Multifunktionelle Küchenmaschine Mycook Next im Test:
Geschnippelt, gerührt, gekocht…frisch zubereitete Mahlzeit auf Knopfdruck
Testredakteurin: Claudia Wagner, 05.04.2023, Fotos: MyCook & Technikzuhause

In den letzten Jahren erfahren multifunktionelle Küchengeräte einen regelrechten Hype. Mit ihnen wird gerührt, zerhackt, geschnippelt, geknetet und auch gleich gekocht, gedämpft oder geschmort. Klingt traumhaft! Der spanische Hersteller Mycook (Teil der Taurus Group) will mit seiner neuesten multifunktionellen Küchenmaschine Mycook Next den deutschen Markt erobern und setzt dabei nicht nur auf eine große Bandbreite von Funktionen, sondern ebenso auf eine moderne Benutzeroberfläche, die auch jüngeren Generationen den Spaß am Kochen vermitteln möchte. Wie gut, einfach und bequem sich der Mycook Next zeigt, haben wir uns in der Redaktion genauer angeschaut.

Mycook ist eine Marke der spanischen Taurus Group. Alle Mycook Geräte werden vollständig in Barcelona entwickelt und hergestellt. Bei Taurus wird der Mycook Next als Küchenroboter bezeichnet.

Umfangreiches Zubehör inklusive

Der Mycook Next bringt jede Menge praktisches Equipment mit

Der Mycook Next kommt mit überschaubaren Maßen von rund 30 cm Höhe, 30 cm Tiefe und 40 cm Breite daher und wiegt inklusive Kochbehälter knapp 7 Kilogramm. Das finden wir sehr charmant, weil man auf diese Art und Weise auch in kleineren Küchen ein solides Plätzchen für ihn freimachen kann. 

Designtechnisch ist der Multikocher clean und zeitlos. Das Grundgerät aus weißem Kunststoff und der Kochbehälter sowie das Zubehör aus gebürstetem Edelstahl und schwarzem Kunststoff sind tadellos gefertigt. Absoluter Eyecatcher und Produkt-Highlight ist das 10 Zoll große Farb-Touchdisplay über das man alle Informationen erhält und virtuos sämtliche Einstellungen vornimmt. Zur Orientierung: das entspricht einer Bilddiagonalen von circa 25 cm.

Im Preis inkludiert ist eine ordentliche Schippe Equipment. Zum Edelstahl-Kochbehälter - mit einem Fassungsvermögen von maximal 2,5 Litern – gehört der Verriegelungsdeckel mit Einfüllschacht und Verschluss-Stopfen, den man praktischerweise auch als Messbecher verwenden kann. Ein 4-flügliges Messer, ein Rühraufsatz, ein Stopfen zum Verschließen des Kochtopfs, wenn ohne Messer gearbeitet werden soll, ein Dampfgartopf mit Zwischenboden und Deckel, ein Dampfeinsatzsieb, ein Spritzschutz und ein Spatel machen das Paket komplett und erlauben mehrstufiges Kochen in einem Durchgang.

Was der Mycook kann – die Welt des Kochens oder Kochen mit der Welt

Wie bei Smartphone und Tablet wählt man die gewünschten Einstellungen per Fingertipp

Mit zwei Kochmodi und zwölf automatischen Funktionen dürften sich auch Menschen, die nicht so gerne jeden Tag am Herd stehen sowie Vielbeschäftigte und Pragmatiker dafür begeistern, aus frischen Lebensmitteln köstliche Gerichte zu zaubern.

Je nach Lust und Laune kann man wählen, ob man die Zubereitung manuell vornimmt, also jeden Vorgang und jede Funktion selbst bestimmt und einleitet oder ob man sich Schritt für Schritt durch die Anweisungen führen lassen möchte, während der Mycook alle Paramater, wie Zeit, Temperatur, Kochverfahren etc., automatisch einstellt. 

Funktionen

  • Anbraten (max. Temperatur 140°C) dient zum Anbraten der Zutaten. Gleichzeitig können die Zutaten gehackt und gerührt werden
  • Turbo dient zum Zerkleinern, Pulverisieren, Hacken, Sahneschlagen u.v.m., kann bis zur maximalen Geschwindigkeitsstufe auch mit heißem Gargut genutzt werden. Außerdem kann man manuell oder automatisch mit Intervall-Schüben und Zeitangaben arbeiten
  • Stufenlose Geschwindigkeit dient zum Zerkleinern und für cremige Pürees u.ä. Die Drehgeschwindigkeit steigert sich dabei Schritt für Schritt
  • Kneten von Pizza-, Brot- und Kuchenteig
  • Dämpfen im Dampfgarer und Dampfeinsatzsieb (auch mehrstufig gleichzeitig möglich)
  • Langsames Garen (max. Temperatur 80°C)
  •  Garen mit hoher Temperatur (max. Temperatur 140°C)
  • Garen mit niedriger Temperatur (max. Temperatur 80°C) über einen langen Zeitraum von z.B. vakuumierten Lebensmitteln
  • Erwärmen dient als Sonderfunktion zum Erhitzen von Wasser bis zum Siedepunkt
  • Verzögerter Start dient zum Programmieren des Zubereitungsvorgangs (1 – 8 Std.)
  • Vorreinigung dient als Hilfsmittel, um groben Schmutz vor der Hauptreinigung in der Spülmaschine oder per Hand zu beseitigen
  •  Waage dient zum grammgenauen Abwiegen der Zutaten

