Tineco Floor One S6 PET im Test:
Akku Saug-Wischer nicht nur für Haustierbesitzer
Testredakteur: Thomas Johannsen, 21. August 2023, Fotos: Hersteller & TechnikzuHause

Das Problem gibt mindestens so lang, wie es Staubsauger gibt, und nicht erst seit kombinierte Wisch-Sauger mit Akkubetrieb immer weiter Verbreitung finden: Die meisten Haustiere haben ein Fell, welches sich nach und nach auf dem Boden verteilt – manchmal mehr, manchmal weniger, aber stets ein Problemfall für Bodenpfleger aller Art. Der Hersteller Tineco – bekannt für innovative Geräte zur Bodenpflege – hat den Fellbüscheln nun mit dem Floor One S6 PET den Kampf angesagt. TechnikzuHause hat den brandneuen Sauger ausführlich in der Praxis geprüft.

Nun könnte man dafür sorgen, dass jedes dieser Härchen zuverlässig vom Boden aufgenommen wird, um dann im Staubbehälter zu verschwinden, wo es anschließend im Restmüll entsorgt wird. Für einen reinen Sauger ist damit das Problem bereits gelöst, nicht so, wenn auch feucht gewischt wird; hier gelangt das Schmutzwasser natürlich nicht in den Staubbehälter sondern im extra dafür vorgesehenen Schmutzwasser-Behälter. Damit nimmt dann das Problem dann seinen Lauf; normalerweise wird dieser dann im Ausguss, oder in der Toilette entleert. Geschieht das zusammen mit den Tierhaaren (menschliches Haar ist übrigens davon nicht ausgenommen), gibt es schnell mal eine Verstopfung, die in den meisten Fällen nur mechanisch behoben werden kann – wer schon mal einen Abfluss von Haaren etc. befreien musste, weiß wovon ich rede, deshalb brauchen wir an dieser Stelle auch nicht weiter in die Tiefe zu gehen.

Das fängt gut an

Der Tineco Floor One S6 PET wird in dunkelblauem Gehäuse ausgeliefert

Auch weil Tineco mit dem Floor One S6 PET das Problem weitestgehend gelöst hat. Wie, das wollen wir in diesem Test herausfinden. Aus diesem Grund schickte der Hersteller sogar den Prototypen des Floor One S6 PET. Es handelt sich hier um ein entsprechend ausgerüstetes Modell der S6-Reihe. Als Prototyp erreichte uns der Floor One S6 PET im üblichen schwarzen Gehäuse der anderen S6-Baureihe, in den Handel wird die PET-Version dann dunkelblauem Gehäuse kommen.

Der Wisch-Sauger selbst steckt in genau zwei Teile zerlegt im Karton, außerdem findet sich dort noch die Ladestation sowie diverses Zubehör. Entsprechend einfach und schnell ist der Wisch-Sauger im Stiel-Design dann auch zusammengebaut und fast direkt einsatzbereit. Lediglich der Handstiel muss eingeklinkt werden, die kombinierte Lade- und Reinigungsstation aufgestellt, und per Steckernetzteil mit der Steckdose verbunden werden. Zwei Behälter können ebenfalls an der Station befestigt werden; hier können eine Ersatzrolle, eine Reinigungsbürste sowie ein Behälter mit einem halben Liter Reinigungsmittel eingesetzt werden. Nun muss der Wisch-Sauger nur noch zum Aufladen in die Station gestellt werden. Der Ladevorgang nahm bei uns allerdings nur wenig Zeit in Anspruch, da der Akku bereits zu etwa 60 Prozent aufgeladen war. Ansonsten dauert es in der Regel vier bis fünf Stunden für eine komplette Ladung. Wenn die Fläche es zulässt, reicht es allerdings auch, den Akku des Tineco nur bis 80 oder 90 Prozent aufzuladen, denn erfahrungsgemäß dauert es für die letzten 10 bis 20 Prozent überdurchschnittlich lange, um den Akku zu schonen.

