Loewe – die Traditions-Marke aus dem fränkischen Kronach, mit einer mehr als hundertjährigen Tradition – steht für Erfindergeist, handwerkliche Perfektion und edle Produkte. Bekannt und weltweit geschätzt ist Loewe für seine TV- und Audiogeräte. Mit der Espresso-Siebträger-Maschine aura.pure wagt der Hersteller den Sprung in die Welt des luxuriösen Kaffeegenusses auf Barista-Niveau. Wie der Einstieg in ein völlig neues Genre gelungen ist, durften wir in der Redaktion von TechnikzuHause ausgiebig testen.
Loewe aura.pure - Espresso-Siebträger-Maschine im Test:Pure Eleganz und erlesener Kaffeegenuss Testredakteurin: Claudia Wagner, 06.03.2025, Bilder: Loewe & TechnikzuHause

Ausstattung und Design Luxuriös und professionell

Bei der Loewe aura.pure besteht kein Zweifel – der Name ist Programm. Egal, ob man den Namen als reine Ausstrahlung oder pure Eleganz übersetzen mag, eines ist sicher, die ausgewählten Materialen, die Verarbeitung und das Design sind edel, elegant, luxuriös und von zeitloser Schönheit. Das aus Edelstahl gefertigte Gehäuse in mattem Basaltgrau ist geradlinig ohne Schnörkel und kommt in Verbindung mit Hochglanz-Edelstahl-Details, wie dem Brühkopf, der Dampflanze und dem Gitter der Tropfschale, sowie Echtholzapplikationen aus Roteiche clean daher, ohne steril zu wirken. Insbesondere der Brühkopf sticht bei der aura.pure sofort ins Auge, ist er im Gegensatz zu den meisten Maschinen, die für den privaten Gebrauch auf dem Markt sind, nach vorne ausgerichtet und nicht im Gehäuse verbaut. Maße von 36 cm x 49 cm x 49 cm (Breite x Tiefe x Höhe) und ein Gewicht von 22 kg versprechen einerseits viel Stabilität und fordern andererseits einen großzügigen Stellplatz. Aber bei so viel Grandezza, wäre es auch schade die Siebträgermaschine in einem Eck in der Küche zu verstecken. Drei Thermoblöcke sorgen dafür, dass in kürzester Zeit Maschine, Brühkopf und Dampfdüse aufgeheizt werden, konstant gute Leistung bringen und die Temperatur gleichmäßig gehalten wird. Den nötigen Druck für die Zubereitung von Espresso und Milchschaum liefern die beiden integrierten Pumpen; für Espresso stehen maximal 15 bar zur Verfügung und für die Dampflanze 4 bar. Den aktuellen Brühdruck der Maschine dokumentiert das eingebaute und gut sichtbare Manometer.
Weitere Ausstattungsdetails sind ein separater Heißwasser-Auslauf für Caffé Lungo, Caffé Americano oder auch Tee und die schwenkbare Milchschaum-Düse (mit Holzdetails und gummiertem Sicherheitsgriff). Der herausnehmbare Wassertank verfügt zum einfachen Herausziehen bzw. Einsetzen über einen stabilen einklappbaren Griff und fasst maximal 2,2 l Wasser. Wer perfekten Espresso-Genuss erleben möchte, braucht frisch vermahlene Bohnen. Die integrierte Kaffeemühle (mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl) liefert mit 66 Mahlgradeinstellungen ein wahrlich breites Spektrum, um je nach Kaffeespezialität und Bohne, die geeignete Mahlstufe zu finden. Der zugehörige Bohnenbehälter bietet Platz für maximal 200 Gramm Kaffeebohnen. Mit dieser Menge lassen sich ungefähr 14 einfache Espressi zubereiten, legt man für einen Single-Shot die Mindestdosis von 14 Gramm zugrunde. Um das Kaffeemehl aufzufangen ist die Maschine mit einer Gabel ausgestattet, in der wird der Siebträger platziert und per Druck des Taktschalters startet der Mahlvorgang. Hier hat Loewe noch eine Antistatik-Technologie integriert, so rieselt das Pulver schön gleichmäßig in den Siebträger. Zum Vorwärmen der Tassen (sonst wird der Espresso bitter), kann man die passiv beheizte Wärmeplatte auf der Oberseite des Gerätes nutzen. Detailverliebt wie beim Gerät selbst, zeigt sich Loewe auch beim Zubehör. Hier findet man zwei Siebträger; einen mit einfachem Auslauf und einem mit Doppelauslauf (beide verfügen über einen Holzgriff, passend zur Maschine). Außerdem findet man zwei Filtereinsätze (einfacher und doppelter Espresso), ein Blindsieb für die Reinigung des Brühkkopfes, ein Milchschaumkännchen in Basaltgrau, einen sehr hochwertigen Espresso-Tamper nebst Tampermatte, Reinigungswerkzeug und eine Bedienungsanleitung.
