Hauchdünn im Schnitt: Graef Allesschneider SKS 700 im Praxistest
Testredakteure: Dipl.-Phys. Stefan Witzel, Vera Sattler, Fotos: Graef, Technikzuhazuse, 18.12.2020

Ob Brot, Käste, Wurst, Fleisch oder Gemüse - hauchdünn aufgeschnitten schmeckt es einfach besser. Scheibchen fast zum Durchschauen mit einem Messer zu bewerkstelligen ist ganz schön schwierig, vor allem, wenn das Ergebnis auch noch sehr gleichmäßig ausfallen soll. Elektrische Allesschneider versprechen hier wahre Heldentaten. Wir haben uns den Graef Allesschneider SKS 700 in die Küche geholt und ihn auf Herz und Nieren - sprich Schinken, Gurke und mehr getestet.

Der Graef Allesschneider SKS 700 mit flüsterleisem, wartungsfreiem 170-Watt-Kondensatormotor wurde unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit entwickelt

Sliced Kitchen - das neue Dünn

Sliced Kitchen, das sind hauchdünn geschnittene Lebensmittel von Brot über Wurst und Käse bis zur Salatgurke und mehr

Das Familienunternehmen Graef, das im diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, hat in den 1950er Jahren die erste manuelle Schneidemaschine mit rotierenden Rundmessern auf den Markt gebracht. Bald darauf folgte der erste elektrische Allesschneider "Classic" - eine echte Erleichterung der täglichen Küchenarbeit. Im Laufe der Zeit haben sich die Essgewohnheiten sehr verändert und auch die Ansprüche, was ein solcher Küchenhelfer leisten soll, sind enorm gestiegen. Statt schön dick kommen Brot, Wurst und Käste fein und dünn auf den Teller; dazu Gurken, Rote Beete, Möhren und dergleichen ebenfalls hauchdünn aufgeschnitten - ist bekömmlicher und schmeckt leckerer. Lebensmittel am Stück verursachen außerdem weniger Verpackungsmüll und halten länger als abgepackte Scheiben. Ganz im Sinne dieser Küche der feinen Schnitte (Sliced Kitchen) bietet Graef eine Reihe von Allesschneidern; wir haben uns den Graef Allesschneider SKS 700 genau angesehen.

Made in Germany
Bei der Entwicklung des SKS 700 hat Graef besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität gelegt. 85% der verbauten Komponenten stammen von regionalen Zulieferern aus Nordrhein-Westfalen, dem regionalen Umfeld des Graef Werks. Auch die Produktverpackung ist nachhaltig gestaltet. Und hat der Allesschneider sein Laufzeitende irgendwann einmal erreicht, kann er in Einzelteile zerlegt wieder der Wertstoffkette zurückgeführt werden.

Viele Features - inklusive Beleuchtung

Die LED-beleuchtete Schnitteinstellung hat im Bereich 0 - 2 mm für besonders präzise Schnittergebnisse eine zusätzliche Feineinstellung - hier liegt die Skalierung weiter auseinander

Der Allesschneider SKS 700 ist aus Vollmetall gefertigt, wobei der Schlitten quasi freitragend über einer Glasbodenplatte aus stabilem Sicherheitsglas schwebt. Das Edelstahlmesser mit Hohlschliff hat einen Durchmesser von 170 mm und ist auf der Oberseite von einem Vollmetall-Messerschutzring umgeben. Die stabile und massive Anschlagplatte aus eloxiertem Aluminium steht für eine erhöhte Abriebfestigkeit. Der Allesschneider erlaubt Schnittstärken im Bereich von 0 - 20 mm und wird über einen großen Drehknopf eingestellt. Damit auch wirklich hauchdünne Schnitte gelingen, ist für den Bereich von 0 - 2 mm eine zusätzliche Feineinstellung vorhanden - hier liegt die Skalierung weiter auseinander. Ein Restehalter mit Daumenschutz und ein Edelstahltablett, ein MiniSlice-Aufsatz, eine Abnahmevorrichtung für das Messer und ein Diamant-Messerschärfer gehören zum reichhaltigen Zubehör. Der Clou an der SKS 700 ist sicherlich das Beleuchtungskonzept; Graef nennt es LED-Safety-Control: Nicht nur die Einstellskala ist beleuchtet, sondern auch der Schneidebereich. Später im Test werden wir hier noch ins Detail gehen. Für den Betrieb des SKS 700 steht eine Moment- und eine Dauerfunktion zur Verfügung. Und last but not least ist eine Kindersicherung vorhanden, die das Einschalten des Alleschneiders verhindert.

Feines Zubehör für "Kleinigkeiten"

Als wirklich hilfreiches und sicheres Zubehör hat der Graef SKS 700 einen MiniSlice-Aufsatz im Gepäck. Diesen gibt es nur von Graef und erlaubt, dass auch kleinste Lebensmittel in hauchdünne Scheibchen geschnitten werden können. Der Aufsatz wird einfach am Schlitten des SKS 700 platziert. Jetzt können Radieschen, Oliven, Erdbeeren, Cocktailtomaten und andere essbare Kleinigkeiten in den Schacht gegeben werden. Durch die Schwerkraft gelangt das Schneidgut an das rotierende Messer - und zack kommen auf der anderen Seite die feinen Scheibchen heraus - ohne dass jemals die Finger in Gefahr geraten. Selbstverständlich können auch ganze Möhren,  Salatgurken etc. auf diese Weise verarbeitet werden.

Mit dem MiniSlice-Aufsatz verarbeitet der Allesschneider selbst kleinstes Schneidgut, aber natürlich auch Möhren, Salatgurken und dergleichen
Einfach das Schneidgut in den Schacht geben und alles wird sekundenschnell in feine Scheibchen zerlegt

Der praktische Test

Nachdem wir den Graef Allesschneider aufgestellt und mit Strom verbunden haben, geht es unserem Test-Schnittgut an die Figur. Zunächst lassen wir Stangenweißbrot in verschiedenen Stärken schneiden. Die Einstellungen lassen sich mit dem beleuchteten und sehr gut lesbaren Skalenrad sehr exakt und mühelos vornehmen. Wir wählen die Momentfunktion. Dafür muss am Schlitten eine Platte an der schmalen Seite angedrückt werden; die Funktionsweise hat man schnell heraus. Für längere Schneidvorgänge empfiehlt sich die Dauerfunktion, die mit einem großen Einstellknopf mit Knebel am Schlitten abgerufen wird. So schneiden wir Schinkenspeck, Salami, Rote Bete für unser Carpaccio und Gemüsegurke längs für leckere Gurkenröllchen mit Füllung schnell und mühelos. Wir verändern schrittweise die Schnittstärke und sind begeistern über das jeweils perfekte Ergebnis, gerade auch bei kleinster Millimetereinstellung: Alles hauchdünn, ganz gleich ob Salami oder Rote Bete! Noch ein Wort zum Einstellknopf: Er ist schön groß und lässt sich gut und sicher greifen.

Salatgurke längs hauchdünn geschnitten, gerollt mit leckerer Rahm- und Frischkäsefüllung
Rote Bete Scheibchen zum fast Hindurchschauen für unser Carpaccio
Brot, Schinken und Salami schneidet der Graef SKS 700 präzise in der gewünschten Stärke
Das LED-Safety-Control zeigt durch Blaulicht an, dass der Anschlag geöffnet ist
Steht der Anschlag längere Zeit offen, wechselt das Blaulicht auf Rot: Ein Warnsignal, beispielsweise vor dem Reinigen oder Wegräumen auf jeden Fall den Anschlag zu schließen

Wir sind begeistert! Der 170-Watt-Kondensatormotor arbeitet flüsterleise, das Messer gleitet wie nix durch unser Schnittgut. Als wir kurz vergessen den Schalter zu betätigen, wird unsere Rote Bete sogar ohne Motorkraft vom stehenden Messer geschnitten - ein Hinweis auf den superscharfen Schliff. Das Handling insgesamt, das Schnittergebnis - tadellos. Unsere Rote Bete-Scheiben sind so dünn, dass man fast hindurchschauen kann. Dieser ultimative "Feinschnitt" ist sicher auf die hohe Material- und Fertigungsqualität zurückzuführen: Die SKS 700 ist absolut stabil, hier wackelt und verbiegt sich nichts beim Schneiden.

