Der Go-eCharger HOME+ ist einer der günstigsten mobilen Charger für´s E-Auto. Anders als bei vielen anderen Ladern, bestellt man die notwendigen Adapter für die unterschiedlichen Steckdosen nach Bedarf separat. Zwar wird die Anzeige auf den ersten Blick nur aus einem Ring von 32 LEDs rund um die Typ 2 Steckdose gebildet, der Go-eCharger HOME+ hat jedoch WLAN integriert und lässt sich umfangreich mit der dazugehörenden App vom Smartphone aus steuern.
Der Go-eCharger HOME+ 11kWSmarte mobile Wallbox im Test Testredakteur: Thomas Johannsen, 30.12.2022, Fotos: Hersteller & Technikzuhause
Der feine Unterschied
Da der Fördertopf der KfW aktuell ohnehin erschöpft ist, die Festinstallation des ehemals geförderten Go-eChargers HOMEfix zudem zwingend durch eine zertifizierte Elektrofachkraft vorgenommen werden muss, bietet sich der HOME+ als prima Alternative an. Der wird nämlich einfach in eine vorhandene Steckdose eingesteckt, das Ladekabel des E-Autos angeschlossen und schon können Sie losladen. Ist (noch) keine dreiphasige CEE Steckdose vorhanden, bestellt man einfach den Adapter mit Schukostecker direkt mit. Das empfiehlt sich ohnehin, weil man dann unterwegs auch an einer Schuko-Dose laden kann, wenn es mal nicht anders geht. Für den Anschluss an eine CEE Steckdose muss der Adapter lediglich abgenommen werden.
Die Installation einer CEE-Steckdose, die auch Drehstrom- oder im Volksmund irrtümlicherweise Kraftstrom-Anschluss genannt wird, muss allerdings vom Elektriker vorgenommen werden. Da in Deutschland Ladestationen mit einer Leistung zwischen 3,6 kW bis 12 kW vor der erstmaligen Inbetriebnahme grundsätzlich beim zuständigen Stromnetzbetreiber angemeldet werden müssen, kann der Elektro-Installateur das gleich mit erledigen.
Neben der von uns getesteten 11 kW Ausführung gibt es den Go-eCharger HOME+ 22 kW zudem in einer 22 kW Version, diese kann dann an einer CEE Steckdose mit 32 Ampere angeschlossen werden und theoretisch mit bis zu 22 kW laden, sofern Ihr Fahrzeug eine solche Ladeleistung unterstützt. Unser Testfahrzeug, der Hyundai Kona electric, begrenzt die Ladeleistung jedoch, wie die meisten Konkurrenten auch, auf 11 kW.
Um den Anschluss ans E-Auto müssen Sie sich beim Go-eCharger HOME+ keine Gedanken machen. Für die dort meist integrierte Typ2-Buchse liegt mittlerweile fast jedem Auto ein entsprechendes Ladekabel bei, weil das auch in die meisten kommunalen 11 kW und 22 kW Ladesäulen passt. Wo das nicht der Fall ist, kann man das passende Kabel direkt beim Hersteller des Go-eChargers mitbestellen. Das gibt es dort in unterschiedlichen Längen und mit auffällig blauer Ummantelung, sodass es nicht unvermittelt zur Stolperfalle wird. Dem Kona electric liegt ein passendes Kabel in komfortabler Länge bei, unübersehbar mit leuchtend oranger Ummantelung.
Einfach laden
Der Anschluss und das anschließende Laden des E-Fahrzeugs geben keine Rätsel auf; das Anschlusskabel des Chargers wird an die dreiphasige CEE Steckdose gesteckt, oder alternativ an die Schukosteckdose. Der maximal verfügbare Ladestrom kann an den jetzt aufleuchtenden LEDs abgelesen werden, pro Ampere leuchtet eine LED. Mit der kleinen blauen Taste kann nun der Ladestrom bei Bedarf in mehreren Stufen begrenzt werden. Die Abstufungen der uns vorliegenden 11 kW Variante betragen 6, 10, 12, 14 und 16 Ampere. Eine Begrenzung empfiehlt sich vor allem beim Laden über die Schukosteckdose, die zumeist nicht für einen dauerhaften Strom von 16 Ampere ausgelegt ist. Daher sollte man diesen auf 10 Ampere begrenzen. Anschließend verbinden Sie den Charger mit dem Fahrzeug, entweder mit dem Typ2-Kabel, welches dem Fahrzeug beiliegt oder mit demjenigen, was Sie mit dem Go-eCharger zusammen bestellt haben. Sogleich startet der Ladevorgang.
Smart per WLAN und App
Wenn Sie die Möglichkeit haben, den Charger mit dem WLAN zu verbinden, können Sie den Ladevorgang auch komfortabel per Smartphone-App überwachen und sogar steuern.
Die Einbindung des Go-eChargers ins WLAN ist schnell passiert. Das Smartphone mit der App muss für die anschließende Kommunikation noch nicht mal im gleichen WLAN unterwegs sein, Sie können den Ladevorgang auch ganz smart übers Internet überwachen. Die App bietet dabei außer der Strombegrenzung auch diverse Überwachungs- und Timer-Einstellungen. Damit können Sie den Ladevorgang beispielsweise so programmieren, dass Sie vom günstigeren Nachtstrom profitieren können.
Wie es sich für ein smartes Gerät gehört, bietet der Go-eCharger auch die Möglichkeit einer Zugangskontrolle an. Das ergibt zum Beispiel dann Sinn, wenn er von mehreren Personen genutzt werden kann und soll. Möglich wird das mit Hilfe von RFID-Chips, von denen einer sogar zum Lieferumfang gehört – als praktischer Schlüsselanhänger. Der Chip wird nur an den Charger gehalten und identifiziert, sodass der Ladevorgang gestartet werden kann. Über die App können mehrere Chips ihrem jeweiligen Nutzer zugeordnet werden und Ladezeiten koordiniert sowie dokumentiert werden, unter anderem auch für Abrechnungszwecke.
Laden mit drei Phasen
Standardmäßig ist der Go-eCharger zum Laden des Fahrzeugs mit Strom aus drei Phasen vorgesehen, das zeigt allein schon der entsprechende CEE-Stecker am Eingang. Unser Modell beschränkt sich auf 16 Ampere pro Phase, was einer maximalen Ladeleistung von etwa 11 kW entspricht. Sowohl der Durchmesser des Anschlusskabels, als auch der dort angebrachte Stecker sind ebenfalls für einen maximalen Strom von 16 Ampere und damit für eine Leistung von 11 kW ausgelegt. Bei unserem Testwagen, dem Hyundai Kona electric kommen wir locker damit hin, weil dessen Onboard-Loader die Ladeleistung sowieso auf diesen Wert begrenzt. Der Ordnung halber sei jedoch erwähnt, dass es den Go-eCharger auch in einer Version mit einer maximalen Ladeleistung von 22 kW gibt. Das Gehäuse ist das gleiche, lediglich die Zuleitung und der CEE-Stecker sind dann für einen Strom bis 32 Ampere geeignet.
Der Kona wird, wie gesagt, mit maximal 11 kW geladen. Der Anschluss an den betriebsbereiten Charger wird nur noch mit dem Ladekabel aus dem Zubehör des Fahrzeugs verbunden, und sogleich startet der Ladevorgang, was durch den LED-Ring auch angezeigt wird. Auch im Display des Fahrzeugs wird die Ladeleistung und die Ladedauer angezeigt. In unserem Fall dauert die Ladung von etwa 10 auf volle 100 Prozent etwa siebeneinhalb Stunden. Begrenzt man die Ladung auf 80 Prozent, geht das deutlich schneller, da der Ladestrom für die letzten 20 Prozent sukzessive abgesenkt wird, um den Akku zu schonen. Das lässt sich sowohl im Fahrzeug als auch in der App einstellen.