 

In der Ladestation ist noch Platz für eine Ersatzrolle, die Reinigungsbürste, sowie die Reinigungsflüssigkeit aus dem Lieferumfang
Nach dem Auspacken stellen wir den Wischsauger erstmal in die Ladestation, allerdings nicht für lange, denn der Akku war schon zu gut 60% gefüllt

App inklusive

Die Multifunktionstaste am Staubsauger dient unter anderem zur Verbindung mit dem Handy und dem WLAN

Der Floor One S6 PET lässt sich ebenso wie seine Kollegen aus der S6-Reihe natürlich auch per App steuern, allerdings stellt diese lediglich eine komplette, gut gestaltete Anleitung zur Verfügung, darüber hinaus lässt sich die Lautstärke der Sprachansage und auch die Sprache selbst einstellen. Außerdem gibt die App Auskunft über den Ladezustand, sodass ein kurzer Blick aufs Smartphone genügt, ob die Ladung schon für den Hausputz reicht, oder ob man doch erst andere Dinge erledigt. Ein Update wäre ebenfalls möglich, falls verfügbar; allerdings standen für unser Testmodell noch keine Updates zur Verfügung und auch ein deutsches Sprachpaket gab es beim Test noch nicht, der Rest funktionierte jedoch schon anstandslos.

Die Kopplung des Saugers mit dem Smartphone stellt ebenso wenig eine Hürde dar, wie die anschließende Einbindung in das gleiche WLAN. Wie schon an anderer Stelle müssen wir auch hier darauf hinweisen, dass man bei solchen Verbindungen tunlichst das Gastnetzwerk vermeiden sollte, das führt zumindest bei uns regelmäßig zu Problemen.

Binnen weniger Sekunden nimmt das Smartphone Verbindung zum Wisch-Sauger auf
Der S6 PET war zwar beim Test noch nicht gelistet, das macht allerdings fast nichts
Lediglich das Sprachpaket ließ sich noch nicht per App installieren, die Sprachansage lässt sich jedoch auch per Multifunktions-Taste direkt am Sauger ändern
Das integrierte Tutorial lässt sich dagegen schon uneingeschränkt nutzen

Der Floor One S6 PET in Aktion

Bevor es ans Wischen geht, wird der Frischwasserbehälter aufgefüllt, bei hartnäckigen Verschmutzungen kann man auch flüssiges Reinigungsmittel zusetzen

Nach dem Aufladen muss nur noch der Frischwassertank des Floor One S6 PET aufgefüllt werden. Bei besonders starker Verschmutzung kann man zusätzlich Reinigungsmittel hinzugeben, wovon ein Gebinde von einem halben Liter zum Lieferumfang gehört.

Der Floor One S6 PET startet direkt im Automatik-Modus, hier wird der Grad der Verschmutzung per iLoop-Sensor erfasst und die Saugleistung sowie der Wasserdurchfluss automatisch angepasst. Will man definitiv nur saugen, weil der Boden schon nass ist, stellt man den Sauger mit der entsprechenden Taste in den Saug-Modus um. Auch der andere Weg ist möglich; bei offensichtlich starker Verschmutzung kann man den MAX-Modus auf die gleiche Weise aktivieren, dann sprüht der Sauger mehr Wasser auf den Boden und steigert gleichzeitig die Saugleistung.

Im Saug-Modus wird kein Wasser/Reinigungsmittel versprüht, der Floor One S6 PET arbeitet nur im Saugmodus
Im MAX-Modus für hartnäckige Verschmutzungen verwendet der Sauger viel Wasser und Reinigungslösung und erhöht zusätzlich die Saugleistung
Im Automatik-Modus stellt sich der Floor One S6 dank iLoop-Sensor automatisch auf den Grad der Verschmutzung ein

