Graef Kaffeemühle CM1012 im Test:
Mahlen in Premium-Qualität
Testredakteurin: Claudia Wagner, 25.09.2023, Fotos: Graef, Technikzuhause

Damit die Kaffee-Kreationen zuhause genauso köstlich schmecken wie beim Italiener oder im Lieblings-Café, braucht man nicht nur eine gute Kaffeemaschine, das Kaffeemehl ist ganz entscheidend. Wer also beim Genuss seiner Kaffeekreationen das volle Potenzial der Kaffeebohnen erleben möchte, sollte bei der Zubereitung in jedem Fall auf frisch gemahlene Bohnen setzen. Kurz gesagt: eine gute Kaffeemühle ist die halbe Miete!  Wichtig beim Vermahlen ist, dass jede Zubereitungsart einen anderen Mahlgrad benötigt. Je präziser sich die Mahlgradeinstellung vornehmen lässt, um so besser die Ergebnisse.  Der deutsche Markenhersteller Graef hat in seiner Chefs Line ganz neu die Premium-Kaffeemühle CM1012. Mit ihr sollen – exakt für jede Kaffeespezialität – exzellente Mahlergebnisse gelingen. Unsere Redaktion hat sich das Premium-Modell genauer angeschaut.

Durch den Röstvorgang, der sich je nach Bohne in Zeit und Hitze unterscheidet, werden aus Kaffeesamen kleine Geschmackskraftwerke, die unsere Sinne mit ihrem typischen Kaffeearoma berauschen. Das Vermahlen bricht die Zellstruktur der Bohnen auf und die Aromen und Öle (Experten sprechen von bis zu 1000 Aromen) werden freigesetzt. Durch Licht, Wärme und Sauerstoff verfliegen die kostbaren Aromen schnell und das Kaffeemehl verliert seinen wertvollen Geschmack. Deshalb empfiehlt es sich, die nötige Bohnenmenge erst kurz vor der Zubereitung zu vermahlen.

Ausstattung und Verarbeitung
Capolavoro - Meisterstück

Ausgezeichnet verarbeitet und klug durchdacht präsentiert sich die Graef Kaffeemühle CM1012

Wenngleich die Kaffeemühle CM1012 mit schön schlanken Maßen von circa 34 cm x 13 cm x 18 cm (Höhe x Breite x Tiefe) daherkommt, hat sie es doch gewaltig in sich. Das Vollmetallgehäuse aus mattschwarzem Aluminium sorgt gemeinsam mit vier rutschhemmenden Füßen für bombenfesten Stand und bringt im Verbund mit Mahlwerk, technischem Innenleben und Bohnenbehälter ein beachtliches Gewicht von rund 5 kg auf die Waage. Mit designtechnisch sicher Hand – ganz in Graef Manier – besticht die CM1012 durch hochwertige Materialien, elegante Formgebung und Finesse beim wankelförmigen Bohnenbehälter, der ein maximales Fassungsvermögen von 220 g mitbringt.

Man sagt, die Italiener wissen, wie guter Kaffeegenuss geht: daher setzt Graef auf die Expertise italienischer Kaffeeprofis und fertigt sein neuestes Meisterstück in Italien. Kernstück ist das professionelle Scheibenmahlwerk (50 mm) aus gehärtetem Stahl, das konstant gleichmäßige Mahlergebnisse für alle Kaffeekreationen liefert und die Bohnen schonend verarbeitet. Rechts oben am Gerät – auf Sichthöhe – befindet sich ein Drehregler (Skala 0 bis 9), mit dem man stufenlos die Einstellung des Mahlgrades vornehmen kann. So gelingt eine nahezu perfekte Körnung des Kaffeemehls – egal ob für French Press, Filterkaffee oder Siebträgermaschine. Damit das Kaffeemehl für die Weiterverarbeitung möglichst perfekt ist – also keine Klümpchen bildet und es sich auch nicht elektrostatisch auflädt, verfügt die 130 Watt starke Mühle über eine Technik, die dem entgegenwirkt – das ACE-System.

