer auf der Terrasse. Auf dem Grill bruzzelt das Fleisch, per Induktion werden Saucen erwärmt oder Kartoffeln gekocht. Aber auch in der Studentenküche oder auf dem Campingplatz (220 Volt - Versorgung vorausgesetzt), machen sich Einzelkochfelder immer gut. Beim Famillienabendessen nutzt man die vielen Funktionen, um direkt am Tisch eine Beilage bei mittlerer Temperatur warm zu halten. Durch die innovative Temperaturkontrolle des CTS2000/IN bieten sich noch weitere Einsatzmöglichkeiten. So eignet sich das Rommelsbacher Induktionsfeld, um Joghurt zuzubereiten oder Baby-Nahrung zu erhitzen bzw. warmzuhalten, als Slow-Cooker, wobei Fleisch langsam bei niedriger Termperatur gegart wird oder auch als Fritteuse. Sogar als Sous-Vide-Gerät kann es dank genauer gradgenauer Temperatur-Einstellung eingesetzt werden.

Die Ausstattung des Rommelsbacher CTS 2000/IN

Das CTS 2000/IN ist ein Einzelinduktionsfeld mit sehr flachem, elegantem Design und einer Höhe von nur 41 mm. Das große LED-Display informiert stets über alle Einstellungen, die große Glaskeramik-Kochfläche lässt sich sehr gut reinigen. Geeignet ist das Feld für Töpfe mit einem Bodendurchmesser bis zu 26 Zentimeter. 6 Direktwahltasten für unterschiedliche Temperaturen stehen bereit, darüber hinaus stehen alternativ 10 Stufen mit konstanter Leistung zur Verfügung. Eine zusätzliche Boost-Funktion sorgt für schnelles Aufheizen mit Maximalleistung und schaltet sich je nach Stufe oder Temperaturwahl nach einer bestimmten Zeit automatisch ab. Damit man nicht aus Versehen etwas einschaltet, kann das Tastenfeld mit einer Kindersicherung gesperrt werden. Darüber hinaus sorgt ein integrierter Timer auf Wunsch für automatisches Abschalten des Kochfeldes. Bolognese kann beispielswiese bei ca. 90°C schön lange eingeköchelt werden, ohne dass man daneben stehen muss. Einen richtigen Ein-/Ausschalter vermissen wir jedoch. Das Anschlusskabel ist mit 2 Meter sehr lang, so das man die nächste Steckdose immer gut erreichen kann. Die Temperatur kann zwischen 40°C und 220°C in 1°C-Schritten eingestellt werden. Nimmt man den Topf bzw. Pfanne vom Kochfeld, um beispielsweise das Gemüse durchzuschwenken, merkt sich das Kochfeld die Einstellungen für 60 Sekunden. Setzt man das Kochgeschirr innerhalb dieser Zeit wieder auf, wird der Kochvorgang fortgesetzt. Ansonsten schaltet das CTS 2000/IN nach 60 Sekunden in Standby.

Die Bedienung erfolgt über reaktionsschnelle, berührungsempfindliche Felder

Innovative Temperaturkontrolle

Der Sensor misst die Temperatur direkt am Topfboden

In der Mitte des Induktionsfeldes befindet sich die innovative Temperaturkontrolle in Form eines kleinen Sensors, auf den der Topf gestellt wird. So misst dieser die vorliegende Temperatur direkt am Topfboden und nicht unter der Glaskeramikscheibe wie bei herkömmlichen Kochfeldern. Die Rommelsbacher-Methode ist sehr präzise, der Sensor reagiert sehr schnell und unabhängig von der Art des Topfes wird die Temperatur perfekt eingestellt. Je nach Dicke des Topfbodens weicht so die Temperatur im Gargut - wenn überhaupt - nur sehr gering von der vorgegebenen Einstellung ab. Wir prüften dies mit unterschiedlichen Töpfen und messen bei einer Vorgabe von beispielsweise 60°C lediglich eine Differenz von gerade mal einem Grad. Konkurrenzmodelle, die nicht über die Messung am Topfboden verfügen, können auch schon mal 10°C oder mehr Grad daneben liegen. Darüber hinaus wird die Temperatur sehr konstant gehalten, was gerade bei niedriger Hitze neue Möglichkeiten bietet. So lässt sich per Induktionsfeld Joghurt zubereiten, indem man 42°C einstellt und am besten ein geschlossenes Gefäß mit der Zubereitung in ein Wasserbad stellt. Nach ca. 12 Stunden, in denen die Hitze sehr konstant gehalten wird, bekommen wir frischen Naturjoghurt, wo wir genau wissen, was drin ist. Dabei haben wir die besten Erfahrungen mit einer Mischung von einem Esslöffel (gekauftem) Naturjoghurt als Starter sowie einem halben Liter H-Milch gemacht. Hat man einmal die gesunde Speise zubereitet, kann diese immer wieder als Basis genutzt werden.