Allerdings funktionierte der iLoop-Sensor im Automatik-Modus prächtig, der Sauger zeigt mit Hilfe des Leuchtringes um das Display an, ob der Boden schon sauber ist (leuchtet blau), oder ob es noch einiger Durchgänge bedarf (leuchtet rot). Der Floor One S6 PET gehört dabei zu den Selbstläufern, das heißt, er treibt sich quasi selbst an. Er ist ungeheuer wendig und wischt auch bis hart an die Kante, wobei sich das Design der Bürstenrolle als besonders vorteilhaft erweist. Wenn man ihn mal aufrecht hinstellen muss, um Mobiliar beiseite zu rücken, stoppen Antrieb und Bürste und der Tineco bleibt brav im Standby stehen. Er erweist sich zudem als ziemlich ausdauernd, denn unser Büro mit gut 60 Quadratmetern Fläche verlangt dem Floor One S6 PET gerade einmal 40 Prozent seiner gesamten Akkuladung ab. Der Frischwasserbehälter ging allerdings ziemlich zur Neige, was auf der anderen Seite den Schmutzwasserbehälter soweit füllte, dass der ausgeleert werden musste. Letzteres hängt natürlich auch vom Grad der Verschmutzung ab. Jedenfalls zeigt der Floor One S6 PET jeglichen Wartungsbedarf an, beziehungsweise gibt sogar eine Sprachanweisung raus.

Leuchtet der Ring rot, muss noch nachgearbeitet werden, der blaue Leuchtring zeigt an, dass der Boden an der Stelle sauber ist
Der Floor One S6 PET kann alleine stehen, er geht dann automatisch in den Standby-Modus
Das Wischen bis hart an die Kante stellt für den Tineco kein Problem dar

Mülltrennung und Selbstreinigung

Zur Selbstreinigung steht der Floor One S6 PET in der Station, der Prozess startet auf Knopfdruck, anschließend wird wieder aufgeladen

Nun kommt schließlich die Stunde der Wahrheit; der Floor One S6 PET hat zwar brav sämtlichen Schmutz, daneben selbst die Haare von Nachbars Hund Urmel vom Boden aufgenommen, was geschieht nun weiter? Nun, der Schmutzwasserbehälter kann, mitsamt dem Spezialfilter herausgenommen werden, um den Inhalt dann entweder in einen geeigneten Ausguss oder die Toilette zu gießen. Vorher sollte man jedoch die ausgesonderten Tier- und Menschenhaare, sowie die ebenfalls abgefilterten Wollmäuse gesondert entsorgen. Das geschieht am besten mit einem Haushaltshandschuh in der Restmüll-Tonne. Danach werden der Schmutzwasserbehälter und der Filtereinsatz ausgespült, um letzteren dann trocken wieder einzusetzen. Damit man nicht allzu lange warten muss, liegt dem Tineco ein zweiter Filter bei, der während der Trocknungsphase des ersten eingesetzt werden kann.

Die Haare, ob von Tier oder Mensch landen also nicht zwangsläufig im Abfluss und können diesen somit also nicht verstopfen. Der Boden ist Sauber und der Wisch-Sauger nach kurzer Zeit wieder komplett einsatzbereit; was will man mehr? Die Bürstenrolle und der Ansaugkanal werden übrigens per Selbstreinigungs-Option in der Station wieder auf Vordermann gebracht. Hierzu wird der Floor One S6 PET, ganz so wie alle Geräte der S6-Familie mit vollem Frischwassertank in die Station gestellt und der Selbstreinigungs-Modus per Tastendruck aktiviert. Und schon legt er los. Nach Beendigung der Selbstreinigungsaktion wird die Rolle nur noch getrocknet. Sie müssen dann nur noch den Schmutzwasserbehälter entleeren.

Der spezielle Filter sortiert große Fasern und vor allem Tierhaare aus, sodass diese nicht in den Schmutzwasserbehälter gelangen
Das Schmutzwasser aus dem entsprechenden Behälter kann in den Ausguss wandern
Gröberer Schmutz, sowie Haare von Mensch und Tier sollten gesondert entsorgt werden, damit der Ausguss nicht verstopft

Fazit

Der Floor One S6 PET von Tineco macht einen hervorragenden Job; das mühsame Auswringen von Wischtüchern entfällt komplett, und die unangenehme Nacharbeit, die normalerweise nicht nur mit Tierhaaren anfällt, kann man mit diesem Wisch-Sauger komplett ad Acta legen.