Mit einer Höhe von etwa 44 cm und 38 cm im Durchmesser ist der Blue Signature SP4i schon ein beachtlich großes Gerät, schließlich muss dieser Luftreiniger eine gewaltige Luftmenge in kurzer Zeit umwälzen und filtern. Dennoch sieht das etwa 6 kg leichte Gerät erfreulich elegant aus, der untere Teil des tonnenförmigen Gehäuses ist mit einem modernen Stoff verkleidet, auch der oberer Gehäuseteil mit seinen seitlichen Luftauslass-Schlitzen und einer matten Kunststoff-Oberfläche ist bestens verarbeitet. Der Blueair Luftreiniger ist in vier verschiedenen Dekors erhältlich und passt daher problemlos in jedes Wohnambiente. Man kann den Blue Signature sogar als kleines Beistell-Tischchen verwenden. 

Neben hoher Leistung und wohnraumtauglichem Design hat Blueair beim Blue Signature SP4i großen Wert auf einfachste Bedienung gelegt. Das Gerät lässt sich per einfachen „Tipp“ mit dem Finger ein- bzw. Ausschalten, denn auf der Oberseite des SP4i finden sich Berührungs-Sensoren. Hiermit lassen sich auch 4 unterschiedliche Lüfter-Stufen auswählen oder ein besonders „leiser“ Nachtmodus aktivieren. Am einfachsten ist es allerdings, das Gerät im Auto-Modus“ zu betreiben – hier ermittelt das Gerät aufgrund der aktuellen „Luftverschmutzung“ automatisch die nötige Leistungsstufe des Lüfters.

Nebenbei werden auf einem kleinen Display oberhalb der Tastenfelder die aktuelle Werte für PM10, PM2.5 und PM1 Belastung angezeigt. Zusätzlich zeigt ein Lichtstreifen in den Lüftungsschlitzen durch unterschiedliche Farben die gerade vorhandene Luftqualität an: Rotes Licht warnt vor starker Verschmutzung und blaues Licht gibt bei sauberer Luft eine Entwarnung. 

Der Luftreiniger Blue Signature SP4i kommt „startbereit“ aus dem Karton und ist sofort einsatzbereit, es muss Nichts zusammengebaut oder angeschraubt werden, lediglich die Stromversorgung mittels beigelegtem Steckernetzteil muss hergestellt werden. Eine kurze Berührung des Sensorfeld - und schon startet das Gerät mit der Luftreinigung. Unser Redaktionsbüro in unmittelbarer Nähe zu einem Wald hat zum Glück eine hervorragende Luftqualität, so dass der Blue Signature „nur“ auf Stufe 1 läuft und per blauem Licht die saubere Luft bestätigt. Dabei fällt uns das sehr leise Betriebsgeräusch (gemessen:  25 dBA) des Lüfters und die geringe Leistungsaufnahme von 4 Watt sehr positiv auf – auf dieser Stufe ist der Dauerbetrieb in einem Wohn- oder gar Schlafraum kein Problem. Wir verlagern daher unser Testumfeld ganz pragmatisch in einen Musik-Proberaum einer befreundeten Rockband.  In diesem etwa 70qm großen Raum wird wöchentlich geprobt, aber selten gelüftet. Auch sammeln sich dort Staub, Gerüche  und Zigarettenqualm aus den letzten Jahrzehnten – ideale Bedingungen für den Test unseres Hochleistungs-Luftreiniger.  Dabei verlassen wir uns nicht nur auf die Anzeige des Verschmutzungsgrad der Raumluft am Gerät und in der App, wir platzieren zusätzlich ein kleines Messgerät für die Feinstaubwerte und Formaldehyd-Ausdünstungen (HCHO), die leider in vielen Werkstoffen und Materialen wie Spanplatten, Kunststoffen, Lacken und Klebern vorkommen. Das Ergebnis unserer Start-Messung ist erschreckend: Die Feinstaubbelastung durch PM2,5 und PM1 Partikel liegt bei über 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der gemessene HCHO-Wert liegt mit 0,015 mg zwar unter dem ab August 2026 geltenden Grenzwert von 0,062mg, sollte aber dennoch idealerweise verringert werden. 

Der Blue Signature quittiert diesen Zustand mit einem roten Leuchtstreifen und startet dank Auto-Modus sofort auf maximaler Leistungsstufe. Hierbei produziert er neben einem spürbar starken Luftstrom auch deutlich mehr Betriebsgeräusch (ca. 55 dBA). Theoretisch sollte der Blueair in dieser Einstellung unseren Testraum 4-mal innder Stunde komplett „durchfiltern“. Wir belassen das Gerät im Auto-Modus und schauen uns den Verlauf der in der App aufgezeichneten Messkurve an. Hier zeigt sich eindeutig die effektive Reinigungswirkung des Blue Signature SP4i, denn schon nach einer guten Stunde haben sich alle Werte mehr als halbiert. Wir lassen das Gerät über Nacht weiter im Auto-Modus laufen und checken am nächsten Vormittag das Endergebnis. In nur wenigen Stunden hat der Blue Signature alle Feinstaubpartikel aus der vorher stark kontaminierten Raumluft entfernt. Unser Messgerät zeigt 0 Mikrogramm für PM2,5 und PM1 an, der SP4i leuchtet nun blau und hat auf die kleinste Lüfterstufe zurückgeschaltet. Auch der HCHO-Wert ist nochmals um 30% gesunken und ist absolut unbedenklich.

Übrigens: Über eine zu hohe Stromrechnung braucht man sich bei Einsatz des Blue Signature keine Sorgen machen, den bei einem durchgängigen Betrieb auf Stufe 1 kommen lediglich etwa 30 kWh im Jahr zusammen, und das sollte die Gesundheit in Form von reiner Raumluft Wert sein.

Im Anschluss haben wir den SP4i noch gut 2 Wochen im Redaktions-Büro betrieben, auch hier sorgt er flüsterleise für beständig frische Luft und regelt höchstens mal für eine halbe Stunde auf Stufe 3, wenn in der Küche eine Pizza aus dem Backofen geholt wird oder ein Toast anbrennt. Der Vollständigkeit halber wechseln wir noch probehalber den Filter, der laut Hersteller abhängig von der Schmutzbelastung nach 9 bis 12 Monaten erneuert werden sollte. Der Wechsel ist problemlos zu erledigen, lediglich die Kosten für einen neuen Aktivkohle-Filter liegen mit 99 Euro leider verhältnismäßig hoch (Vorfilter zusätzlich ca. 23 Euro).