Schnell startklar
Die kompakte Küchenmaschine Kitchenesse von Klarstein präsentiert sich in einem kompakten Design mit feinen Rundungen und ist gut verarbeitet. Mit Saugfüßen versehen findet sie auf einer ebenen Fläche einen sicheren, rutschfesten Stand. Sie hat einen Knethaken, einen flachen und einen flexiblen Rührhaken und einen Schneebesen an Bord. Das Zubehör lässt sich im Handumdrehen einsetzen. Dazu lässt sich der Schwenkarm mit Hilfe eines Entriegelungsknopfes anheben. So kann auch der Deckel angebracht und die Schüssel entnommen und eingesetzt werden.
Rühren, kneten, schlagen
Als erstes setzen wir den Schneebesen ein und geben die Zutaten für einen Pfannkuchenteig in die große Rührschüssel aus Edelstahl. Sie hat praktische Tragegriffe und muss mit einem Dreh auf dem Gerätsockel fixiert werden. Wir wählen eine mittlere Geschwindigkeit und lassen die Mischung einige Minuten durchrühren. Das Ergebnis ist bis auf wenige kleine Klümpchen gut. Wir arbeiten mit Hilfe der Pulsfunktion noch etwas nach und haben dann einen gleichmäßig verrührten Teig. Im weiteren Testlauf geben wir eine Vollkorn-Brotbackmischung in die Rührschüssel und fügen die entsprechende Menge Wasser hinzu. Wir setzen den Knethaken ein, der für schwere Teige zuständig ist. Auch diesen schweren Brotteig bewältigt die Maschine tadellos. Ebenso stellt das Schlagen von Eiweiß die Kitchenesse vor kein Problem.
Mit Abschaltautomatik
Für das Arbeitstempo stehen insgesamt 10 Stufen zur Verfügung. Zusätzlich 3 Automatikstufen für konstant langsames oder Intervallrühren. Auch bei höchster Stufe arbeitet die Kitchenesse mit noch verträglichem Geräusch. Wie lange die Kitchenesse ununterbrochen laufen darf, richtet sich nach dem eingesetzten Werkzeug, bzw. nach ihren Aufgaben: Mit dem Knethaken ist laut Herstellerangabe auf Stufe 1 nach 1,5 Minuten und auf Stufe 2 nach 8 Minuten das Limit erreicht. Diese Zeiten reichen für normale Anwendungen aus. Rührhaken und Schneebesen dürfen maximal 10 Minuten ihre Runden drehen (Abkühlzeit rund 45 Minuten). Wird mit der Kitchenesse gekocht kommt der flexible Rührhaken zum Einsatz; die Maschine darf dann 1 Stunde pausenlos betrieben werden. Um Überhitzung zu vermeiden, schaltet die Kitchenesse nach 15 Minuten Dauerbetrieb ab, sofern keine Laufzeit eingestellt wurde. Als Abkühlzeit bis zum Neustart gibt der Hersteller 45 Minuten an.
Die Kochfunktion
Die große Rührschüssel hat ein Fassungsvermögen von 3 Litern. Das 900 Watt Heizelement erlaubt in 1 Grad-Schritten eine Temperatureinstellung von 25 bis 140 Grad Celsius. Praktisch ist der Timer, der minutenweise bis zu einer Betriebsdauer von 60 Minuten eingestellt werden kann. Nach Ablauf der gewählten Laufzeit schaltet die Kitchenesse automatisch ab. Das beleuchtete Display gibt Auskunft über die aktuelle Temperatur und Restlaufzeit. Wir haben testweise Spargel gekocht – mit Erfolg. Geschmacklich sehr aromatisch, da die Edelstahlschüssel durch den Deckel des Geräts fest verschlossen bleibt. Praktisch ist die Klappe im Deckel, über die weitere Zutaten in die Schüssel gegeben werden können. Gut ist, dass die Geschwindigkeit ab einer Temperatur von 60°C herabgesetzt wird. So vermeidet man das Herumspritzen von heißen Flüssigkeiten.
Temperaturverhalten
Beim anschließenden Zubereiten eines Risotto mit kleingeschnittenem Gemüse hat sich die Einstellung für Intervallrühren bewährt. Hilfreich ist auch das Rotationssystem des Rührelements, das sich nicht nur um die eigene Achse, sondern auch auf einer Kreiselbahn durch die Schüssel bewegt. So wird das Rührgut permanent in die Schüsselmitte bewegt; entsprechend gleichmäßig gegart und durchgemischt ist das Risotto lecker gelungen. Kurz zur Temperatur: Die eingestellten 70 °C hatte das Gerät nach gut 3 Minuten erreicht und wurde entsprechend im Display angezeigt. Grundsätzlich haben unsere Messungen gezeigt, dass die Temperatur im Kochgut rund 10 Grad höher liegt als auf der Anzeige angegeben. Das Ende der Kochzeit wird nur im Display angezeigt – hier wäre ein akustisches Signal hilfreich. Wurde mit sehr hohen Temperaturen gearbeitet kann es sein, dass der Spritzschutz nicht mehr sicher am Rührarm haftet, wenn dieser angehoben wird – hier also etwas aufpassen.
Reinigung und Pflege
Die Rührwerkzeuge dürfen in die Spülmaschine. Das Kunststoffgehäuse wird mit einem weichen, feuchten Tuch blitzblank. Aufwändiger zu reinigen ist leider die Edelstahlschüssel: Sie darf nicht im Wasser und auch nicht unter fließendem Wasser gereinigt werden. Aufgefallen ist uns außerdem, dass der flexible Rührhaken einen strengen „chemischen“ Geruch aufweist, der leider auch nach der Reinigung in der Spülmaschine nicht beseitigt war. Ein direkt gelieferter Ersatz wies allerdings keinen Geruch auf.
Fazit
Die Klarstein Kitchenesse ist ein formschönes und kompaktes Gerät. Die Bedienung ist einfach, der Wechsel der Rührwerkezeuge dank Schnellspannsystem im Handumdrehen erledigt. Auch bei höchster Geschwindigkeitsstufe ist die Maschine laufruhig, wenn auch nicht ganz leise und steht fest auf ihren Saugfüßen. Das Gerät ist gut verarbeitet und erfordert – abgesehen von der Rührschüssel - wenig Pflegeaufwand. Die Kocheigenschaften sind für kleinere Mengen absolut ausreichend. Einen Minuspunkt gibt es für die Bedienungsanleitung: Sie ist in Teilen missverständlich und könnte insbesondere für die Kochfunktion doch mehr Hilfestellung geben, um die vielseitigen Möglichkeiten der insgesamt guten Küchenmaschine ausschöpfen zu können. Und hier bietet die Kitchenesse weiteres Potential: Über Verbindungsbuchsen am Gerät können beispielsweise ein Hochleistungsmixer, ein Zerkleinerer mit Entsafter oder ein Fleischwolf angeschlossen werden. Mit einem Verkaufspreis von rund 280 Euro ist die Klarstein Kitchenesse eine gute Empfehlung.