Kaffeevollautomat Philips EP2231 im Test
Schmaler Allrounder
Testredakteur: Thomas Johannsen, 18.7.2022, Fotos: Philips, Technik zu Hause

Den EP2231 Kaffeevollautomaten von Philips gibt es in mehreren Varianten, außer für ein schwarzes oder silbernes Gehäuse kann man sich direkt beim Kauf für die LatteGo-Variante entscheiden. Das haben wir gemacht, zumal der Philips Vollautomat selbst in der Ausbaustufe für die Zubereitung von Cappuccino und Co. das Budget nur unwesentlich mehr belastet. Erst in der Version mit Milch-Behälter und -Aufschäumer bietet der Vollautomat die ganze Bandbreite der beliebten Kaffeespezialitäten.

Das Bedienfeld des Philips Vollautomaten ist ziemlich übersichtlich, das liegt nicht zuletzt daran, dass man sich hier auf Getränke wie Espresso, Cappuccino, Kaffee und Heißes Wasser für Tee oder Ähnliches beschränkt. Damit sind zwar sämtliche, gängigen Spezialitäten abgedeckt, auf eher exotischere Mischungen wie Latte Macchiato, Caffé Latte und andere muss man dagegen verzichten. Dafür bietet der Philips jedoch eine einfache Möglichkeit, Mengen und Stärke individuell anzupassen. Überhaupt zeigt sich der Vollautomat seitens der Bedienung sehr intuitiv.

Zur LatteGo Variante des Philips Vollautomaten gehört ein Milchbehälter, der neben dem Kaffee-Auslass eingehängt wird
Das Touch-Display ist übersichtlich, die wichtigsten Funktionen lassen sich intuitiv bedienen
Statt ganzer Bohnen kann auch bereits gemahlener Kaffee eingefüllt werden, der Mahlgrad der Bohnen lässt sich übrigens in 13 feinen Stufen einstellen

Das Wasser wird in den seitlich herausziehbaren Tank eingefüllt, die Bohnen werden, wie üblich oben hinzugegeben. Unter dem Deckel des Bohnenbehälters finden Sie zudem ein Einstellrad zur Korrektur des Mahlgrades, die in sehr feinen 12 Stufen abgestuft ist. Bei unserem Testmuster stimmte der Mahlgrad perfekt für einen Espresso, der ja, wie bei allen Vollautomaten die Grundlage für die Getränke liefert. Es ist jedoch von unschätzbarem Vorteil, wenn man den Mahlgrad in so feinen Stufen einstellen kann, sei es nun, um das hochwertige Keramik-Mahlwerk nach diversen Bezügen nachzujustieren oder schlicht zum Experimentieren mit unterschiedlichen Bohnen. Wie auch immer, Sie sollten auf jeden Fall berücksichtigen, dass das Mahlwerk stets im Betrieb eingestellt werde sollte, niemals im Ruhezustand! Ansonsten kann es sein, dass sich die eine oder andere Bohne verkeilt und so das Mahlwerk blockiert und unter Umständen beschädigt.

Der Wasserbehälter wird nach vorn herausgezogen und kann dann befüllt werden

Außer ganzen Bohnen lässt sich zudem bereits gemahlener Kaffee einfüllen, ebenfalls im Bohnenbehälter gibt es eine entsprechende Einfüllöffnung unter einem separaten Deckel. Dem Philips EP2231 liegt dazu extra ein Löffel zum Portionieren des Kaffeemehls bei. Allerdings ist das Aroma frisch gemahlener Bohnen im Vergleich dazu unschlagbar, sodass der gemahlene Kaffee wohl eher die Ausnahme bleibt. Für den Fall, dass mal keine Bohnen zur Hand sind, oder Sie den geschenkten, gemahlenen Kaffee verwenden möchten.

Nachdem die wichtigsten Zutaten wie Kaffee und Wasser aufgefüllt sind, geht es nun an den Bezug des ersten Espresso. Das Prozedere ist ziemlich einfach; Sie wählen das Getränk aus (bei Kaffee und Espresso können Sie durch zweimaliges Drücken eine doppelte Portion anfordern), die Starttaste rechts blinkt und zeigt damit Bereitschaft an. Nun können Sie die Stärke und das Volumen in jeweils drei Stufen einstellen, oder Sie belassen alles in den Werkseinstellungen. Anschließend starten Sie den Bezug mit Druck auf die noch blinkende Starttaste. Individuelle Einstellungen gelten immer nur für den aktuellen Bezug, lassen sich aber auch dauerhaft einprogrammieren.

Die Anzahl der aufleuchtenden Kaffeebohnen stellt die Kaffeestärke dar
Nach der Auswahl des Getränks und der möglichen Korrektur von Volumen und Stärke lässt ein Druck auf die Start-Taste den Kaffee laufen
Für Getränke mit Milchschaum wird der separate Milchbehälter gefüllt und eingehängt

Dem Philips sollten Sie etwa drei Bezüge Zeit lassen, bevor Sie sich den Kaffee genüsslich zu Gemüte führen. So lange benötigt der Automat, um das System einmal kräftig durchzuspülen. Schon der vierte Bezug ist dann geschmacklich über alle Zweifel erhaben. In der Werkseinstellung für die Menge wurde unser Espresso mit über 40 ml fast schon ein doppelter Ristretto, zumindest wenn man von etwa 30 ml für einen Espresso ausgeht, die erreichten wir in der Volumen-Einstellung Minimum. Das ist jedoch eher Ansichtssache, die Stärke und damit der Geschmack des kleinen Schwarzen gibt nämlich keinen Anlass zur Kritik.

Nach dem kleinen Schwarzen sollte es nunmehr ein Cappuccino sein. Dazu wird der mitgelieferte Milchbehälter über den Heißwasser-Auslass gesteckt. Sie können die Milch zwar schon vorher einfüllen, sie lässt sich aber auch in den bereits eingesteckten Milchbehälter füllen. Hierbei mussten wir feststellen, dass der Deckel recht locker aufliegt – offensichtlich eine der Sparmaßnahmen.

Bei Cappuccino wir erst die aufgeschäumte Milch in die Tasse gefüllt, anschließend läuft der Kaffee in gewünschter Stärke und Menge in die Cappuccino-Tasse

Für die Zubereitung eines Cappuccinos wird der Milchbehälter gefüllt und praktisch über den Heißwasser-Auslauf eingehängt, sodass nun neben den beiden Kaffee-Auslässen zusätzlich ein Milchauslass zur Verfügung steht. Damit dennoch alles zielsicher in die Tasse läuft, geht es einigermaßen eng zu, was unter anderem der schmalen Stellfläche des Philips geschuldet ist. Da die Tassen für Cappuccino eine deutlich größere Öffnung als die winzigen Espressotassen haben, muss man zum Glück gar nicht viel justieren. Wir mussten das allerdings machen, da wir den Cappuccino beim ersten Anlauf in ein Glas füllten, damit die gelungene Schichtung von Kaffee und Milchschaum gut sichtbar ist.

Nun wird nur noch der Cappuccino mit der entsprechenden Taste ausgewählt – wir lassen Volumen und Stärke in den Werkseinstellungen – saugt sich der Vollautomat genau die richtige Menge Milch aus dem Behälter, schäumt diese auf um sie dann in sahnigem Schaum in die Tasse zu geben. Anschließend wird der Kaffee eingefüllt, sodass sich die klassische Schichtung aus Milch, Kaffee und Milchschaum ergibt. Schichtung, Temperatur und natürlich der Geschmack sind perfekt. Der cremige Milchschaum bleibt sogar mühelos bis zum letzten Tropfen in der Tasse, um sich dann genüsslich auslöffeln zu lassen.

Sauberkeit muss sein

Damit sie auch nach vielen Betriebsstunden immer noch einen reibungslos funktionierenden Kaffeevollautomaten haben, der vor allem schmackhafte Ergebnisse liefert, muss auch der Philips EP2231 von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Dabei wird es Ihnen so leicht wie möglich gemacht, denn der Automat meldet sich, sobald die Abtropfschublade oder der sogenannte Tresterbehälter mit dem Kaffeesatz ihren maximalen Füllstand erreicht haben.

Die Abtropfschale kann nach vorn herausgezogen werden, darinnen steckt auch der Tresterbehälter, sodass Sie idealerweise beide leeren, wenn Sie schon mal dabei sind. Wenn es nötig wird, dürfen Sie die Schale sogar in die Spülmaschine stecken, um sie gründlich zu reinigen, dasselbe gilt übrigens auch für den Milchbehälter. Der wird zusammen mit der Brüheinheit und dem Kaffeeauslauf ohnehin regelmäßig automatisch gespült, dafür sollte also stets genug Wasser im Tank sein.

Um die Brüheinheit zum Reinigen herausnehmen zu können muss erst der Wasserbehälter herausgezogen werden, erst jetzt kann man eine Klappe öffnen, hinter der dann wiederrum die Brüheinheit sitzt. Diese wird entriegelt und lässt sich dann leicht seitlich herausziehen. Sie brauchen sich die Lage der Brüheinheit übrigens für den späteren Wiedereinbau nicht zu merken, das Ganze geht wieder sehr intuitiv und vor allem ohne großen Kraftaufwand.

Bevor die Brüheinheit wieder eigesetzt wird, spülen Sie sie einfach unter klarem Wasser aus. Besonders hartnäckige Kaffeesatzreste dürfen gern auch mit einem Pinsel ausgepinselt werden, Spülmittel oder gar die Spülmaschine sollten Sie dagegen tunlichst meiden. Nachdem die Brüheinheit wieder eingesetzt und verriegelt wurde, die Klappe zugemacht und der Wassertank wieder gefüllt an seinem Platz steht, kann der ungetrübte Kaffeegenuss weitergehen.

Hinter dem Wassertank findet sich die Klappe hinter der die Brüheinheit steckt
Die Brüheinheit kann zum Reinigen herausgenommen werden
Zum Herausziehen der Brüheinheit wird einfach die Verriegelung gelöst
Die Brüheinheit wird einfach mit klarem Wasser durchgespült, mit einem Pinsel kann hartnäckigerer Kaffeesatz ausgepinselt werden

Fazit

Selbst wenn Philips am Kaffeevollautomaten EP2231 an der einen oder anderen Stelle spürbar den Sparstift angesetzt hat, so geht das insgesamt keinesfalls zu Lasten der Bedienfreundlichkeit und des Geschmacks. Sicher bieten andere Vollautomaten eine größere Getränkeauswahl und an einigen Stellen eine bessere Verarbeitung, das schlägt sich dann allerdings auch im Preis nieder. Uns hat jedenfalls gerade der EP2231-40 mit LatteGo-Option besonders gut gefallen, weil er genau das macht, was er soll. Das macht er sehr gut und zudem zum schlanken Preis.