 

Das professionelle Scheibenmahlwerk aus gehärtetem Stahl sorgt für gleichmäßige Mahlergebnisse
Der Mahlvorgang kann wahlweise manuell oder automatisch vorgenommen werden

An der Vorderseite der Maschine findet man den Auslauf für das Kaffeemehl und den Kontaktschalter, um den Mahlprozess zu starten. Darunter kann man den mitgelieferten Siebträgerhalter befestigen. Für all jene, die vorrangig ihre Kaffeekreationen mit einer Siebträgermaschine herstellen, ist dieses Tool ein praktisches Accessoire, um das Kaffeemehl direkt mit dem Siebträger aufzufangen. Der Halter ist höhenverstellbar, so dass man den passenden Abstand zwischen Auslauf und Siebträger individuell anpassen kann.

Den Mahlvorgang kann man wahlweise manuell oder automatisch (Timer) durchführen. Für die Einstellung des gewünschten Modus steht eine Taste zur Verfügung. Wer im Automatik-Verfahren arbeiten möchte, legt mit Hilfe eines Reglers die Mahldauer festlegen. Und last but not least, gibt es eine ON-/OFF-Taste zum Ein- bzw. Ausschalten der Kaffeemühle.

Bedienung & Praxis
Schritt für Schritt zum passenden Mahlgrad

Die Mahlgradeinstellung kann man mit dem Drehregler stufenlos vornehmen und damit feinste Nuancen festlegen

Die Montage des Bohnenbehälters geht schnell von der Hand. Man braucht ihn nur auf die Mühle stecken und nach unten schieben; um die exakt richtige Position zu finden, gibt es am Trichter eine Aussparung und an der Mühle eine Zarge, die wie beim Schloss-Schüssel-Prinzip ineinandergeschoben werden müssen. Sind die Bohen im Trichter - damit das Aroma nicht leidet, füllt man am besten nur so viel ein, wie für die Zubereitung der Kaffeevariation nötig ist - zieht man den kleinen Schieber nach außen, damit die kleinen Kraftpakete ins Mahlwerk rieseln.

Sobald die CM1012 mit dem Stromnetz verbunden – dafür steht eine Kabellänge von circa 90 cm zur Verfügung – und eingeschaltet (ON-/OFF-Taste) ist, kann es losgehen.

Jetzt folgt die Einstellung des Mahlgrades. Wie schon eingangs erwähnt, ist die Graef Kaffeemühle für alle Zubereitungsmethoden geeignet. Für Filterkaffee ist ein mittlerer Mahlgrad ideal, für French Press sollte das Kaffeemehl eine gröbere Struktur aufweisen. Besonderes Fingerspitzengefühl braucht man beim Vermahlen der Bohnen für den Siebträger. Denn hier muss das Kaffeemehl - für die kurze Zubereitungszeit per Dampfdruck - einerseits eine sehr feine Körnung aufweisen und andererseits so durchlässig sein, dass die Siebträgermaschine mit optimalem Druck arbeiten kann (Informationen liefert das Manometer); andernfalls wird der Espresso zu dünn oder bitter. Bei der CM1012 erfolgt die Mahlgradeinstellung stufenlos. Das gibt dem Anwender die Möglichkeit – ganz nach Bedarf - Veränderungen in kleinsten Nuancen vorzunehmen. Um eine Übersicht zu schaffen, hat Graef die Skalierung am Drehregler von 0 bis 9 festgelegt. Man kann den Regler aber in beide Richtungen – noch feiner oder noch gröber – weiterbewegen. Wer mag, kann hier experimentieren. Nach unseren Testdurchgängen ist das Spektrum von 0 bis 9 vollkommen ausreichend. In unserem Testfeld arbeiten wir mit langsam gerösteten Kaffeebohnen, die einen hohen Anteil von Arabica Kaffee aufweisen.

