Gastroback Design Brotbackautomat Advanced im Test
Damit bekommt man es gebacken
Testredakeurin: Claudia Wagner, 16.12.2022, Fotos: Gastroback & Technikzuhause

Der Duft von frisch gebackenem Brot und dann erst der erste Bissen in die knusprige Kruste und die saftige Krume – einfach herrlich! Und wenn man dann auch noch weiß, welche Zutaten verbacken sind, dann ist der köstlich kleine Glücksmoment perfekt. Mit dem Design Brotbackautomaten Advanced von Gastroback kann man sich seine persönliche Brotbackstube in die heimische Küche holen. Wie gut sich das Gerät in der Anwendung macht, hat die Redaktion in der Praxis getestet.

Ausstattung: Unter Dach und Fach

Mit seiner gradlinigen Form und klassischen Materialen, integriert sich der Gastroback in jede Küche

Mit seiner gradlinigen Form und dem klassischen Materialmix aus Edelstahl und schwarzem Kunststoff ist der Gastroback Brotbackautomat Advanced designtechnisch eine sichere Bank, die sich zeitlos schön in jede Küche integrieren lässt. Das sauber verarbeitete Gerät mit Maßen (Circa-Angaben) von 350 mm x 270 mm x 300 mm (Breite x Tiefe x Höhe) gehört nicht zu den größten Brotbackautomaten, die es auf dem Markt zu finden gibt, braucht aber dennoch eine angemessene Stellfläche und etwas Raum, damit die abstrahlende Wärme ungehindert entweichen kann. Für die Verbindung zur Steckdose stehen rund 110 cm Kabellänge (inkl. Netzstecker) zur Verfügung.

Neben antihaftbeschichtetem Teigbehälter & Teigflügel gehören Messbecher, Messlöffel und Knetflügelhaken zum Zubehör

Das maximale Fassungsvermögen des Gastroback Advanced beträgt 1000 Gramm, wobei man auch kleinere Brote mit 500 Gramm und 750 Gramm Füllmenge backen kann. Sowohl Teigbehälter als auch Knethaken sind herausnehmbar und mit einer speziellen Antihaftbeschichtung aus Sol-Gel gefertigt. Ein sehr schönes und praktisches Detail (wenn auch etwas klein) ist das automatische Zutatenfach. Damit werden Nüsse, Samen, Kerne, Rosinen & Co. exakt zum richtigen Zeitpunkt in den Teig eingearbeitet. Der nach oben klappbare Deckel mit Griff ist mit einem Sichtfenster ausgestattet, so kann man während der Zubereitung jeden Arbeitsschritt verfolgen.

Am oberen Teil des Gerätes findet man – gut strukturiert und groß gedruckt – aber in englischer Sprache (was nicht jedem gefallen wird) eine Übersicht der 18 Back- und Zubereitungsprogramme. Das Bedienfeld ist mit neun großen Touchflächen ausgestattet, die allerdings wiederum in Englisch beschriftet sind. Das beleuchtete Display (LC) gibt Auskunft über die gewählten Einstellungen.

Neben dem Brotbackautomaten bekommt man einen Messbecher, einen Messlöffel, einen Haken zum Entfernen des Knetflügels und eine sehr gute Bedienungsanleitung mit einigen Rezepten als Zubehör mitgeliefert.

Programme und Bedienungsfeld sind gut strukturiert, wenn auch in englischer Sprache
Mit Hilfe des automatischen Zutatenfachs ...
... manövriert der Gastroback Nüsse, Kerne etc. zum richtigen Zeitpunkt in den Teig

Funktion: Ein Gerät - viele Fähigkeiten

Mit 18 Programmen bietet der Gastroback eine große Vielfalt an Zubereitungsmöglichkeiten

Die Basis des Design Brotbackautomaten Advanced ist selbstredend das Brotbacken. Dafür stehen acht voreingestellte Programme, wie z.B. Weißbrot, Französisches Brot, glutenfreies Brot, Vollkornbrot, Reisbrot … plus ein Programm für die individuelle Brotzubereitung zur Verfügung. Ein Extra-Programm für Sauerteigbrot gibt es leider nicht. Um optimale Ergebnisse zu erlangen, kann man die Brotgröße (500 g, 750 g, 1000 g) und den Bräunungsgrad (hell, mittel, dunkel) festlegen. Wer es bevorzugt einzelne Arbeitsschritte vorzunehmen, kann die Programme mixen, kneten, backen oder Teigzubereitung nutzen. Außerdem beherrscht der Gastroback die Disziplinen Kuchen backen, Marmelade kochen, Auftauen, Joghurt herstellen und die Zubereitung von Eiscreme. Wobei man für letztere den Eiskübel separat kaufen muss.

