Praxistest Capital Sports Durate X 77 Heimtrainer
Testbericht 10. Februar 2017 Fotos: Hersteller

Bei einem großen Teil der deutschen Bevölkerung startet das Jahr bekanntermaßen mit guten Vorsätzen. Besonders­ beliebt sind: Nicht mehr rauchen, weniger Alkohol trinken, mehr Bewegung und Sport, gesunde­ Ernährung und ähnlich heroische Ziele. Nur mit der Umsetzung hapert es dann oft. Insbesondere das Thema Bewegung und Sport scheint für viele eine unüberwindbare Hürde zu sein, braucht MANN und FRAU dafür doch ein gewisses Zeitkontingent, aktives Handeln­ und eine gehörige Portion Disziplin. Die Fülle an Entschuldigungen­ (Ausreden), warum es nicht klappt mehr Schwung in die müden Knochen und Muskeln zu bekommen, ist beeindruckend. Doch wie gelingt es die Kurve zu mehr Bewegungsfreude zu bekommen?! Wer es wirklich ernst mit sich und seiner Gesundheit meint und keine Lust mehr auf ein Couch-Potato-Dasein hat, trickst sich geschickter weise selbst aus und stattet sich zuhause mit einem Heimtrainer respektive Ergometer aus. Sozusagen als Mahnmal.

Die Vorzüge liegen in den Details:
Rollen und Griff zum leichten Verschieben,­ Pedalschlaufen, Trinkflaschen-­Halter, Trainings-Computer...­
Gut gekennzeichnet und leicht zu montieren, die Pedale des Durate X77.

Vom guten Vorsatz zur Tat

Ein wunderbarer Einstieg ins sportliche Leben ist beispielsweise ein Fahrrad Ergometer, da es doch einige­ Vorteile in sich vereint. So gut wie jeder (in Deutschland 98% sagt das statistische Bundesamt) kann Fahrrad­ fahren.­ Der Bewegungsablauf ist also bekannt und muss nicht neu erlernt werden. Es ist für fast jedes Alter geeignet,­ birgt so gut wie keine Verletzungsgefahr (es sei denn man übertreibt es komplett), ist bei jedem Wetter­ und zu jeder Tageszeit durchführbar, ist stabil und braucht auch nicht viel Platz. Abgesehen davon, darf man bei diesem Sport auch noch sitzen. Das müsste­ machbar sein.

Da nicht unbedingt jeder, der einen guten Vorsatz hegt, bereit ist Unsummen für den sportlichen Selbstversuch auf den Tisch zu legen, hat Technikzuhause ein Bike Ergometer aus dem Hause Capital Sports zum Praxis­test geordert. Die Berliner Firma legt großen Wert auf ein angemessenes Verhältnis von Preis, Leistung und Stabilität. Wie gut diese Mischung gelungen ist testen wir am Durate X77 Bike Ergometer, das im Herbst 2016 neu auf den Markt gekommen ist und sowohl Neu- oder Wiedereinsteigern wie auch ambitionierten Fitness-Fans feinstes Fahrvergnügen verspricht.

 

Aller Anfang ist schwer

So heißt es zumindest im Volksmund. Den Anfang stellt in diesem Fall das Zusammenbauen des Durate X77 Fahrrad Heimtrainers dar, der in einzelnen Teilen angeliefert wird. Allerdings hat der Volksmund nicht immer Recht. Dank des mitgelieferten Werkzeugs und der gut geschriebenen Schritt für Schritt Aufbau-Anleitung (Deutsch und Englisch) gestaltet sich die Montage einfach und schnell. Und so ist das Bike Ergometer bereits nach weniger als einer Stunde einsatzbereit und hängt am Strom. Der langgezogene Piepton des Trainings­computers fordert geradezu dazu auf in die Pedale zu treten, die übrigens sowohl mit als auch ohne Fußschlaufe genutzt werden können. Wer ordentlich „Zug“ in die Bewegungs-Einheit bringen möchte wird die Schlaufen nutzen.

Bevor es aber los geht sollte man das Bike passend auf seine persönliche, individuelle Anatomie einstellen. Also Sattelhöhe für optimalen Winkel im Kniegelenk, Abstand des Sattels zum Lenker für eine rücken­verträgliche oder sportliche Haltung und die Sattelneigung für eine bequeme Sitzposition. Auch das ist im Handumdrehen passiert. Was ein großer Vorteil ist, besonders wenn man das Ergo mit andern Nutzern teilt. Optional kann man auch noch einen Trinkflaschen-Halter­ befestigen, was bei längeren oder intensiveren Einheiten durchaus Sinn macht.

 

Computer an Board

Ohne Computer läuft heute nix mehr – auch nicht das Radeln. Aber keine Sorge! Die Benutzer-Oberfläche ist wirklich übersichtlich aufgebaut und ganz einfach im „handling“, wenn auch die Tasten in Hartkunststoff nicht ganz so charmant zu bedienen sind. Vor allem aber sorgt der Computer durch viele unterschiedliche Programme und gesundheitliche Kontroll-Funktionen für Abwechslung­ und neue Trainingsreize. Der Nutzer kann zwischen neun vorgegebenen Programmen (als Bilder dargestellt) wählen, die sozusagen unterschiedlichen Geländeprofilen entsprechen. Durch erhöhten Trittwiderstand werden Anstiege simuliert. Zusätzlich bieten sich die Optionen einer manuellen, einer Zufalls- oder einer persönlichen, benutzerdefinierten (für bis zu 4 Nutzer möglich) Einstellung.

Wer sich entschieden hat, ob er mit einer moderaten Fahrt im „flachen Gelände“ beginnt, langsam steigernd­ einen „Berg“ bezwingt oder gleich mit einer herausfordernden „Berg und Tal Tour“ startet drückt auf „Mode“, dann auf „Start“ und tritt in die Pedale. Sobald das Durate X77 ins „Rollen“ gekommen ist kann man seine persönliche Leistung bzw. die individuellen Werte­ beobachten: Das Tempo, die Anzahl der Umdrehungen­ in der Minute, zurückgelegte km, den Kalorienverbrauch, wie lange man schon „unterwegs“ ist und bei welcher Herzfrequenz. Für letztere Anzeige muss man seine Hände­ am Lenker auf die Sensoren legen. Was zwar nicht zu 100% genau, dafür aber überaus praktisch­ ist und nach meinem persönlichen Geschmack deutlich angenehmer als die Messung per zusätzlichem Brustgurt oder Ohrclip. Abgesehen davon ist für ein rückenfreundliches, stabiles und „ernsthaftes“­ Training das Ablegen der Hände am Lenker ohnehin ein MUSS.

Wer den Fokus auf die Beobachtung der Herzfrequenz und/ oder die Fettverbtrennung legt und das Training daran ausrichten möchte, kann anstelle der erwähnten Programme in die H.R.C. THR, HRS oder Body Fat Modi wechseln. Hier passt das Durate X77 Bike Ergometer automatisch zu den eingegebenen individuellen Daten die Geschwindigkeit, Watt etc. an.

Ganz im Sinne eines Tests habe ich mich durch sämtliche Programme, Möglichkeiten und Funktionen durchgeradelt: Morgens zum langsam wach werden oder spät abends zum Ausklang des Tages mit wenig Watt auf der Geraden im „platten Land“ sozusagen. Was mir von Tag zu Tag immer mehr Freude bereitet hat, weil ich mich danach sowohl mobilisiert wie auch konditionell­ rund um wohl gefühlt habe. An den Wochenenden war ich mit „Vollgas“ auf Entdeckungstour der unterschiedlichen Profile die ein umfangreiches Intervall-Training bieten, das sowohl aus moderat ansteigenden wie auch knackigen Berg- und angepassten Talfahrten bestand. Bei hoher Trittfrequenz und niedrigem­ Widerstand lief der Schweiß, die Kalorien purzelten (wie die Anzeige verriet) und mein Puls war – dank Hand­sensoren - stets unter Kontrolle. Mit ansteigendem Widerstand und niedrigerer Trittfrequenz brannten meine­ Oberschenkel und die etwas geringe Schwungmasse von 4 kg machte­ sich beim „Umschwung“ der Pedale unangenehm bemerkbar.

Nach der Arbeit hab ich das Durate X77 Bike Ergometer­ als Aufwärm- bzw. Cool-Down-Möglichkeit vor respektive nach dem Fitness-Zirkel genutzt. Das ist wirklich prima um das Herz-Kreislauf-System vorzu­bereiten bzw. wieder in den „Ruhemodus“ zu bringen.­ Egal, welcher Programmwahl ich mich hingegeben habe - ich hatte jede Menge Spaß und vor allem zu jedem Zeitpunkt das Gefühl etwas für mich und gegen meinen „inneren Schweinehund“ getan zu haben.

 

Fazit

In jedem Fall ist das Ergometer von Capital Sports für den moderaten Preis von Euro 299,99 eine gute Möglichkeit um die Ausdauer zu verbessern, das Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen und das gesamte Wohlbefinden zu steigern - und das vollkommen unabhängig von Wetter und Tageszeit.

Wer also von seinen guten Vorsätzen auch zur Tat schreiten möchte – egal, ob zum Einstieg in den Sport oder zu ambitionierteren Zielen – ist mit dem Durate X77 Bike Ergometer gut bedient.