Fensterputzroboter ECOVACS WINBOT W2S OMNI im Test:
Mehr Durchblick mit der neuen "S-Klasse"
Testredakteur: Thomas Johannsen, 30.10.2025, Bilder: Ecovacs & TechnikzuHause

Fensterputzen per Hand kann, je nach Größe der Scheiben, zu einer echten körperlichen Herausforderung werden, schließlich garantiert nur ein kontinuierlicher Putzeinsatz ein streifenfreies Ergebnis. Wer sich dagegen lieber beim echten Sport auspowern will, lässt diese Arbeit von einem Roboter erledigen. Der neue Winbot W2S Omni von Ecovacs soll das sogar entlang des Fensterrahmens bis weit in die Ecken erledigen.

Wenn er mal keine Fenster putzt, hat der Roboter einen festen Platz in der Station
Im Fach hinter dem Roboter ist Platz für die Flasche mit Reinigungsmittel

Der Winbot W2S Omni ist die nächste Ausbaustufe des Winbot W2 Omni von Ecovacs, den wir Anfang 2024 bereits getestet hatten (hier geht es zum Testbericht). Der W2 ist nicht mehr erhältlich, dafür wurde der W2S in Details verbessert und hat zudem einige Tricks dazugelernt: So wurde das Volumen des Tanks für die Reinigungsflüssigkeit von 60 auf 80 Milliliter vergrößert, was zusätzliche Reichweite bringt. Der Roboter saugt sich derart an der Scheibe fest, dass selbst Kippfenster mit bis zu 45 Grad Neigung sicher abgefahren und gereinigt werden können. Das wichtigste neue Feature ist jedoch mit Abstand die neue Kantentreinigung: Die TruEdge genannten Technik beinhaltet rotierende Bürsten, die neuerdings an zwei der vier Ecken des Roboters angebracht sind. Diese werden entlang des Fensterrahmens ausgefahren, und nehmen dort hartnäckige Verschmutzungen auf. Anschließend werden die Bürsten automatisch wieder zurückgefahren, damit sich der aufgesammelte Schmutz nicht wieder verteilt. Was man dagegen nicht sehen kann ist die verbesserte Reinigungsroutine, die in Form des neuen Algorithmus WIN-SLAM 4.0 implementiert ist.

Sofort startklar

Damit man gleich loslegen kann, beziehungsweise direkt nach dem Aufladen des Akkus in der Station, wird der Winbot W2S Omni nicht nur in Vollausstattung ausgeliefert, neben genug Reinigungsflüssigkeit für etwa drei Tankfüllungen, liegen dem Set aus Station und Roboter gleich zwei Wischpads bei, von denen eines direkt unter den Roboter geklettet werden kann, wogegen das zweite als Ersatz bleibt.

Auf der Rückseite hat die Station noch ein Fach, dort ist Platz für das zweite Wischpad, außerdem ist das Sicherungsseil dort fest angebracht.
Das Wischpad wird einfach unter dem Roboter festgeklettet

Lediglich der Akku in der Station muss noch geladen werden, was maximal zweieinhalb Stunden beansprucht. Diese Zeit brauchts aber wirklich nur, wenn der Akku komplett von Null auf 100 Prozent geladen werden muss, währenddessen kann man sich die Wartezeit verkürzen, indem der Tank aufgefüllt und eines der beiden Wischpads angeklettet wird. Nach erfolgreicher Ladung vom Netz getrennt, lässt sich die Station inklusive Roboter am praktischen Henkel zum vorgesehenen Arbeitsplatz tragen.

Grundsätzliches

Wie bereits angemerkt, benötigt der Winbot W2S Omni zwar keine Steckdose in Reichweite, allerdings ist er mit langer Leine mit der Station verbunden. Diese enthält unter anderem auch den Schlauch der das Vakuum erzeugt, mit welchem sich der Roboter an der Scheibe festsaugen kann. Abhängig von der Länge dieser Steuerleitung erstreckt sich der Aktionsradius des Roboters auf gut fünf Meter. Die Station selbst, und damit auch der Roboter, lässt sich gegen einen Absturz mit einem fest angebrachten Seil sichern.

