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Testbericht: Saeco Talea Ring Plus Kaffee-Vollautomat
Generation iKaffee

Saeco hat einen Kaffee-Vollautomaten gebaut, dessen Steuerung ähnlich intuitiv funktioniert wie beim iPod: Saeco Talea Ring Plus. Per Touch Ring kann sich der Kaffee-Liebhaber ganz nach Wunsch seinen Espresso, Caffé Latte oder Capuccino zubereiten. Ein Display auf der Oberseite der Talea Ring Plus verrät, welche Köstlichkeit aus dem Ausguss in welcher Aromastufe heraustropft. Dazu pustet das Glaskännchen mit Anschlüssen für heißen Dampf - die Milk Island – feinen Milchschaum. Wir verraten Ihnen, wie die Kaffeefee funktioniert.

Der Blick bleibt sofort am chromblitzenden Ausguss hängen, der die gewölbte Frontpartie der Talea Ring Plus von Saeco dominiert. 32 Zentimeter breit, 37 Zentimeter hoch und 40 Zentimeter tief ist der Spaßmacher für alle Kaffeesüchtigen. Kein Tropfen geht daneben, denn das Kunststoffgitter, auf dem die Tassen stehen, fährt auf Berührung automatisch rauf und runter, passend zu jeder Tassen- und Glasgröße. Oben befinden sich der Touch-Ring, über den alle Funktionen anwählbar sind und das zweizeilige Display, das die kurzen Vorwärmzeiten, Aromastärke, Grad der Verkalkung, Füllstand des Wassertanks und Satzbehälters und vieles mehr anzeigt. Die Versuchung, sofort mit dem Finger den Ring entlang zu fahren und alle Kaffeesorten zu probieren ist groß, doch zunächst braucht die Maschine Wasser. Auf der linken Seite lässt sich der 1,7-Liter-Wassertank herausziehen, hinter der großen Tür auf der rechten Seite finden wir Abtropf-, Satzbehälter und Brüheinheit – doch das sollte uns erst nach dem Genuss von 14 Kaffees interessieren. Damit die Talea Ring Plus schön beweglich ist, haben die Entwickler von Saeco das Modell auf Rollen gestellt. Hängt die Milk Island, die optional dazu erhältlich ist, an der Maschine, ist beim Drehen Vorsicht geboten, sonst könnte das Glaskännchen auf seinem Ausleger ein Hindernis rammen.

Am Rand des Tassenwärmers ist der Knopf fürs Milchaufschäumen
Leicht Antippen und die Tassenabstellfläche fährt rauf oder runter

Der schwarze Muntermacher

Die Saeco-Espressomaschine kann sich auf ihren Rollen drehen, so dass alle seitlichen Fächer, wie hier der Wasserbehälter, erreichbar sind.

Mit wenigen Griffen ist die Maschine betriebsbereit, eine Tasse vom abschaltbaren Tassenwärmer auf der Oberseite genommen, Knopf gedrückt und der Genießer hält den ersten Espresso in der Hand. Das Mahlwerk kommt bereits eingestellt vom Hersteller und kann bei Bedarf per mitgeliefertem Werkzeug verstellt werden. Für gute Wasserqualität garantiert der im Tank integrierte Filter. Neben der richtigen Wasserhärte, die sich übers Display einstellen lässt, ist die Wahl der Kaffeebohnen wichtig für den perfekten Kaffee. Darüber zu entscheiden überlässt der Saeco-Automat dem Geschmack seines Besitzers. Aus sämtlichen verschiedenen Bohnensorten kann die Talea Ring Plus alles vom kleinen Starken bis zum großen Kaffee zubereiten - bei der Aromastärke hat der Genießer freie Wahl, weil die Maschine die Menge des verwendeten Kaffeepulvers variieren kann und per großem Ring am Ausguss können kurz Entschlossene sich noch für einen stärkeren Kaffee entscheiden. Sogar die Temperatur fürs Brühwasser ist in drei Stufen regelbar. Hebt man den Deckel vom Bohnenbehälter an, unterbricht das Mahlwerk aus Sicherheitsgründen sofort seine Arbeit. Wer möchte, kann auch Pulverkaffee brühen. Dafür gibt es einen extra Einfüllschacht. Leider ist es mit der sich dort bildenden Feuchtigkeit gar nicht so einfach das Pulver einzufüllen. Nach dem Kaffeetrinken lässt sich die Maschine per Hauptschalter völlig abstellen oder der Automat wechselt nach einer vorher einprogrammierten Zeit selbständig ins Stand-by.

Wie lange die Maschine warten soll, bevor sie ins Stand-by geht, lässt sich über den Touch Ring einstellen. Damit jeden Tag die Tasse Kaffee pünktlich fertig ist, ist das Einschalten für jeden Wochentag individuell programmierbar. Die Steuerung funktioniert ähnlich intuitiv wie beim iPod. Einfach zum Programmieren mit dem Finger den Ring entlang fahren und Parameter wie Zeitschaltung, Kaffeeart, Tassengröße und Aromastärke einstellen. Um die Tassengröße zu bestimmen, reicht es, eine Tasse unter den Ausguss zu stellen und sobald sie voll ist, auf Stopp zu drücken – dann speichern und schon weiß die Maschine, wie viel Kaffee in die Tasse passt. Haben Sie verschiedene Tassengrößen zu Hause im Schrank stehen? Auch das ist kein Problem und lässt sich programmieren. Für den Lieblingskaffee reicht das Tippen auf die große Taste in der Mitte des Rings und das Getränk läuft aus der Maschine. Damit die Tasten mit den häufigsten gebrauchten Funktionen wie Menüführung, Aromastärke, Dampfdüse und Heißwasser schnell verfügbar sind, haben die Entwickler diese rund um den Ring angeordnet. Ist der Kaffee in die Tasse gelaufen, sollte der Espresso- oder Latte-Macchiato-Fan noch einen Augenblick warten, bevor er die Maschine ausstellt oder das nächste Getränk anwählt, denn die Talea Ring Plus muss den Kaffeesatz entsorgen – sonst fällt dieser neben die Brühgruppe auf den Maschinenboden und könnte dort mit der Zeit schimmeln. Zum Reinigen drehen wir die Maschine auf ihren Rollen und öffnen die seitliche Tür. Hier ist auch die große Auffangschale, in der das Wasser nach dem langen Spüldurchgang landet. Die Talea Ring Plus unterscheidet zwischen zwei verschiedenen automatischen Reinigungsgängen – dem gründlichen bei Bedarf und dem kurzen Zwischenspülen, beim Ein- und Ausschalten. Zum Sammeln des Wassers gibt es neben der großen auch eine kleine Auffangschale unter dem Abtropfgitter.

 

Unter der kleinen runden Klappe ist der Einfüllschacht fürs Pulver, danben der Bohnenbehälter.

Die Milk Island – feiner Schaum mit wenigen Griffen

Das Milchkännchen ist vom kreisförmigen Sockel abnehmbar

Wer Appetit auf Cappuccino oder Latte Macchiato hat, kann entweder mit der Dampfdüse Milch aufschäumen oder kauft sich die optionale Milk Island. Das Glaskännchen wird auf einem Ausleger mit der Maschine verbunden und zaubert in wenigen Arbeitsschritten Milchschaum in wunderbarer Qualität. Unter dem Boden aller neueren Saeco-Modelle befindet sich, abgedeckt von einer Kunststoffkappe, der Anschluss für die Milk Island. Von dort bezieht das Glaskännchen heißen Wasserdampf aus der Maschine. Durch die Zuleitung strömt der Dampf über den Sockel ins Kännchen, pustet Milch vom Boden durch ein kleines Kunststoffrohr hoch bis unter den Deckel der Glaskanne, um sie dann als Schaum aufgedampft auf die Oberfläche zurück laufen zu lassen. Der so entstehende Milchschaum ist feinporig, sehr stabil und sahnig leicht. Verliert das Glaskännchen den Kontakt zum Sockel und ist die Dampfzufuhr somit unterbrochen, reicht ein leichtes Hinunterdrücken des Glaskännchens und die Milk Island arbeitet weiter. Ist der Milchschaum fertig, sollte man anschließend die Milk Island mit Wasser durchspülen. Später, nach Genuss von Latte Macchiato und Capuccino braucht die Milk Island eine gründlichere Reinigung. Vorsicht: das Gerät besteht aus kleinen Teilen, die schnell verloren gehen. So kann es sein, dass sich das Gummiventil löst und durch den Spülbeckenausguss verschwindet. Das Hineinzwängen des Gummiventils an seinen Platz fordert zudem Fingerspitzengefühl. Kleine Verunreinigungen oder Kalkrückstände sorgen bereits dafür, dass die Milk Island keine Milch aufschäumen kann. Wem dies zu umständlich ist, greift zur robusten Dampfdüse, weil sich diese schneller reinigen lässt. Eine kleine Drehung reicht, um die Verkleidung der Dampfdüse zum Abspülen abzunehmen. Der Milchschaum, den die Dampfdüse aufpustet, ist ebenfalls stabil und fein, aber etwas großporiger als bei der Milk Island. Sowohl Milk Island als auch Dampfdüse erhitzen Teewasser, was aber ein wenig länger dauert als beim Milchaufschäumen.

