Kochen mit Induktion wird immer beliebter. Neben Gas sowie herkömmlichem Ceranfeld, das mit Wärmestrahlung arbeitet, ist Induktion die dritte Möglichkeit, seine Speisen auf die richtige Temperatur zu bringen. Ähnlich wie der Gasherd lässt sich der Kochvorgang schnell und präzise regeln, was auch Profiköche erkannt haben, von denen immer mehr auf diese Art des Kochfeldes setzen. Technikzuhause hat sich das Einbau-Induktionsfeld KY-T937VL von Panasonic angeschaut, das viele Besonderheiten zu bieten hat.
Praxistest:
Induktionsfeld Panasonic KY-T937VL
Testbericht 12. Juni 2018 Fotos: Hersteller
Das Panasonic Induktionskochfeld KY-T937VL besticht schon äußerlich durch seine Größe. Mit einer Breite von 90 Zentimetern und 56 Zentimetern Tiefe wird der Kochkreativität mächtig auf die Sprünge geholfen. Gegenüber „normalen“ 60 cm-Feldern bekommt man deutlich mehr Platz und die Töpfe mehr Freiheit. Und aus eigener Erfahrung: Man gewöhnt sich sehr schnell an die Größe und will nicht mehr darauf verzichten. Die große Besonderheit, wodurch das Kochen völlig anders und einfacher wird, ist die Temperaturvorwahl und nicht nur die Einstellung einer Stufe von 1 - 9. In der Praxis vereinfacht dies die Arbeit wesentlich, da beispielsweise ein ständiges Regeln völlig entfällt und so auch Niedrigtemperaturgaren auf einfachste Weise möglich wird. Die Intelligenz steckt in den Sensoren im Kochfeld, die per Infrarot die tatsächliche Temperatur am Topfboden messen und auch gegebenenfalls automatisch nachregeln. So verhindert die automatische Regelung beispielsweise ein Anbrennen der Speisen oder ein Überhitzen. Der Temperaturbereich reicht von 65°C bis hin zu 230°C. Koch oder Köchin können so durch exakte Einstellung das Ergebnis beeinflussen.
Aufgeteilt ist das Induktionsfeld in drei verschiedene Gruppen, die jede für sich mehrfach genutzt werden kann. Auf diesen Felder lassen sich Töpfe bzw. Pfannen nahezu frei platzieren. So mischt man ganz einfach kleines und großes Kochgeschirr. Rechte und linke Kochzone mit einer Gesamttiefe von 38,2 cm und einer Breite von 21 cm sind nochmals zur Hälfte unterteilt und können so auch unterschiedlich geregelt werden. Dazu gibt es eine Zone in der Mitte mit einer Größe von 36 x 28,6 cm.
Die Flexkochzonen erkennen automatisch das aufgestellte Geschirr und aktivieren auch nur die Bereiche, die im Kontakt mit dem Topf stehen. Alle anderen Induktionsspulen bleiben inaktiv. Nutzt man die zwei unabhängigen Felder einer Zone, können diese unabhängig voneinander geregelt werden. Da Panasonic mit der innovativen Sensor-Technologie arbeitet, sollte man darauf achten, dass das Kochgeschirr möglichst in der Mitte platziert ist. Ansonsten arbeitet es zwar, aber ohne Sensor.
Der mittlere Bereich verfügt über eine Kochzone, auf der natürlich auch meherere Töpfe ihren Platz finden, aber nicht unabhängig voneinander eingestellt werden können. Für sehr großes Kochgeschirr ist es aber auch möglich, eine Brücke von der mittleren zur rechten oder linken Zone herzustellen, in dem man Pfanne bzw. Topf über beide Zonen setzt.