Bei vielen Funktionen lassen sich Temperatur, Zeit und Geschwindigkeitsstufe individuell einstellen.

Über die Startseite gelangt man zu allen gewünschten Modi und Funktionen
Wer ungebunden sein möchte, arbeitet mit dem manuellen Kochmodus

Wer der Meinung ist, dass man mit einem multifunktionellen Küchengerät eine komplette Küche ersetzt, liegt falsch - dem ist nicht so. Denn backen, braten, grillen oder gratinieren kann er nicht. Auch vorbereitende Handgriffe wie Gemüse waschen, schälen und in grobe Stücke schneiden muss man schon noch selbst erledigen. Und auch der Griff zur Bratpfanne ist immer wieder nötig.

Technikaffine Hobbyköche können sich darüber freuen, dass man sich mit dem Mycook Next mit der weiten Welt des Kochens verbindenden kann.  Via WLAN und Mycook Club steht ein enorm großer Fundus von kostenlosen Rezepten zur Verfügung und man kann u.a. eigene Rezepte mit anderen Köchinnen und Köchen teilen.

Bedienung und Praxis

Auch wer sich nicht vernetzen möchte, findet im integrierten Grundrezeptbuch circa 500 Rezepte, durch die der Mycook Next führt. Sobald die Maschine mit dem Stromnetz verbunden ist (100 cm Kabellänge stehen dafür zur Verfügung) und man den ON-/OFF-Schalter betätigt hat dauert es rund 30 Sekunden und der Mycook ist einsatzbereit. Über die Startseite findet man den Weg zu den Rezepten, den manuellen Einstellungen oder verschafft sich im Hilfebereich einen ersten Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten. Hier hat der Hersteller einige Videos hinterlegt, die ausgesprochen nützlich sind, da die mitgelieferte Bedienungsanleitung in einigen Punkten eher lückenhaft ist. Wer es gewohnt ist, mit Smartphone und Tablet zu hantieren, wird keine Schwierigkeiten haben, das große Display zu bedienen. Durch Antippen und Wischen gelangt man zu den Kochmodi genauso leicht, wie zu diversen Funktionen, Grundeinstellungen (Datum, Uhrzeit usw.). Insbesondere in der geführten Variante unterstützen bunte Bilder und schriftliche Anweisungen (Zutatenliste, Wiegen, zerkleinern, anbraten etc.) jeden Arbeitsschritt, so dass man nichts vergessen kann. Wer alle Vorbereitungen treffen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt kochen möchte – sozusagen „on Point“, kann mit der Funktion „verzögerter Start“ ein bis acht Stunden später mit dem Kochvorgang beginnen.

 

Mycook Next liefert eine Fülle von Rezepten
Die kurzen Videos helfen bei den ersten Schritten mit der neuen Küchenmaschine
Grundsätzliche Einstellungen, wie Sprache, Gewichtseinheit etc. sollte man am Anfang vornehmen

Gerührt – geschnippelt - gekocht

Ein kleiner Einblick in unsere Testdurchgänge:

Kurz vorab: Im Gegensatz zu manch anderem Hersteller, hat man bei Mycook die Möglichkeit das 4-flüglige Messer ein- und auszubauen. Das funktioniert über einen Sicherheitsverschluss am Boden des Kochtopfes mit wenigen Handgriffen sehr einfach. Das ist nicht nur für die Reinigung angenehm, sondern erlaubt auch den Austausch mit dem mitgelieferten Stopfen, der z.B. beim Erwärmen von Wasser zum Einsatz kommt. Zum Schlagen von Sahne platziert man den Rühraufsatz einfach auf dem Messer. Den Aufsatz sollte man aber keinesfalls bei der Zubereitung von Teig verwenden. Diese Information findet man in der Bedienungsanleitung leider nicht, da muss man sich erst durch den Hilfebereich hangeln.