Dank der hohen Saugkraft, hält der Roboter sogar an Fenstern mit Neigung bis zu 45 Grad

Dank der Unabhängigkeit von der Steckdose kann man die Station leicht nachführen, was beispielsweise beim Abarbeiten längerer Fensterfronten von Vorteil ist. Damit der Roboter überhaupt wirksam reinigen kann, sollten die Seitenlängen der Scheiben mindestens 30 x 40 Zentimeter betragen. Außerdem muss die Fensterfläche absolut eben sein, darf also weder Risse noch Sprünge haben, damit der Saugnapf genügend Halt findet Geriffelte Scheiben oder gar Butzenglas sind damit für den Roboter tabu. Ebene Flächen stellen dagegen kein Problem dar, ebenso wie die Kanten von Sprossen oder Rahmen, auch Kipp- oder Dachfenster mit einer Neigung bis 45 Grad werden problemlos gereinigt.

Steuerung per App

Zwar lässt sich der Winbot W2S Omni problemlos ohne Smartphone bedienen, allein die Umstellung der Sprachansage von der Werkseinstellung in die gewünschte Sprache geht mithilfe der App deutlich komfortabler.

Bevor der Winbot sich mit der App verbinden kann, muss er natürlich eingeschaltet werden
Anschkießend wird die Verbindung im Handumdrehen aufgebaut
Als erste Amtshandlung kann man den Roboter umbenennen, was sinnvoll ist, wenn man mehrere solcher Geräte besitzt
Ganz wichtig ist zudem die Auswahl der Sprache, in der die Ansagen erfolgen sollen

Die insgesamt sieben Reinigungsmodi sind in der App nicht nur übersichtlicher angeordnet, es gibt auch einen erläuternden Text, der den jeweiligen Modus zusätzlich erläutert. Für besondere Verschmutzungen oder um gezielt partielle Verunreinigungen zu beseitigen, kann man den Winbot zudem in einen manuellen Modus schalten. Nun lassen sich die Bahnen, die er über die Scheibe ziehen soll über ein auf dem Smartphone-Display eingeblendetes Touchpanel ansteuern und sogar den Sprüheinsatz des Reinigungsmittels gezielt steuern. Der Putzvorgang kann außerdem pausiert werden, um den Roboter über eine Fenstersprosse herüber auf eine andere Scheibe zu setzen, oder auch von innen nach außen zu wechseln. Es gibt natürlich eine Anleitung in der App, und auch die Akkuladung ist stets im Blick.

Nachdam die Verbindung steht, gibt es in der App eine Volltexthilfe, wie man nun de Putzaktion startet
Auf der Startseite werden die unterschiedlichen Modi aufgelistet, inklusive Kurzbescheibung
Die insgesamt sieben Modi passen nicht auf eine Seite
Nachdem man die Fernbedienung in der App aktiviert hat, lässt sich der Roboter per Hand gezielt über die Fenster steuern

Endlich wieder Durchblick

Der Winbot W2S Omni im Einsatz

Vor, während und nach der Arbeit wird man von den Sprachansagen und/oder der App optimal unterstützt. So ist dann schon der erste Putzeinsatz kein Hexenwerk; weil man die klare Anweisung bekommt, wie der Roboter auf die Scheibe zu setzen ist, sodass er sich festsaugt (man hält die Starttaste des Roboters etwa zwei Sekunden gedrückt), um anschließend direkt loszulegen. Unabhängig vom eingestellten Reinigungsmodus sucht er sich die nächstliegende Kante, um dann seinen Putzfahrt nach dem durch den eingestellten Reinigungsmodus festgelegtem Muster zu beginnen. Insgesamt sieben Reinigungsmodi stellt der Winbot W2S Omni zur Verfügung: Man kann zwischen „gründlicher Reinigung“, „Tiefenreinigung“, „Schnellreinigung“, „Kantenreinigung“, „Zonenreinigung“, „Punktreinigung“ und „Intensivreinigung“ wählen. Die Unterschiede zwischen „gründlicher Reinigung“, „Tiefenreinigung“ und „Intensivreinigung“ sind allerdings nicht ganz eindeutig, auch die Volltextinformationen in der App bleiben da eher vage. Die übrigen Modi sind dagegen tatsächlich selbsterklärend.