Funktionen und BedienfeldOpulente Auswahl

Zugegeben, in meinem Dunstkreis tummeln sich einige Personen, für die die Qual der Wahl eine große Herausforderung bedeutet. Ich hingegen schätze es sehr, wenn ich die Möglichkeit habe individuelle Einstellungen vornehmen zu können – ganz nach meinem persönlichen Geschmack. Und genau in diesem Punkt hat Loewe - mit Herz und Verstand - ein üppiges Päckchen geschnürt, das Raum für Individualität bietet und gleichzeitig leicht zu handeln ist. Im Klartext heißt das, es gibt viele Funktionen, die mit Werksteinstellung in der aura.pure schlummern und verändert werden können:
- Kaffeepulvermenge über Timer individuell einstellbar (8 bis 15 Sekunden)
- Auslaufmenge für 1 Tasse und 2 Tassen individuell einstellbar
- Auslauf-Temperatur individuell einstellbar (86°C – 98°C)
- Prä-Infusion (Voranfeuchten des Kaffeemehls) individuell einstellbar (0 – 10 Sek.)
- Dampfauslassrate für die Zubereitung des Schaums individuell einstellbar (1 -5)
- Reinigungserinnerung individuell einstellbar (nach 50 l, 100 l oder 180 l Durchlauf)
- Beleuchtung am Mühlenauslass individuell einstellbar (an, aus, nur beim Mahlvorgang an)
Das mag im ersten Moment komplex klingen – ist es aber nicht, da das Bedienfeld mit nur wenigen Tasten, einem Drehregler und einem LC-Display sehr übersichtlich gestaltet ist.
Die drei Tasten rechts im Bedienfeld nutzt man für einen einfachen Espresso, einen doppelten Espresso und für den Heißwasser-Auslass. Links befindet sich die Ein-/Aus-Taste, das LC-Display und der Drehregler mit dem alle Einstellungen vorgenommen werden. Alle Schritte werden über das Display dokumentiert und sind mit wenigen Handgriffen schnell erledigt.
PraxisDie Kunst des Kaffeegenusses

Bevor ich den der ersten Espresso ziehe, gibt es ein paar Dinge zu tun. Dass man die einzelnen Teile der aura.pure inklusive Bohnentrichter vor dem ersten Einsatz reinigt, versteht sich von selbst. Der Wassertank befindet sich unter einem Deckel, hier sind übrigens auch die verschiedenen Siebe versteckt bzw. wohlgeordnet gelagert. Den Wassertank kann man wahlweise im Gerät lassen und mit gefiltertem Wasser befüllen – so die Empfehlung von Loewe – oder mit dem Griff herausziehen und wieder einsetzen. Die maximale Füllmenge von circa 2,2 Litern ist gekennzeichnet. Nach meinem Geschmack, sollte ein bisschen weniger Wasser hinein, da es sonst beim Einsetzen überschwappt. Anschließend muss der Bohnentrichter montiert werden. Dank der Pfeile an Trichter und Mühle, die übereinander stehen müssen, ist das ratzfatz passiert und durch eine Drehung nach rechts der Trichter fixiert. Anschließend kommen die Bohnen in den Trichter. Klug ist es, immer nur so viel einzufüllen, wie man tatsächlich benötigt, denn trotz Deckel geht etwas Aroma verloren. Ich bevorzuge Kaffee aus einer kleinen, feinen nahegelegenen Rösterei. Hier weiß ich, dass die Ware erstklassig ist und die Bohnen langsam, schonend und nicht zu heiß geröstet werden. In diesem Fall handelt es sich um eine Sonderröstung, die es zu Weihnachten gab und aus 80 % Arabica und 20 % Robusta besteht. Loewe bietet übrigens auf der Homepage Espresso-Bohnen (Espresso Velvet Blend) im Shop an. Wie diese auf die Maschine abgestimmt sind und schmecken, kann ich allerdings nicht sagen, da sie zum Test nicht vorlagen.

Nun geht´s weiter zur Mahlgradeinstellung – ein wichtiges Detail. Am Mahlkranz findet man (mittels eines Siebträger-Signets) auf Stufe 2,5 von Loewe eine Empfehlung für den Mahlgrad.
Das ist eine solide Basis, um zu experimentieren. Schwankungen nach oben oder unten wird es immer geben, da die Beschaffenheit der Kaffeebohnen je nach Sorte, Röstung, Lagerung usw. variiert. Mit der Ein-/Aus-Taste erwecke ich die Loewe Espressomaschine zum Leben. Nach kurzer Zeit beginnt sie zu gurgeln und leicht zu dampfen, der Heizvorgang wird über das Display angezeigt (Pre) und schon nach 1 Minuten 53 Sekunden ist die aura.pure bereit für den ersten Shot. Währenddessen kümmere ich mich um die Mühle. Wichtig: am Boden der Kaffeemühle befindet sich ein Verriegelungsschieber, diesen muss man öffnen, damit die Bohnen nach unten ins Mahlwerk gelangen. Ich arbeite im ersten Schritt mit dem empfohlenen Mahlgrad 2,5, platziere den Siebträger in der Gabel und drücke leicht nach hinten, um mit dem Taktschalter den Mahlvorgang zu starten.
Umgehend rieselt das Kaffeemehl in den Siebträger und im Display zählt der Timer von 8 (Werkseinstellung) nach unten. Sobald ich den Druck vom Taktschalter löse, beendet die Mühle den Mahlvorgang. Da das Kaffeepulver als kleiner Berg im Sieb landet, verteile ich es etwas und setzte den Mahlvorgang dann fort. Die Antistatik Technologie arbeitet offenbar sehr gut, denn kaum Kaffeekrümelchen sind am Pulverauslass haften geblieben. Auch die Lautstärke beim Vermahlen der Bohnen ist mit gemessenen 71 dB eher leise; ein Wasserkocher hat ungefähr das gleiche Gerräuschaufkommen. Was ebenso hervorsticht, ist der geringe Totraum. D.h. es bleibt kaum vermahlenes Pulver im Mahlwerk zurück, so hat man bei jedem Mahlvorgang wirklich frisches Pulver im Sieb.
Die Einstellung des Mahlgrades 2,5 hat sich für meine Bohnen als etwas zu grob entpuppt. Das kann man einerseits daran erkennen, dass nicht genügend Druck beim Bezug des Espressos aufgebaut wird (das Manometer zeigt einen Wert unterhalb des Ideals zwischen 8 und 12 bar an) oder aber man verwendet spezielle Siebe, die zu grobe und zu feine Partikel herausfiltern. Wie schon erwähnt, muss man hier immer ein bisschen experimentieren und sich herantasten. Bei einer Mahlgrad-Einstellung von 1,3 gelange ich zu einem hervorragenden, homogenen Ergebnis mit dem ich der aura.pure einen perfekten Espresso entlocke. Der Druck befindet sich während der Extraktion im optimalen Bereich, die Crema ist exakt so, wie sie sein soll und der Geschmack eine Explosion. Das Einsetzen des Siebträgers – egal ob Einfachauslauf oder Doppelauslauf – geht prima von der Hand, da die Maschine dank ihres strammen Gewichts einen sehr soliden Stand hat. Dennoch sollte man etwas aufpassen, dass man nicht mit dem Handrücken an den Brühkopf gerät, der wird nämlich leider ziemlich heiß.

Für die Zubereitung meiner Lieblings-Kaffee-Variante – dem Cappuccino – kommt die Schaumdüse ins Spiel, die eine vernünftige Länge hat und zum sicheren Hantieren mit einem Gummipad ausgestattet ist. Das schicke, mitgelieferte Kännchen nutze ich als erstes um überschüssigen Dampf respektive angesammeltes Wasser abzulassen. Anschließend fülle ich die Kanne zur Hälfte mit Milch und platziere die Dampflanze, die sich sehr gut bewegen lässt, darin. An der Seite des Gerätes befindet sich ein Hebel mit Echtholz-Griff; ein schönes Detail, das angenehm in der Hand liegt. Ich ziehe den Hebel ran und die Produktion des Dampfes startet. Wie üblich, bewege ich das Kännchen hoch und tief, kreise ein wenig, damit möglichst schöner Schaum entsteht. Et voilà – das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das klappt im Übrigen auch ganz wunderbar mit Barista-Hafermilch – das dürfte für alle interessant sein, die auf Kuhmilch verzichten wollen oder müssen.
Auch die Entnahme von heißem Wasser für Tee oder Kaffee-Lungo ist vollkommen unkompliziert.
Wer gerne persönliche Einstellungen vornehmen möchte, wie beispielsweise Brühtemperatur oder Prä-Infusion etc., nutzt den Drehregler. Dafür muss man diesen circa 3 Sekunden lang gedrückt halten, gelangt dann ins Menü, durch das man sich durch Drehen des Reglers nach rechts durchhangeln kann. Für jede Einstellung gibt es unterschiedliche Kürzel, die im Display erscheinen. Das ist am Anfang etwas verwirrend. Doch die Bedienungsanleitung gibt hierbei gute Hilfestellung!
Reinigung & Hygiene
Für ungetrübten Espressogenuss und lange Lebensdauer wünscht sich die Maschine regelmäßig Zeit für Pflege und Reinigung. Alle losen Teile, wie Abtropfschale und Gitter, Siebeinsätze etc. lassen sich wunderbar mit etwas Spülmittel und Schwämmchen sauber machen. Für das Gehäuse reicht ein feuchtes, weiches Tuch. Die Dampfdüse befreit man am besten nach jeder abgeschlossenen Zubereitung von Milchresten (der Reinigungsspieß kann da helfen) und den Brühkopf von Kaffeepulver. Letzteren kann man mit Hilfe des Blindsiebs und eventuell dem Einsatz von Reinigungstabs gründlich sauber machen. Auch das Mahlwerk sollte gelegentlich von gröberen und feineren Partikeln befreit werden. Da man Bohnenbehälter und Mahlkragen leicht entfernen kann, ist auch dieser Vorgang mit wenigen Handgriffen und Hilfe des mitgelieferten Pinsels schnell geschehen. Alle Vorgänge sind in der Bedienungsanleitung sehr gut erklärt, da kann man im Grunde nichts falsch machen.
Fazit
Chapeau! Loewe ist der Einstieg in die Welt des luxuriösen Kaffeegenusses auf Barista-Niveau wahrlich gelungen. Die Espresso-Siebträger-Maschine liefert exzellente Kaffeekreationen. perfekte Crema, vollmundiges Aroma und herrlich luftigen Schaum. Mit viel Liebe zum Detail ist die aura.pure nicht nur optisch ein Schmuckstück. Sie liefert jede Menge Funktionen, wie beispielsweise Brühtemperatur, Auslaufmenge, Prä-Infusion, Dampfrate usw., die man nach persönlichem Geschmack individuell festlegen kann – und dennoch ist die Bedienung einfach. Auch die integrierte Mühle mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl macht einen prima Job. Mit 66 Mahlgradeinstellungen liefert sie Kaffeemehl von ganz fein bis grob, so dass auch French-Press, Filterkaffee oder Cold Brew unabhängig von der Espressomaschine zubereitet werden können. Drei Thermoblöcke sorgen dafür, dass die Maschine in knapp zwei Minuten einsatzbereit ist – dann bleibt mehr Zeit für den anschließenden Kaffeegenuss. Mit 1.999 Euro (UVP) muss man zwar etwas tiefer in die Tasche greifen, dafür bekommt man mit der Loewe aura.pure aber auch ein langlebiges und werthaltiges Highlight-Produkt, das einfach richtig Spaß macht.
Loewe aura.pure - Espresso-Siebträger-Maschine mit integrierter Mühle
Herstellerangaben:
- Drei schnellaufheizende Thermoblöcke
- Zwei Pumpen
- Zwei Heizkreisläufe (Extraktion, Dampf)
- Extraktionsdruck: 15 bar
- Dampfdruck: 4 bar
- Brühdruck-Manometer
- Schwenkbare Dampflanze mit Sicherheitsgummierung
- Separater Heißwasserauslauf
- Herausnehmbarer Wassertank für max. 2,2 l
- Integrierte Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl
- 66 Mahlgradeinstellungen
- Kaffeepulvermenge über Timer individuell einstellbar
- Auslaufmenge für 1 Tasse und 2 Tassen individuell einstellbar
- Auslauf-Temperatur individuell einstellbar (86°C – 98°C)
- Prä-Infusion individuell einstellbar (0 – 10 Sek.)
- Dampfauslassrate individuell einstellbar (1 -5)
- Reinigungserinnerung individuell einstellbar (nach 50 l, 100 l oder 180 l Durchlauf)
- Beleuchtung an Mühlenauslass individuell einstellbar
- Bohnentrichter für max. 200 g Bohnen
- Passiv beheizte Tassenauflage
- LC-Display
- Netzkabel: 110 cm
- Zubehör: 1 Siebträger mit Einzelauslauf, 1 Siebträger mit Doppelauslauf, Milchkanne, Profi-Tamper, Tampermatte, Siebeinsätze für 1 oder 2 Portionen und ein Blindsieb für die Reinigung, Reinigungszubehör (Pinsel, Spieß), Bedienungsanleitung
- Gewicht: ca. 22 kg
- Maße: 36 cm x 49 cm x 49 cm (B x T x H)
- Edelstahl in Basaltgrau (matt), Edelstahl, Echtholz-Applikationen (Roteiche)
- Euro 1.999 (UVP)
Vorteile
- Exquisite Ergebnisse bei Kaffee und Milchschaum
- Große Auswahl für individuelle Einstellungen
- Sehr schnelles Aufheizen
- Niedriger Totraum der Kaffeemühle
- Elegantes Design
- Leise Arbeitsweise der Mühle
Internet-Seite des Herstellers:

