So einfach wird das Zuhause smart:
Das Smart Home System von Homepilot im Praxistest
Testredakteur: Dipl.-Ing. Michael Voigt, 29.07.2023,Fotos: Homepilot, Technikzuhause

Das smarte Haus ist seit Jahren in aller Munde, denn mit kleinen elektronischen Helfern lässt sich die gesamte Haustechnik komfortabel per App oder automatischen Routinen steuern. Angefangen bei der Beleuchtung, über Regelung der Heizungsthermostate für eine angenehme Raumtemperatur bis hin zur komfortablen Bedienung von Garagentoren und elektrischen Rollladen: das smarte Haus sorgt für enormen Komfort und sogar auch Sicherheit. Homepilot bietet umfangreiche Produkte für das smarte Zuhause – wir haben die für den Selbsteinbau geeigneten Komponenten ausführlich in der Praxis getestet.

Das Gateway Premium ist die Schaltzentrale des Smart-Home von Homepilot (Bild: Homepilot)

Smart Homes sind wirklich beeindruckend komfortabel! Beim Betreten der eigenen vier Wände schaltet sich das Licht automatisch auf ein voreingestelltes Setting ein, während die programmierten Heizungsthermostate bereits für wohlige Wärme bei der Ankunft gesorgt haben. Rollladen oder Markisen öffnen oder schließen sich ebenfalls – falls gewünscht je nach Zeitplan oder ganz einfach beim Betreten oder Verlassen der Wohnung. Wer lieber selbst entscheiden möchte, welches Wohnraumzubehör aktiv wird, kann dies natürlich auch per Smartphone-App bequem vom Sofa aus steuern. Oder lässt per ganz einfachen Sprachbefehl die digitalen Assistenten Siri oder Amazon Alexa den Job erledigen. Hört sich kompliziert, aufwendig und teuer an? Ist es aber nicht, denn Hersteller wie Homepilot bieten eine Vielzahl von Smart-Home-Produkten zum Selbereinbauen an. Kunden können selbst entscheiden, welche Komponenten im Haus „smart“ werden sollen und das dazu nötige Zubehör kaufen, oder ganz einfach ein Starter-Paket mit allen nötigen Elementen für eine Grundausstattung erwerben. Dabei gilt natürlich, dass alle Sets jederzeit erweiterbar sind und in nur wenigen Minuten installiert sind. Ganz ohne Bohren oder Sägen, denn die smarten Elemente funktionieren allesamt kabellos per Funk.

Das Homepilot Smart Home System

Das Gateway premium wird per Kabel mit einem Router verbunden und steuert dannach kabellos alle Smart Home Komponenten im ganzem Haus (Bild TechnikzuHause)

Wir haben uns aus dem umfangreichen Angebot von Homepilot ein Set mit Fokus auf Rollladen-Steuerung zusammengestellt. Da wir in unserer Musterwohnung bereits Rollladen mit eingebauten Motoren haben, ist der Rolladenaktor smart (64,90 Euro) ideal geeignet. Denn dieses kleine Unterputz-Modul sorgt dafür, dass bereits vorhandene Auf-/Ab-Tasten ganz einfach um die smarten Funktionen erweitert werden können. Wer nur rein mechanische Rollläden mit Gurtkasten besitzt, kann mit den ebenfalls erhältlichen elektrischen Gurtwicklern auf smarte Funktionen umrüsten. Zu unserem Smart-Home Paket nutzen wir neben dem „Unterputz-Rollladenaktor“ das Gateway premium (179,90 Euro), welches als Steuerzentrale für alle im Haus befindlichen, smarten Produkte dient. Ebenfalls nutzen wir den smarten Sonnensensor smart (52,90 Euro) und erweitern unser Test-Setup um eine smarte LED-Birne mit E27 Fassung, die aus jeder Zimmerlampe eine smarte Lampe mit programmierbarer Helligkeit und einstellbarer Farbe macht. Für unseren Test ordern wir daher ebenfalls den optionalen addZ-USB-Stick (37,90 Euro), der das Gateway um die Steuermöglichkeit von sogenannten addZ-Lampen macht. Dies ist ein üblicher Standard (auch unter Zigbee bekannt) von smarten Leuchtmitteln der Marken Philips Hue, Ikea, Tradfi und vielen weiteren.

