Einzeltest: JVC Boomblaster RV-NB300DAB

<h4>Spürbarer Sound mit Lichteffekt</h4>

Einst hießen die portablen Audiogeräte Ghettoblaster und verfügten über Aufnahme- und Wiedergabefunktion für Kassetten und Radio. Technische Finessen wie Bluetooth-Streaming oder die Wiedergabe von Quellen wie USB-Stick oder Tablet waren Zukunftsmusik. Eins verbindet die Ghettoblaster von damals allerdings – nicht nur augenscheinlich – mit den Boomblastern von heute – sie machten und machen ordentlich Dampf. Beim japanischen Hersteller JVC haben die „Schweren Jungs“ geradezu Kultstatus. In den 1980ern gehörte der Ghettoblaster JVC RC-M90 zum „Must-Have-Equipment“ der Hip-Hop-Szene und zierte u.a. die Alben von LL Cool J und den Beastie Boys. Rund 40 Jahre später boomen die mobilen Musikstars wieder, allerdings mit deutlich mehr Abspielmöglichkeiten und jeder Menge „Wums“ vor der Brust. Technik zu Hause hat sich den jüngsten Boomblaster von JVC, den RV-NB300DAB, zum Test in die Redaktion geholt. Mal sehen, ob auch er das Zeug zum Kultobjekt hat.

Ausstattung & Verarbeitung - Amtlicher Auftritt

Gut und einfach zu bedienen!
Anschlüsse für externe Quellen wie USB-Port und AUX-Eingang, sowie ein Kopfhörerausgang sind nur einige der pfiffigen Features des Boomblasters

Standesgemäß bringt der JVC Boomblaster mit Maßen von 69 cm x 25 x cm x 25 cm (B x H x T) eine breite Brust mit einem sonst schlanken Körper mit. Ganz klar stechen die beiden Metallgitter mit den dahinter liegenden Mittel-Hochtönern und das übersichtliche Bedienfeld ins Auge. Das Gehäuse ist aus schwarzem Kunststoff solide und einwandfrei gefertigt und verspricht sowohl optisch als auch beim beherzten Zugreifen lange Lebensdauer. Vier integrierte Endstufen mit einer Gesamtausgangsleistung von 60 Watt sowie zwei 16 cm Subwoofer, die seitlich abstrahlen,  sind im Inneren des Kraftpakets verbaut und versprechen satten Sound und spürbar kraftvollen Bass. Zahlreiche Musikquellen – analog wie auch digital, mit Kabel oder kabellos – gibt der Boomblaster wieder. Im Klartext: Per Bluetooth gekoppelt mit Smartphone oder Tablet, per AUX-Eingang (an der Front des Gerätes), via USB-Stick am zugehörigen Port. Zudem befindet sich „on the Top“ ein CD-Player für den Genuss der altbewährten Silberlinge. Digitaler Radiostandard DAB+ und analoge UKW-Programme (dafür befindet sich eine Teleskop-Antenne am oberen Teil des Gerätes) weist der Tausendsassa ebenso vor, wie Anschlüsse für Kopfhörer (Front), Mikrofon und Gitarre (Rückseite). Mit amtlichen 7,9 kg Gewicht lässt sich der JVC RV-NB300DAB nicht gerade auf dem kleinen Finger balancieren. Er verfügt deshalb zum Transport über jeweils einen breiten Griff an den Seiten des Gerätes und über einen sehr stabilen roten Tragegurt, der sich bestens über der Schulter oder quer über der Brust macht und angenehm sitzt. Zum Lieferumfang gehört eine kleine, handliche  Fernbedienung im Pocket-Format, die wunderbar in die Hosentasche passt. Gut so! Denn sollte mal einer der Gäste die Finger nicht vom Boomblaster lassen können, hat man mit einem Handgriff die Möglichkeit den Sound nach den eigenen Wünschen zu korrigieren!

Mit 7,9 kg liefert der JVC RV-NB300DAB einen amtlichen Aufritt

Funktion & Bedienung

Die Effektbeleuchtung macht den Blaster zum Discostar
Alle Informationen lassen sich bequem über das Display ablesen

In der Grundausstattung arbeitet der „Schwere Junge“ mit Stromkabel. Wer also vor hat Fitness-Studio oder Partykeller stationär zu beschallen ist damit bestens versorgt. Für alle, die den Sound-to-go wünschen gibt es optional (also nicht im Lieferumfang enthalten) von JVC einen leistungsstarken Lithium-Ionen-Akku mit 14,8 V und 5000 mAh, der seinen Platz auf der Rückseite des Boomblasters einnimmt und gleichzeitig über den Netzanschluss aufgeladen wird. Das finden wir ausgesprochen clever, denn so sparen sich all jene, die eine stationäre Lösung wünschen, unnötige Kosten.