Laden mit einer Phase
Da dreiphasige CEE-Steckdosen mitunter rar gesät sind, sollte man den Schuko-Adapter beim Kauf des Go-eChargers gleich mitbestellen, sodass man im Notfall auch über eine Schuko-Dose laden kann. Das dauert zwar gefühlt eine halbe Ewigkeit, zumindest wenn man den Akku auf diese Weise komplett auflädt. Im Notfall reicht es aber auch aus, den Akku nur soweit aufzuladen, dass man bis zur nächstgelegenen CEE-Steckdose beziehungsweise zu einer Schnellladesäule gelangt. Unser Kona benötigt immerhin gute 20 Stunden, um von etwa 14 auf 100 Prozent zu laden, da die Ladeleistung mit 3,3 kW entsprechend niedrig ausfällt.
Spätestens jetzt erheben fleißige Rechner Einspruch, da sie zurecht mit mehr als 3,3 kW Ladeleistung gerechnet haben. Theoretisch stimmt das natürlich, aufgrund der eingangs erwähnten Spezifikationen einer normalen Hausinstallation, begrenzt der Go-e Home+ den Ladestrom jedoch automatisch, damit die Steckdose im Dauer-Ladebetrieb nicht überhitzt.
Wallbox inklusive
Obwohl der Go-e Home+ eigentlich eher für den mobilen Betrieb gedacht ist, wie der Stecker an der Zuleitung eindeutig belegt, lässt sich das Gerät auch fest an der Wand montieren. Ein entsprechender Wandhalter sowie das passende Befestigungsmaterial gehören schließlich zum Lieferumfang. Haben Sie also schon eine Steckdose im Carport oder in der Garage, ist es ohne Weiteres möglich, den Charger dort in Reichweite des Steckers zu montieren. Dann ergibt zudem die Steuerung per WLAN auch mehr Sinn als unterwegs.
Die Wandhalterung ist schnell montiert, der Charger selbst wird nur eingehängt, sodass er jederzeit abgenommen werden kann, um unterwegs als Ladegerät zu dienen. Eine Option, welche der go-eCharger HOMEfix nicht bietet, da der nicht per CEE Stecker, sondern mit einer festen Zuleitung angeschlossen ist.
Fazit
Der Go-eCharger HOME+ erweist sich als äußerst vielseitiges Ladegerät. Er lässt sich sowohl mobil als auch fest angeschlossen nutzen, hat zwar kein Display, lässt sich jedoch leicht mit wenigen Bedienelementen oder ganz komfortabel per App steuern. Obendrein ist er günstig, da lässt es sich gut verschmerzen, dass das Kunststoffgehäuse nicht so stabil wie die Metall-Ausführung einiger Wettbewerber ist. Immerhin ist er laut Schutzklasse allseitiges Spritzwasser und Staub in schädigender Menge geschützt.
Go-eCharger HOME+ (11kW)
Herstellerangaben:
- Automatische Erkennung der verfügbaren Phasen
- Automatische Erkennung des maximalen Ladestromes
- Erfüllte Norm: IEC 62196-2
- FI-Schutzmodul mit Gleichstromerkennung eingebaut
- Nach Schutzklasse IP54 geschützt gegen Staub in schädigender Menge und gegen allseitiges Spritzwasser
- Optional mit 22 kW Ladeleistung erhältlich
- Steuerung über WLAN per App
- WLAN: 802.11b/g/n 2,4GHz
- Zugangssteuerung per RFID-Chip möglich
- LED-Anzeige
- Ladeleistung max.: 11 kW/h
- Lieferumfang: Wandhalterung inkl. Schrauben und Dübel, optional montierbare Diebstahlsicherung (U-Stück), Resetkarte, RFID-Chip (bereits angelernt)
- Ersatz-Feinsicherung
- Optionales Zubehör: Typ2 Ladekabel, diverse Adapter und Adapter-Sets
- Kabellänge Zuleitung 30 cm plus Stecker CEE Rot Max. 16A
- Maße: 15 cm x 25 cm x 9 cm
- Gewicht: 1,7 kg
- Preis: 679 Euro (11kW) 699 Euro (22kW)
Vorteile
- Automatische Erkennung des maximalen Ladestromes
- Der Ladestrom kann manuell begrenzt werden
- Ideal für den mobilen Einsatz
- Wandhalterung inklusive
Internet-Seite des Herstellers: