4 „Einsteiger“-Staubsauger­roboter im Test
Testbericht 10. März 2018 Fotos: Hersteller

Vor kurzem haben wir uns Saugroboter im Wert ab 800 Euro im Praxistest genauer angesehen; nachzulesen auf Technikzuhause, Dezember 2017. Jetzt schicken wir die günstigeren Kollegen in der Preiskategorie von 199 bis 400 Euro auf die Teststrecke. Absolvieren müssen die Saugroboter einen Parcours­ aus glattem Boden mit einer kurzflorigen Teppichinsel und diversen Kleinmöbel als „Hindernisse“.

Ausstattung und Bedienung

Sie können kleine Teppichkanten überwinden, herumliegende Kleinteile oder Kabel sollte man jedoch aus dem Weg räumen. Die Geräte haben Fallsensoren (einstellbar bei Dirt Devil), damit sie vor Treppen und Absätzen Halt machen.

Eine virtuelle Barriere bietet das Modell von Fakir, das mit 399 Euro aber auch am teuersten ist. Unsere Test­kandidaten haben alle eine runde Form. Der Philips Roboter ist mit einer Einsaugdüse ausgestatten, die anderen Modelle­ mit einer rotierenden Bürste. Als Unterstützung haben alle Roboter zwei Seitenbürsten, vor allem für das Saugen von Ecken und Kanten.

Natürlich sollen die fleißigen Helfer möglichst auch unter den Möbeln saugen. Was die Bauhöhe anbelangt wird das Testfeld von Dirt Devil mit 7 cm angeführt, gefolgt von Pearl und Philips mit jeweils 7,5 cm. Der Roboter von Fakir misst 8,5 cm.

Unsere Testgeräte mussten zunächst an ihrer Ladestation, bzw. via Ladekabel (Dirt Devil) aufgeladen werden. Mit Ausnahme von Dirt Devil gehören Ladestation und Fernbedienung zur Ausstattung. App und WLAN, wie es bei den teureren Geräten Standard ist, hat keines unserer Testroboter. Sie navigieren im Raum auch nicht mit Hilfe von Sensoren­ oder Fotozellen, sondern über Kontakte und ändern die Laufrichtung, wenn sie irgendwo gegenstoßen.

Dirt Devil Spider 2.0 M612

Der Spider 2.0 M612 hat einen Durchmesser von 28 cm und ist gerade mal 7 cm hoch. Das Gerät ist mit einem Ladetimer ausgestattet, der die Ladezeit nach 4 Stunden automatisch beendet. Leuchtet die Ladeanzeige durchgängig blau, ist der Spider bereit für seinen Einsatz.

Dazu wird er in die Mitte der zu reinigenden Fläche gesetzt und über den Ein/Ausschalter in Gang gebracht; eine Fernbedienung gibt es leider nicht. Der Roboter fährt zunächst Bahnen im Zufallsmodus und nach rund 3 Minuten­ größer werdende Kreise im Kreiselmodus. Stößt er an ein Hindernis, wechselt der Roboter in den Kantenmodus und fährt die Kanten des Raums ab. Nach etwa 3 Minuten beginnt der Zyklus von vorne.

Leuchtet die Batterieanzeige rot, muss das Gerät aufgeladen werden; zum leichteren Auffinden sendet das Gerät für einige Zeit Pieptöne. Der Spider arbeitet angenehm leise und hat auf der Fläche inklusive Teppichinsel ein sehr gutes Saugergebnis hingelegt. In den Ecken sind einige Krümel unserer Schmutzmischung liegen geblieben. Der Staubbehälter ist schnell herausgenommen, geleert und wieder eingesetzt. Staubbehälter und Filter können außerdem unter fließendem Wasser ausgespült werden.

Fakir Robert-L

Zum Fakir Saugroboter Robert-L mit 32 cm Durchmesser und 9,5 cm Höhe gehört eine Ladestation, wobei der Sauger über das Netzteil auch direkt aufgeladen werden kann.

Mit Hilfe der Fernbedienung kann ein Reinigungsplan für einzelne Tage oder die komplette Woche erstellt werden. Zur Wahl stehen die Funktionen automatische Vakuumreinigung, langsames oder schnelles Reinigen. Außerdem kann der Sauger über die Richtungspfeile auf der Fernbedienung nach Wunsch gelenkt werden.

Lässt die Batterieladung nach, fährt Robert-L automatisch an die Ladestation. Sollen sehr große Flächen gereinigt werden, kann die „Full go“ Funktion aktiviert werden, damit der Sauger sich immer wieder automatisch neue Power an der Ladestation holt, bis er den Raum vollständig gereinigt hat.

Um Bereiche einzugrenzen gehört eine virtuelle Wand mit den Einstellungen niedrig, mittel, hoch zum Liefer­umfang. Der Robert-L hat außerdem eine Staubwischfunktion und ist dafür mit einer Mopauflage ausgestattet. Zum Saugergebnis in der Automatikfunktion: Bis auf einige Krümel in den Ecken hat Robert-L seine Sache sehr gut gemacht. Mit herumliegenden Kabeln tut er sich schwer, aber die sollte man ohnehin in Sicherheit bringen. Die virtuelle Barriere hat er respektiert und auch das anschließende Reinigen des Staubbehälters ist schnell erledigt.

Sichler PCR-2550L

Der Sichler Saugroboter mit einem Durchmesser von 29 cm­ und einer Höhe von 7,5 cm hat ebenfalls eine Ladestation und eine Fernbedienung.

