Für einen Haushalt mit zwei Personen ist ein ausgewachsener Backofen für die Zubereitung der meisten Gerichte nicht nur überdimensioniert, er braucht oft auch viel zu viel Energie. Da ist eine Heißluftfritteuse eine echte Alternative; sie ist groß genug, benötigt erheblich weniger Energie als ein Backofen und die meisten Gerichte lassen sich obendrein auch noch viel gesünder damit garen, denn es wird so gut wie kein Fett benötigt. Wenn sie zudem keinen Platz in der kleinen Küche zu verschenken haben, ist die Anschaffung einer Satisfry Air L 27160-65 von Russell Hobbs eine Überlegung wert, sie benötigt selbst für eine Heißluftfritteuse wenig Stellfläche und bietet dennoch einen ziemlichen Leistungsumfang.
Russell Hobbs Satisfry Air L 27160-65 im TestPraktische Heißluftfritteuse für die kleine Küche Testredakteur: Thomas Johannsen, 9.07.2024, Bilder: Russell Hobbs & TechnikzuHause
Großzügig ausgestattet
Die Russell Hobbs Satisfry Air L 27160-65 liegt mit 4 Litern Volumen genau zwischen den beiden Geschwistern Satisfry Air XL mit 5 Litern, und Satisfry Air S mit knappen 1,8 Litern Volumen. Nach unseren Erfahrungen ist die Satisfry Air L 27160-65 für einen Zwei-Personen-Haushalt gerade richtig. Wegen der geringen Bauhöhe des Frittierkorbes, lässt sich in der Fritteuse definitiv kein Hähnchen zubereiten, jedenfalls nicht am Stück. Andererseits beansprucht das Gerät mit einer Stellfläche von knapp 25 x 25 Zentimetern nur wenig Platz, auch die Bauhöhe fällt mit 32 Zentimetern recht gering aus.
Schon in der Verpackung gibt sich die Fritteuse erstaunlich kompakt, was nicht zuletzt daran liegt, dass beispielsweise der Griff des Korbes noch nicht montiert ist. Das ist allerdings schnell gemacht, dann muss nur noch das Frittier-Rost in den Korb gelegt werden und schon ist die Russell Hobbs Satisfry Air L komplett und einsatzbereit. Vor dem ersten heißen Einsatz sollte man Korb und Rost zumindest kurz abspülen, wobei man gleich die hervorragende Beschichtung bewundern kann. Außerdem wird man in diesem Zuge noch die eine oder andere Folie von der Verpackung gewahr, die noch entfernt werden muss. Als kleines Manko der Satisfry Air L kann sich nun nur noch die mit 80 Zentimetern ziemlich kurze Netzleitung erweisen, das kann bei einigen Stellplätzen schon knapp werden.
Trotz der geringen Stellfläche bietet die Heißluftfritteuse von Russell Hobbs reichlich Möglichkeiten alles zuzubereiten, angefangen bei kleinen Snacks zwischendurch, bis hin zur vollwertigen Mahlzeit für zwei Personen. Insgesamt 10 voreingestellte Programme sorgen für die optimale Zubereitung, und quasi das einfach auf Knopfdruck, die entsprechenden Symbole auf dem Touchscreen sind entsprechend eingängig. Allerdings bietet die Satisfry Air L 27160-65 stets auch die Gelegenheit zur individuellen Anpassung von Temperatur und/oder Zeit. Immer dann, wenn ein Programm ausgewählt wurde, lässt es sich mit einem bestätigenden Druck auf den Start-Button direkt starten, oder man nutz die Gelegenheit, die voreingestellte Zeit in Minuten-Schritten und die voreingestellte Temperatur in 5-Grad-Schritten anzupassen. Im Dörr-Programm, welches der Satisfry Air ebenfalls anbietet, liegen die Zeitschritte im Halb-Stunden-Takt und die Temperatur bewegt sich zwischen 30 und 80 Grad.
Das alles kann man in der mitgelieferten Anleitung finden, wo die wichtigsten Speisen mit den entsprechenden Einstellungen aufgelistet sind. Rezepte sucht man hier zwar vergebens, die findet man dann auf der Website wenngleich aktuell auch nur auf Englisch, so werden sie doch stetig erweitert.
Messungen
Für unsere üblichen Messungen muss die Satisfry Air L 27160-65 von Zimmertemperatur auf 190 Grad Zieltemperatur aufheizen. Dies geschieht natürlich unter Aufsicht, also mit Zeit- und Temperaturmessung. Wir haben dazu den Temperaturverlauf im leeren Frittier-Behälter gemessen und aufgezeichnet. Gleichzeitig messen wir auch den Geräuschpegel, den die Heißluftfritteuse in der Arbeitsumgebung erzeugt. Dabei konnten wir feststellen, dass die Satisfry Air L mit knapp über 50 dB(A) eher zu den lauteren Kandidaten gehört; was sicher auch der kompakten Bauweise geschuldet ist. Dafür ist die Wärmeisolierung besonders gut gelungen, denn das Wärmebild zeigt einen kühlen Griff und auch sonst eher geringfügige Wärmeentwicklung an von außen zugänglichen Partien.
Die Aufheizzeit im Innern des Korbes auf die Solltemperatur von 190 Grad erfolgt dafür in Rekordzeit von knappen zwei Minuten, anschließend pendelt sie sich leicht oberhalb von 190 Grad ein.
Der Klassiker: Pommes frites
Für unseren Testlauf beschränken wir uns wieder auf eine der Kernkompetenzen der Heißluftfritteuse: Der Zubereitung von Pommes frites. Obwohl der Frittierkorb mit vier Litern Volumen gar nicht so klein ist, reicht er, wegen der geringen Bauhöhe nicht zur Zubereitung eines Hähnchens, so steht es auch in der Anleitung. Alles andere stellt dagegen keinerlei Problem dar, und Hähnchen lässt sich auch zerkleinern, beziehungsweise gleich zerkleinert in Form von Schenkeln, Flügeln oder anderen einkaufen.
Laut Hersteller passen bis zu 800 Gramm Pommes in den Korb, wenngleich man die besten Ergebnisse mit maximal 500 Gramm erzielen soll. Das machen wir dann auch, denn 500 Gramm entsprechen etwa zwei Portionen, weshalb wir grundsätzlich alle Heißluftfritteusen mit dieser Menge testen.
Das entsprechende Programm stellt eine Temperatur von 205 Grad und den Timer auf 18 Minuten ein. Bemerkenswert ist noch, dass Russell Hobbs, anders als die meisten anderen Hersteller, selbst in der Tabelle in der Anleitung keinerlei Unterschiede zwischen großen und kleinen, sowie frischen und Tiefkühl-Pommes macht. Wir nutzen wie stets Tiefkühl-Pommes ohne Übergröße und belassen es vorerst bei den eingestellten Parametern. Nach etwa neun Minuten, also der halben Garzeit, erinnern uns ein Piep-Signal sowie ein Blinken auf dem Display daran, den Korb herauszunehmen und die Pommes einmal kräftig durchzuschütteln. Die Schüttelwarnung ist fester Bestandteil des Pommes-Programmes und auch einiger anderer Presets, kann allerdings auf Wunsch auch separat zu- beziehungsweise abgeschaltet werden. Im Ergebnis bringt schon dieser erste Durchlauf knusprige, recht gleichmäßig gebräunte Pommes hervor. Um eine gleichmäßigere Bräunung zu erreichen, muss man lediglich den Wende-/Schüttel-Vorgang intensivieren. Für mehr oder weniger Bräunung und krosserer Oberfläche empfiehlt es sich, die Zeit einsprechend zu verlängern beziehungsweise abzukürzen, allerdings sollte man hier die Möglichkeit nutzen, die Garzeit im Minutentakt zu verändern, sonst ist es schnell zu viel des Guten.
Reinigung und Pflege
Die anschließende Reinigung des Frittierkorbes und des -Rostes stellen kein Problem dar: Einfach abwarten, bis die komplette Einheit entsprechend abgekühlt ist, wobei man auch mit fließendem Wasser etwas nachhelfen kann. Anschließend kann das Rost herausgezogen werden, da sich darunter gern mal Pommes oder anderes, kleinteiliges Gargut verstecken können. Leichte Verschmutzungen lassen sich Sie lassen sich allerdings einfach unter warmem Wasser abspülen, wobei sich wieder einmal die gute Beschichtung als besonders hilfreich, weil fettabweisend erweist. Für hartnäckigere Verschmutzungen darf das Set allerdings auch in die Spülmaschine wandern. Nachdem alles wieder trocken ist, werden Schublade und Rost wieder in die Heißluftfritteuse eingesetzt und schon ist die Satisfry Air L wieder einsatzbereit.
Fazit
Russel Hobbs stellt mit der Satisfry Air L 27160-65 einmal mehr ein Gerät mit üppiger Ausstattung und besonders leichtem Handling auf die rutschfesten Beine, und das zu einem besonders attraktiven Preis. Die Heißluftfritteuse macht genau was sie soll, ohne dass die Programme angepasst werden müssen. Dennoch gut zu wissen, dass es möglich ist.
Russell Hobbs Satisfry Air L 27160-56
Herstellerangaben:
- 1350 Watt Leistung
- 10 voreingestellte Programme
- Individuelle Temperatureinstellung (30°C-80°C, 80 °C – 220 °C in 5° Schritten)
- Individuelle Zeiteinstellung (1 - 60 Minuten/1-Min-Schritte, 2 Std. – 24 Std. in 30-Min-Schritten (Dörren)
- Digitale Touchscreen-Anzeige
- kompaktes, wärmeisoliertes Gehäuse
- Wende-/Schüttel-Erinnerung
- Überhitzungsschutz
- herausnehmbarer Frittier-/Backkorb
- herausnehmbares Frittier-Rost
- Spülmaschinenfest
- Fassungsvermögen: 4 l für bis zu 800 g Pommes
- 4 rutschhemmende Füße
- Kabellänge: ca. 80 cm (inkl. Netzstecker)
- Maße (ca.): 24 cm x 25 cm x 32 cm (B x T x H)
- Gewicht: 3,9 kg
- Farbvarianten: Schwarz
- Preis: 119 Euro (UVP)
Vorteile
- Sehr gute, gleichmäßige Ergebnisse
- inklusive Dörr-Programm
- Wende-/ Schüttel-Erinnerung
- geringe Standfläche
- Einfache Bedienung
Nachteile
- recht laut im Betrieb
Internet-Seite des Herstellers: