Praxistest: Luftreiniger Comedes Lavaero 100

Wunderbar, wenn man in den eigenen vier Wänden gute Luft atmen kann. Das heißt, möglichst frei von Feinstaubbelastung, wie Hausstaub, Pollen, Sporen oder Zigarettenrauch. Moderne Luftreiniger sind in der Lage Feinstaub deutlich zu minimieren. Wir haben den Comedes Lavaero 100 mit Partikelsensor in der praktischen Anwendung getestet.

Gesundheitsrisiko Feinstaub

Das mehrstufige Filtersystem befreit die Raumluft von Feinstaub der Kategorie PM2,5 und bekämpft Gerüche und Bakterien
Bei einem PM2,5 Wert von 0 bis 70 liegt die Feinstaubbelastung im grünen Bereich. Blaulicht erscheint bei Werten zwischen 70 bis 100 (gut); bis 150 ist die Qualität der Raumluft noch ausreichend
Ein PM2,5 Wert ab 150 ist schlecht, ab 200 sogar sehr schlecht. Der Comedes Lavaero leuchtet jetzt rot.

Ist von Feinstaub die Rede, ist meist die Schadstoffkonzentration in der Außenluft gemeint. Aber auch in unseren Innenräumen kann die Luft erheblich verunreinigt sein. Toaster, Kerzen, offene Kamine, Kohleöfen aber auch Laserdrucker verursachen Feinstaub. Dieser kann flüssige oder feste Substanzen enthalten und ist unterschiedlich groß. Zur Messung und Unterteilung gibt es verschiedene Kategorien.

  • PM10 ist Feinstaub mit einem Durchmesser kleiner als 10 µm (Mikrometer). Darunter fallen beispielsweise Hausstaub, Pollen und Schimmelsporen
  • PM2.5 ist Feinstaub mit einem Durchmesser kleiner als 2,5 µm. Verbrennungspartikel, Asbeststaub, Bakterien sind typische Beispiele
  • PM1 ist Ultrafeinstaub mit einem Durchmesser kleiner als 1 µm. Rußpartikel und Viren gehören in diese Kategorie

Feinstaub ist mit dem bloßen Auge nicht  zu erkennen. Die Staubpartikel können weit in die Lunge eindringen und stellen dort ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.

Ausstattung und Verarbeitung

Hochwertige Luftreiniger wie der Lavaero 100 von Comedes versprechen eine zuverlässige Minimierung der Feinstaubbelastung in Innenräumen. Das kompakte Gerät, das mit den Maßen 20 x 20 x 31 cm ideal für den Einsatz als Tischgerät ist, wird für Räume bis zu 35 qm empfohlen und filtert Feinstaub der Kategorie PM2,5 aus der Luft. Dazu ist das 2,1 kg Leichtgewicht mit einem ausgeklügelten Filtersystem ausgestattet. Über das große Bedienfeld können alle Funktionen, inklusive Timer für 1 bis 12 Stunden, Nachtbetrieb, UV-Licht und Ionisator eingestellt werden. Der Lavaero ist mit einer Farbkennung (Grün, Blau, Rot) ausgerüstet, die die unterschiedlichen Luftqualitäten anzeigt. 

Das Filtersystem

Damit die Luft effektiv von Feinstaub gereinigt wird, durchläuft sie verschiedene Filterstufen.
Der Hauptfilter ist mit einer relativ grobmaschigen Vorfilterbespannung versehen, die die gröbsten Partikel aus der durchströmenden Luft auffängt. Gleichzeitig wird auf diese Weise das HEPA-Filterelement geschützt und dessen Lebensdauer verlängert. Im HEPA-Filter werden auch die kleinsten Partikel aufgefangen.

Die von Festkörpern gereinigte Luft wird nun durch einen Aktivkohlefilter geschickt, um Gerüche und Wohngifte zu minimieren. Hier wird bewusst ein Aktivkohlegranulat mit hohem Wirkungsgrad und großer Gesamtoberfläche eingesetzt.

Es folgt ein Photokatalytischer Filter, der ebenfalls Gerüche und Bakterien bekämpft. Der photokatalytische Effekt wird durch die Bestrahlung von UV-Licht erzeugt. Neben der Aktivierung des Photokatalysefilters hat die ultraviolette Strahlung des zuschaltbaren UV-Lichts eine entkeimende Wirkung und kann Bakterien und Viren abtöten.