Es stehen vier Reinigungsmodi zur Verfügung, außerdem kann der Sauger über die Richtungspfeile auf der Fernbedienung nach Wunsch gelenkt werden. Zum Aufladen fährt das Gerät automatisch zur Basisstation. Diese fährt er auch an, sobald die Home-Taste gedrückt wird.

Über die Fernbedienung kann ein Putzplan programmiert werden, den der Saugroboter abarbeitet und automatisch zu Ladestation zurückkehrt um neue Kraft zu tanken.­ Wir starten den Sichler Premium über die Fernbedienung und wählen die automatische Reinigung; in diesem Modus reinigt der Roboter den Raum nach dem Zufallsprinzip und passt den Reinigungsmodus und die Ansaugleistung an die Umgebung an.

Für einen stark verschmutzen Bereich kann die Spot-Reinigung aktiviert werden, dabei reinigt das Gerät den Boden spiralförmig in einem Radius von knapp einem Meter. Insgesamt hat der Sichler Premium ein gutes Reinigungs­ergebnis abgeliefert, mit kleineren Resten auf der Fläche, in Ecken und an Kanten. Er arbeitet etwas lauter­ als seine Testkollegen. Das Hantieren mit dem Staub­behälter bereitet keine Mühe.

Philips FC8812

Der Philips Saugroboter mit einem Durchmesser von 33 cm und einer Höhe von 7,5 cm bietet vier Reinigungsmodi und zwei Saugleistungsstufen, die über die Fernbedienung oder die Basisstation abgerufen werden können.­

Standardmäßig reinigt der Saugroboter im automatischen­ Reinigungsmodus bis der Akku leer ist und kehrt dann zum Aufladen an die Basisstation zurück. Über die Fernbedienung lassen sich Reinigungszeiten von 30, 45 und 60 Minuten einstellen; sie erlaubt über Pfeiltasten auch das Navigieren in die gewünschte Richtung.

Zudem kann über die Basisstation ein Reinigungsplan erstellt werden; hier bieten sich insgesamt vier Optionen­ von der täglichen Reinigung bis zum Wochenplan. Die Einstellungen werden auf dem Display angezeigt.

Der Roboter ist mit einer Halterung für Trockenwischtücher ausgestattet, die natürlich nur auf Hartboden­ zum Einsatz kommen. Wir lassen den Philips FC8812 im Standardbetrieb laufen und sind mit dem Reinigungsergebnis­ bis auf einige Krümel in den Ecken und Randbereichen sehr zufrieden.

Der Roboter arbeitet mit wenig Geräusch und auch das anschließende Staubentleeren ist schnell geschehen. Praktisch ist die Klatschfunktion für ein leichteres Auffinden­ des Roboters, falls dieser unterwegs z.B. durch einen Fehler in den Ruhemodus gewechselt hat.

Fazit

Insgesamt haben die Testkandidaten gute Saugleistungen­ abgeliefert, wobei Ecken und Kanten nicht zu ihren Lieblingsbereichen zählen – hier blieben bei allen noch kleine Reste liegen.­ Dazu muss man aber fairerweise sagen, dass der von uns ausgebrachte Schmutz in dieser Menge im Alltag wohl kaum vorkommt.

Die Roboter von Dirt Devil und Philips gehören zu den Leise-Arbeitern, am lautesten hat das Gerät von Sichler gereinigt.­

Zusammengefasst: Dirt Devil Spider 2.0 für 229 Euro ist ein einfaches Gerät ohne Ladestation, Fernbedienung und Programmier­möglichkeit; es hat mit 7cm die geringste Höhe.

Fakir Robert-L für 399 Euro mit Ladegerät und Fernbedienung bietet eine Staubwischfunktion und als einziges Gerät eine virtuelle Wand zur Eingrenzung von Reinigungsbereichen.

Sichler Premium für 170 Euro mit Ladestation und Fernbedienung hat ebenfalls eine Staubwischfunktion, arbeitet aber recht laut.

Philips FC8812 für 380 Euro mit Ladestation und Fernbedienung hat anstatt einer rotierenden Bürste eine spezielle Einsaugdüse; es steht außerdem eine Staubwischfunktion zur Verfügung.­

 

Test-Redakteurin: Vera Sattler

Technische Daten

4 „Einsteiger“-Staubsauger­roboter im Test
Hersteller Dirt Devil Fakir Sichler Philips
Typ Spider 2.0 M612 Robert-L Premium FC8812
Preis 229 Euro 399 Euro 170 Euro 380 Euro
Lithium-Ionen Akku ja ja ja ja
Höhe 7cm 9,5 cm 7,5 7,5
Durchmesser 28 cm 32 cm 30 cm 33 cm
Ladestation Ladekabel ja ja ja
Ladedauer ca. 4 Std. ca. 4 Std. ca. 3,5 Std. ca. 3,5 Std.
Betriebszeit bei vollem Akku ca. 90 Min. ca. 90 Min. ca. 90 Min. ca. 90 Min.
Virtuelle Wand nein ja nein nein
Rotierende Bürste ja ja ja nein
Seitenbürste ja ja ja ja
Fernbedienung nein ja ja ja
Programmierfähig nein ja ja ja
Reinigungsmodi 3 3 4 4
Leistungsstufen 1 2 automatisch 2
Navigation Programm Programm Programm Programm
Hindernis-Absatz-Stopp ja ja ja ja
Auto-Rückkehr zur Ladestation nein ja ja ja
Home-Taste nein ja ja ja
Besonderheiten Piepsignal zum Auffinden Klatschfunktion zum Auffinden
Zubehör Filter, Seitenbürsten Staubtuch, Staubbürste,
Filter Staubtuch Staubtücher