Bedienung
Optisch perfekt passend befindet sich unterhalb der mittleren Kochzone das Sensor-Bedienfeld, das über viele Besonderheiten verfügt. Das farbige TFT-Display gibt Informationen über alle Kochvorgänge und nimmt jegliche Befehle brav entgegen. Stellt man nur einen Topf gleich welcher Größe irgendwo auf dem Induktionsfeld ab, wird die Position im Display mit einem blauen Feld angezeigt. Manuell könnte man die Fläche vergrößern, was aber eigentlich nicht notwendig ist. Ein kurzer Touch auf die Kochzone, auf der der Topf steht und über die Menüleiste am unteren Ende nimmt man seine Einstellungen vor. Das wird in der Regel die gewünschte Temperatur sein. Temperatur? Ja, richtig, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Kochfeldern wählt man bei Panasonic die Temperatur. Wer es klassisch mag, kann selbstverständlich auf die bekannten Stufen 1 - 9 zurückgreifen - macht aber bei so einem High Tech-Kochfeld kaum Sinn, wie wir meinen. Wenn wir nun die Temperatur gewählt haben, erscheint im dargestellten Kochfeld die Vorwahl. So weiß man auf einen Blick, welcher Topf oder Pfanne wie heiß wird. Natürlich verfügt das Panasonic-Feld über eine Sicherheitsausstattung, die wenn beispielsweise kein Geschirr aufgestellt ist, automatisch ausschaltet. Eine Kindersicherung ist ebenfalls mit an Bord, damit die Kleinen erst gar nicht in die Versuchung kommen, irgendetwas einzuschalten. Praktisch im täglichen Betrieb zeigt sich die integrierte „Eieruhr“ - heute heißt dies Kurzzeit-Timer. Dazu kommt noch eine Zeitschaltuhr, die nach einer vorgegebenen Zeit eine Kochzone automatisch abschaltet.
Praxis
Einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen den drei Kochgruppen gibt es dann aber doch. Die linke Zone bietet mehr automatische Einstellmöglichkeiten. So stehen hier neben der manuellen Einstellung die Funktionen Autoboil, Niedrigtemperatur, Braten und Frittieren bereit. Die mittlere und linke Gruppe beschränkt sich auf Braten und Frittieren. Diese Funktionen kann man direkt über die Einstellleiste im Display auswählen. Stellt man beispielsweise einen Topf Wasser auf die linke Fläche - dieser wird wie oben beschrieben automatisch erkannt - und drückt dann Autoboil, blinkt 100°C so lange, bis das Wasser kocht. Danach schaltet das Feld automatisch auf 95°C zurück und hält die Temperatur. In unserem Praxistest hat dies wunderbar funktioniert und der Siedepunkt war nach 6:45 Minuten für einen Liter Wasser erreicht. Gegenüber einem Ceranfeld schnell, mit Induktion geht es aber auch schneller. So auch bei Panasonic. Der Gegencheck mit manueller Einstellung auf Höchststufe lässt das Wasser schon nach 3:20 sprudeln. Warum dann Autoboil? Ganz einfach: Man muss sich um nichts kümmern und das ist in der täglichen Küchenpraxis ein Segen. Die Temperatur während der Automatikfunktion steigt langsam an und regelt bei Erreichen des Siedepunktes automatisch weiter - auch ohne, dass man daneben steht. Im manuellen Modus wartet man halt darauf, dass es fertig ist und steuert manuell nach - ist halt umständlicher.
