Praxistest Capital Sports Hitchrock Suspension Trainer
Testbericht 10. März 2017 Fotos: Hersteller

Seit einiger Zeit ist funktionelles Training fester Bestandteil im Programm der Fitness-Studios. Einst zur Rehabilitation von Patienten angewandt (Schlingentisch), wurde es Schritt für Schritt zum umfangreichen Training weiter­ entwickelt. Erst für Profi- und Spitzensportler - um in extremen Belastungssituationen Verletzungen vorzubeugen - dann auch für den Breitensport. Wer den persönlichen Bewegungsmangel ausgleichen will und ein ausgewogenes, gesundheitsförderndes Sportprogramm möchte ist mit funktionellem Training bestens beraten. Man beansprucht dabei nicht nur einzelne,­ isolierte Muskelgruppen sondern ganze Muskel­ketten und erzielt unterschiedliche Effekte, wie die Optimierung/Verbesserung von Koordination (3 dimensionale Übungen), Stabilität, Balance, Beweglichkeit und einiges mehr. Sozusagen ein Rundum-sorglos-Paket!

Komplett-Set Hitchrock: Schlingentrainer, Türhaken, Verlängerungsgurt und Transporttasche.
Mit dem Türhaken ist der Slingtrainer im Handumdrehen einsatzbereit.
Einfach Füße „einhängen“ und schon geht´s los mit Liegestützen - gerade oder eingedreht - je nach Geschmack.
Der Türhaken - prima Equipment - auch zur schnellen Montage auf Reisen.­

Schlingentraining – weit mehr als in den Seilen­ hängen

Als ausgezeichnetes Hilfsmittel für das „Functional­ Training“ hat sich der Schlingentrainer/Slingtrainer erwiesen­ und durchgesetzt. Da keine zusätzlichen Gewichte verwendet werden orientiert sich die Belastung­ respektive der Trainingswiderstand am eigenen Körper­gewicht und am Körperwinkel. Was die Gefahr von Überbelastung deutlich verringert. Gleichzeitig steht hinter der Idee des Schlingentrainings ein permanenter­ Ausgleich des „instabilen Trainingsgerätes“. Übersetzt bedeutet das, der Körper – besonders der Rumpf – ist ständig damit beschäftigt Disbalancen auszugleichen, was die tiefer liegenden Muskeln ordentlich in Gang bringt.

Das Slingtraining ist nicht nur im Fitness-Studio­ sondern auch für den sportlichen Einsatz zuhause schwer im Vormarsch. Was dieses Equipment bietet, wie und wer es im Alltag nutzen kann?! Um diese Fragen zu beantworten hat die Redaktion von Technikzuhause­ den Capital Sports Hitchrock Suspension Trainer mit Leib und Seele unter die Lupe genommen…

 

On Tour oder zuhause

Um gleich anfangs eines klar zu stellen, der Slingtrainer von Capital Sports ist vor allem für alle jene gedacht, die mit ihrem Training unabhängig von Ort und Zeit sein wollen. Deshalb ist das Suspension System­ nicht mit einer Umlenkrolle ausgestattet, sondern der Bewegungsspielraum der beiden Gurte ist oben mit einer Schlaufe eingegrenzt. Das spart einerseits Gewicht beim Transport und andererseits können weder Äste noch andere Schmutzpartikel, die beim Einsatz im Wald/Garten/Park… vom Baum rieseln, die Laufrolle blockieren.­

Der Hitchrock ist für die erste Runde, die die Redaktion­ mit Tür-Haken vorgesehen hat, rap-zap aufgebaut. Das Anbringen des mitgelieferten Türankers erklärt sich praktisch von selbst. Schlaufe des Ankers/Hakens am oberen Karabiner des Hitchrocks einklinken, Tür-Haken über den Türflügel legen und Türe schließen. Wer clever ist verriegelt das Schloss! Somit kann man sicher gehen, dass niemand die Tür aufreißt und man selbst aus den „Angeln“ gehoben wird. Genauso einfach­ gestaltet sich auch die Montage mit dem Verlängerungs­gurt, der vor allen Dingen beim Outdoor-Training sinnvoll ist, um Bäume, Pfeiler, Pfosten und Stangen zu „umschlingen“ und als „Aufhängung“ zu nutzen. Wem die Möglichkeit und der Platz zur Verfügung­ stehen, einen Wand- oder Deckenhalter anzubringen (nicht im Lieferumfang enthalten, ab ca. 10 Euro bei verschiedenen­ Anbietern erhältlich), kann den Verlängerungs­gurt selbstverständlich auch „stationär“­ zuhause prima nutzen und an der Wand-/Decken­haltungerung „einklinken“.

Ist der Hitchrock am gewünschten Platz befestigt kann´s auch schon losgehen. Das heißt, fast. Die Gurte müssen nun noch auf die passende, persönliche Länge eingestellt werden, die je nach Übung variieren kann und muss. Das ist mit den Verstell-Verschlüssen, die sich prima verschieben lassen, im Handumdrehen erledigt.­ Damit man nicht ständig mit der Justierung des Trainings­gerätes beschäftigt ist, übt man der Einfachheit halber eine Serie mit stehenden Haltungen – Einstellung des Gurtes auf Hüfthöhe – und dann eine Serie am Boden – Einstellung des Gurtes ca. 30 cm bis 50 cm über dem Boden.

 

Übung macht den Meister

Das Schlingentraining ist unglaublich variantenreich und viele Übungen können von ganz einfach bis eher komplex und anspruchsvoll modifiziert werden, was auch den Reiz ausmacht und die persönliche Leistungs-­Steigerung dokumentiert. Ich persönlich habe den Test mit den „Basics“ gestartet und dann peu-à-­peu das Niveau – je nach Lust und Laune – angehoben.­

So ist vom Back Pull, Long Back Pull, High Row (mit und ohne Rotation), Butterfly, Bizeps, Armheben seitlich, Dips, Kniebeugen (beidbeinig und einbeinig) mit Händen an den Griffen oder einbeinige Kniebeugen mit Fuß in der Schlaufe, Seitstütz mit beiden Füßen in beiden­ Schlaufen, Liegestütze mit Händen am Boden und Füßen in den Schlaufen oder Hände an den Griffen…ein stattliches Programm zusammen gekommen, das so ziemlich jeden Bereich (Rücken, Arme, Beine) meines Körpers trainiert hat.

Der Vielzahl an Übungs-Möglichkeiten ist schier keine Grenze gesetzt und der Slingtrainer von Capital Sports macht dabei eine ziemlich gute Figur. Die Griffe­ selbst sind stabil, rutschfest und dennoch so weich, dass längeres Halten in der Liegestütze an den Händen nicht unangenehm wird und auch das typische „Klimmzug-Schwielen-Muster“ an den Handflächen ausbleibt.

Ebenso gut gelungen ist die Verarbeitung der Fußschlaufen, deren Durchmesser gleichzeitig einen guten Einstieg erlauben und das Herausrutschen des Fußes verhindern. Zusätzlich verfügen sie über ein leichtes Innenpolster, was bei einigen Übungen äußerst angenehm für den Fußrücken ist. Die gesamte Konstruktion des Suspension Trainers betrachtet, bietet der Hitchrock Schlingentrainer genau so viel Instabilität, wie es das funktionelle Training vorsieht und so viel Stabilität, dass sich der/die Übende wohl fühlt. Der Spaß kommt in keinem­ Fall zu kurz!

 

Klartext

Für den wirklich erschwinglichen Preis von rund 40 Euro ist der Hitchrock ein ausgesprochen gutes Equipment­ für das funktionelle Training unterwegs oder zuhause. Material und Verarbeitung sind gut und solide­ und die unterschiedlichen Einstellungen sind im handumdrehen erledigt. Die Gesamtlänge von 170 cm ist gerade im Outdoor-Bereich manchmal ein bisschen knapp, da doch der eine oder andere Ast/Pfosten nicht in gewünschter Höhe vorhanden ist.

Mit dem Schlingentrainer von Capital Sports kann grundsätzlich jeder die unterschiedlichen Bereiche (Koordination, Balance etc.) trainieren, angepasst an das individuelle Niveau und die persönlichen Ziele. Allen Neueinsteigern empfehle ich auf jeden Fall mit professioneller­ Anleitung zu beginnen. Ob persönlicher Fitness-Coach oder im Fitness-Studio als Gruppen­training. Wer am Anfang lernt worauf es ankommt, hat lange Spaß und spürbare Erfolge beim Training mit dem Hitchrock zuhause und unterwegs. Und übrigens – ein Outdoor-Parcour mit Hitchrock und ein paar sportwilligen­ Freunden an der Seite ist nicht nur geteiltes Sportlerleid sondern auch doppelter Spaß beim Stählen und Bewegen des ganzen Körpers!

 

Test-Redakteur: Claudia Wagner