Zaco M1S im Test:
Saug-und Wischroboter mit Reinigungsstation
Testredakteur: Thomas Johannsen, 11. August 2023, Fotos: Hersteller & TechnikzuHause

Saug-Wisch-Roboter, wie der M1S von Zaco, werden immer beliebter; sie bewegen sich meist dezent im Hintergrund und sorgen selbst während unserer Abwesenheit für eine zuverlässige Bodenreinigung. Der M1S bringt sogar eine kombinierte Lade-Reinigungs-Station mit, die über einen großen Frischwassertank verfügt. Damit ist der Arbeitsschwerpunkt klar: Der M1S soll hauptsächlich Wischen und zwar große Flächen. Allerdings saugt er bei Bedarf auch problemlos Teppiche und Teppichböden.

Wir erinnern uns; beim Zaco A11s Pro musste man zum Wischen oder für den gemischten Einsatz die Wischeinheit inklusive kleinem Wassertank in den Roboter einsetzen. Beim M1S ist die Wischeinheit fest eingebaut, allerdings ohne Wassertank. Bei Bedarf fährt er einfach die kombinierte Lade- und Reinigungsstation an, dort wird dann das Mikrofaser-Wischtuch gereinigt und für den nächsten Abschnitt angefeuchtet. Zwar muss auch der Frischwasserbehälter in der Station regelmäßig aufgefüllt werden, mit den vier Litern Volumen reicht er jedoch für einige Durchgänge. Dasselbe gilt für den Schmutzwasserbehälter, der gleich daneben in der Station steht und das Schmutzwasser aus der Reinigung des Wischtuches aufnimmt. Im Roboter selbst bleibt lediglich der trockene Staubbehälter hinter der Bürste, der je nach Verschmutzungsgrad mehr oder weniger häufig ausgeleert werden muss.

Der eigentliche Saug-Wisch-Roboter – obendrauf in dem kleinen Türmchen steckt das Lasermodul zur Entfernungsmessung
Die Station beinhaltet noch zwei Wassertanks mit je vier Liter Volumen, daher baut sie höher als eine reine Ladestation
Die Zaco Home App ist fester Bestandteil auch dieses Saug-Wisch-Roboters von Zaco

Spezialgebiet

Nach etwa 10 Quadratmetern Wischarbeit ist es Zeit für eine Spülung, dabei reichen die beiden jeweils vier Liter fassenden Behälter in der Station für einige Boxenstopps

Selbstverständlich gibt der Roboter laut,wenn es Zeit zum Auffüllen und Ausleeren der insgesamt drei Behälter ist. Nach etwa 10 Quadratmetern Wischarbeit fährt der M1S automatisch die Station an, wo das Wischtuch durchgespült und für die nächsten 10 Quadratmeter befeuchtet wird. Der Vorteil; wenn beide Tanks im Roboter untergebracht sind, müssen sie wegen des knappen Volumens in ziemlich kurzen Abständen versorgt werden, das gilt besonders, wenn der Boden hauptsächlich aus Fliesen oder einer anderen glatten Oberfläche besteht und entsprechend viel gewischt werden muss. Die beiden Tanks in der Station haben dagegen ein Volumen von je vier Litern, das reicht auch für große Räume beziehungsweise mehrere Wischdurchgänge, ohne dass man selbst zwischendrin nachfüllen beziehungsweise ausleeren muss.

Die Reinigung selbst ist so einfach, wie das Laden: Bei der Einfahrt des Roboters in die Station landet das angeklettete Wischtuch zielsicher über eine Art Rost, wo es dann durchgespült und anschließend für den nächsten Wischeinsatz angefeuchtet wird. Per Knopfdruck lässt sich das Reinigungs-Prozedere allerdings auch bewusst starten. Das Schmutzwasser wird umgehend in den dafür vorgesehenen Schmutzwassertank geleitet. Dieser hat ebenfalls ein Volumen von vier Litern und muss daher etwa zur gleichen Zeit ausgeleert werden, wie der Frischwassertank. Beide Tanks sind so konstruiert, dass sie wie normale Eimer zu handhaben sind.

In der Station befinden sich zwei Behälter mit je vier Litern Volumen; links der für Frischwasser, rechts der für Schmutzwasser nach dem Spülen
Im Roboter selbst ist nur der Staubbehälter, der gelegentlich ausgeleert werden muss

Einrichtung und Steuerung per App

Die Einrichtung, wie die gesamte Steuerung erfolgt komfortabel mit Hilfe der Zaco Home App, die kostenlos für Android und iOS zur Verfügung steht. Nach der Installation nimmt die App Verbindung zum M1S auf, um ihn dann ins gleiche WLAN wie das Smartphone einzubinden. Als erste Amtshandlung empfiehlt es sich, die Sprachunterstützung von Englisch nach Deutsch zu ändern, was die Kommunikation mit dem Roboter enorm erleichtert.