Neben dem Ethernet-Anschluss stehen noch vier USB-Buchsen zur Verfügung...
..von denen eine den optionalen addZ-Stick aufnimmt, der später smarte Lampen steuern kann.
Das handliche Gateway findet problemlos Platz neben dem Router (Bilder: TechnikzuHause)

Erweiterbar

Unser selbst zusammengestellte Starterpaket ist ein voll funktionierender Einstieg in die Welt der Smart Homes, der sich jederzeit um eine Vielzahl von Steuerungsmöglicheiten erweitern lässt. So können zum Beispiel auch weitere, ältere Rollladen mit einem elektrischen Gurtantrieb nachgerüstet werden. Auch Heizungen lassen sich mit smarten Thermostaten ergänzen. Ebenfalls im Angebot bei Homepilot sind Bewegungsmelder, Lichtdimmer, Garagentorantriebe, Wettersensoren sowie Tür- und Fensterkontakte. So fungiert das Smart Home von Homepilot sogar als Alarmanlage, da der Benutzer durch Push-Nachrichten aufs Smartphone über geöffnete Türen und Fenster informiert wird. Alle Infos zu den Smart-Komponenten finden Sie auf der Homepilot-Website.

In unserem Setup sorgt ein Unterputz-Rollladenaktor für die smarte Erweiterung der bereits vorhandenen elektrischen Rollladen (Bild: TechnikzuHause)
Praktische Ergänzung zur Rollladensteuerung: Der Sonnensensor mit Saugnapf fürs Fenster (Bild: TechnikzuHause)
Mit der smarten LED-Birne mit E27 Sockel lässt sich Licht in Helligkeit und Farbe steuern (Bilder: TechnikzuHause)

Installation

Dreh- und Angelpunkt unseres Smart-Home-Pakets ist das Gateway premium. Dieses kompakte „Kästchen“ wird per Ethernet-Kabel an einen Router angeschlossen und steuert danach alle im Haus verfügbaren Smart-Home-Komponenten per Funksignal. Nach dem Anschluss an den Router lässt sich das Gateway per Smartphone-App einrichten, allerdings muss vorher noch ein kostenloser Homepilot-Account eingerichtet werden. In unserem Praxistest war die Installation und Einrichtung des Gateways in wenigen Minuten erledigt, die übersichtliche App stellt auch technische Laien vor keine unlösbaren Probleme. Einzelne Komponenten wie der Rollladenaktor oder Sonnensensor müssen nun in der App angemeldet werden, auch dies ist kinderleicht zu erledigen.

Der erste Schritt der Installation ist das Einrichten eines Accounts in der Homepilot-App (kostenlos für iOs und Android erhältlich)
In der App lassen sich einzelne Smart-Komponenten anmelden, entweder per Funk oder wie beim Rolladenaktor per Eingabe des Gerätecodes
Jedes angemeldete Smart-Modul kann mit indivuellen Namen versehen werden – wir haben den Rollladenaktor in "Terassentür" umbenannt
Auf dem Startbildschirm der App sind alle eingerichteten smarten Komponenten auf einen Blick zu finden

Rollladensteuerung

Der Rollladenaktor lässt sich dezent versteckt in Unterputzdosen einbauen und macht vorhandene Rolladenantriebe smart

In unserem Fall ersetzen wir einen bereits vorhandenen Wand-Taster für die elektrischen Rollladen. Dazu bauen wir den Taster aus der Wanddose aus und installieren den winzig kleinen Rollladenaktor an die vorhandenen Kabel. Eine ausführliche Anleitung liegt den Komponenten bei, jedoch sollten die hier vorliegenden 230 Volt Kabel nur von fachkundigen Handwerkern angeschlossenen werden. Auch ist zu beachten, dass der kleine Rollladenaktor ein wenig Platz in der Dose in Anspruch nimmt – Glück hat derjenige, bei dem die extra-tiefen Wanddosen mit etwas mehr Platz verbaut wurden. Ist alles richtig angeschlossen, lassen sich die Rollladen nach wie vor mit den ursprünglichen Tasten betätigen, können aber nun sehr komfortabel per Smartphone-App gesteuert werden. Dies ermöglicht zudem eine Zeitsteuerung – sehr praktisch auch für eine längere Abwesenheit im Urlaub. Der zum Set mitgelieferte Sonnensensor lässt sich per Saugnapf ganz einfach an die Innenseite eines Fensters anbringen, er erkennt nun intensive Sonneneinstrahlung und sendet einen Steuerbefehl zum Schließen der Rollladen. Die Empfindlichkeit des Sensors lässt sich zudem feinfühlig einstellen. Superpraktisch ist außerdem, dass dieser Sensor auch auf Erschütterungen reagiert und dafür sorgt, dass in solchen Fällen eine Info an das Smartphone gesendet wird. Somit ist dieser kleine Sonnensensor sogar eine minimalistische, aber tadellos funktioniere Alarmanlage, falls jemand mal versucht, das Fenster aufzuhebeln.