Das 4-flüglige Messer kann man bei Bedarf ausbauen
Dank Verriegelung, braucht es dafür nur wenige Handgriffe
Bei Bedarf (z.B. Erwärmen von Wasser), kann man den Stopfen nutzen

Karotten-Ingwer-Suppe

Von der ganzen Möhre bis zum Karotten-Ingwersüppchen sind es nur wenige Handgriffe.

Karotten und Ingwer kommen vorgeschnitten in den Kochbehälter...
... werden dann mit der Turbofunktion zerkleinert...
....mit Brühe aufgegossen und nach kurzem kochen (10 Minuten bei 120°C) zu einem schaumigen Süppchen verarbeitet

Spargel und Kartoffeln in zwei Ebenen dämpfen

Damit Gemüse bei der Zubereitung nicht verwässert und viele Vitamine erhalten bleiben ist das Dampfgaren das beste Verfahren. Mit dem Mycook Next lassen sich z.B. Spargel und Kartoffeln gleichzeitig auf zwei Ebenen zubereiten. Für unseren Test haben wir Spargel und Kartoffeln in 35 Minuten zubereitet. Der Stromverbrauch für diesen Kochvorgang betrug 0,470 kWh.

Die Kartoffeln befinden sich unter dem Spargel im Dampfsieb, das optisch im Mycook Next Kochbehälter verschwindet. Der Spargel thront im Dampftopf auf dem Mycook
Beide Gemüse sind nach 35 Minuten erklassig gelungen

Gulasch

Unter den Grundrezepten des Mycook befindet sich auch eines für Gulasch. Daher wollten wir uns an dieses traditionelle Schmorgericht wagen. Leider funktioniert aufgrund der kleinen Topfbodenfläche und der Temperatur von 140°C das Anbraten nicht wirklich gut und wir haben für diesen Prozess die bewährte Bratpfanne genutzt. Das Schmoren an sich, hat der Mycook Next übernommen und das Ergebnis war wirklich köstlich. Als Beilage wurden die Spätzle 20 Minuten im Dampfsieb erwärmt, während das Gulasch im Kochbehälter schmorte.

Das Schmoren des Rindergulaschs hat der Mycook gut gemeistert
Die Spätzle wurden im Dampfsieb schön heiß und locker

Zerkleinern, pulverisieren, zerhacken

Für das Zerkleinern von Zutaten ist der Mycook mit den extrem scharfen Klingen des 4-flügligen Messers bestens ausgestattet. Hier muss man sich rantasten, damit aus den Zutaten kein Pulver wird.

Beim Zerkleinern des Bärlauchs waren wir ein wenig überambitioniert. Daher sieht es eher aus wie ein Süppchen
Vanillezucker gelingt hervorragend! Kristallzucker und eine ganze Vanilleschote wurden mit der Turbofunktion blitzschnell pulverisiert

Eiswürfel crushen

Die ganzen Eiswürfel wurden binnen Sekunden ...
... zu Eisschnee. Wir haben es zu gut gemeint

Für sommerliche Cocktails, Sorbets oder Slushies ist zerkleinertes Eis der Hit. Das schafft der Mycook Next spielend. Allerdings macht er dabei temporär etwas Radau, wie unsere Schallpegelmessung ergab (96,6 dB = ein bisschen wie in der Disco vor dem Lautsprecher). Als Tipp: das langsame Herantasten an die Turbofunktion lohnt sich. Wir haben es ab und zu etwas zu gut gemeint und wie unten zu sehen ist, aus den Eiswürfeln Schnee gemacht.

Reinigung & Hygiene

Mit dem Reinigungsprogramm lässt sich – sozusagen als Vorwaschgang - grober Schmutz sicher und bequem beseitigen. Außerdem dürfen alle Teile (außer dem Hauptgerät mit Touchdisplay) in die Spülmaschine. Wer das 4-flüglige Messer lieber per Hand sauber macht (da man scharfe Messer bekanntlich nicht in die Spülmaschine geben soll) sollte gut aufpassen – die Klingen sind wirklich richtig scharf.

Fazit

Als multifunktionelle Küchenmaschine übernimmt der Mycook Next unterschiedliche Kochprozesse, wie Schmoren, Garen, Dampfgaren, Niedrigtemperaturgaren u.v.m. und glänzt dabei als Kombination aus Koch- und Rührtopf. Außerdem beherrscht er Disziplinen, wie Zerkleinern, Hacken, Teigkneten, Wiegen u.ä. mehr aus dem Effeff. Die Steuerung funktioniert entweder per Sprache (Alexa, Google Home) oder über das extra große 10 Zoll Farb-Touchdisplay. Ob man die Zubereitung manuell oder geführt vornehmen möchte, bleibt dem Anwender und der Anwenderin überlassen. Wer sich beim Kochen mit der Welt vernetzen möchte, kann das via Mycook Club tun und aus einem sehr großen Fundus von kostenlosen Rezepten schöpfen.