Praxistest: Auna Intelligence Tube
Mobiler Alexa-Lautsprecher
Testbericht 12. Mai 2018 Fotos: Hersteller

Die Sprachsteuerung wird in unseren Haushalten immer beliebter. Die wichtigsten Modelle sind dabei Laut­sprecher, die entweder über Amazons Alexa oder den Google Sprachassistenten verfügen. Neben der eigentlichen Aufgabe der Musikwiedergabe steuern sie das smarte Zuhause, geben nützliche Informationen zu Wetter,­ Nachrichten oder Verkehr oder erzählen auch mal einen Witz. Wir haben uns den günstigen Auna Intelligence Tube mit Alexa einmal angeschaut.

Ein LED-Farbring an der Oberseite zeigt die aktuelle Funktion an. Weiß: In Bereitschaft, Blau: Alexa hört zu, Rot: Mikro ist ausgeschaltet
Neben dem USB-Anschluss für das Ladekabel steht noch ein Aux-Eingang­ bereit
Das kann der Original Alexa nicht! Über die Auna-App holt man sich die Musik einer Netzwerkfestplatte
Internet-Radio startet man aus der Auna-App oder direkt per Alexa Spracheingabe

Der Auna Intelligence Tube ist die Kombination aus Bluetooth- und WLAN-Lautsprecher, der darüber hinaus mit dem Alexa Voice-Service verbunden werden kann. Gegenüber den Amazon Echos kann der Auna aber mehr. Beispielsweise ist er in der Lage, auf Musikdaten, die auf einer Netzwerkfestplatte gespeichert sind, zuzugreifen. Ansonsten sind alle Vorzüge des Alexa-Systems mit an Bord. Dazu kommt dann noch der Akku-Betrieb. So kann man den Lautsprecher auch schnell mal durchs Haus tragen oder auf Balkon oder Terrasse mitnehmen. Neben den üblichen Musik­quellen wie Bluetooth, Internet-Radio, Streaming-Dienste oder Musikdatenbank im Heimnetz gibt es zudem einen Mini-Klinkeneingang für einen weiteren Zuspieler. Bedient wird der Intelligence­ Tube über fünf Tasten an der Oberseite­ - Laut/Leise, Ein- bzw. Ausschalten, Mikrofon aus bzw. ein.

 

Die Möglichkeiten

Wie unser Praxistest zeigt, kann man sich sehr schnell an einen sprachgesteuerten Lautsprecher gewöhnen und wenn man die vielen Möglichkeiten einmal ausprobiert hat, möchte man zudem auf vieles auch nicht mehr verzichten. Angefangen von einem Timer bis hin zu Wecker oder Erinnerungen, die das Alexa-System zur Verfügung stellt. So ist es auch mit verschmutzen Händen in der Küche ein Leichtes, einfach zu sagen: “Alexa, stelle den Timer auf 10 Minuten“ - eine echte Alternative zur Eieruhr. Darüber hinaus sagt einem der Lautsprecher die Zeit, ruft Nachrichten aus dem Internet­ oder den neuesten Wetterbericht ab. Spannend wird es zudem, wenn man andere Smart-Home-Geräte mit einbezieht.­ In unserem Test mit dem Lichtsystem Hue von Philips funktionierte dies wunderbar. Einfach per Sprache steuert man seine Beleuchtung - „Alexa - Wohnzimmerlicht ein“ oder „Alexa - Wohnzimmerlicht auf 30% dimmen“. Dazu muss man einmal seine Smart-Home Anwendung über die Alexa-App koppeln.

Neben Hue stehen im Alexa-System mittlerweile zahlreiche Skills zur Verfügung, die genutzt werden können. Mit der Wetterstation Netatmo ruft man beispielsweise seine Wetterdaten auf, oder man lässt sich das Kino- oder Fernseh­programm vorlesen - es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Zur Unterhaltung lässt man sich ein Buch aus seiner Kindle-Bibliothek oder seinem Audible-Abo vorlesen, die neuesten Fußballergebnisse sind selbstverständlich auch mit dabei. Zudem wollen in naher Zukunft viele Hersteller Skills für ihre Geräte anbieten, um beispielsweise Fernseher oder HiFi-System­ über die Alexa-Sprachsteuerung steuern zu können.

 

 

Musik und mehr

Spannend wird es mit der Musikwiedergabe. Und hier gibt es einen wichtigen Unterschied zu den Geräten von Amazon. So kann der Auna Intelligence Tube nicht nur auf Musik aus dem Netz zugreifen, sondern auch auf lokal auf einer Netzwerkfestplatte gespeicherte Songs. Das funktioniert­ dann nicht über Spracheingabe und Alexa, sondern per Auna-eigener App. Diese kann kostenlos in den entsprechenden Stores geladen werden. Dabei versteht sich der kleine Lautsprecher auf alle gängigen Formate, beherrscht aber leider nicht die unterbrechungsfreie (Gapless-)-Wieder­gabe.

Nutzt man Musik, die auf Smartphone oder Tablet liegt, wählt man die Bluetooth-Verbindung. So lassen sich alle Arten von Apps wie beispielsweise die Tonwiedergabe von YouTube Videos oder nicht nativ unterstützte Streamingdienste zu Gehör bringen. Direkt über die Sprachsteuerung startet der Auna die Internet-Radiowiedergabe ganz einfach mit dem Satz: „Alexa, spiele WDR 2“ - und schon geht es los.

Möchte man einen bestimmten Titel hören, sagt man diesen auch einfach an. Der Intelligence Tube holt sich dann die Musik vom Amazon eigenen Streaming-Dienst. Für Prime-­Kunden ist dies mit ca. 2 Millionen Titel kostenlos, gegen Aufpreis bekommt man bei Amazon Music Unlimited ca. 40 Millionen Songs. Auf Spotify kann man per Sprachbefehl leider nicht zugreifen - hier bekommt man die sonore Antwort: „Spotify Music wird auf diesem Gerät nicht unterstützt.“ Beim Original-Alexa funktioniert’s. Nutzt man einen Spotify Premium-Account lässt sich der Auna jedoch direkt aus der Streaming-App auswählen. Dank Spotify Connect holt er sich dann den Stream eigenständig und man kann Tablet oder Smartphone ausschalten. Klanglich überrascht der kleine Lautsprecher mit einer ausgewogenen und detaillierten Darstellung. Mitten und Höhen sind klar und differenziert,­ je nach Musik-Genre würden wir uns manchmal ein wenig mehr Bass wünschen. Angesichts der Baugröße und des günstigen Preises ist dies aber völlig in Ordnung.

Konzertsäle kann er natürlich nicht beschallen, für die Hintergrundbeschallung oder als Unterhaltung in Küche, Arbeitszimmer oder dank IPX4-Zerifizierung und somit wasser­geschützt auch im Bad ist der Auna Intelligence Tube eine sehr gute Wahl. Die Sprachverständlichkeit, wichtig,­ wenn Alexa etwas sagt, ist sehr gut. Die zwei integrierten Mikrofone erledigen ihre Arbeit ebenfalls gut, allerdings muss man, wenn die Musik etwas lauter ist, auch relativ laut sprechen.

Eine Besonderheit des Auna Intelligence Tubes ist zudem der Akku-Betrieb. Man sollte den kleinen Speaker dann aber nicht mit gängigen „nur“ Bluetooth-Geräten vergleichen. So reicht der Akku für eine Bereitschaftszeit von nicht ganz sechs Stunden, dann braucht der Lautsprecher die Steckdose. Dadurch, dass es sich um einen Netzwerk-Lautsprecher handelt und man in der Regel auch die Alexa-Bereitschaft ständig nutzen möchte, wird dauernd Energie verbraucht, da der Auna jederzeit auf Signale aus dem Netz oder per Sprache wartet. Somit verwendet man ihn am besten­ im Haus mit der ständigen Verbindung zum Stromnetz. Etwas unglücklich ist dann jedoch die Platzierung des Ladeanschlusses. Da dieser oben am Gerät sitzt, hängt das Ladekabel immer irgendwie im Weg. Möchte man den Speaker­ mobil nutzen, ist er somit immer aufgeladen und verrichtet zuverlässig seine Arbeit auf Balkon, Terrasse oder unterwegs. Wer mehrere Auna Speaker besitzt, kann darüber hinaus ein Multiroom-System aufbauen. Dann erklingt die Musik im ganzen Haus.

 

Fazit

Wer einen günstigen Einstieg in die Welt der Lautsprecher mit Sprachsteuerung sucht, liegt mit dem Auna Intelligence Tube genau richtig. Neben der Alexa Welt mit Internet-Radio, dem Amazon eigenen Streaming-Dienst sowie Smart-Home-Steuerungen stehen mit Bluetooth, DLNA sowie Spotify-Connect nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Musikauswahl bereit. Durch Akku-Betrieb sowie IPX4-Zertifizierung ist der intelligente Lautsprecher zudem überall in Haus und Garten ein idealer Spielpartner.

 

Test-Redakteur: Stefan Witzel