5 Staubsaugerroboter im Praxistest
Testbericht 10. Dezember 2017 Fotos: Hersteller

Staubsaugen? Das geht heute sehr komfortabel mit einem Roboter. Wir haben uns fünf dieser praktischen Helfer genauer­ angesehen und auf Reinigungstour geschickt. Unser Testgelände: Glatter Fliesenboden mit einer kurzflorigen Teppich­insel. Außerdem diverse Einrichtungsgegenstände wie ein mobiler Heizkörper, Barhocker und Beistelltisch.

Als die ersten Staubsaugerroboter Heim und Haus eroberten, waren sie in der Regel rund, wie unsere Test­kandidaten von Dyson und iRobot. Inzwischen gibt es auch diverse Geräte in D-Form wie Neato und Samsung oder als „rundes“ Viereck wie LG.

Natürlich sollen die fleißigen Helfer idealerweise auch unter den Möbeln saugen, diesen Komfort bieten aber nicht alle Geräte. Was die Bauhöhe anbelangt wird das Testfeld vom Neato Botvac mit einer Höhe von 8 cm angeführt, gefolgt vom LG Home Bot mit 8,5 cm, iRobot Roomba 980 mit 9,2 cm, Samsung Powerbot mit 9,5 cm und dem Dyson 360 Eye mit 11,5 cm. Mit unterschiedlichen Orientierungskonzepten und programmierbaren Reinigungsmodi und Reinigungs­zeiten bewegen sich die Roboter über die zu reinigende­ Fläche und saugen dabei unterstützt von einer rotierenden Bürste und ein oder zwei Seitenbürsten (iRobot, LG, Neato) oder mit einer gerätebreiten Bürste ohne Seitenbürsten (Dyson, Samsung) den losen Schmutz auf. Die Staubsaugerroboter sind ideal für glatte Böden und kurzflorige Teppichböden. Sie überwinden kleine Teppichkanten, herumliegende Kleinteile, Kleinmöbel oder Kabel sollte man jedoch aus dem Weg räumen. Mit Hilfe virtueller Barrieren­ (iRobot, Samsung), Magnetstreifen (Neato) oder über die Fernbedienung (LG) lässt sich der Arbeitsbereich eingrenzen.

Unsere Testgeräte mussten zunächst an ihrer Ladestation­ aufgeladen werden. Von dort aus gestartet kehrten­ die Roboter später automatisch zum Aufladen wieder­ zur Basisstation zurück. Die Testgeräte können außerdem über eine entsprechende Taste manuell zur Station zurückgerufen werden.­

Alle Testgeräte sind WLAN-fähig und mit einer App über das Smartphone oder Tablet zu steuern – theoretisch; in der Praxis gibt es bei den dafür erforderlichen Download- und Einrichtungsschritten bei einigen Geräten an unterschiedlichen Schnittstellen doch erhebliche Schwierigkeiten. Klappt es mit der App, stehen in der Regel mehr Einstellungs- und Programmiermöglichkeiten zur Verfügung.

Dyson 360 Eye

Der Dyson Staubsaugerroboter mit Zyklon­technologie ist klein und rund. Er hat einen Durchmesser­ von nur 24 cm, ist aber mit 11.5 cm recht hoch. Er besitzt eine gerätebreite Bürste ohne „Seitenpinsel“. Eine Design­leistung ist die klappbare Ladestation, die fast wie ein superflaches Tablet anmutet und der Stecker mit raffinierter­ Kabelaufwicklung. Nach Aufladen des Roboters starten wir ihn direkt am Ein-Aus-Schalter; die Verbindung mit der App ist uns leider nicht gelungen. Der Roboter arbeitet mit einem 360-Grad-Sichtsystem und erfasst ein vollständiges­ Bild des Raumes, den er in Quadrate unterteilt.­ Ist der Raum nur schwach beleuchtet, schaltet der Roboter Infrarot-Scheinwerfer ein.

Er marschiert los und zwar mit ziemlich starkem Geräusch, das zum Teil sicher der Zyklontechnologie geschuldet ist. Auf seinem Weg verschiebt er unsere Hindernisse­ (Kleinmöbel, Heizkörper) nur leicht. Nach rund 45 Minuten muss er zurück zur Ladestation, um später­ mit frischer­ Energie versorgt erneut zu starten. Das Saug­ergebnis nach einem Durchgang ist auf glattem und Teppich­boden gut; die Ecken hat er allerdings links liegen­ gelassen. Der Staubbehälter ist fix herausgenommen, geleert und wieder eingesetzt.

iRobot Roomba 980

Der runde Roomba 980 mit einer zusätzlichen Seiten­bürste erstellt mithilfe zahlreicher Sensoren quasi einen Grundriss der zu reinigenden Fläche. So weiß der Roboter, wo er schon gereinigt hat und wo er sich noch hinbewegen­ muss. Erfreulicherweise haben beim Roomba 980 alle erforderlichen Schritte für die Steuerung per Smartphone­ reibungslos funktioniert. Er kann aber natürlich auch einfach über den „Clean“ Knopf am Gerät in Gang gesetzt werden. Wir schicken den Roomba 980 mit seinen Standard­einstellungen auf Reinigungstour. Er fährt mit erträglichem Geräusch unser Testfeld ab und schaltet­ auf unserer Teppichinsel automatisch auf „Turbo-Teppich-Modus“, dabei erhöht er Saugleistung und Lautstärke.

Er erkennt stark verschmutzte Stellen und bewegt sich dort vor und zurück, dabei leuchtet die „Dirt Detect“ Anzeige. Unsere Hindernisse im Raum schiebt er sanft aber bestimmt zur Seite. Wir setzten die virtuellen Wände ein, die der Roboter anstandslos respektiert. Nach rund 70 Minuten kehrt er zur Station zurück und setzt wieder aufgeladen seine Reinigung dort fort, wo er sie zuvor unterbrochen hatte.

Insgesamt hat der iRobot Roomba 980 unser Testgelände sehr gut abgesaugt, in den Ecken blieben jedoch einige Partikel liegen. Das Herausnehmen, Entleeren und wieder Einsetzen des Staubbehälters – insgesamt eine einfache­ Übung.

LG HomBot

Der LG HomBot hat eine „runde“ Viereckform und zur Unterstützung zum Saugen von Ecken und Kanten­ zwei Seitenbürsten. Viele Funktionen sind außerdem mit Sprachinformationen unterstützt. Er besitzt die Reinigungs­modi Zick-Zack, Cell by Cell (Einteilung in Quadrate) und My Space mit Festlegen bestimmter Bereiche mit Hilfe der Fernbedienung, was bei unserem Test etwas knifflig war.

Mit der Repeattaste reinigt der HomBot einen bestimmten Bereich, bis der Akku leer ist. Wir starten den Roboter über die Fernbedienung und stellen fest, dass er auf Teppichboden automatisch den Turbomodus aktiviert. Er fährt außerdem stärker verschmutzte Bereiche­ mehrmals an. Der Roboter arbeitet angenehm leise aber mit Power und schiebt während seiner Reinigungsfahrt leichtere­ Einrichtungsgegenstände einfach zur Seite.

Die Nutzung der App war nach einigen Versuchen möglich. Damit können auch die Funktionen Home View und Home Guard genutzt werden. Bei Home View können­ wir auf dem Smartphone den Raum aus der Perspektive des Roboters sehen und ihn „visuell“ steuern. Mit Home Guard wird der Raum am Standort des Roboters über die Kamera überwacht. Werden Aktivitäten erkannt, nimmt der Roboter bei ausreichender Beleuchtung Bilder auf und sendet diese auf das Smartphone; dabei kann man auswählen, ob man Bilder erhalten möchte oder nicht.

In unserem Test hat der TL HomBot knapp zwei Stunden mit einer Akkuladung gearbeitet und lief zum Aufladen­ automatisch seine Homebase an. Das Reinigungsergebnis insgesamt sehr gut, bis auf einige Krümel in den Ecken. Der HomBot ist mit einem Wischmopp ausgestattet,­ der einfach unter das Gerät geschoben werden­ kann.

Neato Botvac connected

Neato Botvac connected

Der Neato Roboter hat eine D-Form und an einer Seite­ zusätzlich eine Pinselbürste für Schmutz in Ecken und an Kanten. Er kann direkt am Gerät oder über eine App per Smartphone gesteuert werden. Die App war erfreulich schnell heruntergeladen und problemlos einsatzbereit. Wir konnten darüber unter anderem die beiden Reinigungsmodi „Stelle reinigen“ und „Wohnung reinigen“ abrufen und auch die Leistungsstufen Turbo und Eco. In der Ecostufe arbeitet der Neato leiser und länger.

Bei unserem Test bewegte sich der Roboter zügig durch den Testraum, fuhr Hindernisse sanft an, ohne sie wegzuschieben. Insgesamt arbeitete er recht laut. Bereits nach 20 Minuten (Turbostufe) steuerte er die Ladestation an, obwohl die Akkuanzeige noch ¾ voll anzeigte. Er wiederholte­ dies in der Folge in ähnlichem Rhythmus. Wir vermuten, dass der Akku im Gerät nicht mehr ganz in Ordnung­ war.

Zum Reinigungsergebnis: Da ließ er auch nach wiederholtem­ Lauf noch einiges liegen – in den Ecken, aber auch auf der Fläche. Hier wird auch der Akku verhindert haben, dass der Roboter sein volles Reinigungsprogramm abfährt. Die ausgelegten Hindernismarker hat das Gerät akzeptiert, hier haben andere Geräte elegante Lösungen, wie beispielsweise virtuelle Wände.

