Fensterputz-Roboter ECOVACS WINBOT MINI im Test
Smart, wendig, sauber
Testredakteur: Thomas Johannsen, 02.04.2025, Hersteller, TechnikzuHause

Die Roboter-Spezialisten von ECOVACS haben mit dem WINBOT MINI einen Fensterputz-Roboter am Start, der sich mit seinen geringen Abmessungen als echter Problemlöser für kleinere Scheiben in beengter Umgebung geradezu anbietet. Wir haben den kleinen Roboter über einen besonders anspruchsvollen Parcours geschickt.

Family Business

Nachdem der WINBOT W2 OMNI bei uns seine Expertise für die Reinigung besonders großer Glasflächen unter Beweis stellen durfte, haben wir nun mit dem MINI den Reinigungsspezialisten für Einsätze an kleineren Fenstern, und unter beengten Bedingungen am Start.

Anders als sein großer Kollege, der Dank tragbarer Akkustation auch unabhängig von der Steckdose arbeitet, benötigt der Mini eine in möglichst direkter Nähe zum Arbeitsplatz. Dasselbe gilt übrigens auch für den WINBOT W2, der ebenfalls ohne Akkustation auskommen muss.

Die Versorgungsleitung des WINBOT MINI bietet mit einer Länge von etwa fünf Metern zwar reichlich Spielraum, sie lässt sich sogar mit Hilfe einer normalen Verlängerung noch erweitern, das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass er grundsätzlich von einer Steckdose abhängig ist. Der eingebaute Akku dient dabei lediglich als Sicherheitsreserve; fällt nämlich der Strom aus irgendeinem Grunde aus, saugt sich der Roboter Dank des Akkus noch für eine gute halbe Stunde an der Scheibe fest. Eine Sicherheitsleine gibt es obendrein, diese ist gut drei Meter lang, und sichert den Roboter im Zweifel gegen einen Absturz, wenn man beispielsweise ein Fenster in einem Obergeschoss von außen reinigt, und die Saugleistung aus irgendeinem Grunde nachlässt.

Den WINBOT MINI gibt es in beige und in grau, …
… wobei die entsprechenden Farbtupfer lediglich den Griff betreffen
Auf der Unterseite sind neben den Sensoren auch die Antriebsrädchen mit den beiden Gummiriemen zu erkennen
Zum Lieferumfang gehört neben einem zweiten Reinigungstuch auch eine Flasche mit 230 ml Reinigungsflüssigkeit

Enge Verhältnisse

Hinter Gittern – dort, wo nur wenig Platz zwischen Scheibe und festen Gittern ist, spielt der MINI seine geringe Bauhöhe aus

Soweit so bekannt. In unserer Redaktion haben einige Fenster feste Gitter in einem Abstand von 10 Zentimetern von der Scheibe, da wird es für einen Roboter, wie dem W2 OMNI mit knapp acht Zentimetern Bauhöhe schon etwas knapp, auch Beschläge können, wenn sie zu weit in die Scheibe ragen ein Problem darstellen. Nicht so beim MINI, der fährt mit gut fünf Zentimetern Bauhöhe locker drunter her. Dank seiner Fläche von 22 x 25 Zentimetern eignet er sich zudem auch für kleinere Scheiben.

Prinzipiell stehen drei unterschiedliche Reinigungsmodi zur Verfügung: Schnellreinigung, Tiefenreinigung, sowie Punktreinigung. Bei der Punktreinigung werden besonders verschmutze Bereich auf der Scheibe direkt angefahren, mit reichlich Reinigungsflüssigkeit aufgeweicht, um sie dann intensiv zu wischen, wenn es sein muss, sogar in mehreren Durchgängen. Besonders hierbei kommt die Appsteuerung zum Tragen, denn diese beinhaltet eine Fernbedienung, mit deren Hilfe der Roboter bei der Punkt- oder Spot-Reinigung gezielt Abschnitte anfahren und bearbeiten kann. Die App kann jedoch noch mehr:

Steuerung mit dem Smartphone

Man kann den MINI suchen lassen oder einfach aus der Liste in der App auswählen, je nachdem was schneller geht
Der WINBOT MINI wird umgehend von der App erkannt, die Verbindung erfolgt über Bluetooth
Leider bietet die Sprachauswahl nur Englisch als europäische Sprache für die Ansagen an, die Menüs in der App sind dagegen komplett übersetzt
In der App kann man zwischen den Modi Schnellreinigung und gründliche Reinigung wählen
Man kann sogar während der Reinigung den Modus wechseln, außerdem die Reinigung auch pausieren, oder die Fernbedienung aktivieren
Für die punktgenaue Spot-Reinigung kann der Roboter per Fernbedienung an besonders verschmutzte Bereiche herangefahren werden, auch das gezielte Einsprühen der Scheibe ist möglich