Die Steuerung des JVC Boomblasters lässt sich sowohl per Fernbedienung als auch per Knopfdruck am Bedienfeld des Gerätes ganz leicht vornehmen und wird bestens durch die mitgelieferte Bedienungsanleitung unterstützt. Grundsätzliche Einstellungen, wie die Auswahl der Quelle, das Koppeln von Smartphone und/oder Tablet und auch Einstellungen über Equalizer wie die Modi Rock, Jazz, Pop, Classic oder Flat – passend zum gewünschten Musikgenre - sind schnell gelernt. Wer sich eine Extraportion Bass wünscht, kann mit der zweistufigen Bassverstärkung spielen. Alle Schritte und Einstellungen dokumentiert das gut lesbare Display, das man in Helligkeit und Sprache individuell regulieren kann. Damit sich nicht nur die „Jungs“ über einen fetten Bass freuen, hat JVC ein optisches „Extra-Zuckerl“ integriert, das auch das Herz der „Mädels“ höher schlagen lässt. Rund um die Lautsprecher sind farbige LED´s in blau, grün, rot, lila und hellblau angeordnet und sorgen für eine eindrucksvolle „Lightshow“ à la Saturday-Night-Fever, die einfach nur Laune macht.

Die Praxis - Zur Sache Schätzchen

Jetzt wollen wir natürlich wissen, was der JVC RV-NB300DAB in Punkto Klang zu bieten hat und testen uns dabei durch die unterschiedlichsten Quellen, Einstellungen, Musikgenres und Radiosendungen. Wir wagen sozusagen einen „Kaltstart“ und gehen mit schnellen, starken Technobeats von Babalos („A Bomb“) und Klanglos („Buddha on Acid“) direkt in die Vollen. Die Verbindung stellen wir einmal mit dem Smartphone via Bluetooth-Kopplung und einmal per Aux-Kabel her. Zu Anfang ist der Bass im OFF-Modus. Trotzdem kommen beide Titel mit jeder Menge Druck, Tempo und klarem Klang daher – die Füße beginnen im Takt zu zucken. Wir schalten nacheinander beide Bass-Stufen zu. Der Boden bebt, die Gläser im nahe stehenden Schrank vibrieren und wir gleich mit – absoluter Tanzmodus! Auch etwas gemäßigtere Lieder wie vom Deutsch-Rapper Apache 207 („Roller“ und „Wieso tust Du Dir das an“) kommen deutlich spürbar bei uns an. Natürlich dürfen auch kultige Hip Hop Stars wie LL Cool J und Puff Daddy auf unser Songauswahl nicht fehlen. Auch bei ihnen überzeugt der Boomblaster auf ganzer Linie. Sanftere Stücke, die wir über USB-Stick hören,  wie „Over the Rainbow“ (Eva Cassidy), „Someone you loved“ (Lewis Capaldi), “Sons and Daughters” und “Rivers” (beides Allman Brown) oder “Purple Rain” (Prince) transportiert der JVC RV-NB300DAB mit ausgesprochen großer räumlicher Tiefe und klarer Wiedergabe von Instrumenten und Stimme, dass wir nur erahnen können, wie gut sich der Boomblaster auch in großen Räumen macht. Genauso meistert er Talksendungen (UKW und digitaler Empfang) mit Bravour. Die Stimmung, die Thorsten Otto („Die blaue Couch“) zwischen sich und seinen Gästen im Studio aufbaut kommt bei uns hör- und spürbar an. Einziger Kritikpunkt: Während der CD-Wiedergabe und bei nicht so hohen Lautstärken ist das Laufwerk deutlich zu hören.

Mit an Board: Ein CD-Toplader
Zuschaltbar in unterschiedlichen Farben - der Lighteffekt

Fazit

Der JVC Boomblaster RV-NB300DAB ist dank moderner Features ein ausgesprochen vielseitiger „Bursche“, der sich in Verbindung mit extravagenter Light-Show und starkem Sound nicht nur als Magic-Sound-Machine bestens eignet, sondern auch als sanfter Riese – bei leiseren Tönen - eine glänzende Figur abgibt. Ob als feste Größe im Fitness-Studio, Partykeller, Büro….. oder als portabler Begleiter für die spontane Session am Badesee ist er für jung, alt, weiblich oder männlich eine hervorragende Wahl. Für einen UVP von 299 Euro gibt es jede Menge Spaß für´s Geld!

 

Testredakteurin: Claudia Wagner, 13.2.2020, Fotos: JVC, Technikzuhause