Die Milk-Island ist über ihren Sockel mit einer Dampfzuleitung der Espressomaschine verbunden

Reinigung und Wartung

Fürs regelmäßige Reinigen einfach die Brühgruppe rausziehen und unter den Wasserhahn halten

Beim Entkalken spielt die Dampfdüse die Hauptrolle, denn alles Wasser läuft dabei über sie ab. Brühgruppen dürfen nicht mit entkalkt werden, da sie gefettet sind und sich das Fett sonst löst. Allzu häufiges Entkalken ist unnötig, da die Talea Ring Plus über einen Wasserfilter verfügt. Dieser lässt sich einfach in den Wassertank einsetzen und sobald der Wechsel fällig ist, weist das Display darauf hin. Alle drei bis vier Monate ist laut Gebrauchsanweisung eine Entkalkung fällig. Zur Routine gehört das wöchentliche Herausziehen der Brühgruppe und unter den warmen Wasserhahn Halten. Reinigungstabletten rücken besonders hartnäckiger Verschmutzungen zu Leibe.

Der Touchring funktioniert intuitiv und macht iPod-Liebhabern besonders Spaß

Bestandteile

  • Durchlauferhitzer aus rostfreiem Edelstahl
  • Aufschäumdüse
  • Verstellbares Keramik-Mahlwerk, sehr leise
  • Einfüllschacht für gemahlenen Kaffee
  • Löffel
  • Abtropfgitter mit elektrischer Höhenverstellung
  • Ein- und ausschaltbarer Tassenwärmer
  • Kaffeesatzbehälter für 14 Kaffees
  • Rollen zum Drehen der Maschine

Bedienelemente

  • Beleuchtetes Display
  • Berührungsempfindlicher Bedienring
  • Kaffeearomawahl
  • Tassengrößenwahl
  • Dampfdüse/Warmwasser
  • Automatisches Spülen/Reinigungs- und Entkalkungsprogramm
  • Regulierbare Wassermenge, Temperatur
  • Uhr/Timer

Technische Daten

  • Abmessungen: 32 x 37 x 40 Zentimeter
  • Wasserbehälter: 1,7 Liter
  • Kaffeebohnenbehälter: 250 Gramm
  • Pumpendruck: 15 Bar
  • Gewicht: 9 Kilogramm
  • Sicherheit: Sicherheitsventil, doppelter Sicherheitsthermostat
  • Talea Ring Plus Preis: um 850 Euro
  • Milk Island Preis: um 80 Euro

Merkmale:

Viele Einstellmöglichkeiten von Aromastärke, Temperatur, Tassengröße, kurze Aufwärmphasen, leises Mahlwerk, leichtes Reinigen, Milk Island als Zubehör

Fazit

Die Talea Ring Plus liefert Kaffee in unterschiedlicher Aromastärke und Menge in überragender Qualität. Der Milchschaum der Milk Island übersteigt an Festigkeit und Feinporigkeit mit Dampfdüsen erzeugten Schaum, macht aber auch durch die anschließend nötige Reinigung ein wenig mehr Arbeit. Spaß macht die Bedienung über den Ring. Ein weiterer Pluspunkt sind die beiden Wasserauffangschalen, die ein häufiges Leeren unnötig machen, und das Auffanggitter, das sich kinderleicht hoch- und runterfahren lässt.