Smart für Durchblick gesorgt

Der WINBOT MINI sorgt für klare Sicht, und stört sich dabei nicht an kleinen Hindernissen

Für den Einsatz am Fenster muss man den WINBOT MINI ein wenig vorbereiten; hierzu wird erstmal eines der beiden Wischtücher ordentlich nass gemacht, um es dann wieder etwas auszuwringen, um es dann gut feucht aber nicht zu nass wieder am Klettverschluss an der Unterseite zu befestigen. Anschließend wird der Roboter durch die Öffnung an der Oberseite mit Reinigungsflüssigkeit befüllt. Von dieser liegt dem WINBOT eine Flasche mit 230 Millilitern bei, diese sollte für etwa drei bis vier Füllungen reichen, da der Behälter des MINI 60 Milliliter fasst, was für etwa 30 Quadratmeter im Schnellreinigungsmodus, beziehungsweise 15 im Tiefenreinigungsmodus reicht.

Nun muss der Roboter nur noch in eine Steckdose möglichst in der Nähe des Fensters gesteckt werden, wobei man für größere Entfernungen auch eine Verlängerung nutzen kann. Die Sicherheitsleine wird an einem Möbelstück oder einer Gardinenstange befestigt, sie dient dem Abfangen, falls der WINBOT mal seinen Halt verliert. Das ist allerdings eigentlich nur dann notwendig, wenn der Roboter Außenscheiben im ersten Stock oder höher reinigen soll, da diese Sicherungsleine drei Metern lang ist, greift sie erst bei entsprechender Fallhöhe. Stürzt der Roboter innen von der Scheibe, sollte er das problemlos wegstecken. Dazu wird es allerdings kaum kommen, da der eingebaute Akku den WINBOT selbst bei einem Stromausfall noch für etwa eine halbe Stunde mit Strom für die Saugpumpe versorgt, die ihn an der Scheibe hält.

Das feuchte Wischtuch wird per Klett an der Unterseite befestigt
Anschließend wird die Reinigungsflüssigkeit eingefüllt, maximal 60 ml
Die Sicherungsleine wird mit Hilfe des Karabinerhakens an Gardinenstange oder Möbeln befestigt und verhindert tiefe Stürze, sollten der Sog, der ihn an der Scheibe hält, mal unterbrochen werden

Zum Start wird der WINBOT MINI mit Hilfe des Griffs an der Scheibe angesetzt, für einige Sekunden der Startknopf gedrückt, und schon saugt er sich fest. Per Starknopf, oder bequemer per App, kann nun der Reinigungsvorgang gestartet werden:

Der MINI fährt zuerst die Scheibe einmal am Rahmen entlang ab, um dann mit der eigentlichen Reinigung fortzufahren. Er fährt dabei nicht nur besonders nach am Rahmen entlang, sodass auch hier der Schmutz keine Chance hat, er schafft es sogar, die Ecken gründlich abzufahren, sodass in diesen Problemzonen nur wenig Nacharbeit mit einem Tuch erforderlich ist.

Dasselbe macht der MINI auch von außen, wo er geschmeidig zwischen Scheibe und Gitter herfährt. Hier reicht es übrigens, das Fenster, soweit möglich auf Kipp zu stellen, dann reicht auch die Steckdose im Innenraum. Der WINBOT nimmt es auch mit schrägen Scheiben auf, lediglich in der Waagerechten, beispielsweise beim Terrassendach oder ähnlichen Scheiben muss er passen.

Gerade bei stark verschmutzte Außenscheiben sollte man das Reinigungstuch regelmäßig ausspülen. Bei unserem Test hat es sich als praktisch erwiesen, das zweite Reinigungstuch aus dem Lieferumfang schon mal vorzubereiten, sodass man die Tücher einfach auswecheln kann, bevor der WINBOT an die nächste Scheibe gesetzt wird. In der Zwischenzeit kann Tuch eins in Ruhe ausgespült und ausgewrungen werden, um für das näschte Fenster wieder einsatzbereit zu sein. Die Reinigungstücher sind waschmaschinenfest und können beidseitig benutzt werden.

Zum Start wird der Roboter auf die Scheibe gesetzt und auf Tastendruck gestartet, wobei er sich gleichzeitig festsaugt
...anschließend startet er die erste Erkundungsfahrt, indem er den Fensterrahmen abfährt, um
...danach beginnt dann die systematische Reinigung der Scheibe in waagerechten Bahnen
Je nach ausgewähltem Programm werden die Bahnen einmal oder mehrfach abgefahren, wobei die Scheibe regelmäßig besprüht wird

Fazit

Der wendige ECOVACS WINBOT MINI erweist sich als echter Problemlöser, wenn es um beengte Verhältnisse geht. Er kommt überall dorthin, wo größere Modelle keinen Platz haben, und macht einen buchstäblich sauberen Job.