Philips Fidelio L4 im Test:
Bluetooth-Kopfhörer mit exzellentem Klang, hochwertiger Verarbeitung und toller Ausstattung
Testredakteur: Thomas Johannsen, 12.12.2023, Fotos: TechnikZuhause, Philips

Wer bei Bluetooth-Kopfhörern auf exzellenten Musikgenuss und hochwertige Verarbeitung setzt, kommt am neuen Fidelio L4 von Philips nicht vorbei. Die Ausstattung überzeugt unter anderem mit aktivem Noise Cancelling (ANC), also der gezielten Unterdrückung nerviger Außengeräusche, Freisprecheinrichung sowie langer Akkulaufzeit. Technikzuhause hat sich diesen Kopfhörer genauer angeschaut.

Nachdem wir dem Vorgänger Fidelio L3 (Test bei unserem Partner-Portal AV-Magazin) schon einige vorzügliche Eigenschaften attestieren konnten, waren wir nun auch den Philips L4 gespannt. Zurecht, denn hier wurde nicht einfach das übliche Feintuning betrieben, der Fidelio L4 ist tatsächlich eine komplette Neuentwicklung. Deutlich sichtbar ist das am überarbeiteten Kopfbügel zu erkennen: Der ist nun abgerundet statt flach, die Kapseln sind nach wie vor über ein Drehgelenk angebracht, sodass sich auch der Neue sehr kompakt zusammenlegen lässt, um ihn dann im mitgelieferten Transportcase unterbringen zu können.

Der Kopfbügel wurde neu konstruiert, der L4 hat außerdem neue Treiber bekommen, was man zwar von außen nicht sieht, aber später beim Hörtest umso deutlicher wird (Bild: Philips)

Seitens der Verarbeitungsqualität hat der L4 ebenfalls deutlich zugelegt. Was man nicht sieht, dafür aber umso besser hören kann, sind die neuen Treiber, die Philips dem Fidelio spendiert hat. Dabei ist er insgesamt noch etwas leichter geworden, was dem Tragekomfort zumindest nicht geschadet hat. Dieser war allerdings auch beim L3 schon sehr gut, was nicht zuletzt an den Ohrpolstern liegt, die sich perfekt anpassen und damit nicht nur das Gewicht und den Druck gut verteilen, sondern auch das Ohr nach außen hin schon optimal abdichten. Beste Bedingungen also für ein aktives Noise Cancelling.

Ganz gleich, ob es nun am Bluetooth 5.3 mit der besonders energieeffizienten LE-Übertragung (Low Energy) liegt, oder ob darüber hinaus noch an anderen Details geschraubt wurde; der L4 hält nunmehr satte 40 Stunden durch, mit abgeschaltetem Noise Cancelling kommt er gar auf 50 Stunden. Abhängig natürlich von den aktuellen Rahmenbedingungen, wie der Hörlautstärke, Entfernung zur Quelle, Außentemperatur und anderen. Aufgeladen wird per USB-C-Kabel, welches ebenfalls zum Lieferumfang gehört, genauso wie ein Audiokabel. Damit lässt sich der Fidelio auch mit leerem Akku zumindest als Kopfhörer nutzen, auf das aktive Noise Cancelling und die Telefon-Funktion muss man dann allerdings verzichten.

Die Gelenke der Kapseln sind solide, trotzdem ist der L4 sogar etwas leichter als sein Vorgänger, überhaupt ist der Hörer exzellent verarbeitet (Bild: Philips)

Bedienung per Tasten, Touch oder App

Bei der Bedienung fährt der Fidelio L4 wieder mehrgleisig, er lässt sich nämlich sowohl über Tasten als auch über Touchgesten auf der rechten Kapsel bedienen. Die drei Tasten dienen zum Ein-/Ausschalten (links) sowie zur Aktivierung der voreingestellten Noise-Cancelling-Modi und des Sprachassistenten (rechts). Per Touch wird die Lautstärke-Einstellung, das Skippen durch, sowie der Start und Stopp der Musik vorgenommen.