Sehr spannend finden wir den Niedrigtemperatur-Modus. Hier kann man eine Temperatur von 65°C bis 120°C vorwählen, was absolut praxisgerecht ist. Und dies bringt handfeste Vorteile. Gerichte wie Schmorbraten, die man lange Zeit köcheln muss, kann man getrost bei niedriger Temperatur sich selbst überlassen. Die niedrige Temperatur bringt aber weitere Vorteile: Richtig eingestellt, brennt Milch nicht mehr an und Eier kann man bei 70°C oder 75°C aufschlagen, ohne dass man gleich Rührei herstellt. Das ist auf herkömmlichem Weg nicht so einfach und erfordert ein wenig Erfahrung. Niedrigtemperatur und Autoboil ist nur auf dem linken Kochfeld verfügbar. Dazu gibt es noch die Braten- und Frittiervorwahl, die sich im Regelbereich und den Voreinstellungen unterscheiden. Braten arbeitet von 140°C bis 230°C, Frittieren von 140°C bis 200°C. So lässt sich mit hoher Hitze anbraten, danach regelt man die Temperatur zurück. Ebenfalls ist Frittieren auf herkömmlichem Wege nicht so einfach und kann auch bei zu hoher Hitze gefährlich werden. Beim Panasonic-Kochfeld stellt man einfach mal auf 160°C - 170°C - fertig. Unsere Messungen mit unterschiedlichsten Temperaturen zeigen, dass das Panasonic-Kochfeld diese sehr konstant hält. Je nach Kochgeschirr kann sie jedoch vom eingestellten Wert abweichen. Bei unseren hochwertigen Töpfen eines Markenhertellers, die über einen sehr dicken Boden verfügen, lag die Temperatur im Topf immer ein paar Grad unter dem vorgewählten Wert. Dies hat man bezogen auf sein eigenes Kochgeschirr aber schnell im Griff und die Temperatursteuerung ist eine echte Erleichterung. Zumal das Kochfeld auch reagiert, wenn durch Zugabe von weiteren Zutaten die Temperatur absinken sollte. Dann wird ohne manuelles Dazutun nachgeregelt. Während des Aufheizens auf die eingestellte Temperatur blinkt die Anzeige. Sobald die Vorwahl erreicht ist, leuchtet sie dauerhaft und zusätzlich wird eine Zeitanzeige eingeblendet. Dies finden wir sehr praktisch, da der Koch/die Köchin dann immer informiert ist, wie lange die Lebensmittel schon garen bzw. braten oder kochen. Einfaches Beispiel: Eier kochen! Wir stellen die Temperatur auf 90°C (ja, das reicht völlig und spart zudem Energie) und warten den Piepton ab. Dann startet automatisch die Zeitanzeige wir wissen genau, wie lange die Frühstückszutat schon gart. Wünschen würden wir uns noch eine Umschaltung von der vorgewählten auf die tatsächliche Temperaturanzeige, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau.
Der Assistent
Wer Hilfe benötigt, zieht einfach den Assistenten zu Rate. Auf Berühren des entsprechenden Feldes stehen 60 gängige Rezepte bereit, die in einfachen Worten beschrieben sind und alle wichtigen Daten enthalten. Die Auswahl geht von Arme Ritter, über Bratkartoffeln, gedämpften Fisch bis hin zum Braten und Frittieren. Nach Auswahl der Speise und Kochzone reicht ein Berühren der Start-Taste und los geht es mit der richtigen Temperatur. Falls der Niedrigtemperatur-Modus gewählt werden muss, dann nutzt man die linke Kochzone.
Fazit
Das Panasonic Induktionsfeld KY-T937VL bietet eine völlig neue Art des Kochens. Durch die direkte Temperatureinstellung und dank Genius-Sensor, der die Temperatur am Topfboden misst, wird die Arbeit effektiv vereinfacht. So gelingen viele auch anspruchsvolle Speisen auf Anhieb und ohne ständige Kontrolle. Die Genius-Sensor-Technologie unterstützt mit den vier Modi Braten, Frittieren, Niedrigtemperatur oder einfach nur Wasser kochen die Arbeit deutlich. Der zusätzliche Assistent hilft bei den Einstellungen. Die Bedienung ist mit dem Sensor-Touchfeld einfach, die Verarbeitung tadellos. Uns hat das Panasonic KY-T937 vollends überzeugt.
Test-Redakteur: Stefan Witzel
Panasonic KY-T937VL Induktionsfeld
Fakten (Herstellerangaben):
-
Induktionskochfeld
- Abmessungen: 90,7 x 56,2 x 68 mm
- Flex-Kochzonen
- fünf separat regelbare Zonen
- Genius-Sensor für Mitte und Rechts (Braten, Frittieren)
- Genius-Sensor Plus für Links
- (Braten, Frittieren,
- Niedrigtemperatur, Autoboil)
- manuelle Einstellungen
- 60 Kochprogramme
- übersichtliches Touch-Display
- Ausschalt-Timer
- Kurzzeit-Timer
Plus
+ direkte Temperatureinstellung
+ Temperaturmessung am Topfboden
+ Autoboil, Niedrigtemperatur, Braten, Frittieren
+ Braten, Frittieren
+ Timer zum Ausschalten der Kochzonen
+ Eieruhr