Hubschrauber, Autos und Motorboote – anspruchsvolle Fahr- und Flugzeugmodelle
Wer an Modellen herumbastelt, detailgetreue Miniaturen von Fahrzeugen erbaut und/oder mithilfe von Computern Flugmaschinen sicher durch die Lüfte gleiten lässt, gilt schnell als Nerd oder Kindskopf. Tatsächlich ist dieses Hobby aber recht anspruchsvoll und die Modelle, die heute angeboten werden, gereichen sehr hohen technischen Standards. Wir haben uns einige der Produkte angeschaut und einen Blick hinter die Kulissen der Modellbauszene gewagt.
Ein Flug durch den Stadtpark
Flugzeuge, Quadrocopter, carbonbeschichtete Rennautos und LKWs – in der Welt des gehobenen Modellbaus ist für jeden Bastler etwas dabei. Manchmal geht es hier tatsächlich um den Spieltrieb eines Menschen – egal welchen Alters. Oft steckt hinter der Modellbauleidenschaft aber geschichtliches Interesse oder eine generelle Leidenschaft für Schiffe, Flugmaschinen oder Automobile. Im September 1917, Flugzeuge waren noch immer etwas Besonderes, stieg das junge Fliegerass Kurt Wolff in einen der ersten Dreidecker (hinter dem Link versteckt sich ein Video einer Modellversion), die dem „Roten Baron“ durch Anthony Fokker zur Verfügung gestellt wurde. Wolff flog mit diesem innovativen - wenn auch etwas schwer zu kontrollierenden - Flugzeug über das südliche Flandern hinweg und wurde in einem spektakulären Luftkampf schwer getroffen. Heute schrauben sich genau diese Flugzeuge in den gleichen Farben und mit detailgetreuen technischen Details wieder in die Lüfte – allein der Maßstab erlaubt den Niedrigflug im Stadtpark. Viele Modellbauer nehmen es gerade mit den kleinen Details und historischer Recherche sehr genau. In unzähligen Arbeitsstunden fertigen sie ihre Modelle aus allen nur denkbaren Materialien an und zelebrieren Jungfernflüge und erste Ausfahrten, als handle es sich nicht nur um eine Miniatur, sondern um ein echtes Fahrzeug. Auch wer sich einen fertigen Bausatz kauft, muss für den Zusammenbau eines entsprechend detailreichen Modells einige Zeit einplanen. Hinzu kommt die Zeit, die für die Wartung, Pflege und Reinigung der Miniaturen aufgewendet werden muss. Die Faszination hat auch mehr als 50 Jahre nach der Entwicklung des ersten Plastikmodellbausatzes nichts von seiner Faszination verloren. Die große Welt der Technik findet auf diese Weise Platz im Hobbykeller und die signifikantesten Fahrzeuge der Geschichte landen auf der heimischen Werkbank.
Das technische Verständnis schulen
Wer schon einmal eines der Modelle selbst zusammengebaut hat, weiß vermutlich eine ganze Menge über die technischen Zusammenhänge und das Innenleben des jeweiligen Vehikels. Viele Ingenieurslaufbahnen begannen in der Kindheit mit einem Modellsatz. Zudem sind die Erfolgserlebnisse, die mit dem Bau eines detailgetreuen Modells einhergehen, ganz enorm. Kein Wunder also, dass sich Kinder wie Erwachsene gleichermaßen für diese anspruchsvolle Freizeitgestaltung begeistern können. Außerdem ist es nie zu spät, mit diesem spannenden Hobby anzufangen.