Über die Timervorwahl kann man die Fertigstellung des Brotes bis zu 15 Stunden vorher festlegen. Das ist eine ziemlich lange Zeitspanne und besonders angenehm, wenn man am Wochenende pünktlich zum Frühstück frisches Brot genießen möchte.

Praxis und Bedienung: So geht´s

Die neun großen Touchflächen reagieren sehr gut auf jeden Fingerdruck

Der Gastroback Design Brotbackofen Advanced ist vollkommen unkompliziert zu bedienen. Die neun großen Touchflächen reagieren sehr gut auf jeden Fingerdruck – ohne überempfindlich zu sein. Mit Hilfe des Menu-Buttons steuert man ruckzuck das gewünschte Programm an. Über die Taste Brotgewicht kann man zwischen drei Einstellungen wählen: 500 g, 750 g und 1000 g. Bei den meisten Programmen ist auch die Wahl des Bräunungsgrades über die entsprechende Taste möglich. Die von Gastroback vorgenommene Werkseinstellung ist die mittlere Bräunungsstufe. Zur Aktivierung der Timervorwahl betätigt man die Tasten Plus und Minus. Außerdem gibt es eine Touchfläche für manuelles Nachbacken und eine für die Eingabe von eigenen Brotkreationen. Mit der Starttaste wird der Zubereitungsprozess – wie sollte es auch anders sein – eingeläutet. Alle Eingabeschritte lassen sich wunderbar am beleuchteten Display ablesen.

Frisch ans Werk

Den Teigbehälter nimmt man zum Befüllen am besten aus dem Automaten. Mit einer kleinen Drehung und etwas Zug nach oben ist das gleich erledigt. Ist der Knethaken im Behälter platziert, kommen die Zutaten hinein. Hierbei ist es wichtig die richtige Reihenfolge einzuhalten, damit Salz, Hefe, Wasser o.ä. nicht zu früh miteinander in Berührung kommen. Denn das könnte einige Prozesse wie Gehen, Gären etc. ungünstig beeinflussen. Auskunft darüber wie man vorgeht, bekommt man durch die Rezepte in der Bedienungsanleitung. Sobald der Teigbehälter im Brotbackautomaten montiert, der Deckel geschlossen und das Gerät mit dem Stromnetz verbunden ist, erhält man einen Signalton und das LC-Display leuchtet.

Mit einem kleinen Dreh kann man den Teigbehälter beqeuem herausnehmen
Ehe die Zutaten in den Behälter kommen, muss der Knetflügel eingesetzt werden
Wichtig: Um gute Ergebnisse zu erhalten, sollten die Zutaten in der richtigen Reihenfolge eingefüllt werden

In der ersten Testrunde backen wir klassisches französisches Brot (Rezept aus der Bedienungsanleitung) mit einer Brotmenge von 500 g – also die kleinste Variante. Nachdem wir das entsprechende Programm (Nr. 2), das Gewicht, den mittleren Bräunungsgrad eingegeben und die Starttaste betätigt haben, informiert uns die Anzeige im Display, dass der Zubereitungsvorgang 3 Std. 35 Minuten dauert. In diesem Zeitraum nimmt der Gastroback verschiedene Arbeitsschritte vor. Er mischt die Zutaten, knetet, lässt den Teig ruhen und gehen und bäckt. Die einzelnen Prozesse können wir durch das Sichtfenster sehr gut beobachten. Den Prozess des Knetens kann man auf angenehme Weise hören und die Maschine schwingt dabei leicht. Während der Backzeit strahlt der Brotbackautomat Advanced Wärme aus – aber alles im Rahmen – und ein feiner Brotduft erfüllt die Luft. Wenn der Backvorgang beendet ist, erhält man einen langen Signalton und das Gerät schaltet automatisch für 60 Minuten in den Warmhaltemodus. Nach unserem Geschmack darf die Kruste etwas dunkler sein. Daher verlängern wir die Backzeit manuell mit der Taste Bake um 17 Minuten. Danach hat uns die Farbe der Kruste gefallen und auch das Ergebnis insgesamt. Das französische Weißbrot ist außen schön knusprig und die Krume durchgebacken und dennoch locker und saftig. Der Verbrauch für die gesamte Zubereitung des Brotes (inkl. Nachbackzeit) liegt laut unserer Messung bei 0,341 kWh. Vor der 17-minütigen Nachbackzeit lag der Verbrauch bei 0,268 kWh.

