Rommelsbacher Dörrautomat DA 350 im Test
Lebensmittel natürlich konservieren
Testredakteurin: Claudia Wagner, 28.07.2023, Fotos: Rommelsbacher, Technikzuhause

Im Sommer können wir in der Fülle von Früchten und Gemüse nur so schwelgen. Doch manchmal fällt die Ernte so üppig aus, dass man den Köstlichkeiten aus dem Garten im frischen Zustand gar nicht mehr Herr wird. Neben dem Einkochen, Einfrieren oder Einwecken, ist das Dörren eine wunderbar natürliche und aromatische Art, um Lebensmittel haltbar zu machen. Unkompliziert und für den privaten Gebrauch funktioniert das bestens mit einem modernen Dörrautomaten. Wir haben uns mit dem Dörrautomaten DA 350 von Rommelsbacher ein solches Gerät in die Redaktion geholt und in der Praxis getestet.

Tatsächlich gehört das Dörren zu den ältesten Methoden, um Lebensmittel zu konservieren. Es soll sogar Hinweise geben, die darauf hindeuten, dass Lebensmittel in den nahöstlichen und orientalischen Kulturen bereits 12.000 v. Chr. getrocknet wurden. Das Wort Dörren ist abgeleitet (so sagt es Wikipedia) von der Darre, einer gitterartigen Konstruktion, die von alters her zur Trocknung verwendet wird.

Ausstattung - Kompakte Maße & große Dörrfläche

Fünf Dörretagen ausgestattet mit feinmaschigem Edelstahlgitter bieten ordentlich Platz. Je nach Höhe des Dörrguts kann man beim Abstand der Ebenen zwischen 20 mm und 40 mm wählen

Wie klug sich ein traditionelles Verfahren mit moderner Technik in einem Gerät kombinieren lässt, zeigt der Dörrautomat DA 350. Mit schlanken Maßen von 31 cm x 29 cm x 26 cm (T x B x H), einer sehr kompakten Bauform und schickem Design aus Edelstahlelementen und Kunststoff in Rauchglas-Optik erobert sich der Automat bestimmt einen Ehrenplatz in der Küche. Nahezu unverrückbar (trotz leichten 2,9 kg Gewicht) steht er mit vier rutschhemmenden Füßen an Ort und Stelle, während rund 105 cm Kabellänge den Kontakt zum Stromnetz liefern. Fünf Etagen – ausgestattet mit feinmaschigem Edelstahlgitter- stehen für das Dörrgut zur Verfügung. Wahlweise – je nach Größe der Lebensmittel – kann man die einzelnen Ebenen in einem Abstand von 20 mm oder 40 mm aufeinanderstapeln. On Top bietet der transparente Deckel ungehinderte Sicht auf das Fortschreiten des Dörrvorgangs.

Für optimale Ergebnisse benötigt man beim Dörren gleichmäßige Wärme, gute Luftzirkulation und Zeit. Rommelsbacher hat im Sockel des DA 350 einen speziellen Lüfter verbaut, der dafür sorgt, dass die Lebensmittel mit einem konstanten Luftstrom von unten getrocknet werden. Die Temperatur kann man in 5°C-Schritten von 35°C bis 75°C regulieren. Gerade für Personen, die sich gerne rohköstlich ernähren, ist der untere Temperatur-Bereich von bis zu 40 °C interessant, um den Ernährungsvorgaben zu entsprechen. Wer außerhalb dieser speziellen Ernährungsform zuhause ist, kann bei der Temperaturwahl gerade für feste Lebensmittel, wie Karotten, Sellerie u.ä. die Temperatur nach oben regulieren oder bei der Zubereitung von selbstgemachten Müsliriegeln die maximalen 75°C nutzen. Bei der Wahl der Zeiteinstellung steht eine große Spanne von mindestens 30 Minuten bis maximal 36 Stunden zur Verfügung. Um die erwähnten Müsliriegel zu zaubern liefert Rommelsbacher als Zubehör zwei Silikonformen für die Herstellung von insgesamt acht Riegeln mit.