60°C - Test: Mit unserem Topf ist die tatsächliche Temperatur im Gargut nur 1°C höher und wird sehr konstant gehalten.
Bei 10°C Abstufungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Temperatur weist dank der intelligenten und blitzschnellen Regelung keine Abweichungen auf
Ein wenig Öl zum Anbraten in die Pfanne - bei einer Temperaturvorwahl von 220°C ist es nach 3 Minuten heiß. Zunächst messen wir einen Überschwinger bis 250°C, dann pendelt sich die Temperatur um 220°C ein. Legt man kaltes Fleisch hinein, kühlt da Öl nach dem ersten Aufheizen schneller auf die eingestellte Temperatur ab

Darüber hinaus hat uns besonders die feine Einstellung - gradgenau - bei niedrigen Temperaturen interessiert. So kann das Rommelsbacher Induktionfeld auch als Sous-Vide-Gerät, beim dem Gemüse, Fleisch oder Fisch punktgenau im Vakuum gegart wird, genutzt werden. Die Voreinstellung für Sous-Vide ist 60°C und kann mit den Plus/Minus-Tasten auf ein Grad genau eingestellt werden. Ein Steak für 2 Stunden bei 55°C ist perfekt "Medium" und wird nach dem Garen auf dem Induktionsfeld bei höchster Leistungsstufe in der Pfanne bei 220°C kurz angebraten. Für Gemüse wählt man 85°C und es wird wunderbar knackig. Auf eine wie bei externen Sous-Vide-Sticks übliche Wasserumwälzung muss man verzichten, sie spielt allerdings bei der verwendeten Topfgröße auch keine so große Rolle. Dafür kann man den Deckel des Topfes aufsetzen, wodurch weniger Wasser verdampft. Die exakte Temperaturkontrolle sorgt aber auch für Sicherheit, da bei richtig eingestellter Temperatur nichts anbrennt oder überkocht. Eintöpfe oder Suppen erhitzt man bei 80°C bis 90°C und muss nicht daneben stehen, um wie bei Ceranfeldern üblich, die Regelung anzupassen. Zudem ist man sicher, dass das Fett zum Frittieren nicht zu heiß wird, gleichgültig, welchen Topf man nutzt. Noch ein Pluspunkt: Über die Temperaturwahl passt Rommelsbacher die Energie so genau an, dass beim Aufheizen der eingestellte Wert nicht überschritten wird. Dabei wird nicht mit voller Leistung aufgeheizt, man ist aber stets auf der sicheren Seite. Soll es doch mal schneller gehen, schaltet man die Boost-Funktion hinzu, die kurzzeitig maximale Leistung bietet.

Einstellungssache

Das Rommelsbacher CTS 2000/IN bietet zum einen die Temperatureinstellung mit sechs Vorwahltasten sowie eine Leistungssteuerung über zehn Stufen. In der Praxis - so war es zumindest bei unserem Test - wird man zum großen Teil die Temperaturwahl vorziehen, da man hierdurch exakt und mit Hilfe des Temperatursensors steuern kann. Vorwahlen stehen für 42°C, 60°C, 80°C, 100°C, 180°C sowie 220°C zur Verfügung, die man im 1°C-Schritten anpassen kann. Zum Vergleich: Viele Induktionsfelder bieten lediglich eine 5°C-Abstufung, bei günstigen Modellen haben wir auch schon 20°C-Schritte gesehen. Ein längeres Berühren der Einstellungstaste und die Temperatur-Vorwahl springt in 5°C-Schritten. Die Leistungsstufen arbeiten von 75 Watt bis 1800 Watt (Stufe 10) in praxisgerechten Stufen. In diesem Modus ist eine Maximaltemperatur von 180°C möglich. Für Temperaturen darüber wählt man dann wieder die Temperaturstufen. Falls über einen bestimmten Zeitraum keine Taste bedient wird, schaltet das Induktionsfeld automatisch ab. Auch hier hat sich Rommelsbacher Gedanken gemacht: Zwischen 40° und 60° wird erst nach 20 Stunden abgeschaltet - für Sous-Vide oder Joghurt benötigt man evtl. die lange Zeit - bei 220° schaltet das Feld nach einer Stunde aus, was die Sicherheit erhöht. Die Timer-Einstellung kann im Modus „Leistungsstufen“ bis zu 3 Stunden, im Modus „Temperaturwahl“ bis zu 10 Stunden erfolgen und während des Betriebs verändert werden.

Induktion bietet zudem einen Geschwindigkeitsvorteil: 2 Liter Wasser kochen bereits nach 8 Minuten und 50 Sekunden
Ein herkömmliches Ceranfeld benötigt dafür fast 14 Minuten

Reinigung

Durch die glatte Glaskeramikoberfläche und den berührungsempfindlichen Bedienfeldern hat man bis auf den Sensor in der Mitte eine ebene Fläche, die schnell und einfach zu reinigen ist. Sollte dennoch mal etwas überkochen, ist rund um den Sensor eine Überlauföffnung, so dass die Flüssigkeit nicht in die Elektronik läuft, sondern an der Unterseite wieder austritt.

Fazit

Rommelsbacher bietet mit dem Einzel-Induktionsfeld CTS 2000/IN ein innovatives Kochfeld. Durch die exakte Messung mittels eines Sensors direkt am Topfboden und nicht unter der Glasscheibe wird die Temperatur unabhängig vom verwendeten Kochgeschirr exakt einstellt und sehr konstant gehalten. Dadurch ergeben sich neben dem herkömmlichen Kochen und Braten weitere Zubereitungsmöglichkeiten. Durch die in 1°C-Schritten einstellbare Temperatur lässt sich das Rommelsbacher Induktionsfeld ebenso als Slow Cooker, Sous-Vide-Gerät oder Joghurt-Bereiter einsetzen. Darüber hinaus ist es der ideale Begleiter, um Speisen warm zu halten. Die Bedienung ist kinderleicht, die Einstellmöglichkeiten praxisgerecht. Das CTS 2000/IN mit einem Verkaufspreis (UVP) von 116,97 Euro (inkl. 16% MwSt.) ist eine echte Empfehlung.