Panasonic Heißluftritteuse NF-CC600 im Test
Frittieren mit Dampf-Unterstützung
Testredakteur: Thomas Johannsen, 04.04.2024, Fotos: Hersteller und TechnikzuHause

Die meisten Heißluftfritteusen können deutlich mehr als Frittieren. Zu den Kernkompetenzen gehört neben dem schlichten Frittieren mittlerweile auch Backen, Braten, ja sogar Obst und Gemüse lässt sich mit einigen Fritteusen problemlos dörren, wenn auch nur in kleinen Mengen. Dass das alles mit nur wenig oder sogar ganz ohne Öl vonstatten geht, gibt selbst den sonst so verrufenen Pommes einen gesunden Touch. Panasonic unterstützt die den Garvorgang in der NF-CC600 nun sogar mit Dampf. Wir haben ausführlich getestet, ob das den entscheidenden Unterschied macht.

Das Design der Heißluftfritteuse NF-CC600 von Panasonic überzeugt mit klaren Linien und bringt damit einen Hauch von Eleganz in die Küche

Die Panasonic NF-CC600 liegt mit der maximalen Leistungsaufnahme von weniger als 1500 Watt am unteren Ende der bislang von uns getesteten Heißluftfritteusen. Dazu verfügen sämtliche Geräte mit vergleichbarer Leistung über ein Volumen im Frittierkorb von maximal 5 Litern, wogegen die Panasonic mit 6 Litern schon beachtlich ausgestattet ist, in den passt sogar ein ganzes Hähnchen, was allerdings weniger am Volumen als vielmehr an der Bauhöhe des Korbes liegt.

Jetzt interessiert uns erst einmal, ob die Speisen tatsächlich ebenso schnell gar und vor allem knusprig sind, wie bei der Konkurrenz mit mehr Leistung. Hierzu haben die Entwickler bei Panasonic zu einem Trick gegriffen; die NF-CC600 arbeitet nämlich mit Dampf, der gut dosiert in den Garraum gesprüht wird. Bei einigen Gerichten sorgt das für eine effizientere Hitzeverteilung, was natürlich die Garzeit verkürzt. Darüber hinaus sollen die frittierten Speisen außen besonders knusprig und innen besonders saftig werden. Da nicht alle Gerichte von der Dampfbeigabe profitieren, wie zum Beispiel Pizza Kuchen und Toast, steht diese Option nur bei ausgewählten Programmen zur Verfügung, kann dort allerdings auch abgestellt werden.

Der Frittier-Korb wird am Griff herausgezogen, eingeschoben sitzt er absolut bündig
Oben ist nicht nur das Farbdisplay mit der Touchfläche zu sehen, hinten ist außerdem der Wassertank, der bei Bedarf das Wasser für den Dampf beisteuert

Panasonic NF-CC600: Design und Bedienung

Alles gar? Die Innenbeleuchtung kann per Touch ein- und ausgeschaltet werden und offenbart einen Blick auf das Gargut

Selten passen Design und Bedienung so gut zusammen, wie bei der Heißluftfritteuse von Panasonic: Aus der schwarzen Front sticht der roségoldenen Griff des Frittier-Korbes mit schlichter Eleganz hervor, während die dunkelblauen Seiten einen dezenten Farbakzent setzen. Außer dem Griff für den Frittier-Korb gibt es keine hervorstehenden Bedienelemente am Gerät; sämtliche Oberflächen sind glatt und schnörkellos, die Bedienung erfolgt per Touchscreen, der ebenfalls bündig zur Oberfläche ist. Das sieht nicht nur schön aus, das erleichtert auch die Reinigung: Schnell hat man die Fritteuse mit einem feuchten Tuch abgewischt und wieder eine saubere Oberfläche vor sich.

Die Bedienung erfolgt wie gesagt über ein Touchdisplay auf der Oberseite der Fritteuse. Panasonic setzt hier auf ein hochauflösendes LED-Farbdisplay, sodass bei den Symbolen zu den insgesamt 11 Programmen keinerlei Zweifel aufkommen. Ist das passende Programm ausgewählt, erscheint, je nachdem ob es sinnvoll ist, die aktivierte Dampfunterstützung. Diese kann man dann allerdings auch abschalten. Außerdem lässt sich sowohl die vorgegebene Garzeit als auch die Temperatur in Minuten-, beziehungsweise 5-Grad-Schritten verändern. Auf der anderen Seite ist Panasonic mit Informationen zu Garzeit und Temperatur eher spärlich; so vermissen wir beispielsweise bei den Angaben zur Zubereitung von Pommes, die Unterscheidung zwischen frischen und tiefgekühlten Pommes. Auch zur unterschiedlichen Dicke der Kartoffelstäbchen gibt es keine Angaben, da hilft nur ausprobieren. Glücklicherweise ist die Fritteuse mit einem Fenster versehen, und eine zuschaltbare Innenbeleuchtung gibt dann doch Auskunft zumindest über den optischen Zustand des Frittierguts.

Messen und Probieren

Auch die Panasonic NF-CC600 durchläuft unser standardisiertes Testprozedere für Heißluftfritteusen: Sie wird von Zimmertemperatur auf 190 Grad Zieltemperatur aufgeheizt, wobei wir sowohl die Aufheizzeit als auch den Temperaturverlauf messen und aufzeichnen. Gleichzeitig messen wir auch den Geräuschpegel, den die Heißluftfritteuse in der Arbeitsumgebung erzeugt. Dabei konnten wir feststellen, dass die Panasonic sich diesbezüglich unverdächtig verhält. Die einzige Ausnahme ist das Geräusch der Pumpe, wenn man den Dampf nutzt, denn schließlich muss das Wasser aus dem Behälter irgendwo zu Dampf aufgeheizt und in den Garraum gegeben werden.

Um einen Eindruck von der Wärmeverteilung außen am Gehäuse zu bekommen, machten wir wie üblich noch ein Foto mit der Wärmebildkamera. Hier zeigt sich die Panasonic als besonders gut temperiert; der Griff des Korbes sticht aus der Wärmebildaufnahme schwarz, also kühl hervor. Der Rest des Gehäuses wird nicht viel wärmer, einzige Ausnahme ist das Sichtfenster vorn im Korb.

Der Griff und auch das Gehäuse bleiben kühl während das Sichtfenster im Korb naturgemäß weniger isoliert ist
Bereits nach knapp zweieinhalb Minuten hat die Panasonic NF-CC600 die eingestellte Zieltemperatur von 190 Grad erreicht, um diese dann engmaschig zu kontrollieren

Pommes mit und ohne Dampf

Anschließend lassen wir den Frittierkorb abkühlen, spülen ihn mit warmem Wasser aus und trocknen alles ab. Dann geht es an die üblichen zwei Portionen, also 500 Gramm Tiefkühl-Pommes, die im ersten Durchgang laut Anleitung frittiert werden. Das entsprechende Programm stellt eine Temperatur von 180 Grad und den Timer auf 20 Minuten ein. Die im Pommes-Programm standardmäßig aktive Dampfzugabe stellen wir für diesen ersten Durchgang ab. Die Anleitung der Panasonic macht zudem keinen Unterschied zwischen Tiefkühl- und rohen Pommes. Auch die Dicke der Kartoffelstäbchen spielt hier, anders als bei den meisten anderen Fritteusen, keine Rolle, beziehungsweise kann man die Einstellungen nach eigenem Gusto anpassen. Hier erweist sich das Sichtfenster als besonders hilfreich. Was man indes aus der Anleitung erfährt, ist der ratsame Vorschlag, die Pommes nach etwa der Hälfte der eingestellten Garzeit einmal kräftig durchzuschütteln. Eine entsprechende Erinnerung gibt es allerdings nicht. Im Ergebnis kann bereits die erste Portion mit einer besonders gleichmäßigen Bräunung punkten. Die noch teigige Konsistenz im Innern entspricht ebenfalls den Erwartungen. Wer es nicht ganz so braun, oder lieber noch knuspriger mag, passt einfach die Frittierzeit entsprechend an, an der Temperatur sollte man indes nichts verändern. Im nächsten Durchgang lassen wir die Dampfzugabe aktiv und füllen zudem den kleinen Wasserbehälter, der hinten an der Fritteuse angebracht ist.

Die Grundeinstellung übernehmen wir wieder vom entsprechenden Programm. Ein Unterschied im Ergebnis lässt sich lediglich bezüglich der Konsistenz im Innern der Pommes wahrnehmen; sie sind innen sichtbar großporiger. Was hier noch reine Geschmackssache ist, ergibt bei Gemüse und Fleisch einen echten Unterschied, du zwar eindeutig zum Positiven. Beides ist besser durchgegart und dennoch innen schön saftig.

Ergebnis des ersten Durchgangs ohne Dampf; die Pommes sind besonders gleichmäßig gebräunt und knusprig, wer es lieber etwas dunkler hat, sollte TK-Pommes etwas länger als die vorgegebenen 20 Minuten garen
Der zweite Durchgang erfolgt mit Dampfunterstützung; die Dampfzugabe wirkt sich bei unserem Test hauptsächlich auf die Konsistenz der Pommes im Innern aus, hier kann man nach Belieben experimentieren

Ein ganzes Hähnchen passt auch

Den krönenden Abschluss macht diesmal ein ganzes Hähnchen; unser 1,5-Kilo-Exemplar soll für drei Personen reichen, und passt problemlos in den Frittierkorb. Da dieser nicht nur über ein ordentliches Volumen von sechs Litern verfügt, sondern auch die notwendige Bauhöhe hat, lässt er sich auch mitsamt dem gut gewürzten Hähnchen wieder in die Fritteuse schieben. Wir stellen das entsprechende Programm ein, lassen die Dampfzugabe aktiv und warten ab. Ein gelegentlicher Blick hinter die Scheibe gibt dabei Auskunft über den derzeitigen Bräunungsgrad des Vogels, und macht zudem Appetit. Nach einiger Zeit ist das Hähnchen gar, was sich an einer besonders knusprigen Haut sowie innen saftigem Fleisch bemerkbar macht. Die Panasonic NF-CC600 kann auch in dieser Disziplin voll überzeugen.

Reinigung und Pflege

Anders als bei anderen Heißluftfritteusen, gibt es bei der NF-CC600 weder Haken, noch Öse oder sonstige Möglichkeit, den Frittier-Einsatz herauszunehmen; nur ein größeres Loch in der Mitte bietet etwas Unterstützung beim Einhaken einer Gabel oder sonstigen Werkzeugs. Glücklicherweise kühlen die Schublade und auch der Einsatz ziemlich schnell ab, sodass man Letzteres problemlos herausnehmen kann. Für gewöhnlich reicht das Abspülen unter warmem Wasser, der Frittier-Einsatz darf bei hartnäckiger Verschmutzung allerdings auch in die Spülmaschine. Die Oberfläche der Heißluftfritteuse lässt sich Dank der wenigen Fugen und Kanten sogar noch einfacher reinigen: Einfach mit feuchtem Tuch über die Flächen gehen, und schon sind Fingerabdrücke und anderes Ungemach sauber verschwunden.

Fazit

Mit der NF-CC600 von Panasonic lassen sich mit vergleichsweise geringem Aufwand leckere Snacks und feine Gerichte zubereiten. Die Dampfunterstützung bringt bei vielen Speisen tatsächlich ein Plus an Geschmack und Knusprigkeit. Obendrein macht die Heißluftfritteuse auch optisch in der Küche etwas her.