Das Kaffeemehl kann entweder direkt mit dem Siebträger oder mit einem Schälchen aufgefangen werden

Für all jene, die das Kaffeemehl direkt in den Siebträger mahlen möchten, bietet die CM1012 einen Siebträgerhalter, den man ganz fix montieren kann. Er ist durch eine kleine Schraube höhenverstellbar, so dass er sich der Größe des Siebträgers anpassen lässt. Wer eine größere Menge Bohnen vermahlen möchte, benötigt für das Kaffeepulver ein eigenes Auffangschälchen, das liefert Graef leider nicht mit.

Das Vermahlen der Bohnen kann man entweder manuell oder automatisch vornehmen. Wichtig ist, dass man vorab die entsprechende Einstellung an der Taste vornimmt und gegebenenfalls die Zeit/Portionsgröße festlegt. Zur Orientierung: im manuellen Verfahren muss man den Kontaktschalter dauerhaft gedrückt halten, im automatischen Verfahren betätigt man den Kontaktschalter einmalig, um den Mahlvorgang zu starten.

In unseren Testdurchgängen haben wir uns langsam an die optimale Mahlgradeinstellung herangetastet. Für die Zubereitung der Espressi nutzen wir die Graef Siebträger Maschine Marchesa. Unsere Kaffeebohnen konnten wir bei einer Mahlgrad-Einstellung von knapp 3 in sehr homogenes (zum Check haben wir spezielle Siebe genutzt) Kaffeemehl vermahlen. Der Totraum ist verschwindend gering, so dass auch beim nächsten Mahlvorgang wirklich frisches Kaffeepulver im Siebträger landet. Im Automatik-Modus konnten wir in Stufe 5 eine Mahlleistung von 1,1 Gramm pro Sekunde verzeichnen, was der von Graef angegebenen Mahlleistung entspricht. Darüber hinaus arbeitet die Graef Kaffeemühle CM1012 (unsere Messungen ergaben 63 dB) angenehm leise.

Das Handling der Kaffeemühle bietet viel Spielraum für individuelle Einstellungen, ist unkompliziert und liefert hervorragende Ergebnisse, um vollmundige Kaffeekreationen herzustellen.

Der Siebträgerhalter lässt sich mit Hilfe der Schraube ganz einfach in der Höhe verstellen
Die CM1012 vermahlt die Bohnen schön gleichmäßig; das Ergebnis ist sehr homogens Kaffeemehl

Reinigung & Hygiene

Für gleichbleibend hohe Kaffee-Qualität sollte sich die Mühle immer in gepflegtem Zustand befinden. Die Reinigung des Gehäuses und des Bohnenbehälters sind in der Bedienungsanleitung gut beschrieben und mit wenigen Handgriffen schnell erledigt. Auch die oberflächliche Reinigung des Scheibenmahlwerks kann man durch auf den Kopfstellen der Mühle und ausklopfen oder auspinseln gut bewerkstelligen. Die gründliche Reinigung des Mahlwerks ist in der Bedienungsanleitung Schritt für Schritt beschrieben und etwas aufwändiger.

Fazit

Mit der Graef Kaffeemühle CM1012 bewegt man sich in der Welt des Kaffeegenusses im Premium-Segment. Das Gerät aus der Graef Chef´s Line wird von Spezialisten in Italien gefertigt. Im Herzstück – dem professionellen Scheibenmahlwerk aus gehärtetem Stahl – kommt die italienische Expertise geballt zum Einsatz. Die stufenlose Einstellung des Mahlgrades erlaubt es der Nutzerin/dem Nutzer feinste Nuancen festzulegen, um das perfekte Aroma – je nach Zubereitungsart - aus den Kaffeebohnen herauszukitzeln. Im Ergebnis liefern homogenes Kaffeemehl und niedriger Totraum die Basis für exzellenten Kaffeegenuss. Die leise Arbeitsweise und das unkomplizierte Handling machen das Paket komplett. UVP 459,99 Euro.