OLED-TV mit eindrucksvollem Kontrast und Spitzen-Sound: Philips 65OLED937 im Test
Testredaktion: Michael B. Rehders, 7.07.2023, Fotos: Philips, Michael B. Rehders, Technikzuhause

Erstklassige Qualität in Bild und Ton verspricht Philips mit seinem 65OLED937. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 2.850 Euro ist er darüber hinaus ein Schnäppchen in diesem Segment. Wir haben uns den 65-Zoll-TV mit UHD-Auflösung, HDR, Dolby Atmos, IMAX, Ambilight und Filmmaker-Modus genau angesehen.

Philips transportiert das große Lichtspielhaus für aktuell 2.850 Euro ins heimische Wohnzimmer. Der 65OLED937 bringt dafür alles mit, was für ein überwältigendes Erlebnis von modernen Blockbuster, Games und Sportübertragungen benötigt wird. Überdies macht er dabei eine sehr gute Figur: Sein Display ist schlank und beinahe rahmenlos. Ein schmaler Klangriegel fungiert als Standfuß. Auf dem Sideboard kann er in zwei unterschiedlichen Höhen aufgestellt werden. Die passenden Säulen gehören zum kostenlosen Lieferumfang dazu. Die Anschlussterminals befinden sich alle gut erreichbar auf der Rückseite des Bildschirms. Die silberfarbige Fernbedienung besitzt ein hinterleuchtetes Tastenfeld, womit man auch im dunklen Wohnzimmer zügig durchs On-Screen-Menü navigieren kann. Direktwahltasten für Netflix, Prime Video und Rakuten TV bringen einen sofort zu den beliebten Streaming-Diensten.

Wer den Philips lieber an die Wand montieren möchte, dem bietet der Hersteller eine in die Rückseite eingelassene Vesa-Halterung. Die umweltfreundliche Verpackung besteht aus recyceltem Karton und Papier, ebenso wie die beiliegenden Anleitungen. Wir finden es lobenswert, dass Philips hier den Umweltschutz so in den Vordergrund schiebt, ohne dabei an Komfort und Sicherheit zu sparen.

Montage und Installation

Der Philips 65OLED937 bringt alles mit, was einen modernen Fernseher ausmacht: Angefangen mit seinem schlanken Design, einem eleganten Standfuß, der darüber hinaus als Soundbar fungiert, und das exklusive 4-seitige Ambilight (Foto: Philips)

Der Philips 65OLED937 besitzt mit 40,3 Kilogramm inklusive Klangriegel ein vertrauenserweckendes Gewicht. Wie bei Fernsehern von Philips seit Jahren gewohnt, gestaltet sich die Montage ganz leicht. Zu zweit öffnen wir den Umkarton, entnehmen von oben alle sichtbaren Teile. Anschließend heben wir die Pappe vorsichtig über den TV, so dass das Display frei und sicher vor uns steht. Nun können wir ihn behutsam auf einen Tisch legen, auf dem wir zuvor eine schützende Decke ausgebreitet habe, um unschöne Kratzer auf dem spiegelnden Display zu vermeiden. Als nächstes werden ein Winkel und die Soundbar angebracht. Standfuß, Schrauben und Abdeckungen aus Kunststoff gehören zum Lieferumfang dazu. Lediglich einen Kreuzschraubendreher benötigen wir für die Montage.

Wir entscheiden uns für die größere Halterung und schrauben die Soundbar daran fest. Diese fungiert neben der Klangwiedergabe nun auch als Standfuß. Die Kombination wird an der Rückseite des Fernsehers eingehakt und mit weiteren vier Schrauben arretiert. Abschließend stecken wir das Verbindungskabel vom Klangriegel in den passenden Anschluss des TVs ein. Das war es dann auch schon. Jetzt wird der Fernseher auf seinen finalen Platz gestellt. In unserem Fall ist das ein handelsübliches Sideboard.

