Sollen statt einer direkt zwei Tassen Kaffee oder Espresso bezogen werden, muss man nur die 2x-Taste drücken und schon werden zwei Tassen gleichzeitig gefüllt. Die Taste oben auf dem Gerät versetzt es bei Bedarf in den Standby-Betrieb, oder weckt ihn kurzerhand auf. Die Aufheizdauer für den ersten Kaffee nach dem Einschalten beträgt kurze drei Minuten, dasselbe gilt für sämtliche Kaffeespezialitäten.

Der De'Longhi Dinamica ECAM350.50 wird wie üblich von oben mit Bohnen befüllt, im Behälter ist zudem ein Einsteller für den gewünschten Mahlgrad zu finden. Der stimmte zwar bei unserem Testmuster schon ab Werk, man kann aber je nach Bohnen, oder nach längerem Gebrauch und entsprechendem Verschleiß des Mahlwerks den Mahlgrad korrigieren. Wie immer sollte man das Einstellrad tunlichst während des laufenden Mahlbetriebs einstellen, um ein Verkanten der Bohnen und damit ein Blockieren oder gar eine Beschädigung des Mahlwerkes zu vermeiden. Möchten Sie ausnahmsweise bereits gemahlenen Kaffee benutzen, können Sie diesen ebenfalls von oben einfüllen, und zwar in eine extra dafür vorgesehene Öffnung. Ein Löffel zum Portionieren liegt dem De'Longhi bei.

Die Kernkompetenz des Vollautomaten testeten wir mit einem Espresso – mit einem überraschenden Ergebnis: Schon beim ersten Bezug zeigt dieser eine schöne Crema und schmeckt auch schon sehr gut, lediglich die Menge ist für einen klassischen Espresso etwas großzügig bemessen. Die gut 40 Milliliter entsprechen je nach Tradition eher einem doppelten Ristretto, das lässt sich im Menü aber leicht umprogrammieren.

Damit der De'Longhi Vollautomat trotz seiner geringen Stellfläche neben heißem Wasser auch heiße Milch und Milchschaum produzieren kann, wird der Heißwasserauslass kurzerhand gegen den Milchbehälter aus dem Lieferumfang getauscht.

Dieser erhitzt nicht nur die Milch, er verfügt außerdem über ein sogenanntes Pannarello. Darüber strömt die aufgeschäumte Milch für Cappuccino oder Latte Macchiato in die Tasse. Damit das auch zielsicher funktioniert, lässt sich das Pannarello leicht schwenken. Für Getränke mit Milchschaum sollte man dennoch entsprechende Tassen mit größerer Öffnung verwenden, denn der Schwenkbereich des Pannarello ist nicht besonders groß. Bei kleineren Tassen dann schon mal was daneben gehen.

Da der De'Longhi mit Cappuccino und Latte Macchiato gleich zwei Getränke mit Milch anbietet, gibt es an der Milcheinheit auch zwei unterschiedliche Einstellungen, welche die Konsistenz des Milchschaumes beeinflussen. Beim Latte Macchiato soll er eine schaumige Krone bilden, beim Cappuccino ist er etwas cremiger. Die Italiener haben auch hier an alles gedacht.

Unser erster Cappuccino ist dann nicht nur eine Augenweide, was wir beim Bezug in ein Glas besonders gut sehen können; er bietet zudem auch geschmacklich ein tolles Erlebnis. Wer mit den Werkseinstellungen bezüglich Mahlgrad, Stärke und/oder Menge dennoch nicht hundertprozentig zufrieden ist, kann beides an seinen individuellen Geschmack anpassen.

Nicht ganz so häufig steht eine Reinigung des Herzstücks des Vollautomaten an, also der Brüheinheit. Dennoch ist auch das keine große Herausforderung. Um an die Brüheinheit zu kommen, muss zunächst der Wassertank entnommen werden. Vorher stellt man den Automaten noch aus, sodass sich die Mechanik komplett in Ruheposition begeben kann. Nachdem der Wassertank rausgezogen wurde, lässt sich die Klappe vor der Brüheinheit öffnen. Die Brüheinheit kann dann nach der üblichen Entriegelung einfach herausgenommen und durchgespült werden. Die Brüheinheit wird dann wieder eingesetzt und verriegelt, dann wird nur noch der gefüllte Wassertank wieder eingesetzt und das Gerät ist wieder einsatzbereit.