Praxistest JVC HA-SBT200X Bluetooth Kopfhörer

Testbericht 10. Juni 2015

 

JVC baut in letzter Zeit sein Portfolio an Kopfhörern immer weiter aus. Von kleinen In-Ears über spezielle Sportköpfhörer bis zu ausgewachsenen Modellen ist mittlerweile alles dabei. Als Tieftonwunder soll jetzt der HA-SBT200X für gute Unterhaltung sorgen, den wir uns genauer angeschaut haben.

Der JVC kann per Kabel oder Bluetooth mit Musik versorgt werden
Nach Aktivierung der Pairing-Funkiton taucht der Kopfhörer als SBT200 am Smartphone auf

Mit dem HA-SBT200X richtet sich JVC an Musikfreunde, die ein stylisches Aussehen des Kopfhörers bevorzugen, viel Flexibilität mögen sowie einen dynamischen­ Sound wollen. Im Lieferumfang befindet­ sich neben dem eigentlichen Hörer die Anleitung, ein Audio-Verbindungskabel mit Mini-Klinkenstecker sowie ein USB-Kabel. Hier kommt schon die erste Besonderheit­ - USB-Kabel. Das benötigt man nämlich, um den integrierten­ Akku des JVC aufzuladen. Er ist in der Lage, neben der normalen Kabelverbindung auch die Musiksignale per Bluetooth nach neuestem AptX-Standard zu empfangen. Das bietet unterwegs viel Flexibilität,­ da man den Zuspieler wie Smartphone oder Tablet einfach in der Tasche lassen kann. Zu Hause bewegt man sich frei von Zimmer zu Zimmer - abhängig von der Reichweite des Signals und Standort der HiFi-Anlage oder Smartphone. Darüber hinaus ist der JVC in der Lage als Freisprecheinrichtung zu arbeiten. Auch damit kann man sein Telefon getrost in der Tasche lassen, auch wenn ein Anruf reinkommt.

 

Installation

Um die Funktionen zu prüfen, verbinden wir als erstes den Hörer per USB mit einem handelsüblichen USB-Adapter für die Steckdose (nicht im Lieferumfang) und laden ihn auf. Nach eineinhalb Stunden erlosch das rote Lämpchen, was die Einsatzbereitschaft signalisiert. Die Bedienung erschließt sich schnell. Alle Funktionstasten sind an der rechten Ohrmuschel angebracht. Wie auch bei vielen Modellen der Konkurrenz fehlt uns ein deutliches Zeichen für Rechts und Links. Diese sind zwar innen im Bügel eingeprägt, aber doch relativ klein und schlecht zu sehen. Pluspunkt: Für sehbehinderte Mitbürger gibt es diese Angaben deutlich geprägt außen auf dem Bügel. Der JVC ist als On-Ear konzipiert - die weichen Ohrpolster legen sich gut und bequem auf die Ohren auf. Dadurch, dass er einen nicht zu starken Anpressdruck hat, kann man ihn auch bequem längere­ Zeit auf dem Kopf halten. Bei sehr starken Kopf­bewegungen kann er aber auch schon mal rutschen.

Tasten am Hörer gibt es für Power, eine Lautstärke/Laufwerksregeleung sowie die Bass-Funktion. Daneben die schon erwähnten Anschlüsse für das Klinken- und USB-Kabel. Ein kleines Mikrofon auf der Muschel nimmt die Sprache beim Telefonieren entgegen. Darüber hinaus signalisiert eine LED, die in Rot oder Blau leuchtet, den Betriebszustand.

In unserem Praxistest verbinden wir den JVC mit einem Smartphone. Die erstmalige Einrichtung der Verbindung­ erfolgte problemlos. Nachdem wir die Power-Taste solange (ca. 6 Sekunden) drücken, bis die LED abwechselnd rot/blau blinkt, erscheint auf dem mobilen­ Gerät unter Bluetooth-Einstellungen der SBT200. Das tippen wir nur kurz an und schon steht die Verbindung. Signalisiert wird dies durch die langsam blinkende LED in blau. Alternativ und sehr bequem kann man die Kopfhörer per NFC verbinden, sofern das Mobilgerät dazu in der Lage ist.

Wir starten die Wiedergabe zunächst am Smartphone. Die Reichweite ist im Bluetooth-Rahmen. 10 Meter im Freien geht ohne Probleme, ein Zimmer weiter auch. Bei zwei Räumen kommt es je nach Standort schon mal zu kleinen Aussetzern - das hängt jedoch wie bei Bluetooth-Verbindungen üblich stark von den baulichen Gegebenheiten ab. Schwierig sind beispielsweise­ Stahlbetondecken in Einfamilienhäusern. Eine Übertragung­ zwischen den Stockwerken gelingt kaum - kann aber dem JVC nicht angelastet werden.

 Praxis

Im täglichen Komfort möchte man mit so einem Kopfhörer Musik hören, ohne dass man sein Smartphone aus der Tasche oder vom Sideboard nimmt. Das gelingt sehr gut. Durch die Bedienelemente, die man bequem greifen kann, regelt man die Lautstärke, skipt einen Titel vor- oder zurück oder pausiert bzw. startet die Wiedergabe. Das gelingt in unserem Praxistest ohne Probleme und unser iPhone reagiert prompt. Aus der Anleitung muss man einmal entnehmen, wie oft man drücken muss, um die entsprechende Funktion auszuführen.­

Dazu kommt noch eine Freisprechfunktion. Kommt während der Musikwiedergabe ein Anruf rein, kann man ihn mit Hilfe der Power-Taste annehmen oder mit einem längeren Druck ablehnen. Das Klingeln hört man über den Kopfhörer, die Musik stoppt und spielt nach dem Telefonat automatisch weiter. Auch dies erledigt der JVC problemlos. Ebenso soll mit längerem Druck die Nummer­wahl aktiviert werden. Mit einem iPhone 5 ging dies jedoch nicht, da dadurch die Sprachsteuerung­ gestartet wird und es passieren kann, dass das Smartphone nun irgendwen anruft. Da muss man den herkömmlichen­ Weg wählen. Das sollte jeder Nutzer genau mit seinem verwendeten Smartphone prüfen. An der Sprachverständlichkeit - sowohl über den Hörer als auch an der anderen Seite der Verbindung - gab es nichts auszusetzen - das macht JVC gut. Alternativ zur Funkverbindung kann man das Audio-Kabel für den Direktanschluss nutzen - beispielsweise, wenn der Akku unterwegs leer sein sollte. Dann funktionieren die Steuerungs­tasten am Hörer allerdings nicht. 

Zum Klang: Spielen wir zunächst aktuelle Titel aus den Charts zu. Schon direkt nach den ersten Klängen­ wird klar, wie der JVC abgestimmt ist. Pop-Musik, Techno,­ Rock etc. erklingen mit gutem Bassanteil­ und dynamischer Wiedergabe. Souverän meistert er auch tiefe Drums und Bassattacken, ohne andere Frequenzanteile zu vernächlässigen. Nicht ganz umsonst nennt ihn JVC Club-Sound-Kopfhörer und hat ihn ganz bewusst so abgestimmt. Die Auflösung im Basskeller könnte jedoch noch ein wenig differenzierter sein. Zusätzlich bietet der SBT200 noch einen Bass-Boost, der den Tieftonbereich nochmals - aber in Maßen - anhebt. Für uns zum Teil - und auch je nach Musikgenres - manchmal zuviel - aber man kann es ja abschalten. Musikfans, die in Richtung Techno, House, Rock und Pop unterwegs sind und einen intensiven­ Tieftonantell bevorzugen, können mit dem JVC nichts falsch machen.