Setup

Die Navigation durch das Menü geht zügig und präzise vonstatten mit der beleuchteten Fernbedienung. Außerdem können wir viele Smartfunktionen mittels Sprachsteuerung nutzen (Foto: Philips)

Für die angenehm leichte Installation hat Philips sein bewährtes Schritt-für-Schritt-Menü hinterlegt. Dieses öffnet sich selbständig, sobald der Fernseher erstmals eingeschaltet wird. Wir geben das Passwort für unser Netzwerk auf der Online-Tastatur ein, schon sind wir mit dem Internet verbunden. Als nächstes melden wir uns bei Google an, um Sprachsteuerung und alle anderen Smartfunktionen nutzen zu können. Danach werden die Fernsehsender heruntergeladen und von uns wunschgemäß angeordnet.

SAT- und AV-Receiver, 4K-Blu-ray-Player und Spielekonsole sind schnell verbunden. Die Kabel sitzen fest und sicher in den Buchsen, so dass sich bis zum Ende unseres Testprozederes eine fehlerfreie Signalübertragung einstellt.

Zahlreiche Apps sind bereits vorinstalliert. Dazu gehören die beliebten Bezahldienste: DAZN, Sky (Wow), Disney+, Apple TV+, RTL+ sowie Netflix und Prime Video von Amazon. Kostenlos kann natürlich YouTube genutzt werden.

Die Soundbar wird ganz einfach mit dem Fernseher verbunden (Foto: Michael B. Rehders)
Schlanker Rahmen und fast Rahmenlos: Das OLED-Display vom Philips 65OLED937 (Foto: Michael B. Rehders)
Smartfunktionen: Praktisch alle beliebten Apps stehen zur Verfügung. Die Steuerung funktioniert via Spracheingabe oder ganz klassisch per Fernbedienung (Foto: Michael B. Rehders)

Ausstattung & Bedienung

Wer sich nicht lange mit komplizierten Einstellungen befassen möchte, schaltet einfach in den Modus „Filmmaker“, um originalgetreue Bilder zu erhalten (Foto: Michael B. Rehders)

Der Philips 65OLED937 besitzt ein OLED-Panel mit einer nativen Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel. Die Diagonale misst 164 Zentimeter (65 Zoll). Herzstück ist die aktuelle Generation der P5 Intelligent-Picture-Engine. Zwei Prozessoren mit Künstlicher Intelligenz (KI) ermöglichen ein überaus natürlich wirkendes Bild. Der Deep-Learning KI-Algorithmus verarbeitet hierbei Bildsignale ganz ähnlich wie das menschliche Gehirn, um lebensechte Details, besten Kontrast und satte Farben bei fließenden Bewegungen zu erhalten. 4K-Bildinhalte werden bis zu 120 Hz entgegengenommen, verarbeitet und dargestellt, dank der HDMI-2.1-Anschlüsse. Hiervon profitieren Gamer, weil VRR, G-Sync und FreeSync unterstützt werden. Bewegungen werden mit diesen Tools knackscharf und fließend abgebildet. Wer sich mit der Technik nicht so intensiv befassen möchte, schaltet einfach in den Bildmodus „Filmmaker“. Hier werden Inhalte so dargestellt, wie es die Regisseure vorgesehen haben, inklusive IMAX-Enhanced. Via DTS Play-Fi können im Handumdrehen Verbindungen zu kompatiblen Soundbars und kabellosen Lautsprechern hergestellt werden. Das finden wir praktisch, wenn man während einer Live-Sport-Sendung für Getränkenachschub aus der Küche sorgen möchte. Der Ton kann nämlich auch in der Küche weiter verfolgt werden, sofern dort passende Lautsprecher vorhanden sind. Via Sprachsteuerung sagen wir zum Beispiel: „Heute-Show.“ Schon schaltet der Philips auf die Mediathek um und zeigt uns die aktuell zur Verfügung stehenden Folgen.

Kinoklang zu Hause

Der Tweeter sorgt für eine beachtliche Hochtonwiedergabe (Foto: Michael B. Rehders)

Philips hat dem 65OLED937 ein 5.1.2-Soundsystem von Bowers & Wilkins spendiert. Das Gehäuse fungiert gleichzeitig als Standfuß für den großen Bildschirm. Eingelassen sind hinter dem grauen Akustikstoff fünf Treiber für die untere Ebene, ein Subwoofer und zwei Upfiring-Speaker, um Dolby-Atmos-Effekte direkt an die Zimmerdecke zu strahlen. In unserem Testraum bildet sich ein großartiges Stereopanorama ab, das eine exzellente Bühnenperformance aufweist. Der kultige Tweeter auf der Soundbar sorgt für kristallklare und bestens verständliche Dialoge.

