Nass-Trocken-Sauger Roborock Dyad im Test
Schmutzkiller für Hartböden
Testredakteur: Florian Weidhase, 14.7.2022, Fotos: Roborock, Technikzuhause

Wer hauptsächlich auf harten Böden lebt, kann sich bei der Reinigung mit einem Nass-Trocken-Sauger viel Arbeit sparen. Schließlich erledigen diese Geräte die Arbeitsgänge Saugen und Wischen in einem Rutsch. Über den Frischwassertank gelangt Wasser zu den Rollen, nur um kurz darauf wieder aufgesaugt und im Dreckwassertank gespeichert zu werden. Zurück bleibt ein Boden „wie frisch gewischt“, also mit leichtem Feuchtigkeitsfilm.

Roborock verspricht mit dem Dyad eine mühelose Reinigung von kleinen und großen Verschmutzungen. Zudem soll sich das Gerät selbstständig reinigen und so den Wartungsaufwand so gering wie möglich halten. Ob der Dyad hält, was Roborock verspricht, klärt der Test.

Mit drei Rollen gegen Dreck

Die breite Rolle vorne (im Bild oben) ist an den Rändern gelagert, kann also nicht ganz bis zum Rand putzen. Diese Lücken füllen die beiden hinteren Rollen und ermöglichen so eine Reinigung bis zum Rand

Im Fuß finden sich zwei gegenläufige Tuchwalzen-Reihen, die dem Dyad Schmutz und Flüssigkeit in den Absaugstrom liefern. Die durchdachte Anordnung der Rollen (siehe Bild) sorgt dafür, dass eine Reinigung über die komplette Breite prima funktioniert. Zudem streift eine Mechanik die Rollen ab und reinigt die drei Walzen so bereits im Betrieb.

Diese Selbstreinigung sorgt dafür, dass selbst starke Verschmutzungen zuverlässig aufgesaugt und nicht durch die dreckigen Rollen im ganzen Haus verteilt werden. Ein Schmutzsensor steuert auf Wunsch die Reinigungsleistung und schaltet bei starker Verschmutzung den Turbo an. Das hat in unserem Test hervorragend funktioniert. Selbst einen großen Haufen nassen Kaffeesatz hat der Dyad einfach im ersten Zug nahezu komplett aufgesaugt. Auch große Sauereien wie die versehentlich vom Frühstückstisch gefegte Schale mit Schokomüsli oder das große Glas vergossener Traubensaft schocken den Roborock-Putzteufel nicht.

Immer startklar, immer sauber

Auf seiner Basisstation tankt der Dyad aufrecht stehend Strom und ist so immer griffbereit. Am Ende einer Reinigungssitzung wird auf Wunsch und Knopfdruck eine recht lautstarke Selbstreinigung gestartet. Frisch- und Schmutzwassertank sind einfach zu handhaben, in wenigen Handgriffen ausgebaut, gereinigt und wieder eingesetzt. Selbstreinigung hin, Selbstreinigung her: die Rollen sollte man nach Bedarf – in unserem Alltagstest nach 5 Wochen – ausbauen und sowohl das Gerät als auch die Rollen intensiv reinigen. Auch hier ein Lob: Das aus- und einbauen der Komponenten gibt keine Rätsel auf. Und obwohl davon im Handbuch keine Rede ist, zeigt unser Test, dass die Rollen problemlos in der Waschmaschine gereinigt werden können.

Sehr gelenkig: Trotz des hohen Gewichts lässt sich der Dyad mühelos bewegen und in engen Kreisen steuern
Randlos glücklich: Dank cleverer Walzenanordnung saugt und wischt der Roborock bis an den Rand.

Polyglotte Labertasche

Allesfresser: Selbst größere Unfälle wie ein verschüttetes Müsli beseitigt der Nass-Sauger mühelos und zumeist direkt im ersten Rutsch

Das Display zeigt sehr übersichtlich die wichtigsten Informationen an. Für alle anderen Informationen spricht der Dyad und zwar in über einem Dutzend Sprachen. So fordert die recht laute Stimme nötige Wartungsschritte wie „Schmutzwassertank leeren“ ein und informiert über den aktuellen Modus, wie beispielsweise „Rollen werden gereinigt“. Das ist praktisch, manchmal überflüssig aber eigentlich nie störend.

Super beweglich, kurioser Ständer

Mit dem ultraflachen Kopf eines modernen Staubsaugers kann der Dyad bauartbedingt nicht mithalten. Dennoch: Auf der rechte Seite ist der Reinigungskopf extra flach gebaut, sodass er mit 7 cm Höhe gut unter niedrige Hindernisse passt.

Unpraktisch: Dieser kuriose Ständer funktioniert, aber stellt das Gerät in einem sehr flachen Winkel auf

Mich hat im Test sehr überrascht, wie einfach sich der doch nicht gerade leichte Putzteufel durch die eigenen vier Wände manövrieren lässt. Er ist wirklich sehr wendig und kann auch von Menschen mit wenig Kraft gut genutzt werden. Wenn es dann mitten in der Putztour an der Haustür klingelt, steht man etwas ratlos da. Zurück zum Dock mit dem Teil? Meist habe ich das Handstück irgendwo angelehnt, weil der Dyad den aufrechten Stand ausschließlich in seinem Dock beherrscht. Es fehlt eine Arretierung im Gelenk, mit dem man den Nass-Sauger einfach mal stehen lassen könnte. Das scheint auch bei Roborock aufgefallen zu sein. Leicht übersieht man den Hinweis im Handbuch, aber auf der Geräterückseite befindet sich tatsächlich ein ausklappbarer Ständer. Dieser wirkt jedoch wie eine Notlösung, weil das Gerät mehr liegt als steht. Besser als nichts, dennoch kurios.

Fazit: Alltagstaugliches Arbeitstier

Der Roborock Dyad hat sich im Familienalltag absolut bewährt, sowohl für die schnelle und gründliche geplante Reinigung als auch als schneller Retter in der Not. Er punktet mit seiner enormen Reinigungsleistung, hohen Agilität und der absolut alltagstauglichen Selbstreinigung. Die kuriose Stütze will so gar nicht ins Bild passen, kann es aber auch nicht wirklich eintrüben.