Im letzten Schritt wird die aus dem Lavaero 100 strömende­ Luft mit Hilfe des zuschaltbaren Ionisators mit einer geringen­ Menge negativ geladener Ionen versetzt. Diese lagern sich in der Raumluft an kleinste Partikel an und laden diese statisch auf. Die aufgeladenen Partikel bilden­ größere Cluster, die vom Filtermedium leichter­ aufgenommen werden können.

Der Testlauf

Zunächst nehmen wir die Filtereinheit aus dem Lavaero 100. Das geht denkbar einfach. Mit einem Dreh ist die Filterabdeckung ab- und die Filtereinheit herausgenommen. Wir entfernen die Schutzfolie und setzten den Filter wieder ein. Wir stecken das eine Ende des Netzteils hinten in die Buchse am Gerät und den Stecker in die Steckdose. Dann schalten wir das Gerät ein. Der Luftreiniger leuchtet grün und zeigt einen PM2,5-Wert von 21 an. Wir platzieren den Luftreiniger in einem geschlossenen, ca. 20 qm großen Raum in der Nähe eines Elektroherdes, auf dem wir Zwiebeln in einer Pfanne scharf anbraten. Es dauert nur wenige Sekunden, bis das Gerät "rot sieht" und einen Wert von 420 anzeigt. Wir schalten auf die höchste der 5 Lüfterstufen um den höchsten Luftdurchsatz zu erzielen. Wir schalten außerdem den Ionisator und das UV-Licht zu. Innerhalb von 10 Minuten sehen wir auf der Anzeige einen Wert von 241. Drei Minuten später wechselt der Farbindikator von rot auf blau und ein Wert von 143 PM2,5 wird angezeigt. Nach weiteren 7 Minuten zeigt der Luftreiniger grünes Licht. Der Wert: 69 PM2,5 - was laut der Werteskala in der Betriebsanleitung des Lavaero 100 "gut" bedeutet.

Geht auch automatisch
Wir wiederholen das Prozedere und schalten für diesen Testlauf auf Automatikbetrieb. Jetzt wird die Ventilatorgeschwindigkeit über den Luftqualitätssensor gesteuert. Wir stellen einen zeitlich ähnlichen Verlauf fest, bis der Lavaero 100 durch grünes Licht eine sehr gute Luftqualität signalisiert. Und wie steht es mit dem Bratenduft? Dazu verlassen wir den Ort des Geschehens und warten einige Minuten, bis wir ihn wieder betreten. Völlig verschwunden ist der Geruch nach gebratenen Zwiebeln nicht, aber doch erheblich abgeschwächt. Dabei ist unser Eindruck natürlich rein subjektiv. Nach einer weiteren Stunde Laufzeit im Automatikbetrieb ist der Geruch kaum noch wahrzunehmen.

Timer und Sleepfunktion
Mit der Timertaste lässt sich die Laufzeit des Luftreinigers einstellen. Durch wiederholtes Drücken der Taste stehen Zeiten zwischen einer und zwölf Stunden zur Verfügung. Im Display wird nun abwechselnd der PM2,5 Wert und die verbleibende Laufzeit angezeigt. Auch sehr praktisch - die Sleepfunktion, bei der lediglich diese Funktionstaste leuchtet, alle weiteren Anzeigen sind ausgeschaltet. Außerdem wechselt das Gerät in die kleinste und damit leiseste Lüfterstufe. Auch hier kann der Timer - vor Aktivieren der Sleepfunktion - eingestellt werden. Wir können attestieren, dass alle Funktionen reibungslos funktionieren.

Fazit

Auf der Rückseite des Lavaero 100 befinden sich der Partikelsensor, der Lufteinlass, der Netzschalter und die Buchse für die Netzleitung

 

Der Comedes Lavaero 100 ist ein kleiner, handlicher und sehr gut verarbeiteter­ Luftreiniger für Räume bis zu 35 Quadratmetern und kann ideal als Tischgerät genutzt werden. Er hat ein effektives, mehrstufiges Filtersystem inklusive UV-Licht und Ionisator und reinigt bis zu 120 Kubikmeter Luft in der Stunde; das ist für ein Gerät dieser Größe sehr ordentlich. Das Gerät arbeitet sehr leise und bietet eine praktische Timerfunktion und eine Filterwechselanzeige. Im Test hat der kompakte Luftreiniger innerhalb von 20 Minuten den PM2,5 Wert von 420 auf 69 gesenkt und außerdem rein subjektiv für eine deutliche Reduzierung­ der Gerüche gesorgt. Mit einem Verkaufspreis (UVP) von 129 Euro ist der Comedes Lavaero 100 eine sehr gute Empfehlung.

 

Test-Redakteurin: Vera Sattler