Einfach ausbüchsen, raus auf´s Wasser – ob früh am Morgen, später am Abend oder mitten am Tag – das ist ein bisschen Freiheit, das ist Spaß und es sind besondere Momente, die man sich mit einem Stand Up Paddle Board (SUP) ganz simpel gönnen kann – einfach so! Ich spreche hier ausschließlich über iSUP´s – inflatable (aufblasbare) Stand Up Paddel Boards, da sie dank des leichten Transports und der einfachen Handhabung zum Spaß- und Sport-Equipment für alle geworden sind. Auf dem SUP-Markt sind die unterschiedlichsten Modelle unterwegs – Raceboards, Touringboards, Waveboards, Allroundboards, Boards für Yoga-Begeisterte oder für Angler. Wir haben uns zum Test ein Allround-Talent – das Fitleap SUP Board 150 kg - in die Redaktion (auf den See) geholt und mit bester Laune getestet.
Fitleap Stand Up Paddle Board im TestDas Allround-Talent zum günstigen Preis Testredakteurin: Claudia Wagner, 21.06.2024, Bilder: Fitleap & TechnikzuHause
Kurzer ÜberblickDie gängigsten SUP Boardtypen
Je nach Einsatzzweck gibt es entsprechende Boards:
Allround Board
Vielseitig einsetzbar und hat ein Mittelmaß zwischen Länge, Stabilität und Wendigkeit und ist auch für Einsteiger bestens geeignet.
Race Board
Länger, schmäler und leichter. Daher ist es schneller aber auch schwieriger zu lenken und man benötigt mehr Balance. Etwas für Fortgeschrittene und Ambitionierte.
Touring Board
Hier kann man Strecke machen und einige Stunden oder auch Tage paddeln. Es ist etwas schmäler und länger als ein Allround-Board und bietet daher mehr Tempo. Wer schon paddelerfahren ist kommt prima damit zurecht.
Wave- bzw. Surf Board
Gemacht für Wellen und das Meer. Es ist kürzer und breiter und daher sehr wendig und drehfreudig. Alle, die Spaß haben auf und mit den Wellen zu reiten, liegen damit richtig.
Komplettes Set für jede Menge FunAusstattung
Zum Stand Up Paddle Board Blau von Fitleap gehört nicht nur das Board, sondern ein ganzes Set. Das aufblasbare Brett ist in Single Layer Technologie gefertigt, d.h. das Board hat außen eine PVC-Lage dazu kommt eine rutschhemmende Oberfläche für mehr Grip. Klarer Vorteil der einlagigen Bauweise ist das leichte Transport-Gewicht (ca. 9,5 kg) des Boards und man benötigt weniger Druck beim Aufpumpen (max. 15 PSI) – das spart Zeit und Kraft. Wo ein Vorteil, da auch ein Nachteil: das Brett ist nicht ganz so robust und stabil und sollte deshalb maximal mit einem Gewicht von 150 kg beladen werden. Außerdem muss man vorsichtig mit Hindernissen, wie Ästen und Steinen sein. Die Maße von 321 cm Länge, 81 cm Breite und 15 cm Höhe sind für ein Allroundboard perfekt. Es ist lang genug, um beim Paddeln etwas Tempo aufzunehmen, breit genug für einen soliden Stand und die Höhe bietet eine stabile Wasserlage. Dennoch kann man schnell und wendig manövrieren und lenken. Um auf Kurs zu bleiben ist das Board mit 3 abnehmbaren Smart-Lock-Finnen ausgestattet. Für Utensilien bietet die 4-Punkt Ladefläche mit Bungee-Seil ordentlich Platz, um alles zu verstauen. Insgesamt stehen acht Befestigungsringe zur Verfügung - falls man sich mit anderen Paddlern verbinden möchte. Damit man das Fitleap gut tragen kann, befindet sich in der Mitte ein strapazierfähiger Griff. Zum Zubehör gehört außerdem eine Leach, mit der man das Brett am Fußgelenk fixieren kann, ein dreiteiliges Paddel (Gewicht: ca. 0,8 kg, Einsatzbereich: 170 cm bis 210 cm), eine Zweistufenpumpe mit Druckmesser, ein Rucksack, eine wasserfeste Handyhülle und eine gute Bedienungsanleitung. Außerdem ist ein Reparatur-Set dabei, um kleine undichte Stellen auszubessern, die trotz guter Pflege und sorgfältigem Umgang auch Mal vorkommen können. Zudem ist ein Ventilschlüssel enthalten, um das Ventil – wenn nötig – festzustellen.