Die Kruste des französischen Weißbrotes ist schön knusprig gelungen ...
... und die Krume durchgebacken und herrlich locker

Im zweiten Testdurchgang bereiten wir mit dem Gastroback eine Fertigbackmischung (Vollkornbrot) im speziell dafür vorgesehen Programm zu. Außerdem probieren wir das automatische Zutatenfach aus und geben 30 g Kürbiskerne hinein. Das Display verrät uns, dass der gesamte Prozess für das Vollkornbrot 4 Std. 15 Min. dauert. Gut Ding will Weile haben. Schließlich müssen viele Arbeitsschritte getan und Wartezeiten zum Ruhen, Gehen und Gären eingehalten werden. Nach gut einer Stunde öffnet sich die Klappe des Zutatenfachs und die Kürbiskerne landen im Teig. Sehr gut! Das Brot, das wir mit der Gewichtseingabe 1000 g und mittlerer Bräunungsstufe zubereitet haben, ist perfekt und ein Nachbacken nicht nötig. Die Kruste ist kross, der Teig durchgebacken und locker und die Kürbiskerne sind schön gleichmäßig im Brot verteilt. Verbrauch (lt. Unserer Messung) 0,301 kWh.

Zum Auskühlen sollte das Brot noch für eine Weile in der Form bleiben
Das Vollkornbrot ist perfekt gelungen und die Kürbiskerne sind schön gleichmäßig im Brot vereilt

Mit dem Kuchenprogramm (Nr. 9) backen wir einen Orangenkuchen, dessen Rezept in der Gastroback Bedienungsanleitung enthalten ist. Das Gewicht des Kuchens lässt sich nicht bestimmen aber der Bräunungsgrad. Wir bleiben mit unserer Wahl bei der goldenen Mitte und dürfen uns nach 2 Std. 20 Min. Zubereitungszeit über ein köstliches und rundum gelungenes Ergebnis freuen. Verbrauch laut unserer Messung: 0,265 kWh.

In allen Testrunden hat der Gastroback Design Brotbackautomat Advanced „Bella Figura“ gemacht. Die Wahl der Bräunungsstufe unterliegt dem persönlichen Geschmack. Hier ist es klug, sich langsam ranzutasten: lieber bäckt man ein wenig nach, als dass es zu dunkel oder trocken wird.

Auch das Backen von Kuchen gelingt sehr gut ...
... wie man am Orangenkuchen sehen kann

Reinigung

Die Reinigung des Hauptgerätes sowie des Teigbehälters und des Knethakens nimmt man per Hand vor, was spielend einfach gelingt. Das Zutatenfach kann man leider nicht so gut sauber machen, da es nicht herausnehmbar und etwas schmal ist. Hier muss man etwas rumpfriemeln.

Fazit

Für leidenschaftliche Brotesser ist der Gastroback Design Brotbackautomat Advanced ein sehr praktischer und unkomplizierter Helfer, um mit wenig Aufwand in den Genuss von frisch gebackenem Brot zu kommen. Dabei übernimmt er das handwerkliche Geschick und das passende Timing eines Bäckermeisters und glänzt mit sehr guten Ergebnissen. Einfache Bedienung und großzügige Timervorwahl gehören genauso zu seinen Stärken, wie seine Vielseitigkeit, denn der Gastroback lässt sich auch für die Zubereitung von Kuchen, Marmelade, Joghurt, Pizzateig und Eiscreme (Eisbehälter separat erhältlich) verwenden. Einzig die Reinigung des nicht herausnehmbaren Zutatenfaches ist etwas unpraktisch. Für einen fairen UVP von 159,99 Euro lässt es sich zuhause sehr gut backen.