Zu unseren Lieblingszutaten in der Küche gehört eindeutig Hackfleisch. Sei es, um Frikadellen zu zaubern, selbst gemachte Burger Patties herzustellen oder einfach Bolognese oder Chili con Carne zu machen. Hackfleisch lässt sich vielseitig und in immer neuen Varianten verwenden. Da liegt es doch nahe, sein Fleisch immer frisch zu wolfen - genau dann, wenn man es benötigt. Technik zu Hause hat sich den Fleischwolf FW 700 von Graef genauer angeschaut.
Praxistest:
Fleischwolf Graef FW 700
Hack und mehr!
Test-Redakteur: Stefan Witzel
Zunächst wird sich jeder Hobbykoch die Frage stellen, ob er wirklich so einen Fleischwolf braucht. Um es vorweg zu nehmen - nach unserem Test können wir diese Frage eindeutig mit ja beantworten. Kauft man sein Hackfleisch im Supermarkt oder an der Frischetheke, ist meist das Sortiment begrenzt. Rinderhack, Schweinehack oder gemischt - das war es in den meisten Fällen schon. Glück hat der, der einen kompetenten Metzger in seiner Nähe findet, der auch mal andere Fleischsorten wie Lamm oder Kalb ganz nach Wunsch und vor allem frisch wolft. Darüber hinaus kann man dann wählen, ob man das Fleisch lieber grob oder fein haben möchte.
Dies alles geht auch zu Hause - mit einem guten und vor allem leistungsstarken Fleischwolf. Man stellt sich seine Fleischmischung selbst zusammen, würzt nach persönlichem Geschmack und macht sein Hackfleisch immer frisch und genau dann, wenn man es benötigt. Zudem weiß man dann ganz genau, was drin ist. Mit dem FW 700 von Graef lässt sich aber nicht nur Gehacktes herstellen, auch Kebbe, selbst gemachte Würstchen oder das Spritzgebäck zu Weihnachten gehören zu seinen Aufgaben.
Ausstattung und Verarbeitung
Neben dem eigentlichen Fleischwolf, einem robusten und stabilen Standgerät aus Aluminium, gibt es bei Graef eine Vielzahl von sinnvollem Zubehör, das sich im Lieferumfang befindet. Dazu gehört ein Aufsatz, um orientalische Kebbe-Bällchen zur kreieren, eine Wursttülle für den Hobby-Metzger sowie ein Spritzgebäck-Aufsatz. Die Anleitung zeigt sehr ausführlich, wie man den Vorsatz für die gewünschte Anwendung zusammenbaut. Die Verarbeitung ist tadellos. Wie schon beschrieben ist das Gehäuse aus Aluminium gefertigt, ebenso die Schnecke. Einfüllwanne, Messer und Vorschneider sind aus Edelstahl, der Kebbe-Einsatz, Stopfer sowie der Wurstfüller aus Kunststoff. Zum Lieferumfang gehören drei Lochscheiben mit 3, 5 sowie 8 mm. Je nach Verwendung erhält man damit grobes Hackfleisch genauso wie eine feine Mischung beispielsweise für Ravioli-Füllungen. Damit alle Zubehörteile immer rechtzeitig zur Hand sind, können die Lochscheiben in einer Schublade unten am Gerät verstaut werden, alle weiteren Zubehörteile mit Ausnahme des Spritzgebäck-Aufsatzes finden im Stopfer ihren Platz.
Das gut lesbare Display zeigt die gewählten Einstellungen an. Der FW 700 bietet zwei Geschwindigkeitsstufen, einen Rückwärtslauf - sollte mal etwas fest sitzen - sowie einen Überlastungsschutz.
