Perfekter Rasen ohne Arbeit
Mähroboter Robomow RT700 im Test
Testredakteur: Dipl.-Ing. Michael Voigt, 23.7.2021, Fotos: Technikzuhause

Ein schöner gepflegter Rasen ist echte Lebensqualität. Auf der heimischen Grünfläche spielen die Kinder und Platz für die Gartenliege findet sich meistens auch. Doch das perfekte Grün bedarf einiges an Pflege, besonders das wöchentliche Mähen des Rasens macht nur den wenigsten Gartenbesitzern Freude. Hier kommen Mähroboter ins Spiel: Diese praktischen, akkubetriebenen Helfer kümmern sich um den regelmäßigen Rasenschnitt – und das ganze komplett automatisch und autark. Technik zu Hause hat den Mähroboter RT700 von Robomow ausführlich im Praxistest überprüft.

So funktionieren Rasen-Mähroboter

Dank seiner „Motocross-Stollenbereifung“ bewegt sich der RT700 trittsicher auf jedem Terrain und schafft selbst Steigungen bis 30%
Der RT700 wird inklusive Installationsmaterialien, Ladestation und Ersatzmesser ausgeliefert. Wer sich die Installation nicht selbst zutraut, kann einen Aufbau-Service dazu buchen

Alle Mährobotor für den heimischen Rasen funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: In einem durch Räder angetriebenen, wetterfesten Gehäuse befinden sich auf der Unterseite rotierende Messer, die wie auch bei handgeführten Modellen die Grashalme auf eine voreingestellte Länge bringen. Um sich im Garten zurecht zu finden, benötigen Mähroboter in der Regel einen an den Rasengrenzen verlegten, stromdurchflossenen Begrenzungsdraht. Diese Grenzen werden dann vom Mähroboter erkannt und wertvolle Blumenbeete bleiben verschont. Nach einer je nach Modell unterschiedlich langen Mähzeit fahren die Roboter selbstständig in eine Ladestation und tanken ausreichend Energie für den nächsten Mäheinsatz.

Robomow RT700
Der Hersteller Robomow hat sich auf Mähroboter spezialisiert und bietet mit dem neuen RT700 ein Modell, welches sich aufgrund seines recht überschaubaren Preises und einfachste Bedienung für kleine bis mittelgroße Rasenflächen perfekt eignet. Der etwa 54 x 34 x 66 Zentimeter große und rund 7,5 kg schwere Roboter verfügt über zwei enorm griffige Antriebsräder, deren "Stollen" sogar auf schwierigen Untergründen bestens funktionieren. Sogar leichte Steigungen im Gelände sind für diese Gelände-gängigen Roboter kein Problem. Das dezent in dunkelgrün und schwarz gehaltene Gehäuse des RT700 ist aus robustem Kunststoff gefertigt und dürfte auch über Jahre den harten Betrieb im Freien problemlos überstehen.
Der Robomow ist für einfachste Handhabung im Alltag konzipiert und verfügt lediglich über einen Start-/Stop-Knopf am Gerät und über einen Verstellregler für die Schnitthöhe. Da der RT700 bei der Ersteinrichtung per Smartphone-App konfiguriert wird, lassen sich dort auch Zeitpläne für den Mähvorgang festlegen. Ist dies erledigt, darf sich der Besitzer des Robomow gemütlich zurücklegen und seinen schönen Garten genießen – der RT700 erledigt (was den Rasenschnitt angeht) alles weitere völlig autark.