Step by stepVorbereitung des Boards
Wie heißt es so schön: „Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt!“ Übersetzt: „Vor dem Paddeln steht das Pumpen!“ Das ausgerollte Brett sollte dafür plan auf einem möglichst ebenen Untergrund liegen. Am Heck des Boards befindet sich das Ventil, das mit einem Verschluss geschützt ist. Mit einer Drehbewegung ist der schnell gelöst und man kommt ans Ventil ran. In der Mitte des Ventils befindet sich ein Pin. Dieser – und das ist wichtig – muss in der korrekten Position stehen. Nach unten gedrückt entweicht Luft, nach oben aufgestellt bleibt die Luft im Board.
Die Pumpe
Da die Pumpe sowohl zum Aufpumpen als auch zum vollständigen Herausziehen der Luft verwendet kann, gibt es zwei Schlauch-Anschlüsse am Gerät; inflate und deflate. Zum Aufpumpen schraube ich den Schlauch an die Inflate-Öffnung und bringe anschließend das andere Ende mit einer kleinen Drehbewegung am Ventil an. Das klappt alles wunderbar und ist fix erledigt. Wie schon erwähnt handelt es sich um eine Zweistufenpumpe, die natürlich auch einstufig genutzt werden kann. Was heißt das?! An der Pumpe befindet sich eine Verschlusskappe; ist diese geschlosssen, kann man das Board sowohl beim Hinunterdrücken, als auch beim Hochziehen mit Luft befüllen.
Das sorgt für mehr Pumpkraft in kurzer Zeit und macht Sinn, bis zu einem Druck von circa 7 bis 9 PSI. Danach wird´s anstrengend. Die einstufige Einstellung (offener Verschluss) pumpt nur beim nach unten Drücken Luft ins Brett, ist weniger anstrengend, dauert dafür aber auch länger. Diese Einstellung ist eine kluge Wahl, um den nötigen Druck bis zu maximal 15 PSI aufzubauen. Während des Pumpens hat sich leider die Verbindung zwischen Schlauch und Anschluss immer wieder gelockert und ich musste die Schraube nachziehen. Das ist zwar nicht schlimm, stört aber trotzdem etwas. Nach ungefähr 13 Minuten konstanter Pumparbeit war das Brett mit einem Druck von 14,5 PSI einsatzbereit. Fitleap empfiehlt mindestens 12 PSI (andernfalls hängt das Brett auf dem Wasser wie eine Banane) und maximal 15 PSI (soll ja nicht platzen). Wie man sieht, ist die Pumpzeit überschaubar. Das ist das schöne, an der einlagigen Technologie; zweilagige Bretter benötigen meist 18 PSI bis 19 PSI damit sie gut im Wasser liegen und stabil sind.
Bevor es los geht, müssen noch die drei Finnen an der Unterseite des Brettes angebracht werden. Durch das Smart-Lock-System ist das super einfach und die Finnen sind mit jeweils einem Klick befestigt. Bravo!!! PS. Andere Hersteller setzen auf Schraubfinnen – das ist ein echtes Gefummel.
Die drei Teile des Paddels füge ich noch am Auto zusammen – was mit Hilfe eines Druckknopfes und eines Dreh-Schapp-Verschlusses schnell erledigt ist. Die finale Höheneinstellung nehme ich nachher vor, dann ist das Paddel beim Tragen nicht so sperrig.
Vom Parkplatz bis zum Wasser habe ich glücklicherweise nur circa 30 Meter Strecke, trotzdem ist es schön, dass das Brett so angenehm leicht zu tragen ist! Am Ufer verstaue ich noch Flipflops, Getränkeflaschen und eine Schwimmboje (die gleichzeitig Schwimmsack für Kleidung und Wertgegenstände ist) an der großzügigen Ladefläche unterm Bungee-Seil und stelle das Paddel passend auf meine Körpergröße ein. Zur Orientierung: die Paddellänge sollte 15 cm – 20 cm mehr als die Körpergröße sein.
And I´m Feeling GoodDie Praxis
Ich nehme meinen Platz kurz hinter dem zentralen Tragegriff ein und los geht´s. Das Paddel ist mit 800 Gramm angenehm leicht, bietet genügend Widerstand und lässt sich sehr gut führen. Das Board liegt gut im Wasser, nimmt mit wenigen Paddelzügen Fahrt auf und fängt leise an zu singen, während das Wasser vorne am Bug rauscht. Dem Angler, der langsam mit seinem Elektroboot meine Spur kreuzt, kann ich durch kurze Manöver, die das Brett wendig umsetzt, schnell ausweichen und ernte ein freundliches: „Ihr SUPer seit so schnell!“
Weiter draußen auf dem See prüfe ich die Yogatauglichkeit des Boards: Sonnengrüße und stehende Haltungen funktionieren einwandfrei. Bei einbeinigen Haltungen ist das Board etwas kippelig und auch bei Krähe und Kopfstand schiebt das Brett spürbar nach vorne oder hinten. Aber – hey – es ist kein Yogaboard, sondern ein Allrounder – da heißt es mehr Gleichgewicht schulen. Als die Wasserwacht mit ihrem Motorboot ordentlich Wellen produziert, stehe ich bombenfest auf dem SUP – was die Stabilität des Brettes beweist. Nach einer kleinen Schwimmpause komme ich wieder gut auf´s Brett – ohne es umzukippen; das ist auf offenem Wasser Gold wert.