Im Hauptmenü der Home App wird erstmal der richtige Saugroboter ausgewählt, in unserem Falle der M1S
Die Verbindung zum Smartphone ist schnell aufgebaut, anschließend wird der Roboter darüber ins WLAN integriert
Die Sprachunterstützung lässt sich in der App ebenfalls umstellen, was sinnvoll ist, da das eingestellte Englisch nicht gut zu verstehen ist
Im nächsten Schritt wird das Mapping, also die Kartenaufzeichnung der Reinigungsflächen vorgenommen

Nachdem der runde Kollege in der Station komplett aufgeladen wurde, sollte er erstmal eine Erkundungsfahrt durch die Räumlichkeiten machen, um die notwendige Kartierung vorzunehmen. Dabei zeichnet er mit Hilfe von Kameras und Lasermessung ein genaues Bild von den Umrissen, den Bodenbelägen und den Hindernissen auf. Genaugenommen von den aktuellen Hindernissen; denn der M1S korrigiert sein Arbeitsumfeld bei jedem Einsatz. Insbesondere bewegliche Hindernisse, wie Stühle, Spielzeug oder andere werden auch im laufenden Betrieb erfasst und die Reinigungsstrecke entsprechend angepasst. Gereinigt wird beim ersten Mal noch nicht, sondern der Grundriss wird inklusive Hindernisse in der App hinterlegt, wo sich nun Anpassungen vornehmen lassen. Man kann Verbotszonen, bzw. sogenannte No-Go-Areas festlegen, in denen nicht gereinigt werden soll, es lassen sich sogar virtuelle Wände errichten. Andererseits kann man jedoch auch Hot Spots, also Areale, die eine besonders häufige Reinigung erfordern, einbauen.

Die Topografie der Räume wird aufs Smartphone übertragen, inklusive Lade-/Reinigungsstation, die oben in Raum 2 als blauer Punkt erscheint
Um einen erneuten Absturz an der Stufe von Raum 2 nach Raum 3 zu vermeiden, haben wir eine virtuelle Wand eingezogen
Während des Reinigungsprozesses kann man quasi jede Bewegung des Roboters verfolgen, auch das Ansteuern der Station nach etwa 10 Quadratmetern Wischarbeit, um die Wischeinheit zu spülen
Nach getaner Arbeit läuft der Roboter die Station wieder an, schön zu erkennen ist das effiziente Zickzack-Muster beim Reinigen, das der Roboter direkt nach dem Wischen der Kanten durchführt

Die App kann aber noch mehr; so kann man unterschiedliche Zeit- und Raumpläne festlegen. Auch ob gewischt, gesaugt oder beides gemacht werden soll, lässt sich für jeden Raum separat festlegen. Am Smartphone kann, wer möchte, jeden Schritt des Roboters verfolgen, beziehungsweise nach der Reinigung anhand des aufgezeichneten Weges erkennen, ob der Saug-Wischer seine Arbeit auch erwartungsgemäß erledigt hat.

Der Zaco M1S in Aktion

Nachdem die das zu reinigende Areal erfasst, der Frischwassertank gefüllt und der Roboter aufgeladen ist, kann es endlich losgehen. Allerdings stellen unsere Büroräume eine besondere Herausforderung für den Roboter dar, so konnten wir bereits bei der ersten Erkundungsrunde im wahrsten Wortsinn einige Fallstricke in Form lose herumliegender Kabel ausräumen, Hindernisse, wie sie wohl hauptsächlich in Redaktionsbüros vorkommen.

Der Wechsel von glatten Boden auf Teppich stellt für den Zaco M1S kein Problem dar

Eine Stufe von etwa 3,5 Zentimetern Höhe kletterte der M1S zwar mühelos herab, allerdings nur, um auf dem Rückweg vor dem Aufstieg zu kapitulieren. Mit ein klein wenig Unterstützung erklimmt der Roboter dann die kleine Hürde. Ganz gleich, ob der Sensor sich verschätzt oder vermessen hat, derart vorgewarnt haben wir diese Stufe in der Karte kurzerhand als virtuelle Wand markiert, die er bei der anschließenden Reinigungstour meidet. Alle anderen Hindernisse werden ebenfalls erfolgreich gemieden, selbst den Teppich in der Raummitte erkennt er, hebt das Wischtuch an und verzichtet aufs Wischen. Zusätzlich gibt es eine Funktion in der App, sodass der Roboter sogleich kehrt macht, sobald er einen Teppich registriert. Das ist dann von Vorteil, wenn es sich um einen besonders empfindlichen Teppich handelt, der nach Möglichkeit keinen einzigen Tropfen Wasser sehen soll, oder um schlicht Zeit zu sparen.

Wischmob, Bürstenwalze und rotierende Bürste für die Kanten sorgen auf der Fahrt für saubere Verhältnisse, außerdem sind jede Menge Kameras und Sensoren für die Navigation zuständig
Zwei Antriebsräder seitlich und eine Lenkrolle vorn sorgen für die enorme Wendigkeit des Roboters

Bereits während der Reinigung ist zu erkennen, dass der Roboter im ersten Schritt die Kanten des Areals abfährt, um anschließend die Innenflächen systematisch in exakten Schlangenlinien abzufahren und zu wischen. Nach jeweils etwa 10 Quadratmetern fährt er die Station an, um das Wischtuch durchzuspülen, um es anschließend für den nächsten Abschnitt anzufeuchten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, der Boden ist sauber und das Schmutzwasser im rechten Behälter der Station sieht entsprechend aus. Der Roboter hat für die knapp 20 Quadratmeter unserer Testfläche eine gute halbe Stunde benötigt, inklusive eines Spüldurchgangs und ganz ohne externe Wartung.

Fazit

Der Saug-Wisch-Roboter Zaco M1S ist ein Spezialist für große Flächen, die hauptsächlich gewischt werden müssen. In Büroräumen, Arztpraxen oder Privaträumen mit großzügigen Fluren und überwiegend harten Böden spielt er sein Potential optimal aus, weil man nicht ständig irgendwelche Wasserbehälter ausleeren und auffüllen muss, und das Wischtuch zudem regelmäßig gereinigt wird. Mit gelegentlich auftretenden Läufern und Teppichen nimmt er es allerdings ebenfalls locker auf.