Technologie und Funktionsweise

Für den eigentlichen Rasenschnitt nutzt der RT700 eine feste, etwa 18 Zentimeter lange Klinge, die in einem pendelnd aufgehängtem Mähkorb rotiert. Dadurch stellt der Robomow sicher, dass auch bei unebenem Untergrund immer eine maximal ebene Rasenoberfläche entsteht. Sowohl Messer als auch Radantrieb und Steuerungs-Elektronik werden von einem 10 Ah starken Akku betrieben, der laut Herstellerangaben für rund 90 Minuten Betrieb ausreichen soll. Bei fast leerem Akku fährt der RT700 selbstständig zur Ladestation zurück und wird in etwa 3 Stunden über ein Steckernetzteil aufgeladen. Wie schon erwähnt, benötigt der Robomow einen Begrenzungsdraht, der die eigentliche Mähfläche definiert. Dieser Draht wird an der Ladestation angeschlossen und dient auch als "Heimweg" zum Aufladen des RT700. Über eine Smartphone App kann der RT700 für den optimalen Betrieb konfiguriert werden. Nach Eingabe der Grundstücksgröße (100 - 700 qm)  schlägt die App automatisch Mähzyklen an verschiedenen Tagen vor, die aber manuell geändert werden können. Da der RT700 nach dem Zufallsprinzip durch den Garten fährt (innerhalb der gesteckten Grenzen), wird erst nach einigen Durchgängen nach mehreren Tagen der gesamte Rasen bearbeitet. Da dies aber ein regelmäßiger Vorgang ist und jeweils nur 1-2 Millimeter Gras abgeschnitten werden, fällt dieses "chaotische" Mähen optisch nicht auf. Der Vorteil dieses andauernden Minimal-Schneidens sind die winzig kleinen Grasreste, die als feiner Mulch auf der Rasenfläche verbleiben und somit auch als Dünger wirken. Ein Ausleeren des Fangkorbs wie bei üblichen Rasenmähern entfällt also völlig. Damit der feine Rasenmulch auf Dauer nicht das Mähwerk verklebt, sorgt ein spezieller Mechanismus im Mähkorb für eine regelmäßige Reinigung während des Betriebs.

Das höhenverstellbare Mähwerk des RT700 ist pendelnd aufgehängt, so dass das 18-cm breite Messer auch bei Bodenunebenheiten immer waagerecht schneidet

Lieferumfang und Vorbereitung

Eine mitgelieferte Schablone gibt die unterschiedlichen Abstände des Drahtes zu Rasenkantensteinen oder ebenerdigen Beet-Einfassungen vor

Zum Lieferumfang des RT700 gehört der Mähroboter selbst, eine Ladestation samt Netzteil, ein Ersatzmesser sowie 200 Meter grüner Begrenzungsdraht inklusive 250 Kunststoff-Heringen zur Befestigung. Nach dem die Position der Ladestation am Rand der Mähfläche festgelegt wurde (am besten im Schatten und in der Nähe einer Steckdose) muss zuerst der Begrenzungsdraht verlegt werden. Dieser wird flach auf dem Rasen verlegt und braucht nicht eingegraben zu werden. Im Abstand von 30 - 50 Zentimeter wird dieser Draht mit Heringen im Rasen fixiert. Da dieser Draht die exakte Schnittfläche definiert, muss man diesen mittels einer im Lieferumfang befindlichen Schablone exakt im korrekten Abstand zu Rasenkantensteinen, Blumenbeeten, Mauern oder sonstigen Hindernissen platzieren. Eventuelle Bäume oder Schwimmbecken lassen sich ebenfalls durch die Drahtverlegung einfach aus der Mähfläche "entfernen". Beide Enden des Drahtes werden nach der Verlegung an der Ladestation angeschlossen – damit sind alle Vorbereitungen erledigt. Wir haben für unseren Test ein etwa 300 qm großes Grundstück "verkabelt", trotz diverser Ecken, Blumenbeete und einem Pool war diese Arbeit in weniger als einer Stunde erledigt.

 

 

Beim Verlegen des Begrenzungsdrahtes sollte man auf die korrekten Abstände zu Hindernissen achten und diese exakt aussparen, etwa 1 Meter Platz vor und hinter der Ladestation ist ebenfalls nötig

In der Praxis – auf dem Rasen

Mit Hilfe der kostenlosen Robomow-App (für Android und iOs erhältlich) lassen sich alle nötigen Einstellungen für den RT700 vornehmen. Nach Eingabe der Grundstücksgröße schlägt die App einen detaillierten Mähplan vor, der die etwa 60 - 90 Minuten langen Mähzyklen über die Wochen verteilt. Mehr muss man als Nutzer eigentlich nicht tun, nach der ersten Akkuladung erledigt der RT700 alles weitere selbstständig. Auch lassen sich Alarmfunktionen einrichten, um einen potentiellen Dieb abzuschrecken. Nach Aktivieren dieser Funktion ertönt ein Alarmsignal, wenn der Mäher hochgehoben wird. Ebenso sendet der Mäher per eingebautem Sender eine Warnmeldung an das Smartphone. Abgesehen davon lässt sich der RT700 auch nur mit dem Original-Smartphone wieder freischalten. Apropos Sicherheit: Wird der Mäher versehentlich mal angehoben, stoppt innerhalb von 2 Sekunden das Mähwerk, um schlimme Verletzungen zu vermeiden. Auch erkennt der RT700 Hindernisse wie Menschen, Tiere oder Möbel im Garten und weicht diesen nach einem leichten "Anstupser" einfach aus und sucht einen alternativen Weg. 