Im Sockel des DA 350 einen speziellen Lüfter verbaut, der das Dörrgut von unten trocknet
Für die Herstellung der Müsliriegel liefert Rommelsbacher 2 Silikonformen für 8 Riegel

Bedienung – Nichts leichter als das

Zum Bedienfeld gehören drei Drucktasten und ein Drehregler. Mit deren Hilfe kann man das Gerät einschalten, die gewünschten Zeit- und Temperatur-Einstellungen vornehmen und den Dörrvorgang starten, pausieren oder beenden. Für beste Übersicht der aktuell getanen Schritte, sorgt das hell beleuchtete LC-Display.

3 Tasten, 1 Drehregler und das helle LC-Display sorgen für Komfort bei der Bedienung des Dörrautomaten

Ist der Rommelsbacher mit dem Stromnetz verbunden erhält man ein akustisches Signal. Ein weiteres folgt beim Einschalten des Gerätes. Sobald alle Parameter, wie Zeit und Temperatur festgelegt sind (was binnen Sekunden erledigt ist) braucht man nur noch die Starttaste zu betätigen (wieder ertönt ein akustisches Signal) und der DA 350 beginnt – begleitet von einem sehr leisen Lüftergeräusch - zu Arbeiten. Wenn die Zubereitungszeit beendet ist, erhält man erneut einen Piepton und der Dörrautomat schaltet automatisch ab. Möchte man während der Zubereitung das Dörrgut überprüfen (Greifkontrolle) oder die Etagen umsetzten (Rommelsbacher empfiehlt das, für möglichst homogene Ergebnisse), kann man das ganz bequem mit Hilfe der Start-/Pause-Taste erledigen.

Praxis - Jetzt wird gedörrt

Ehe wir mit der Dörr-Praxis beginnen, gibt es ein paar Informationen, die man bei der Nutzung des Dörrgerätes beherzigen sollte. Die verwendeten Zutaten sollten reif, aber nicht überreif sein. Das Dörrergebnis gelingt gleichmäßig gut, wenn die Lebensmittel in einheitlich großen Stücken oder Scheiben geschnitten sind. Wichtig ist auch, dass die Nahrungsmittel nur einlagig und mit genügend Abstand auf den Dörrgittern platziert werden. Wer sich daran stört, dass Obst und Gemüse durch Oxidation eine braune Färbung bekommt, kann mit einem kleinen Trick Abhilfe schaffen: einfach die Zutaten in eine Lösung aus 1 Esslöffel Zitronensaft und einer Tasse Wasser eintauchen, auf Küchenkrepp gut trocknen und dann dörren. Um das Gerät kennenzulernen sollte man grundsätzlich lieber mit einer niedrigeren Temperatur und einer kürzeren Dörrzeit beginnen und den Dörrvorgang immer wieder überprüfen.

Feuchtigkeits-Check

Um zu sehen, wie gleichmäßig der DA 350 in den einzelnen Etagen das Dörrgut trocknet haben wir einen Testdurchgang mit Gurken gestartet. Da sie zu rund 97 % aus Wasser bestehen, sind sie der perfekte Testpartner.

Die Gurkenscheiben haben eine gleichmäßige Stärke von 3 mm und finden mit genügend Abstand Platz auf den Dörrgittern
Nach einer Dörrzeit von 6 Stunden und einer Temperatureinstellung von 55°C haben die Gurken zwischen 90 % und 96,5 % Flüssikeit verloren

Testergebnis

In der untersten Ebene und in den beiden oberen Ebenen wurde die Feuchtigkeit im Dörrgut um 95 % bis 96,5 % reduziert. Die beiden mittleren Ebenen konnten einen Feuchtigkeitsverlust von 90 % bis 92 % verzeichnen. Insgesamt betrachtet liefert der Dörrautomat eine schön gleichmäßige Leistung. Um perfekt vorzugehen, sollte man dem Rat von Rommelsbacher folgen und die Dörretagen bei der Hälfte der Zeit umsetzen. PS. Gurkenships sind übrigens eine leckere und kalorienarme Alternative zu Kartoffelchips. Jagt man die getrockneten Gurken zusammen mit grobem Salz durch die Mühle, sind sie eine große Bereicherung für würzigen Quark und Dips.