Samsung PowerBot VR7000

Der Samsung PowerBot VR7000 in D-Form mit Sprachfunktion ist mit einer Kamera ausgestattet, mit der er sich ein Bild von seinem Aufgabengengebiet macht. Er bietet die Reinigungsmodi Automatik, Punktsaugen und Wiederholte Reinigung. An Leistungsstufen hat er den Turbomodus, Normalmodus und Flüsterbetrieb zu bieten. Es stehen außerdem die Funktionen „Lichtsaugen“ und „Handsaugen“ zur Verfügung. Beim Lichtsaugen wird mit der Fernbedienung ein Infrarotlicht erzeugt, das wir auf die Stelle richten, die der Roboter anfahren und reinigen soll. Beim Handsaugen benutzen wir die Pfeiltasten auf der Fernbedienung, um das Gerät in die gewünschte Richtung zu schicken.

Auch für den PowerBot kann eine App herunter geladen­ werden, was uns aber leider wegen diverser Verbindungs­fehler nicht gelungen ist. Wir starten den Roboter via Fernbedienung. Mit seiner rotierenden Bürste leistet der PowerBot kraftvoll - aber im Turbomodus auch ziemlich laut - saubere Arbeit. Trotz fehlender Seitenbürsten­ saugt er auch gut entlang der Kanten. Nur in den Ecken bleiben doch einige Krümel liegen. Hindernisse­ umfährt der Roboter nicht immer, sondern schiebt diese einfach beiseite. Mit Hilfe der virtuellen Barriere lassen sich auf einfache Weise Tabuzonen einrichten, die der Roboter zuverlässig akzeptiert. Das Herausnehmen und Entleeren des Staubbehälters gestaltet sich sehr komfortabel.

Fazit

Insgesamt zeigten die Testkandidaten, angeführt von LG recht gute Saugleistungen, wobei Ecken und Kanten nicht zu ihrem Lieblingsterrain zählen. Sie fahren teilweise sehr geräuschvoll (Dyson, Neato) über die Fläche; dabei rüpeln sie sich bisweilen den Weg frei und schieben Kleinmöbel etc. einfach beiseite (LG, iRobot, Samsung). Hier gingen die Geräte von Dyson und Neato sanfter zu Werke.

Die Roboter sind WLAN-fähig und über eine App steuerbar.­ Das erforderliche Prozedere hat aber auf Anhieb nur bei iRobot und Neato funktioniert. Hilfreich bei der Bedienung sind die Sprechinformationen bei LG und Samsung.

Zusammengefasst: Dyson 360 Eye für 999 Euro mit guten Saugleistungen ist klein, wendig aber recht laut und mit 11,5 cm recht hoch. Das Design der Ladestation ist wirklich klasse.

iRobot Roomba 980 für ebenfalls 999 Euro arbeitet leiser­ mit guten bis sehr guten Saugergebnissen; hier klappte auf Anhieb auch die App-Nutzung.

LG HomBot für 1.199 Euro arbeitet sehr leise und zeigte­ das beste Saugergebnis und bietet die besonderen Funktionen­ Home View und Home Guard. Das Gerät ist zudem mit einem Wischmop ausgestattet. Neato Botvac connected für rund 800 Euro lieferte gute Saugergebnisse ab und hat mit 8 cm die geringste Bauhöhe. Auch hier klappte die App-Nutzung. Samsung PowerBot VR7000 mit Sprechfunktion für 899 Euro ist mit 9,5 cm recht hoch gebaut, er lieferte aber gute bis sehr gute Saugergebnisse ab; zudem lässt sich der Staubbehälter wirklich komfortabel entnehmen.

Technische Daten

5 Staubsaugerroboter im Praxistest
Hersteller Dyson iRobot LG Neato Samsung
Typ 360 Eye Roomba 980 HomBot Botvac connected Powerbot VR 7000
Preis 999 Euro 999 Euro 1.199 Euro 799,99 Euro 899 Euro
Lithium-Ionen Akku ja ja ja ja ja
Höhe 11,5 cm 9,2 cm 8,5 cm 8 cm 9,5 cm
Ladedauer 2,45 Stunden 3 Stunden 3 Stunden 3 Stunden 3 Stunden
Betriebszeit bei vollem Akku ca. 45 Min ca. 70 Min ca. 100 Min ca. 20 Min ca. 60 Min
Erhöhte Saugkraft auf Teppich nein ja ja
Virtuelle Wand nein 2 via Fernbedienung Magnetstreifen Virtual Guard
Rotierende Bürste ja ja ja ja ja
Seitenbürste nein 1 2 1 nein
Fernbedienung nein nein ja nein ja
WiFi/App ja ja ja ja ja
Programmierfähig ja ja ja ja ja
Reinigungsmodi 1 2 3 2 3
Leistungsstufen 2 2 2 2 3
Navigation Infrarot/Kamera­system Visueller Sensoren Kamerasensor Lasersensor Kamera
Home-Taste ja ja ja ja ja
Besonderheiten Gerätebreite Bürste, Zyklontechnologie Sprechfunktion, Wischaufsatz + 2 Textiltücher Sprechfunktion, Lichtgeführtes Saugen, Handsaugen
Zubehör 1 Seitenbürste, Ersatzfilter 2 Seitenbürsten, 2 Filter, Flusenkamm, Ersatzbürste, Wischaufsatz + 2 Textiltücher Flusenkamm, Ersatzfilter Ersatzfilter, Virtual Guard