Bedienung
Vor der Arbeit muss man den Vorsatz je nach Anwendung zusammensetzen. Dies geht sehr einfach, wenn man die richtige Reihenfolge von Messer, Vorschneider und Lochscheibe beachtet. Durch die Form der Einsätze kann man aber auch nicht viel falsch machen - im Endeffekt muss alles bündig abschließen, damit es arretiert werden kann. Alle Komponenten passen optimal und ohne Spiel aufeinander und machen haptisch und optisch einen perfekten Eindruck. Genauso einfach zerlegt man den Wolf zur Reinigung. Nach unserem Praxistest zeigte sich zudem, dass das Fördersystem mit der Alu-Schnecke nur sehr wenige Rückstände im Gerät zurücklässt und die Reinigung somit schnell von der Hand geht. Generell sollte man bei der Herstellung von Hackfleisch sehr sauber arbeiten, am besten Küchenhandschuhe benutzen und den Fleischwolf immer gründlichst reinigen. Ein richtiger Ein-/Ausschalter befindet sich an der Rückseite, die Geschwindigkeiten stellt man über einen stabilen Schalter an der Seite ein. Der Anleitung würden jedoch ein paar Rezeptideen - wie beispielsweise für Kebbe oder Wurstbrät - gut zu Gesicht stehen.
Praxis
Im Praxistest widmeten wir uns an erster Stelle dem Hackfleisch und stellten verschiedene Mischungen aus Rind- und Schweinefleisch zusammen. Die Fleischstücke schneiden wir in ca. 2 - 3 Zentimeter breite und etwas mehr als fünf Zentimeter große Stücke. Der FW 700 verarbeitet das Fleisch zu sehr gleichmäßigem Hack - und dies alles ohne große Kraftanstrengung. Man muss lediglich sanft das Fleisch mit dem Stopfer auf die Schnecke bringen, alles andere erledigt der Fleischwolf selbstständig. Tests mit den unterschiedlichen Lochscheiben führten zu perfekten Ergebnissen. So kann man auch ein wenig experimentieren. Zum Beispiel eignet sich für Burger Patties die 8 mm-Scheibe sehr gut, wenn man das Hackfleisch vor dem Grillen nicht zu arg zusammendrückt. Der Burger wird unbeschreiblich saftig, wenn man Fleisch mit ca. 20% Fettanteil nutzt. Die kleineren Lochscheiben nutzten wir eher für Frikadellen oder Bolognese. Dann machen wir uns an Kebbe - orientalische Fleischtaschen, die mit unterschiedlichsten Füllungen gereicht werden können. Auch hierbei leistet der Graef gute Arbeit, wobei man jetzt in zwei Durchgängen arbeiten muss. Zunächst stellen wir unser sehr feines Hackfleisch, das mit Bulgur gemischt wird, her, bauen den Fleischwolf mit dem Kebbe-Vorsatz um und geben das Hack erneut hinein. Dann formt man ähnlich wie Cannelloni kleine Fleischröhren, in die man die Füllung drückt und anschließend frittiert. Zu guter Letzt widmeten wir uns der Weihnachtsbäckerei. Ein schneller Umbau für das Spritzgebäck folgt. Insgesamt lassen sich mit dem Vorsatz vier verschiedene Formen realisieren. Auch dies klappt zu unserer vollsten Zufriedenheit. Die Schnecke greift den Teig sehr gut und drückt ihn gleichmäßig durch die Form. Man sollte hierbei aber auf alle Fälle zu zweit arbeiten, da selbst auf langsamer Stufe der Teig relativ schnell aus dem Gerät gedrückt wird.
Fazit
Der Graef Fleischwolf FW 700 ist der universelle Küchenhelfer für alle, die mehr wollen als die übliche Hackfleischmischung, die es an der Fleischtheke gibt. Im Handumdrehen lassen sich verschiedenste Fleischsorten oder auch Mischungen mit Gewürzen zu immer neuen Geschmacks- und Konsistenzrichtungen wolfen. Darüber hinaus sorgt das umfangreiche Zubehör für universelle Einsatzmöglichkeiten - sei es die Weihnachtsbäckerei oder exotische Kebbe-Bällchen. Der FW 700 arbeitet ruhig und gleichmäßig, ist einfach zu bedienen und leicht zu reinigen.
Graef FW 700
Fakten (Herstellerangaben):
- Fleischwolf mit 800 Watt-Motor
- 3 Lochscheiben (3,5,8 mm)
- Kebbe-Einsatz
- Wurstfüller
- Spritzgebäck-Aufsatz
- Zwei Geschwindigkeitsstufen
- Rückwärtslauf
- Überlastungsschutz
Plus
+ einfacher Zusammenbau
+ viel Zubehör
+ hochwertige Verarbeitung
+ gleichmäßiges Ergebnis
Minus
- keine Rezept-Ideen in der Anleitung