Perfekte Pizza bei 350° zu Hause selber machen:
Gorenje Einbau-Backofen PizzaPlus GO66E PIZZA350C im Test!
Testredakteur: Michael Voigt, 24. Jan. 2025, Fotos: Hersteller, TechnikzuHause

Echte Pizza-Fans wissen, dass für eine perfekte neapolitanische Pizza enorm hohe Temperaturen im Backofen nötig sind. Herkömmliche Haushalts-Backöfen schaffen meist nur 250° – viel zu wenig für eine Außen knusprige und Innen luftige Pizza wie beim Italiener. Doch Gorenje schafft Abhilfe und verspricht mit dem PizzaPlus Einbaubackofen eine perfekte Pizza in nur 3,5 Minuten! Wir haben geprüft, ob Gorenje sein Versprechen halten kann.

Die Temperatur macht´s!

Elegantes Design und hochwertige Verarbeitung beim Gorenje Einbaubackofen (Bild: Gorenje)

Gibt es eigentlich jemanden, der keine Pizza mag? Wohl kaum, denn praktisch in jeder Stadt gib es Dutzende von Pizzerien. Auch zu Hause werden die leckeren Teig-Tomate-Käse Rundlinge gerne im Backofen hergestellt. Entweder als praktische Tiefkühlpizza oder mit etwas mehr Liebe auch mit selbstgemachtem Teig und selbst geschnippeltem Belag. Wer im Haushaltsbackofen die maximale erreichbare Temperatur von 220 oder gar 250° auswählt, erhält in ca. 15- 20 Minuten eine Pizza, die aber aufgrund der langen Backzeit oftmals trockener ist, als die luftig aufgegangene Pizza aus dem professionellen Pizzaofen. Der „Trick“ der echten Pizzaiolos (so nennt man in Italien die Pizza-Bäcker) ist neben handgemachten Teig mit langer Gehzeit die enorm hohe Temperatur im Pizzaofen. Diese kann bei professionellen Strom-, Holz- oder Gas-betriebenen Öfen von bis zu 450 Grad betragen. Bei diesen Temperaturen geht der hoch hydrierte Pizzateig (Wasseranteil bis zu 70%) in wenigen Sekunden auf und wird samt Belag in nur 2-3 Minuten zu einer perfekten Pizza für echte Genießer. Was tun, wenn man diese hohen Ansprüche auch zu Hause erfüllen möchte und keinen Platz für einen „echten“ Pizzaofen hat? Hier kommt Gorenje ins Spiel und bietet mit seinem GO66E PIZZA350C ein sensationell praktisches Küchengerät, der neben den üblichen Funktionen eines Einbaubackofen auch die PizzaPlus Technologie mitbringt und in 3,5 Minuten bei 350° eine perfekte neapolitanische Pizza backen soll. Ob´s wirklich funktioniert, haben wir ausgiebig getestet.

Gorenje GO66E PIZZA350C

Der praktische Pizza-Schieber gehört zum Lieferumfang (Bild: TechnikzuHause)

Für eine perfekte Pizza bereiten wir zuerst einen klassischen Pizza-Teig vor, der insgesamt rund 48 Stunden gehen darf - unser genaues Rezept finden Sie im Info-Kasten am Ende des Testberichts. In der Zwischenzeit kümmern wir uns um die „normalen“ Funktionen des hübschen Einbaubackofen von Gorenje. Hübsch deshalb, weil die gesamte Gerätefront des GO66E PIZZA350C aus schwarzem, glänzendem Glas besteht, ohne Ecken und Kanten. Lediglich der Griff zum Öffnen und ein Drehrad zur Bedienung unterbrechen das cleane Design des Backofens. Überhaupt ist der Gorenje Backofen edel verarbeitet, beim Öffnen der Backofen-Tür klappert nichts, auch die beiden Auszüge im Inneren sind von hoher Qualität. Beim genauen Hinsehen sieht man links und rechts neben dem zentralen Bedienknopf fein beschriftete Stellen auf dem Glas: Dies sind Touch-Felder zum Einschalten bzw. für die diversen Einstellmöglichkeiten. Erst bei Einschalten werden diese Stellen vom dahinterliegenden Display beleuchtet und zeigen nun einige Symbole für die Bedienung an. Betätigt man die Taste „Licht“ wird der Backraum beleuchtet und man kann durch die ansonsten tiefschwarze Backofentür ins Innere schauen. Zum Backofen wird reichhaltiges Zubehör mitgeliefert: Neben Grillrost und zwei Backblechen gehört ein spezielles, massives Pizza-Backblech sowie eine Pizza-Schaufel aus Metall zum Lieferumfang. Die Abmessungen des rund 36 kg schweren Einbauherdes passen natürlich zu den Standard-Innenmaßen von 560 x 600 (BxH) eines üblichen „60er-Küchenkorpus“. Der Anschluss des GO66E PIZZA350C erfolgt mit einem ganz normalem Schuko-Netzkabel an eine Steckdose.