Per Saugnapf lässt sich der Sonnensensor auf der Innenseite unserer Terrassentür befestigen und verdunkelt automatisch den Raum bei zu starker Sonneneinstrahlung (Empfindlichkeit einstellbar)
In der App können die Einstellung des Senors gemacht werden
Praktischerweise reagiert der Sonnensensor auch auf Erschütterungen und sendet entsprechende Infos an das Smartphone – eine simple aber funktionierende Alarmanlage!

Lichtsteuerung

Die smarte E27 LED-Birne passt problemlos in vorhandene Lampenfassungen. Dank ZigBee Steuerung lassen sich Farbe und Helligkeit steuern

Zusätzlich zur Rollladensteuerung haben wir das Homepilot-Setup mit einer smarten, mehrfarbige LED-Birne ergänzt. Diese lässt sich dank der E27 Standard-Fassung in praktisch jede Standlampe im Wohnraum einbauen. Da diese smarten Lampen nach dem Zigbee-Standard gesteuert werden, erweitern wir unsere zentrale Steuereinheit mit dem „addZ USB-Adapter“ um diese optionale Funktion. Einfach den USB-Stecker in einen freien Port am Gateway Premium stecken und schon lassen sich alle Zigbee Leuchtmittel (auch von Fremdanbietern) in das Homepilot Smart Home System einbinden. Die Anmeldung in der App funktioniert dabei genauso schnell und einfach, wie bereits bei den Komponenten zur Rollladensteuerung. Nun lässt sich komfortabel per App die Helligkeit und Farbe der Lampe steuern und regeln.

Mit der Stimme steuern

Alle Funktionen der Smart-Home Komponenten lassen sich auch einfach per Spracheingabe steuern. Hierzu aktiviert man lediglich die Sprachsteuerung der entsprechenden Komponente in der App und legt einen individuellen Sprachbefehl fest. Wir haben in unserem Test den Befehl „Wohnzimmer abdunkeln“ ins Smartphone „eingesprochen“ und das Herunterfahren der Rollladen auf 70% programmiert. Auch für die smarte Lampe haben wir diverse Szenarien mit unterschiedlichen Farben und Helligkeiten als Sprachbefehl hinterlegt. Die Steuerung per Stimme funktioniert sowohl mit Apple-Geräten (Siri) als auch Android-Geräten (Alexa).

Mit Hilfe der App lassen sich Sprachbefehle (Siri oder Alexa) bestimmten Aktionen zuordnen
Diese Sprachbefehle könen individuell geändert, bzw. in Klartext neu eingesprochen werden
Unser Test zeigt, dass "Siri" problemlos unseren Sprachbefehl akzeptiert und die Rollladen auf eine vorher eingestellte Position herunterfährt

Abläufe per App programmieren

Mit Hilfe der Homepilot-App lassen sich komplette Routinen bzw. Abläufe erstellen. Beispielsweise lassen sich die Rollladen zu bestimmten Zeiten automatisch Öffnen oder Schließen, auch die Stellung der Rollladen lässt sich individuell festlegen. Wir haben in unserem Test eine kleine Routine für das „Abendprogramm“ festgelegt, bei der um 19:00 die Rollladen bis auf einen kleinen Spalt herunterfahren und den Raum abdunkeln. Zusätzlich aktiviert unsere Routine noch die Stehlampe hinter dem Sofa, die nun zart-orange leuchtet und mit etwa 20% Leuchtkraft für ein nettes Ambiente sorgt. Perfekte Bedingungen für den Heimkinoabend – alles automatisch oder wahlweise per Knopfdruck oder Spracheingabe.

Unterschiedliche Funktionen oder Einstellungen lassen sich zur einer "Routine" kombinieren, die bei Abruf oder zu einer bestimmten Zeit abläuft
Wir lassen mit der Routine "Filmabend" die Rolladen auf 30% abdunkeln und eine Stehlampe dezent hinter dem Sofa leuchten...funktioniert auf Knopfdruck, Sprachbefehl oder wie hier gezeigt mit Zeitsteuerung

Fazit

So einfach kann es sein, die eigenen vier Wände zu einem echten Smart Home auszubauen, Mit den Komponenten von Homepilot lassen sich Heizung, Beleuchtung, Rollladen und vieles mehr sehr komfortabel per App, per Spracheingabe oder programmierbaren Abläufen steuern. Dabei sind die Installation und Einrichtung der zentralen Steuereinheit (Gateway premium) sowie der einzelnen Komponenten kinderleicht und in kürzester Zeit erledigt. Vorhandene Wohnräume lassen sich dank der Funksteuerung zwischen allen Komponenten ohne weitere Baumaßnahmen aufrüsten. Unser zusammengestelltes Starterpaket mit Fokus auf die Rollladensteuerung hat im Test-Alltag tadellos funktioniert und ist dank einfachster Installation, kinderleichter Bedienung und erfreulich günstigem Preis eine echte Empfehlung.