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Warmwasser-Wärmepumpe: Bis zu 70 Prozent Energie aus der Raumluft
In der Heizsaison rückt die Frage in den Fokus, wie sich das warme Wasser im Haus möglichst effizient und unabhängig vom Heizbetrieb erzeugen lässt. Eine Möglichkeit dafür ist die Warmwasser-Wärmepumpe, die ihre Energie überwiegend aus der Raumluft bezieht und damit deutlich sparsamer arbeitet als klassische Systeme. Die Initiative WÄRME+ erklärt, wie das Gerät funktioniert, was bei Aufstellung und Betrieb zu beachten ist und welche Einsparpotenziale realistisch sind. (Quelle und Fotos: Wärme+)

Mit einer Warmwasser-Wärmepumpe muss nur rund ein Viertel der Energie aus dem Stromnetz bezogen werden. Die restliche Wärmeenergie gewinnt das Gerät aus der Luft
Mit einer Warmwasser-Wärmepumpe muss nur rund ein Viertel der Energie aus dem Stromnetz bezogen werden. Die restliche Wärmeenergie gewinnt das Gerät aus der Luft

Im Sommer die Heizung ausschalten und noch mehr Energie sparen
Eine Warmwasser-Wärmepumpe sorgt das ganze Jahr über für warmes Wasser – unabhängig von der Heizungsanlage. „Sie nutzt die kostenlose Energie aus der Umgebungsluft und arbeitet dabei hocheffizient", erklärt Matthias Goebel, Experte der Initiative Wärme+ . „Das macht die Warmwasser-Wärmepumpe zu einer interessanten Alternative zur klassischen Warmwasserbereitung, die an die Heizung gekoppelt ist – sowohl im Neubau als auch bei der Modernisierung. Besonders im Sommer zeigt sie ihre Stärken: Während die Heizung ausgeschaltet bleibt, übernimmt sie zuverlässig die Warmwasserbereitung.“

Die Funktionsweise
Das Prinzip ist einfach: Die Warmwasser-Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft Wärme und nutzt diese, um das Wasser im Speicher auf 55 bis 60 Grad Celsius zu erwärmen. Dabei macht sie sich auch die Abwärme von Haushaltsgeräten wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Wäschetrockner zunutze. Der energieeffiziente Warmwasserbereiter ist schnell installiert, denn das steckerfertige Gerät wird einfach an die Wasserleitung und das Stromnetz angeschlossen. „Der Strombedarf ist überschaubar, weil der größte Teil der benötigten Energie aus der Umgebung kommt und das Wasser meist nur kurzzeitig benötigt wird", erläutert Goebel. „Zwischen den Entnahmen hat das Gerät genug Zeit zur Nacherwärmung." Für Haushalte mit höherem Warmwasserbedarf lassen sich die Systeme mit größeren Speichern von 200 oder 300 Litern kombinieren. Bei beengten Platzverhältnissen sind Splitgeräte eine gute Lösung: Wärmepumpe und Speicher können dann getrennt aufgestellt werden.

Ungenutzte Wärme clever nutzen
Vor allem Kellerräume oder Hauswirtschaftsräume werden oft ungewollt passiv beheizt, sei es durch einen Heizkessel oder durch elektrische Geräte, die viel Wärme abstrahlen. „Diese Energie sollte man nicht ungenutzt lassen", empfiehlt Goebel. „Die Warmwasser-Wärmepumpe zieht bis zu 70 Prozent der zur Warmwasserbereitung benötigten Energie aus der Umluft. Diese Wärme wird in den integrierten Speicher eingespeist und versorgt ein komplettes Ein- oder Zweifamilienhaus zuverlässig mit warmem Wasser." Ein angenehmer Nebeneffekt: Während die Warmwasser-Wärmepumpe der Umgebungsluft Wärme entzieht, sinkt die Raumtemperatur leicht. Die kühlere Luft bindet weniger Feuchtigkeit – der Raum bleibt trocken, gelagerte Lebensmittel halten länger und Wäsche trocknet schneller.

Konkrete Einsparungen im Betrieb
Der typische Energieverbrauch für die Warmwassererzeugung liegt in einem Drei-Personen-Haushalt bei 2.200 kWh jährlich. Mit einer Warmwasser-Wärmepumpe muss nur rund ein Viertel dieser Energie aus dem Stromnetz bezogen werden. Die restliche Wärmeenergie gewinnt das Gerät aus der Luft. Der jährliche Stromverbrauch für die Warmwasserbereitung beträgt also nur 450 kWh. Bei einem angenommenen Strompreis von 0,33 Euro pro Kilowattstunde ergeben sich jährliche Kosten in Höhe von etwa 150 Euro.

Effizienter mit eigenem Solarstrom
Besonders wirtschaftlich arbeitet eine Warmwasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. „Das rechnet sich doppelt", erklärt Matthias Goebel. „Einerseits erhöhen Hausbesitzer ihren Eigenverbrauch, andererseits erhalten sie eine nahezu kostenlose Warmwasserbereitung." Ob die Warmwasser-Wärmepumpe mit der Photovoltaikanlage kommunizieren und automatisch dann Wasser erwärmen kann, wenn gerade viel Solarstrom verfügbar ist, zeigt die Kennzeichnung „SG-ready" (Smart Grid ready). Bei vielen Modellen ist das bereits der Fall. Hauseigentümer profitieren so vom selbst erzeugten Strom und senken ihre Energiekosten, ohne sich um die Steuerung der Warmwasserbereitung kümmern zu müssen.

Initiative WÄRME+

Merkmale:Tipps zur Warmwasser-Wärmepumpe
Internet:
waerme-plus.de/warmes-wasser/warmwasser-waermepumpe