Die Touchfläche an der rechten Kapsel reagiert zuverlässig und vor allem intuitiv (Bild: Philips)

Die Voreinstellungen von Noise Cancelling und Transparenzmodus erfolgen in der App. Für beide Modi lässt sich die Intensität einstellen, beim Noise Cancelling gibt es zudem einen adaptiven Modus, der die Unterdrückung an die tatsächlich vorhandenen Umgebungsgeräusche anpasst. Im Transparenz-Modus lassen sich Stimmen und/oder Windgeräusche gezielt ausfiltern. Die Stimmen werden dann durchgelassen, während die Windgeräusche schön draußen bleiben. Gamer finden einen Modus für besonders geringe Latenz, also Verzögerung. Für Filme oder andere Gelegenheiten gibt es einen virtuellen Raumklang. Wem die eigene Stimme beim Telefonieren über die Kopfhörer zu leise ist, der kann diese gezielt hinzuschalten, sodass man nicht unwillkürlich lauter als notwendig spricht.

Von der Einstellung der unterschiedlichen Optionen für Noise Cancelling und Transparenz, gibt es auch reichlich Möglichkeiten zur Klangkorrektur und viele andere Features in der Philips Kopfhörer App (Screenshots: Technikzuhause)

Hörtest

Neben diesen nützlichen Features ist natürlich auch eine Klangregelung möglich. Diese reicht von vier Presets über einen Equalizer zum Abspeichern eigener Einstellungen bis hin zur Aktivierung des LDAC für die Bluetooth-Übertragung. Dieser Codec arbeitet besonders verlustarm und wird seit Version 8.0 von fast allen aktuellen Android-Smartphones unterstützt. Für die iOS-Nutzer steht AAC zur Verfügung. Dafür wird allerdings auf die verschiedenen aptX-Varianten, die der L3 noch unterstützte verzichtet. Neu hinzugekommen ist ebenfalls der LC3-Codec, der bei halber Bitrate eine höhere Audioqualität als der SBC-Codec übertragen soll. Er arbeitet zudem besonders energieeffizient, was wiederum der Laufzeit zugute kommt. Für unseren Hörtest setzen wir allerdings auf den hochauflösenden LDAC, beziehungsweise die garantiert verlustfreie Übertragung über das mitgelieferte Audio-Kabel.

Der Fidelio L4 ist der perfekte Reisebegleiter, da das aktive Noise Cancelling in der Lage ist, gezielt Flugzeug- oder Bahngeräusche auszusperren (Bild: Philips)

Der Philips Fidelio L4 ist von Hause aus sehr ausgewogen abgestimmt, er reicht dabei tief in den Basskeller hinab geht über einem nuancierten Mittelhochton-Bereich, bis hin zu fein aufgelösten Höhen. Der Einsatz der neuen Teiber-Membranen gegenüber dem L3, hat sich definitiv gelohnt; im direkten Vergleich kommen die Bässe etwas zackiger, und die Mittelhochtöne perlen noch lockerer in die Ohren. Der Fidelio L4 kann mit toller Räumlichkeit und hoher Detailtreue überzeugen. Solange man die Finger von den Noise-Cancelling-Einstellungen lässt; aktiviert man das Noise Cancelling, wird der Tieftonbereich hörbar angehoben. Stellt man im Transparenz-Modus den Fokus auf die Stimme, gibt es dagegen eine leichte Anhebung der Mitten, das ist allerdings beabsichtigt, trägt es doch zur Sprachverständlichkeit bei.

Fazit

Philips hat den Fidelio L4 technisch komplett überarbeitet, der Akku hält enorm lange durch, selbst mit eingeschaltetem Noise Cancelling. Das ist auf Reisen perfekt. Unterwegs wie zuhause verwöhnt der L4 zudem mit hervorragendem Klang. Wer also einen Hörer mit hervorragender Verarbeitung und exzellentem Klang sucht, findet im Fidelio L4 den perfekten Reisebegleiter.