Bunt ist gesund

Ob Süßkartoffeln ....
... oder Äpfel - gedörrt wird, was am besten schmeckt

Die gesunden Gemüse-Knabbereien sind nicht nur ein Leckerbissen für Snack-Fans, sondern echtes Powerfood beim Radfahren oder Wandern. Positiver Effekt: Als Leichtgewicht, sind sie als zusätzliches Gepäck nicht spürbar.

Die roten Beete sind nicht nur farblich der Knaller ....
Selbstgemachte Kartoffelchips schmecken auch wirklich nach Kartoffeln
Ausschließlich natürliche Zutaten landen auf dem bunten Teller

Für den bunten Teller haben wir alle Zutaten mit dem Allesschneider in 1,5 mm dicke Scheiben geschnitten und bei einer Temperatur von 60°C und einer Zeiteinstellung von 6 Stunden gedörrt. Bei der Hälfte der Zeit wurden die Etagen umgesetzt. Das Ergebnis ist eine echte Geschmacks-Explosion und der Stromverbrauch von 0,792 kWh sehr niedrig. Unseren Messungen zufolge arbeitet der DA 350 mit einer sehr konstanten Temperatur und nur minimalen Schwankungen von +/- 1°C.

Pure Vielfalt

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, haben immer weniger Menschen Lust auf den ständigen Konsum von Convenience Produkten. Die meisten wünschen sich natürliche Lebensmittel ohne Zugabe von fünf verschiedenen Zuckersorten, Emulgatoren, Stabilisatoren etc. Das Dörren (auch wenn der Begriff etwas spröde klingen mag) ist eine ganz wunderbare Möglichkeit Lebensmittel natürlich und frei von künstlichen Zusätzen zu verarbeiten. Aus dem Dörrgut lassen sich moderne Köstlichkeiten zaubern, wie z.B. in Öl eingelegte getrocknete Tomaten oder Zucchinis, Teemischungen aus Minze, Melisse & Co., leicht zu transportierende Fruchtmischungen aus Banane, Mango und Honigmelone oder abwechslungsreiche Müsliriegel.

Wer auf Unmengen von Zucker verzichten möchte, dörrt die Müsliriegel gesund und individuell selbst
Zitrusfrüchte und Äpfel verwandelt der Dörrautomat in duftende Deko für Weihnachten

Reinigung & Hygiene

Das Basisgerät reinigt man ganz einfach mit einem feuchten Tuch und trocknet es anschließend nach. Die Dörretagen und die Müsli-Silikonformen macht man am besten mit heißem Wasser, Spülmittel und einem weichen Schwamm sauber. Sollten noch Reste des Dörrguts am Gitter festkleben, ist es clever die Gitter für einige Zeit einzuweichen. Alle Teile müssen vor dem nächsten Einsatz komplett gereinigt und trocken sein.

Fazit

Kompakt, schick und leise – wie ein schnurrendes Kätzchen - konserviert der Dörrautomat DA 350 von Rommelsbacher unterschiedliche Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Kräuter, Fisch und Fleisch auf natürliche Weise. Außerdem ist er ein pfiffiger Gefährte um gesunde Snacks, aromatische Müsliriegel und duftende Deko aus Zitrusfrüchten oder Äpfeln zu kreieren. Für köstliche Ergebnisse und einen niedrigen Stromverbrauch sorgt ein spezieller Lüfter, der Wärme und Luft optimal im Gerät zirkulieren lässt. Die feinmaschigen Edelstahlgitter bieten ein hohes Maß an Hygiene und liefern Stabilität, so dass auch sensible Kräuter nicht durchs Raster fallen. Dank der einfachen Bedienung, den höhenverstellbaren Etagen und der großzügigen Dörrfläche zeigt sich der DA 350 als wahres Schätzchen für den sorgsamen Umgang mit unterschiedlichen Lebensmitteln. Das Gerät gibt es zu einem sehr fairen Preis von Euro 109,99 (UVP).