Zur Sicherheit mit Beleuchtung
Für mehr Sicherheit hat Graef den Allesschneider mit seinem LED-Safety-Control Konzept ausgestattet, eine Zustandsindikation für geöffneten bzw. geschlossenen Anschlag. Blaulicht lässt erkennen, dass der Anschlag geöffnet ist - also Vorsicht! Das Licht wechselt zu Rot, wenn der Schneidebereich für längere Zeit offen ist - also nochmal Vorsicht, denn oft wird vor dem Wegräumen oder Saubermachen des Allesschneiders übersehen, dass der Anschlag noch offen steht, also Verletzungsgefahr besteht. Wird der Anschlag vollständig geschlossen, erlischt das Licht. Darüber hinaus ist die Einstellskala für die Schnittstärkeneinstellung beleuchtet, sowie der Schneidebereich - eine sinnvolle Einrichtung, denn nicht in jeder Küche herrschen gute Lichtverhältnisse.

Schärfen und Reinigen

Nach dem Schneiden steht die Reinigung des SKS 700, insbesondere des Messers an. Damit das Abnehmen des Messers verletzungsfrei möglich ist, hat Graef eine spezielle Abnahmevorrichtung entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Kunststoffscheibe, die auf die Messerabdeckung gesetzt wird. Durch Drehen im Uhrzeigersinn lässt sich die Abdeckung lösen und abnehmen. Jetzt kann das freigelegte Messer von Fett- und Schneideresten befreit werden. Der Vorgang ist ein wenig tricky, aber wenn man einmal weiß, wie es geht, gelingt es recht schnell und mühelos.

Diamant-Messerschärfer
Mit dem ebenfalls beiligenden Messerschärfer bekommt das Messer wieder den absolut scharfen Schliff. Auch hier müssen wir ein wenig probieren bis wir wissen, wie der Schärfer richtig auf dem Schlitten platziert wird. Dann funktioniert das Messerschärfen aber recht einfach.

Die Abnahmevorrichtung wird auf die Messerabdeckung aufgesetzt...
...und durch Drehen im Uhrzeigersinn gelöst
Der Diamant-Messerschärfer ist schnell platziert

Fazit

Der Graef Allesschneider SKS 700 ist ein hochwertiges, tadellos verarbeitetes Gerät und unser Held, der Lebensmittel im Bereich von 0 bis 20 mm präzise und mühelos in Scheiben schneidet - egal ob es sich um hartes oder weiches Schnittgut handelt. Sehr hilfreich ist die zusätzliche Feinschnitteinstellung im Bereich von 0 bis 2 mm - hier liefert die Maschine hauchdünne, gleichmäßige Schnittergebnisse. Der beiliegende MiniSlice-Aufsatz verarbeitet auch kleines Schnittgut, ohne dass die Fingerspitzen in Gefahr geraten. Das Graef LED-Safety-Control Konzept sorgt für mehr Sicherheit, ebenso wie der praktische Restehalter mit Daumenschutz und die Kindersicherung. Damit das Messer zur Reinigung abgenommen werden kann, hat Graef eine spezielle Abnahmevorrichtung beigelegt. Sollte das Messer tatsächlich einmal einen neuen Schliff benötigen, liegt außerdem ein Diamant-Messerschärfer bei. Der Allesschneider kostet 649,99 Euro (UVP) und ist nach unserer Meinung jeden Euro wert.