Einfache, smarte Bedienung

Einfache Bedienung per Touch-Display und Drehregler (Bild: Gorenje)

Besonderes Augenmerk hat Gorenje auch auf einfache Bedienung gelegt. Denn die oben erwähnten Touch-Felder bieten mit klar erkennbaren Symbolen vorgefertigte Funktionen bzw. Einstellungen, die per Finger-Tipp ausgewählt werden können und bei Bedarf auch individuell angepasst werden können. So bietet das Feld „auto bake“ diverse Optionen für das Backen von frischer oder tiefgekühlter Pizza (per Symbol) oder anderer Tiefkühlkost. Im „pro bake“ Modus stehen vielfältige Back-Methoden zur Auswahl, wie zu Beispiel Heißluft, Ober- Unterhitze, Heißluft mit Grill, usw. Auch die Temperatur lässt sich von 30° bis 300° (!) in Zehnerschritten einstellen. Für diverse Gebäcke, Fleisch, Fisch und Gemüsesorten stehen zusätzlich 21 perfekt abstimmte Gar-, bzw. Back-Programme zur Verfügung. Besonders praktisch ist die Funktion „Schnelles Vorheizen“, bei welcher der Backofen mit einer maximalen Leistung von ca. 3.100 Watt den Backraum in Windeseile aufheizt. Wir haben bei unserem Test auf diese Art in nur 5:45 Minuten eine Temperatur von 220 Grad erreicht. Beim „normalem“ Vorheizen mit 2.200 Watt dauerte dies fast 14 Minuten. Für eine porentiefe Reinigung des Backraums steht auch eine Pyrolyse-Reinigungsfunktion zur Verfügung, die selbst eingebrannte Essenreste nahezu vollständig in „Pulver“ verwandelt.
Ebenfalls praktisch: Der GO66E PIZZA350C lässt sich in ein WiFi-Netzwerk einbinden und somit auch per Smartphone App steuern. Man kann den Backofen somit bereits auf dem Heimweg per App vorheizen lassen oder zu Hause per App eine Benachrichtigung auf das Smartphone bekommen, wenn die Backzeit zu Ende ist. Dazu bietet die App ein reichhaltiges Sortiment an Rezepten, die sich perfekt mit den Funktionen des Einbaubackofen umsetzen lassen.

Mit der Gorenje-App lässt sich der Backofen aus der Ferne steuern, auch ein Rezeptebuch steht auf dem Smartphgone zur Verfügung (Screenshots: TechnikzuHause)
Im "normalen" Modus erreicht der Gorenje nach ca. 14 Minuten sowohl hinten als auch vorne im Backraum die eingestellte Temperatur von 220 Grad (Messung:- TechnikzuHause)
Mizt der "Turbo-PreHeat"-Funktion verkürzt sich der Aufheizvorgang auf nur 5:45 Minuten (Messung: TechnikzuHause)

Pizza – Die Königsdisziplin

Aus den Presets wählen wir das Pizzaprogramm und lassen den Ofen vorheizen, danach startet die 3:30 Minuten lange Backzeit (Bild: TechnikzuHause)
Wir messen 357 Grad auf dem vorgeheizten Pizzastahl (Bild: TechnikzuHause)

Aus unserem Pizzateig werden nach insgesamt 48 Stunden Gehzeit und Fermentation im Kühlschrank ca. 250g schwere Ballen geformt, die noch 4 Stunden bei Raumtemperatur entspannen dürfen. Am Gorenje PIZZA350C setzen wir auf der obersten Schiene das spezielle Pizza Stahlblech ein und wählen nun das Programm „Pizza“ aus. Während die „PreHeat-Funktion“ den oberen Garraum samt Pizzablech auf 350 Grad vorheizt, haben wir knapp 20 Minuten Zeit, die Teiglinge zu Pizzen auszubreiten, mit Tomatensoße, Salami und Mozzarella zu belegen. Nachdem der Gorenje die 350 Grad erreicht (Anzeige am Display und akustisches Signal) prüfen wir mit einem Messgerät die Oberflächentemperatur des etwa einen halben Zentimeter dicken Pizzablechs aus Stahl - wir messen tatsächlich 357 Grad Celsius!

Mit dem zum Backofen gehörenden Pizzaschieber befördern wir unsere belegte Pizza aufs Stahlblech und schließen die Ofentür. Sofort starte automatisch der Backprozess, bei dem der Pizzaboden von der enormen Wärme-Speicherkapazität des Pizzablechs durchgebacken wird und der Belag von oben durch die Heizspiralen des Backofens „befeuert“ werden. Dank der Innenbeleuchtung können wir schön verfolgen, wir schon nach wenigen Sekunden der Teig aufgeht und einen schönen Rand bildet, während der Käse oben langsam anfängt zu zerlaufen. Nach den voreingestellten 3,5 Minuten deutet ein „Ping“ vom Ofen (und in der App) auf die fertige Pizza hin. Übrigens: bei Bedarf und je nach Belag lässt sich die Backzeit natürlich verkürzen oder verlängern.

Mit einem beherzten "Ruck" lässt sich die Pizza mit dem mitgelieferten Schieber aufs Blech bringen (Bild: TechnikzuHause)

Doch wir sind mit dem Ergebnis der Werkseinstellung 100% zufrieden, denn der Rand unserer Salami-Pizza ist schön braun und knusprig, mit einigen wenigen dunklen Stellen (so wie aus dem Holzfeuer-Pizzaofen), die Unterseite der Pizza weist das typische Leopardenmuster einer perfekten Pizza auf und der Belag samt Käse ist schön zerlaufen - Prima! Unsere Pizza wird nun fair zwischen den Redaktionsmitgliedern geteilt und sofort frisch verspeist. Und ganz ehrlich: Die Pizza schmeckt deutlich besser als ein Exemplar vom Lieferdienst und kann locker mit einer original italienischen Pizza vom Profi mithalten! Wir haben in der Zwischenzeit eine weitere Pizza mit Zwiebeln und Tunfisch vorbereitet und starten den zweiten „PreHeat-Vorgang“, der das Pizzablech wieder auf die benötigte Temperatur bringt. Diesmal dauert es nur wenige Minuten, bis wir die zweite Pizza aufs Pizzablech bringen können, der Ofen gibt hierzu entsprechende Hinweise. Auch die mit etwas mehr Belag versehene Tunfisch-Pizza ist nach 3:30 Minuten fast fertig, wir gönnen ihr aber noch weitere 30 Sekunden. Auch diese Pizza ist phänomenäl gut geworden:  Weder zu trocken noch zu feucht, mit schön saftigem Belag und knusprigem Boden und Teig-Rand. Soll sollte eine perfekte Pizza Aussehen und auch schmecken, wir sind jedenfalls zu 100% begeistert von den Pizza-Fähigkeiten des Gorenje GO66E PIZZA305C!

So sieht eine leckere Salami-Pizza aus (Bild: TechnikzuHause)
Wie bei den Profis hat auch unsere "Test-Pizza" ein schönes Leopardenmuster auf der Unterseite (Bild: TechnikzuHause)
Auch die recht großzügig belegte Tunfisch-Pizza wird mit etwas längerer Backzeit perfekt (Bild: TechnikzuHause)

Fazit

Wer bei Pizza mehr als nur eine aufgebackene Tiefkühl-Pizza erwartet und gerne selbst Hand anlegt, kommt um einen potenten Pizzaofen nicht herum. Gorenje spendiert seinem edlen Einbaubackofen GO66E PIZZA350C eine spezielle Pizza-Funktion mit Temperaturen von sagenhaften 350 Grad Celsius und ermöglicht so das Backen von echten neapolitanischen Pizzen mit knusprigem Rand und fluffigem Innenleben in der eigenen Küche. Damit ist der Gorenje Einbaubackofen einer der ganz wenigen Geräte am Markt, die eine ernstzunehmende Pizza-Backfunktion und derart hohe Temperaturen bieten. Ganz nebenbei ist der GO66E PIZZA350C ein hervorragend ausgestatteter Backofen mit edlem Design, toller Verarbeitung und super-einfacher Bedienung. Der Gorenje GO66E PIZZA350C Einbaubackofen ist daher eine echte Empfehlung für die moderne Küche und für Pizzafreunde sogar ein absolutes Muss!

Profi-Tipp: Der perfekte Pizzateig!

Nur wenige Zutaten sind für eine gute Pizza nötig, allerdings sollte man auf deren Qualität achten (Bild: TechnikzuHause)

Für eine schmackhafte und bekömmliche Pizza ist der richtige Teig und dessen Handhabung von enormer Wichtigkeit. Zwar handelt es sich um einen einfache Hefeteig mit nur wenigen Zutaten, doch die kleinen Details bei der Auswahl der Zutaten, deren Verarbeitung, Gehzeit und schlussendlicher Ausbreitung der Pizza-Rundlinge sind absolut entscheidend. Viele Rezepte lassen sich finden, TechnikzuHause hat nach jahrelanger Erfahrung und unzähligen Versuchen mit dem folgenden Rezept die besten Erfahrungen gemacht. Wir zeigen Ihnen, wie wir einen Teig für etwa 3 Teigballen von etwa 260 Gramm herstellen. Wer sich nun wundert, warum dort so wenig Hefe verwendet wird: Aufgrund der langen Gehzeit reicht die geringe Menge Hefe aus und macht den Teig zudem viel bekömmlicher.

Die Zutaten:
- 500 g Mehl (Typ 00, mind. 12% Protein/Eiweiß)
- 325 g kaltes Wasser (für Anfänger reichen auch 300 Gramm)
- 3 g Trockenhefe (oder 9 g Frischhefe)
- 15 g Meersalz

Wichtig ist, dass spezielles Mehl mit einem hohen Protein-Anteil verwendet wird, welches im fertigen Teig ein stabiles Glutengerüst ausbildet und dem Teig Elastizität und Festigkeit zugleich gibt. In Italien heisst dieses Typo 00, bei deutschen Mehlen bitte auf die Angabe des Eiweiß achten (mind. 12%).
Wir mischen 50% des Mehls (250g), Hefe und 250g Wasser zu einem recht flüssigen Vorteig (auch Poolish genannt) und lassen diesen ca. 1h bei Raumtemperatur gehen. Danach kommt der flüssige Vorteig für rund 24h in den Kühlschrank oder einen anderem kalten Ort. In dieser Zeit bilden sich auch Enzyme, die dem Teig einen guten Geschmack verleihen.
Nach den 24h im Kühlschrank geben wir nun Salz und das restliche Mehl (250g) dazu und verrühren alles. Nach und nach kommt noch das restliche Wasser (125 g) dazu, bis sich ein elastischer, homogener Teig gebildet hat. Wer noch nicht soviel Erfahrung beim Pizzamachen hat, nimmt etwas weniger Wasser (100 g für 60% Hydration). Am besten geht das Kneten in einer Küchenmaschine mit Knethaken, aber auch von Hand lässt sich ein schöner Teig erstellen. Wichtig ist nur, dass ausgiebig geknetet wird – 10 bis 15 Minuten sollten es schon sein. Diese große Teigkugel kommt nun nochmal für 24 h zur Stockgare in den Kühlschrank.
Nach dieser zweiten Gehzeit nehmen wir den Teigballen aus der Kühlung und portionieren etwa 250- 270 g schwere Teigkugeln, die wir nochmal zu schönen Ballen formen und dann für eine weitere Stückgare ca. 4 Stunden abgedeckt (!) bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Nur mit dieser Ruhezeit entsteht ein leicht dehnbarer Teig, der sich beim Ausbreiten nicht wie ein Gummi wieder zusammenzieht.
Zum Ausbreiten streuen wir ein wenig Semola (Hartweizengrieß) auf unsere Arbeitsfläche und drücken nur mit den Fingern beider Hände den Teig von der Mitte bis fast zum Rand flach – ganz sanft.  Wer eine Pizza ohne schön aufgegangenen, krossen Rand nach neapolitanischer Art mag, kann den Teig auch ausrollen.
Nun wird etwas Tomatensoße (aus geschälten, italienischen Tomaten aus der Dose, am besten aus San Marzano und etwas Salz) auf den Teig gestrichen, klein gerissener trockener Mozzarella verteilt und Belag nach Belieben aufgelegt. Hier gilt: weniger ist mehr und immer nur die besten Zutaten verwenden.
Mit einem beherzten Ruck und etwas Gefühl lässt sich der Pizzaschieber unter die Pizza schieben, etwas Semola hilft, wenn die Pizza noch stellenweise auf der Arbeitsfläche klebt. Ebenfalls mit Gefühl und einem Ruck kann man die Pizza nun auf den Pizzastein (oder Pizzablech) im Ofen befördern. Bei hohen Temperaturen von 350° oder mehr unbedingt dabeibleiben und aufpassen, bei Bedarf die Pizza zwischendurch einmal drehen. Bevor der Rand zu dunkel wird oder der Belag verbrennt, nimmt man die Pizza aus dem Ofen, verteilt noch etwas Olivenöl oder frisches Basilikum und kann direkt genießen – Guten Appetit!

Der gut durchgekneteten Teig lassen wir abgedeckt im Kühlschrank 24 bis 48 Stunden ruhen (Bild: TechnikzuHause
In einer geschlossenen "Ballenbox" können die Teigballen mehrere Stunden aufgehen (Bild: TechnikzuHause)
Für die Tomatensoße einfach geschälte Tomaten aus der Dose zerdrücken und mit dem Löffel nicht zu dick auftragen (Bild: TechnikzuHause)