Rommelsbacher Heißluftritteuse FRH 1700 im Test
Multitalent für den kleinen Haushalt
Testredakteur: Thomas Johannsen, 1.02.2024, Fotos: TechnikZuhause, Rommelsbacher

Gerade der kleinere, moderne Haushalt, mit zwei bis drei Personen kann ganz gut ohne großen Backofen auskommen. Mit einer Heißluftfritteuse, wie der FRH 1700 von Rommelsbacher, lassen sich besonders überschaubare Portionen einfacher, energieeffizienter und wegen des geringen Fettbedarfs auch deutlich gesünder zubereiten. Die Rommelsbacher FRH 1700 beherrscht neben der Kunst des Frittierens auch das Backen, Braten, Grillen, Aufwärmen sowie Dörren von Fleisch, Gebäck, Obst und Gemüse.

10 Programme und Rezept-Blog

Die FRH 1700 fasst mit ihrem 8-Liter-Korb bis zu einem Kilo Pommes, und laut unserem Test ein halbes Hähnchen
Zum Lieferumfang gehört auch ein Frittier-Rost, Frittier-Behälter und -Rost sind doppelt antihaftbeschichtet

Im Gegensatz zur FRH 1500 aus unserem Vergleichstest, verfügt die FRH 1700 nicht nur über mehr Leistung, der Frittierkorb hat auch ein größeres Volumen. Zum Lieferumfang gehört allerdings, wie gehabt, der Frittierbehälter mit dem herausnehmbaren Frittier-Rost, sowie eine kurze Bedienungsanleitung, die für den alltäglichen Betrieb jedoch vollkommen ausreicht. Das liegt vor Allem daran, dass sich selbst in der knapp gehaltenen Anleitung Angaben zu sämtlichen Nutzer-Programmen finden. Die Rommelsbacher hat deren 10, wenn man denn die beiden mehr oder weniger frei programmierbaren Tasten „Favorit“ und „Extra“ mitzählt. Aber auch die Parameter der übrigen Voreinstellungen sind nicht in Stein gemeißelt, vor dem eigentlichen Start lässt sich immer noch die Garzeit und die Temperatur in kleinen Schritten anpassen. Besagte FRH 1500 ist mit ihren insgesamt fünf Programmen und den eher grobstufigen Einstellungen von Temperatur und Zeit bei Weitem nicht so flexibel. Beiden gemeinsam ist indes der Verweis auf den sehr gut gepflegten Blog, auf dem man sich stets mit aktuellen Rezeptideen versorgen kann. Auspacken und Zusammenbau geben ebenfalls keine Rätsel auf; hierzu müssen einfach nur die als Transportsicherung gedachten Klebebänder von der Schublade mit dem Frittierbehälter entfernt werden und gegebenenfalls das separat verpackte Frittier-Rost unten einsetzen. Das Anschlusskabel dürfte mit einem Meter Länge für die meisten Standorte ausreichen.

Der erste Testlauf

Die Schüttel-/Wende-Erinnerung gehört in manchen Einstellungen – wie dem Pommes-Programm – als fester Bestandteil dazu
Die Pommes sind perfekt gelungen; außen knusprig und schön gleichmäßig gebräunt, was nicht zuletzt dem Schüttelvorgang zu verdanken ist

Um mit den Fritteusen unseres Vergleichstest vergleichbar zu sein, muss natürlich auch die FRH 1700 unser Testprozedere durchlaufen; nämlich von Zimmertemperatur auf 190 Grad Zieltemperatur aufheizen. Dies geschieht natürlich unter Aufsicht, also mit Zeit- und Temperaturmessung. Wir haben dazu den Temperaturverlauf im leeren Frittier-Behälter gemessen und aufgezeichnet. Gleichzeitig messen wir auch den Geräuschpegel, den die Heißluftfritteuse in der Arbeitsumgebung erzeugt. Dabei konnten wir feststellen, dass die FRH zu den leiseren Kandidaten gehört; wobei man fairerweise erwähnen muss, dass die meisten aktuell von uns getesteten Fritteusen durchweg leise zu Werke gehen. Jedenfalls konnten wir bislang keine signifikanten Ausreißer feststellen. Um einen Eindruck von der Wärmeverteilung außen am Gehäuse zu bekommen, machten wir wie üblich noch ein Foto mit der Wärmebildkamera. Auch hier zeigte sich die Rommelsbacher von ihrer besten, also kühlen Seite, zumindest was den Griff des Korbes und andere zu berührenden Flächen angeht.

Nachdem wir den Frittierkorb und das Rost nach dem Abkühlen unter fließendem Wasser abgespült haben, geht es nun an den ersten Probelauf unter Realbedingungen, also mit echten Lebensmitteln. Drei Portionen, also 750 Gramm Tiefkühl-Pommes stehen nun auf dem Programm, und werden in den Frittierkorb eingefüllt. Das entsprechende Programm stellt eine Temperatur von 200 Grad und den Timer auf 20 Minuten ein. Das entspricht genau dem mittleren Wert aus der Tabelle in der Anleitung, demzufolge die Pommes zwischen 15 und 25 Minuten gegart werden sollen. Wir beließen es bei den eingestellten 20 Minuten, die beim eingestellten Pommes-Programm ungefähr nach zwei Dritteln der Zeit ans Schütteln oder Wenden erinnert. Was wir dann auch tun. Nicht zuletzt deshalb haben unsere Pommes nach der angegebenen Zeit eine goldbraune und vor allem gleichmäßige Farbe, sind außen schön knusprig und haben innen die gewünschte teigige Konsistenz. Wer es nicht ganz so braun, oder lieber noch knuspriger mag, kann die Frittierzeit entsprechend anpassen. Dabei ist es besonders hilfreich, dass die FRH 1700 dank einer Glasscheibe vorn im Frittierbehälter jederzeit einen Blick auf das Menü und dessen Garzustand erlaubt. Im Vergleich zu vielen anderen Heißluftfritteusen, wo man erst den Korb herausziehen muss, um einen Blick hinein werfen zu können, hat das den Vorteil, dass die Temperatur stets konstant hoch bleibt. Die Innenbeleuchtung, die sich auf Touch ein- und ausschalten lässt, sorgt dabei für den richtigen Durchblick.

Die Wärmebildaufnahme zeigt deutlich: Der Griff bleibt kühl – das zeigt, wie gut er vom heißen Korb thermisch entkoppelt ist
Nach genau drei Minuten hat die FRH 1700 die eingestellte Zieltemperatur von 190 Grad erreicht und kontrolliert sie dann engmaschig

Nach der Pflicht die Kür

Obwohl der Frittierkorb der FRM 1700 größer ist als beim Kollegen, reicht er dennoch nicht zur Zubereitung eines Hähnchens, so steht es auch in der Anleitung. Wir ließen dennoch nicht locker und versuchten probeweise unser 1A-Brathähnchen im Korb zu verstauen. Das Unterfangen scheitert letztlich daran, dass sich der Korb mit dem Hähnchen darin nicht mehr in die Heißluftfritteuse einschieben lässt, das Hähnchen „baut“ einfach zu hoch. Wir nehmen eine scharfe Geflügelschere, und machen aus dem ganzen kurzerhand zwei halbe Hähnchen. Nun passt es, wenngleich beide Hälften nacheinander in die Fritteuse kommen. Das hat für uns außerdem den Vorteil, dass wir mit der ersten Hälfte Erfahrungen sammeln können, um diese bei der Zubereitung der zweiten Hähnchen-Hälfte nutzbringend anzuwenden.

Der Vogel soll in der FRH 1700 gegart werden, obwohl er eigentlich zu groß ist und oben aus dem Frittierkorb hinausragt
Eine scharfe Geflügelschere löst das Problem, die beiden halben Hähnchen werden kurzerhand nacheinander zubereitet
Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, nach dem Bestreichen mit Öl und Gewürzen umgibt die köstlich-knusprige Haut das saftige Fleisch
Während des Frittierens kann man gerne mal einen Blick durch die Glasscheibe wagen, per Tastendruck wird die Lampe innen für einige Sekunden eingeschaltet

Nachdem wir die Hälfte leicht mit Öl und Gewürzen eingestrichen haben, wählen wir eine Temperatur von 180 Grad aus und stellen den Timer auf eine Stunde. Laut unseren Recherchen, muss die Kerntemperatur eines Hähnchens etwa 80 bis 85 Grad betragen, damit es komplett durchgegart ist. Zur Kontrolle stecken wir der ersten Hälfte unseres Hähnchens einen Thermosensor unter den Flügel. Nach gut 20 Minuten zeigt unser Messgerät deutlich über die angestrebten 85 Grad an, ein Blick durch die Scheibe verrät uns, dass der Sensor seine Position stark verändert hat, und nunmehr die Innentemperatur des Frittierkorbes misst. Also: Fritteuse pausieren, Schublade auf und das Thermometer neu positionieren, um schließlich die Fritteuse wieder zu starten. Nach gut 50 Minuten ist es dann soweit, die Kerntemperatur ist erreicht und wir machen eine erste Kostprobe. Die verläuft so gut, dass wir direkt im Anschluss die zweite Hälfte mit den Einstellungen von 180 Grad und 50 Minuten zubereiten – mit dem gleichen Ergebnis aus knuspriger Haut mit saftigem, zarten Hähnchenfleisch.

Reinigung und Pflege

Nach dem Frittieren von Kleinteilen bleibt mitunter etwas unter dem Rost hängen, wie hier die Pommes

Die Reinigung von Frittierkorb und des -Rost stellt kein großes Problem dar, wenngleich der Einsatz der Spülmaschine nicht angeraten ist, was bei der Größe des Korbes ohnehin ziemlich sperrig werden dürfte. Beide lassen sich allerdings leicht unter warmem Wasser abspülen, wobei ein wenig Spülmittel zur Fettablösung hilfreich ist. Dann nur noch mit einem Tuch abtrocknen oder einfach auf der Spüle zum Trocknen ablegen und bald ist die Heißluftfritteuse wieder einsatzbereit. Übrigens sollte man direkt nach der Zubereitung von Pommes und anderen kleinteiligen Snacks unbedingt einen Blick unter das Rost werfen, wo sich unter Umständen noch die eine oder andere verirrte Pommes verborgen hält.

Fazit

Die Rommelsbacher FRH 1700 ist eine besonders vielseitige Heißluftfritteuse; acht Voreinstellungen erleichtern die Zubereitung bestimmter Speisen, lassen sich aber gleichzeitig individuell anpassen. Darüber hinaus stehen gleich zwei frei einstellbare Programme zur Verfügung. Die FRH 1700 verfügt über eine exakte Temperaturregelung und erlaubt Dank Glasscheibe und Innenbeleuchtung stets eine Sichtkontrolle auf die zubereiteten Speisen, was bei den wenigsten Konkurrenten möglich ist, und uns besonders gut gefällt.