Teststart per Knopfdruck
Der fest eingebaute Akku ist geladen, unser Test kann beginnen, wir starten per Knopfdruck am Gerät den ersten Mähvorgang. Dabei fällt direkt auf, dass der RT700 vergleichsweise geräuscharm zu Werke geht, nur ein leises Sirren des Mähwerks ist zu hören. Unbeirrt zieht der Robomow nun seine Bahnen, ändert zwischendurch mal die Fahrtrichtung und wendet exakt beim Erreichen des Begrenzungsdrahtes. Nach 90 Minuten fährt der RT700 am verlegten Draht entlang zurück zur Basisstation und fädelt sauber in die zwei Metallspitzen zum Aufladen ein. Über eine Woche verfolgen wir die jeweils zwei 90-minütigen Mähvorgänge pro Tag, bei denen keine Probleme auftraten. Auch das hervorragende Ergebnis lässt sich anhand einer sauber und gleichmäßig gemähten Rasenfläche begutachten. Lediglich an Stellen mit einer Mauer bzw. Zaun erreicht der Robomov Prinzip-bedingt nicht die letzte Ecke des Rasens, ein etwa 5-10 cm breiter Streifen bleibt stehen und muss dann ab und zu manuell mit einem Kantenschneider bearbeitet werden. Dies ist nicht weiter tragisch, wichtiger ist die Tatsache, dass der RT700 penibel in seinen gesteckten Grenzen bleibt und zum Beispiel das Gemüsebeet oder den Aufstellpool unangetastet lässt. Ebenfalls erfreulich ist, dass praktisch keinerlei Rasenreste erkennbar auf der Fläche liegen. Der fein geschnittene Mulch wird "unsichtbar" verteilt und sorgt so sogar für eine dauerhafte Düngung der Rasenfläche. Auch funktioniert die Selbstreinigung des Mähwerkes hervorragend: Nach einer Woche Betrieb sind außer feinen Grasresten keine störenden Mulch-Klumpen im Mähwerk zu entdecken.

Mit der Smartphone App lassen sich die wesentlichen Funktionen des RT700 einstellen
Die Robomow-App schlägt einen effektiven Wochen-Mähplan bei gegebener Rasengröße vor, dieser lässt sich natürlich auch noch manuell verändern
Bei aktivierter Diebstahlsicherung gibt der RT700 beim Anheben des Gerätes ein Alarmsignal von sich und sendet eine Warnmeldung an das Smartphone

Fazit

Einen optionalen „Carport“ für den RT700 gibt es für 139 Euro als Zubehör zu kaufen

So macht Rasenpflege Spaß: Mit dem Robomow RT700 erledigt sich das sonst lästige Rasenmähen ganz von selbst. Nachdem der Begrenzungsdraht verlegt ist, kümmert sich der smarte Mähroboter völlig autark um einen perfekt gemähten Rasen. Dabei macht der robust gebaute RT700 selbst technischen Laien das Leben leicht und lässt sich dank Smartphone-App und nur zwei Tasten am Gerät kinderleicht einrichten. Seine griffige Stollenbereifung und das clevere Pendel-Mähwerk sorgen auch im schwierigen Gelände und sogar an Steigungen für optimale Leistungen. Das Arbeitsergebnis des RT700 kann sich sehen lassen, denn dank regelmäßigen Mäh-Fahrten sorgt der leise arbeitende Roboter für eine perfekt gepflegte Rasenfläche. Der recht günstige und einfach zu bedienende Robomow RT700 ist ein echter Kauftipp für Gartenbesitzer, die sorgenfrei und ohne viel Arbeit ihre Rasenfläche genießen wollen.

 

 

Rasenmäher-Roboter gegen Diebstahl versichern

Trotz eingebauter Alarmfunktionen und einer Funktionssperre nach einem vermeintlichen Diebstahl, sollte man einiges beachten. Denn wenn der Rasenmäher-Roboter nachts vom Grundstück entwendet wird, kann der Dieb zwar nichts mit dem Gerät anfangen, doch weg ist der smarte Gartenhelfer trotzdem erstmal. Zu diesem Thema sollten Sie unbedingt Ihre Versicherung kontaktieren, denn nur wenige Versicherungs-Gesellschaften ersetzen automatisch auch den Verlust eines Gartengerätes. Bei einigen Gesellschaften lässt sich die Hausrat-Versicherung entsprechend aufstocken. Informieren Sie sich also unbedingt bei Ihrer Versicherung und sprechen explizit das Thema Rasenroboter an – sicher ist sicher!