4-seitiges-Ambilight

Das 4-seitige Ambilight sorgt für passende Lichtstimmung über den Rand des Fernsehers hinaus (Foto: Michael B. Rehders)

Philips stattet den 65OLED937 mit 4-seitigem-Ambilight aus. Das Ambilight erweitert die Farben von TV-Inhalten über den Rahmen des Bildschirms hinaus. Dafür sind auf der Rückseite umlaufend LED-Lampen ins Gehäuse eingelassen. Diese lassen sich wahlweise statisch oder dynamisch nutzen. Wir können hinter dem TV also weißes oder farbiges Licht gleichmäßig auf die Wand scheinen lassen. Das ist praktisch, weil wir keine weitere Lichtquelle im Wohnzimmer benötigen. Die Stehlampe in der Ecke kann ausgeschaltet bleiben, was Stromkosten spart. Ab Werk ist eine inhaltsbasierte Regelung aktiv. Hierbei verändern sich Farben und deren Leuchtkraft ständig. Sogar für Musik ist eine synchrone Lichtsteuerung möglich, so dass das Wohnzimmer zur Disco werden kann. Wer weitere Lampen aus der Philips Hue-Serie verwendet, kann das Lichtspiel noch erweitern.

Das 4-seitige Ambilight des Fernsehers kann mit den Lampen der Hue-Serie gekoppelt werden. Damit sind unterschiedliche Licht-Szenarien möglich, ganz nach persönlichem Geschmack.

Für tiefergehende Einstellungen öffnet sich links das On-Screen-Menü. Für HDR-Inhalte empfehlen wir „HDR Kristallklar“ (Foto: Michael B. Rehders)
Wer eine sehenswerte Sendung im Alltag verpasst hat, kann diese in der Mediathek später anschauen. Aber auch Live-Fernsehen ist möglich (Foto: Michael B. Rehders)

Messungen und Bildeindruck

Der HDTV-Farbraum Rec.709 wird bereits in der Werkseinstellung mit 100 Prozent abgebildet. Primär- und Sekundärfarben treffen ihre Vorgaben fast punktgenau (Messung: AV-Magazin)

Der Philips 65OLED937 zeigt im Bildmodus „Filmmaker“ eine exzellente Farbdarstellung, die kaum weitere Eingriffe notwendig machen. Wir stellen lediglich die Schärfe von 0 auf 2 und aktivieren die Bewegungsschärfe nach persönlichem Geschmack. Fertig sind unsere Anpassungen.

Die Lichtausbeute beträgt für HDR (High Dynamic Range) satte 820 cd/qm. Alle Inhalte von 0,0 bis 10.000 Nits werden dargestellt via dynamischen Tone Mapping. Filme in Dolby Vision und HDR10+ sind hell genug, um sich gegen das Umgebungslicht im Wohnzimmer zu behaupten.

HDTV-Filme, Serien und Sportübertragungen werden mit einer Leuchtdichte von maximal 311 cd/qm ebenfalls hell genug abgebildet, nachdem wir die Einstellungen entsprechend angepasst haben. Das Flächenweiß in der Werkseinstellung beträgt 151 cd/qm, was immer noch im Rahmen des Standards Rec.709 liegt. Der Kontrast fällt mit Unendlich zu Eins typisch für OLED-Fernseher herausragend aus.

Der HDR-Farbraum DCI-P3 wird mit rund 100 Prozent abgedeckt. Auch hier sind praktisch keinerlei Farbanpassungen nötig, gleichwohl die Sekundärfarben ihr Target leicht verfehlen (Messung: Redaktion)
Der Graustufenverlauf ist von 0 bis 100 Prozent auf sehr gutem Niveau. Das Resultat sind überaus neutrale Graufarbtöne (Messung: Redaktion)
Das Gamma verläuft um die Vorgabe 2,2 herum. Die leichten Abweichungen um 10 und 80 IRE herum sind in der Praxis nicht relevant (Messung: Redaktion)

HDR und SDR überzeugen

In „Top Gun: Maverick“ sind die Flugzeuge dank Dolby Atmos nicht nur aus dem Fernseher zu hören, sondern bei optimalen Räumlichkeiten sogar von der Zimmerdecke (Foto: Michael B. Rehders)

TV-Sendungen der Öffentlich-rechtlichen Rundfunksender werden in 720p gesendet und vom Philips exzellent hochskaliert, damit sie den ganzen Bildschirm ausfüllen. Full-HD-Auflösung ist ebenfalls tadellos in der Darstellung. Das Bild ist gestochen scharf und es sind alle Inhalte bestens zu erkennen. Texteinblendungen können wir von der Couch bequem lesen. Fußball und Formel 1 leben von ihren schnellen und dynamischen Bewegungen. Hier gibt sich der Philips keine Blöße.

Das Musical „West Side Story“ von Stephen Spielberg stammt aus dem Jahr 2022. Die Farbenpracht der HDR-Aufnahmen ist atemberaubend. Als Maria nachts auf der Feuerleiter steht, sind alle Inhalte in der Dunkelheit klar und deutlich auszumachen. Fenster leuchten prächtig und ihr weißes Kleid weist alle Applikationen aus.

In „Top Gun: Maverick“, der in IMAX-Enhanced vorliegt, schaltet der Fernseher selbständig in den entsprechenden Modus, um den Film mit den gewünschten Farben darzustellen. Der Mach-10-Flug am Morgenhimmel, der Angriff auf die Militärbasis eines Schurkenstaates und sogar die Aufnahmen in der Bar sehen zum Zunge schnalzen aus. Alle Details in den Bildsignalen werden dargestellt. Die extrem hohe Lichtausbeute von 820 cd/m? sorgt für beeindruckende Spitzlichter und überaus satte Farben.

In „West Side Story“ zeigt der Philips 65OLED937 alle Inhalte, die auf dem Hinterhof vorhanden sind in der Nacht (Foto: Michael B. Rehders)
Mittels 4-seitigem Ambilight wird das Filmgeschehen von „West Side Story“ beeindruckend auf die Wand dahinter erweitert (Foto: Michael B. Rehders)

Der gute Ton

Der Gesang von Maria und den Puerto-Ricanern tönt fantastisch satt. Wer hier höhere Ansprüche hat, muss auf ein externes 7.1.4-Lautsprechersystem umsatteln (Foto: Michael B. Rehders)

Beeindruckende 95 Watt (RMS) Ausgangsleistung besitzen Speaker und Subwoofer des 5.1.2-Soundsystems - und das ist in jeder Szene zu hören: Als die Nachbrenner in „Top Gun: Maverick“ zünden, schieben sich deutlich hörbare Basssequenzen durch das Wohnzimmer. Die Stimme von Tom Cruise tönt sonor, die Musik erzeugt eine sensationelle Räumlichkeit. Wir können sogar Überflüge von der Zimmerdecke vernehmen. Ebenso sind Sound-Events von hinten wahrnehmbar. Besser machen das lediglich ausgewachsene Lautsprecher, die an Decke und im Rear-Bereich platziert sind.

Fazit

Der Philips 65OLED937 ist ein 40 Kilogramm schwerer 4K/UHD-Fernseher mit 65 Zoll Diagonale und 4-seitigem Ambilight. Montage, Aufstellung und Installation gehen flott von der Hand, dank der bewährten Schritt-für-Schritt-Hilfe. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite und sind gut zugänglich.

Die beleuchtete Fernbedienung ist hilfreich, um schnell durch das On-Screen-Menü zu navigieren. Die Sprachsteuerung steht dem nicht nach und funktioniert bestens. Die umfangreiche Ausstattung mit KI, Smartfunktionen, Apps, IMAX-Enhanced, Filmmaker-Modus und allen aktuellen HDR-Tools inklusive Dolby Vision und HDR10+ ist voll auf Höhe der Zeit.

Das 4-seitige Ambilight gestattet eine Lichtstimmung im Wohnzimmer weit über den TV-Genuss hinaus. Die Bildqualität bedarf im Bildmodus Filmmaker keinerlei Anpassungen und spielt auf Referenzniveau, dank hoher Lichtausbeute, natürlicher Farben und topp Kontrast. Dem steht der Ton in Dolby Atmos 5.1.2 nicht nach. Wer auf höchste Bildqualität und guten Ton bei simpler Bedienung großen Wert legt, findet im Philips 65OLED937 den passenden Spielpartner.