„Mehr Power, mehr Menge“, mit diesem Versprechen geht die MYestro von Graef ins Rennen, sprich stellt sich dem Vergleich mit einer Vielzahl am Markt erhältlichen Küchenmaschinen. Tatsächlich ist die MYestro mit ihren 18 Kilogramm Gewicht ein echter „Brummer“ und begeistert mit exzellenter Verarbeitungsqualität bereits beim Auspacken aus dem Karton. Ihr anthrazitfarbenes Gehäuse und das elegante, klare Design der Maschine unterstreicht dazu den hochwertigen Ersteindruck. Grundsätzlich ist die MYestro trotz der fast schon professionellen Anmutung für den privaten Einsatz gedacht, die Namensgebung aus den Begriffen „My“ und „Maestro“, also „mein Küchenchef“ deutet ebenso wie ihre Preisklasse von rund 850 Euro auf die Verwendung in der anspruchsvollen heimischen Küche hin.

Bei der Bauweise der MYestro setzt Graef auf das bewährte Konzept einer hochklappbaren Rühreinheit und einer per Bajonett-Verschluss befestigten Rührschüssel. Verschiedene Knet- bzw. Rührhaken lassen sich ebenfalls per Bajonett-Aufnahme am Planeten-Rührwerk befestigen. Neben Knet- und Rührhaken liegt der Maschine auch ein beachtlich großer Schneebesen bei, ein spezieller Rührhaken mit Silikonrand ist als Zubehör erhältlich. Apropos Zubehör: Auf der Maschinenoberseite findet man unter einer Abdeckklappe die Aufnahme für weiteres Zubehör, welches zu einem späteren Zeitpunkt von Graef noch angeboten werden wird. Für maximal einfache Bedienung verfügt die MYestro über einen griffigen Regler für die Drehzahl und einen großen Start/Stopp-Taster. Besonders praktisch sind dazu die drei vorgefertigten Rührprogramme, die einfach per Finger-Touch im großen Display aktiviert werden können. So produziert die MYestro auf simplen Knopfdruck zum Beispiel vollautomatisch Sahne, in dem sie 30 Sekunden auf Stufe 1 läuft und weitere 2,5 Minuten auf Stufe 10 die Sahne perfekt zubereitet und danach abschaltet. Ebenso steht ein Rührprogramm (30 sec. Stufe 1 und 4,5 min. Stufe 5) sowie ein Knetprogramm (1 min. Stufe 1 und 9 min. Stufe 2) und eine „Pulse-Funktion“ zur Verfügung, das erleichtert die Arbeit ganz enorm und lässt Zeit für andere Tätigkeiten in der Küche. Natürlich lässt sich auch manuell eine gewünschte Drehzahl und Rührzeit (bis 30 Minuten) einstellen.
Das mitgelieferte Zubehör der Maschine wird durch einen Klarsicht-Spritzschutz vervollständigt, der ganz einfach unter den Rührkopf befestigt wird. Eine große Einfüllklappe im Spritzschutz erleichtert das Zufügen von Mehl und anderen Zutaten während des Rührprozesses. Damit alle Zutaten und das Rührergebnis gut zu beobachten sind, sorgt eine helle Lampe im Rührkopf für optimale Sicht in die Rührschüssel – prima!

Die MYestro hat ihren Platz in unserer Test-Küche gefunden…Eier, Sahne, Mehl und Wasser stehen bereit und schon kann´s mit unserem Praxistest losgehen. Nebenbei bemerkt: Das Einsetzen der großen Rührschüssel geht kinderleicht und diese sitzt dann bombenfest in ihrer Halterung. Wir beginnen den Test mit eingesetzten Schneebesen und vier Eiweiß und starten das „Schneebesen-Programm“ per Tastendruck, ein einzelnes Eiweiß wäre etwas zu wenig Flüssigkeit für die große Schüssel. Nach exakt 30 Sekunden auf Stufe 1 schaltet die MYestro auf maximale Drehzahl bei Stufe 10 und nach weiteren 2,5 Minuten erhalten wir einen perfekten, stabilen Eischnee. Im zweiten Durchgang darf die Graef-Maschine 200g Schlagsahne rühren, auch diese Disziplin erledigt die MYestro im automatischen „Schneebesen-Modus“ mit einem erstklassigen Ergebnis. Bei Bedarf schafft die MYestro auch bis zu 20 Eiweiß oder bis zu 1,2 kg Sahne, also kein Problem bei großen Familienfeiern. Das schöne ist dabei, dass praktisch alles automatisch abläuft und man sich um andere Aufgaben kümmern kann, die Maschine schaltet am Ende der Prozedur einfach ab. Uns fällt außerdem auf, dass die MYestro hörbar leise arbeitet. Daher messen wir noch den Schallpegel bei Stufe 10 in einem Abstand von 1 Meter – mit lediglich 58 dB(A) ist die Graef MYestro auch messtechnisch ein angenehmer Leisetreter.
Wir reinigen die Rührschüssel und bereiten die Königsdisziplin für Küchenmaschinen vor – der Zubereitung von Brot- bzw. Pizzateig.

Hobby-Bäcker wissen, wie viel Rühr- und Knetarbeit in der Zubereitung eines anständigen Brot- oder Pizzateig steckt. Jede Menge Mehl, Wasser, etwas Hefe und eventuelle weitere Zutaten müssen vermengt und vor allem sorgfältig durchgeknetet werden. Nur so bildet sich ein stabiles Gluten-Gerüst im Teig und sorgt für ein fluffiges und gleichzeitig stabiles, knuspriges Endergebnis nach dem Backen. Hierzu ist jede Menge Arbeit und Kraft von Nöten, daher sind Küchenmaschinen mit Knetfunktion beliebt bei Hobbybäckern. Allerdings trennt sich bei dieser „Königsdisziplin“ die Spreu vom Weizen, denn schwache Maschinen scheitern oftmals an den recht zähen Brotteigen, besonders wenn Mengen von mehr als 1kg Teig gewünscht werden.
Wir bereiten mit der MYestro daher einen Pizzateig aus 1600 Gramm Mehl, 1000 Gramm Wasser und etwas Hefe und Salz zu, mit einem Gesamtgewicht von gut 2,6 Kilogramm ist da sogar laut Hersteller noch etwas Luft nach oben. Beim Betätigen der Taste „Knetprogamm“ startet die Maschine mit kleiner Drehzahl, so dass es nicht allzu sehr staubt. Nach einer Minute wechselt die MYestro auf Stufe 2 und vermengt sämtlich Zutaten zu einer homogenen Masse. Offensichtlich hat Graef die Form des Knethaken sehr geschickt gewählt, denn im Gegensatz zu vielen anderen Küchenmaschinen „wandert“ unser Pizzateig beim Kneten nicht am Haken nach oben, sondern bleibt unten in der Rührschüssel. Nach einigen Minuten erreicht unser Teig eine gewisse Festigkeit, trotzdem arbeitet sich der Knethaken der Graef problemlos durch die Teigmasse. Wir geben durch die Einfüllklappe des Spritzschutzes nochmals 200 Gramm Mehl hinzu, das funktioniert ohne Probleme während des laufenden Rührvorgangs. Trotz Schwerstarbeit steht die MYestro wie festgenagelt an ihrem Platz und erledigt ohne (!) besorgniserregende Geräusche aus dem Motor oder dem Planentengetriebe ihren Job. Nach etwa 10 Minuten stoppt das automatische Knetprogramm, wir entscheiden uns zugunsten eines noch besseren Glutengerüsts für 10 weitere "Knet-Minuten" auf Stufe 2 und erhalten einen perfekten Pizzateig. Auch nach den insgesamt 20 Minuten ist die MYestro maximal handwarm geworden, der Hersteller erlaubt bis zu 30 Minuten Knetarbeit am Stück, das ist deutlich mehr als bei vielen anderen Küchenmaschinen. Zum Thema Stromverbrauch: Die Graef MYestro hat in unserem Test beim Kneten von festem Hefeteig auf Stufe 2 lediglich zwischen 150 und 200 Watt benötigt, beim Sahneschlagen auf Stufe 10 sind es sogar nur knapp 100 Watt gewesen.
Die abschließende Reinigung der Maschine und Zubehörteile geht einfach vonstatten, sowohl Schüssel, Rühr- und Knethaken als auch Schneebesen sind zudem spülmaschinenfest.