Der Akku-Vertikutierer gehört zur Power X-Change-Familie von Einhell. Akkus und Ladestation sind im Lieferumfang bewußt nicht enthalten, denn eventuell sind sie ja schon von einem anderen Einhell-Gerät vorhanden. Wenn nicht, kauft man sich die Akkus mit der gewünschten Leistung und abhängig von der Größe der Rasenfläche. Der Gartenhelfer wird mit zwei 18 V-Batterien betrieben, was entsprechend viel Power für den Antrieb des bürstenlosen Elektromotors verspricht. Die kugelgelagerte Messerwalze verfügt über 16 Edelstahlmesser, die den Boden bis zu einer bestimmten Arbeitstiefe anritzen (vertical cut). Dafür stehen drei Einstellungen zur Verfügung – Stufe 1 = 3 mm, Stufe 2 = 6 mm und Stufe 3 = 9 mm. Zusätzlich gibt es eine Parkfunktion um die Messer und den Untergrund zu schützen. Vier großflächige Räder sorgen dafür, dass der Arbeitsvorgang auch auf unwegsamem Gelände gut gelingt und gleichzeitig der Rasen geschont wird. Das Gehäuse ist aus robustem, schlagzähem Kunststoff gefertigt und mit einer Auswurfklappe ausgerüstet. Der Führungsgriff ist mit Schnellspannhebeln ausgestattet und lässt sich in der Höhe verstellen. Somit kann das Werkzeug mit wenigen Handgriffen individuell an den Nutzer und die Gegebenheiten im Gelände angepasst werden. Für ein platzsparendes Verwahren des Vertikutierers kann man den Führungsgriff einklappen. Zur Sicherheit und um ein ungewolltes Einschalten des Gerätes zu vermeiden befindet sich am Handgriff eine Einschaltsperre. Diese muss man gedrückt halten und gleichzeitig den Schalthebel betätigen, um den Vertikutierer in Betrieb zu nehmen. Optional kann man den Einhell GE-SC 35/1 Li Solo auch als 3-in-1 Kombi-Gerät nutzen. Dafür ist zusätzliches Zubehör wie eine Lüfterwalze und ein Fangkorb nötig. Beides lag für unseren Test in der Redaktion nicht vor.

Einfach loslegen geht natürlich nicht. Für den ersten Einsatz sind einige Montagearbeiten notwendig und natürlich das Aufladen der Akkus. Letztere benötigen – je nach Akkulade-Gerät – ein wenig mehr Zeit. Daher ist es sinnvoll, diese bereits am Vortag vollständig aufzuladen. Wichtig ist, dass beide Akkus den gleichen Füllstand aufweisen, da sich der Betrieb des Vertikutierers am niedrigsten Akku-Füllstand orientiert. Die Bilder in der Montage-Anleitung sind etwas missverständlich. Daher muss man sich in den Zusammenbau der Holme und Griffe ein wenig „einfuchsen“. Bringt man die Führungsholme falsch herum an, so lassen sich in der Folge oberer und unterer Führungsgriff nicht befestigen. Das Handling mit Schrauben, Unterlegscheiben und Schnellspannern funktioniert gut. Mit Hilfe der Schnellspannhebel kann man zwischen zwei Arbeitshöhen variieren. Die beiden Akkus steckt man mit einem deutlich hörbaren „Klick“ in die Aufnahmevorrichtung, die sich unter dem durchsichtigen Akkudeckel befindet. Um unbefugten Gebrauch, beispielsweise durch Kinder, zu verhindern, bringt man vor Inbetriebnahme den mitgelieferten Sicherheitsstecker an vorgesehener Stelle an. Erst dann ist der Vertikutierer betriebsbereit.

Kraftvoll und wendig
Nachdem wir den Rasen von Laub, Steinen und Geäst befreit und den ersten Schnitt durchgeführt haben können wir uns dem Vertikutieren widmen. Nachdem wir die beiden vollgeladen 18 V Akkus und den Sicherheitsstecker eingesetzt haben, legen wir die Vertikutiertiefe fest. Am gut zugänglichen Verstell-Mechanismus ziehen wir den Hebel in Pfeilrichtung und lassen ihn in Stufe 1 (3 mm Vertikutiertiefe) einrasten. Da sich auf dem Rasenstück, dass wir im ersten Schritt bearbeiten, nur wenig Moos befindet und wir ein Umackern oder Abfräsen des Bodens vermeiden wollen gehen wir behutsam vor und schauen uns erst Mal das Ergebnis an.

Zum Starten des Einhell drücken wir am Handgriff den Knopf, um die Sicherheitssperre zu lösen und betätigen gleichzeitig den Schalthebel. Der Motor – der überraschend leise ist - springt schnell an und macht ordentlich Zug nach vorne. Umgangssprachlich würde man sagen: „Er geht ab wie Schmidt´s Katze!“ Den Finger kann man jetzt von der Sicherheitssperre lösen, den Schalthebel muss man (wie auch bei elektrischen Rasenmähern) kontinuierlich gedrückt halten. Wendig und kraftvoll bearbeiten wir das erste Rasenstück einmal längs und einmal quer. Binnen kürzester Zeit „spuckt“ der Vertikutierer Moos und Flechten aus der Auswurfklappe und im Handumdrehen ist die erste Fläche bearbeitet.  Zum Abschalten des Gerätes brauchen wir nur den Schalthebel loslassen. Es dauert einen kurzen Moment, ehe auch die Messerwalze vollständig zum Stillstand kommt. Aus Sicherheitsgründen unbedingt abwarten! Das Vertikutiergut entfernen wir mit einem leichten Rechen und nehmen das Ergebnis in Augenschein. Und sind sehr zufrieden! Das Moos ist weg, der Boden ist leicht angeritzt ohne Schaden zu nehmen und die umliegenden Grashalme sind unversehrt.

Das nächste Areal, das wir bearbeiten, ist eher schattig gelegen und mit viel Moos bewachsen. Zudem ist der Untergrund uneben und zum Teil mit Büschen bewachsen. Aus diesem Grund verändern wir die Vertikutiertiefe auf 6 mm, also Stufe 2.
Der sehr weiche moosige Untergrund vermindert die Zugleistung des Motors geringfügig. Auch hier arbeiten wir wieder in Längs- und Querbahnen, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Obwohl die Fläche einige Unebenheiten aufweist und Büsche den Vertikutiervorgang erschweren bleibt der Einhell GE-SC 35/1 Li in gutem Bodenkontakt und dabei manövrierfähig. Mitunter ist dafür die einachsige Anbringung der Räder verantwortlich. Die vorderen Räder sind über eine Achse verbunden und schaffen Stabilität, die hinteren (kleineren) Räder haben keine Achsenverbindung, dienen mehr als Stütze und sind wendiger. Zudem ist das Gewicht des Vertikutierers mit knapp 10 kg ideal, um genügend Druck und gleichzeitig Beweglichkeit zu liefern.
Auch in Stufe 2 können wir uns über ein tadelloses Ergebnis freuen!
Stufe 3 - mit einer Vertikutiertiefe von 9 mm - ist dann sinnvoll, wenn der Rasen schon mehrere Jahre nicht mehr vertikutiert wurde.
Insgesamt ist die Arbeit mit dem Einhell GE-SC 35/1 präzise, kräfteschonend und leise. Besonders angenehm empfinden wir die kabellose Freiheit bei der Gartenarbeit.
P.S. Jetzt ist übrigens ein idealer Zeitpunkt um die Rasenfläche mit Dünger, Bodenaktivator und frischen Rasensamen zu versorgen.