Die Spezialität des Winbot W2S Omni ist die besonders gründliche Kantereinigung mithilfe der rotierenden Bürsten
Von der anderen Seite der Scheibe kann man die Bürsten der TruEdge-Technologie prima in Aktion sehen

Egal in welchem Modus der Roboter putzt; in regelmäßigen Abständen wird die Scheibe über je drei Düsen vorn und hinten am Gerät besprüht und der Roboter zieht putzend seine Bahnen. Dabei achtet der W2S penibel darauf, dass sowohl die Kanten als auch die Ecken möglichst intensiven Kontakt mit den beiden rotierenden Bürsten bekommen, selbst wenn er sich dazu um 180 Grad drehen muss, damit es passt. Dennoch bleiben gerade die Ecken Problemzonen, weil sie besonders schwer zu erreichen sind, aber auch hier manövriert er die Reinigungsbürsten und das Wischpad so weit wie möglich hinein, sodass händisches Nacharbeiten nur marginal erforderlich ist, wenn überhaupt. Nach getaner Arbeit landet der Roboter wieder an der Position, wo er auf die Scheibe gesetzt und gestartet wurde, und die Sprachansage meldet sich, dass die Scheibe fertig ist und gibt eine kurze Anweisung, wie der Roboter abgenommen werden kann. Nun muss man keineswegs direkt aufspringen, denn das Vakuum, welches den Roboter an der Scheibe hält, wird noch eine halbe Stunde aufrecht gehalten, soviel Power hat der Akku nämlich in jedem Fall. Geht der während er Arbeit zur Neige, was in unserem Test nach gut zwei Stunden Dauerbetrieb der Fall war, stoppt er seine Arbeit genau dann, wenn die Restkapazität nur noch für eine halbe Stunde ausreicht, das erforderliche Vakuum aufrecht zu erhalten. Das Ergebnis schaffte in wahrem Wortsinn klaren, streifenfreien Durchblick bis an die Kanten. Selbst der Rahmen war wieder komplett staubfrei, dafür musste das erste Wischpad gründlich durchgespült werden. Daran wird man ohnehin in regelmäßigen Abständen von der Ansage erinnert, kann man aber auch nach eigenem Ermessen machen.

Der Winbot lässt sich natürlich auch per Tasten bedienen, per App ist es jedoch komfortabler

Zum Schluss noch einige Fakten: Bei einem Fenster von etwa einem Quadratmeter Fläche dauerte die Putzarbeit etwa 15 Minuten, und zwar von innen und außen. Mit einer Tankfüllung Reinigungsflüssigkeit konnten wir etwa 20 Quadratmeter Glasfläche reinigen, und zwar im Modus „gründliche Reinigung“. Der komplette Ladevorgang schließlich dauerte nach unserem Test knapp über zwei Stunden.

Fazit

Mit dem Ecovacs Winbot W2S Omni eignet sich hervorragend zum Putzen mittlerer bis großer Fensterflächen. Mithilfe der TruEdge Technologie macht der das gründlich bis an die Fensterrahmen, Dank Akkubetrieb ist dabei er unabhängig von der Steckdose. Der brandneue Fensterputzroboter Winbot W2S Omni ist ein überaus praktische und vollautomatische Putzhilfe für jeden Haushalt, und erhält somit unseren Praxistipp!