Bei meiner SUP-Session begleiten mich springende Fische, Möwen kreisen über und neben mir und ein paar Libellen haben sich so ins Fitleap verliebt, dass sie sich dort zum Stelldichein treffen. Frei nach Nina Simone: Birds flying high - Sun in the sky - Breeze driftin' on by - Dragonfly out in the sun – It´s a new dawn – It´s a new day - And I'm feeling good….
Das „Virus“ Stand Up Paddling kann alles sein: kleiner Urlaub vom Alltag, Ganzkörper-Training, Yoga-Session, Wasserschlacht … Auf jeden Fall ist es ein bisschen Freiheit, ein bisschen Zeit, die man sich selbst gönnt und gestaltet wie man mag. Und das geht nicht nur im Sommer – mit passender Kleidung und Equipment ist es zu jeder Jahreszeit unglaublich schön mit dem SUP unterwegs zu sein.
Sorgfältigkeit für ein langes PaddelvergnügenPflege und Lagerung
Am liebsten mag man nur Paddeln und sich nicht so sehr um die Pflege kümmern. Die gehört aber dazu, damit das Board langfristig gut in Schuss bleibt. Am besten ist es, das Brett nach jedem Einsatz mit Süßwasser (Gartenschlauch oder Eimer mit Wasser) und einem weichen Lappen sauber zu machen und alle Steine, Sand, Salz und was sonst noch so am Board haftet zu entfernen. Nicht vergessen: das Ventil muss auch gereinigt werden; das funktioniert mit einer weichen Zahnbürste sehr gut. Von Zeit zu Zeit sollte prüfen, ob Brett irgendwo Schäden aufweist und ob das Ventil dicht ist. Damit sich keine komischen Gerüche oder gar Schimmel bilden, muss das Brett an einem schattigen Platz vollständig trocknen, ehe es zusammengerollt werden kann. Bei einer längeren Lagerzeit sollte das Board faltenfrei aufbewahrt werden, d.h. entweder sorgfältig einrollen (ohne Knicke) und im Rucksack verstauen oder leicht aufpumpen und aufhängen. Auf diese Weise wird der PVC-Belag geschont. Wer es besonders gut meint, kann das Board mit einer speziellen Pflegeemulsion einreiben, das sorgt für Geschmeidigkeit beim Material.
Fazit
Egal ob man gerade am Anfang des SUP-Abenteuers steht oder schon ein alter wasseraffiner Paddelhase ist, das Fitleap Stand Up Paddle Board (150 kg) macht allen Laune, die Lust haben am Cruisen, Relaxen, ambitionierten Paddeln, Yogen oder die besonderen Augenblicke auf Seen, Flüssen oder dem Meer genießen wollen. Das aufblasbare Allround-Brett hat die perfekten Maße für Stabilität, Tempo und Wendigkeit, ist dank Single Layer Technologie leicht zu transportieren und macht auch optisch Lust auf mehr (Meer). Obwohl mich der Anschlussschlauch der Pumpe etwas gefuchst hat, das komplette Set bietet jede Menge „Feeling-Good-Momente“ und hat mit einem UVP von 329,99 Euro nicht nur ein „Sehr gut“ in der Endnote sondern auch ganz klar einen Preistipp verdient.
Fitleap Stand Up Paddle Board (150 kg)
Herstellerangaben:
- Inflatable (aufblasbar)
- Allround Board
- Bis 150 kg Zuladegewicht
- Einlagig (Single Layer)
- 4-Punkt Ladefläche mit Bungee-Seil
- 8 Befestigungsringe
- 3 abnehmbare Smart-Lock-Finnen
- Zubehör: 3-teiliges Paddel aus Aluminium/Polypropylene (170 cm – 210 cm), Zweistufenpumpe mit Druckmesser, Leach, Rucksack, Reparatur-Set, wasserdichte Handyhülle, Bedienungsanleitung
- Maße: 321 cm x 81 cm x 15 cm (L x B x H)
- Maximaldruck: 15 PSI
- Gewicht: 9,5 kg
- Farbe: Blau/Weiß
- Preis: 329,99 Euro (UVP)
Vorteile
- Allround-Talent
- Gutes SUP Board auch für Anfänger
- Viel Zubehör inklusive
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnnis
Nachteile
- Anschluss an der Pumpe
Internet-Seite des Herstellers: