Ganz befreit Frischluft einatmen: Praxistest Luftreiniger Comedes Lavaero 1200

Selten war frische, saubere Luft wichtiger als in diesen Tagen, gerade auch in Innenräumen - dort wo wir wohnen, schlafen, arbeiten. Leistungsstarke Luftreiniger können nicht nur Schadstoffe wie Haus- und Feinstaub, Pollen oder Schimmelsporen aus der Luft filtern, sondern auch unliebsame Gerüche und flüchtige Verbindungen beseitigen. Wir haben uns den Comedes Luftreiniger Lavaero 1200 genauer angeschaut und auf seine Funktionalität getestet.

Ausstattung und Verarbeitung

Der formschöne Lavaero 1200 ist mit einem leicht verständlichen Farbdisplay ausgestattet und kann auf höchster Stufe pro Stunde 600 Kubikmeter Raumluft filtern
Zum Gerät gehört eine Fernbedienung. Vor dem Betrieb müssen die Filter herausgenommen und ausgepackt werden; ein Aufkleber auf dem Gerät weist darauf hin

Der Lavaero 1200 von Comedes ist nicht nur ein funktioneller Luftreiniger, sondern durch sein attraktives Design mit feiner Wellenoptik der Gerätefront absolut wohnzimmertauglich. Unter dem Geräteabschluss in Form einer sockelähnlichen Leiste verbergen sich leichtgängie Rollen für den komfortablen Transport des Geräts. Der Lavaero 1200 bietet 5 Lüfterstufen und einen Turbomodus zur Umwälzung der Raumluft. Auf höchster Stufe kann das Gerät laut Hersteller bis zu 600 Kubikmeter Luft in der Stunde umwälzen. Im Automatikbetrieb passt es die Lüfter-Geschwindigkeit automatisch an die jeweils vorhandene Raumluftverschmutzung an. Zur effektiven Reinigung der Luft hat der Lavaero 1200 ein mehrstufiges Filtersystem an Bord - wir werden es weiter unten ausführlicher beschreiben. Eine Filterwechselanzeige macht darauf aufmerksam, wenn ein Filter gewechselt werden muss. Praktisch für den Betrieb in Schlaf- oder Ruheräumen ist die Sleepfunktion, bei der Beleuchtung und Betriebsgeräusch heruntergefahren werden. Hier wartet Comedes noch mit einem sehr angenehmen Extra auf: Arbeitet das Gerät im Automatikbetrieb, überwacht ein Lichtsensors auch die Lichtstärke. Wird das Licht abgeschaltet oder wird es dunkel im Raum, wechselt das Gerät selbstständig in den Sleepmodus. Zum weiteren Komfort gehören eine Timerfunktion zur Einstellung der Laufzeit und eine Kindersicherung. Die Bedienung erfolgt entweder über das leicht verständliche Display oder über die Fernbedienung, die noch mit einer Batterie bestückt werden muss.
Auf dem übersichtlichen Farbdisplay können zudem auf einen Blick alle wichtigen Informationen abgelesen werden - von den gewählten Einstellungen bis zur aktuellen Partikelbelastung als PM 2.5 Wert - das ist die Bezeichnung für Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer. Für die Überwachung der Raumluft ist ein moderner Partikelsensor zuständig: Die ermittelten Werte werden auf dem Gerätedisplay als Zahlen und als farbiges Ventilatorsymbol abgebildet.

Gesundheitsrisiko Feinstaub
Die Luft in Innenräumen kann erheblich verunreinigt sein. Toaster, Kerzen, offene Kamine, Kohleöfen aber auch Laserdrucker verursachen Feinstaub. Dieser kann flüssige oder feste Substanzen enthalten und ist unterschiedlich groß. Zur Messung und Unterteilung gibt es verschiedene Kategorien.

  • PM10 ist Feinstaub mit einem Durchmesser kleiner als 10 µm (Mikrometer). Darunter fallen beispielsweise Hausstaub, Pollen und Schimmelsporen
  • PM2.5 ist Feinstaub mit einem Durchmesser kleiner als 2,5 µm. Verbrennungspartikel, Asbeststaub, Bakterien sind typische Beispiele
  • PM1 ist Ultrafeinstaub mit einem Durchmesser kleiner als 1 µm. Rußpartikel und Viren gehören in diese Kategorie

Feinstaub ist mit dem bloßen Auge nicht  zu erkennen. Die Staubpartikel können weit in die Lunge eindringen und stellen dort ein erhebliches Risiko für die Gesundheit dar.

Das Filtersystem

Die hochporöse Oberfläche der Aktivkohle kann sehr gut verschiedene flüchtige, organische Verbindungen sowie Geruchs-und Geschmacksstoffen aufnehmen
Das HEPA Element bindet selbst kleinste Partikel wie Pollen, Schimmelsporen, Haus- und Feinstaub
Der Vorfilter filtert grobe Partikel wie Staubflusen und Haare aus der Luft. Der Filter kann gereinigt und wieder verwendet werden
 

Damit der Comedes Lavaero 1200 seine Aufgabe als Luftreiniger zuverlässig erledigen kann, ist er mit einem mehrstufigen Filtersystem ausgestattet.
Ein relativ weitmaschiger Vorfilter filtert im ersten Schritt grobe Partikel wie Staubflusen und Haare aus der Luft. Der Filter kann später einfach abgesaugt oder unter fließendem Wasser abgespült werden. Ein Vorteil - denn so muss dieses Filterelement nicht ausgetauscht werden.
Ein wabenförmig angeordneter Aktivkohlefilter ist mit granulierter Aktivkohle gefüllt, die eine hochporöse Oberfläche hat. So können verschiedene flüchtige, organische Verbindungen sowie Geruchs- und Geschmacksstoffe sehr gut aufgenommen werden.
Das HEPA Element kann selbst kleinste Partikel wie Pollen, Schimmelsporen, Haus- und Feinstaub aus der durch den Filter strömenden Raumluft  binden. Dabei nutzt das Filterelement sowohl das Prinzip der mechanischen Filterung als auch die Partikelbindung mittels Adhäsionskräfte.
Einen wichtigen Part übernimmt der Ionisator, der durch die Abgabe von negativen Ionen die Clusterbildung kleinster Partikel in der Raumluft bewirkt: Die kleinen Partikel werden dabei statisch aufgeladen und lagern sich anschließend zu größeren Teilchen, sogenannten Clustern zusammen. Diese können dann von den Filterelementen leichter eingefangen werden.

Bedienung und Funktion

Die Filter lassen sich ruckzuck entnehmen und wieder einsetzen. Aussparungen am Gehäuse helfen, damit alles richtig sitzt
Der Partikelsensor befindet sich seitlich am Gerät; seine optische Linse sollte alle 2 Monate gereinigt werden, am besten mit einem Wattestäbchen

Der Comedes Lavaero 1200 ist ausdrücklich für den Einsatz in privat genutzten Räumen gedacht. Wir haben das Gerät auf seinen leichtgängigen Rollen in einen etwa 40 Quadratmeter großem Raum geschoben und so platziert, dass ringsherum 30 Zentimeter Abstand zu Wänden oder Einrichtungsgegenständen bleiben. Bevor es an die praktische Anwendung geht, müssen wir die Filter von ihrer Verpackung befreien. Die Rückwand lässt sich dank Griffmulde ruckzuck entfernen; ebenso einfach lassen sich die Filter entnehmen. Aus der Verpackung genommen, setzen wir die Filter in der richtigen Reihenfolge wieder ein und bringen die Rückwand wieder an. Das geht durch die vorhandenen Aussparungen am Gehäuse fast von selbst. Alles ist an seinem Platz, also Stecker in die Steckdose - und es kann losgehen.
Das Drücken der Powertaste am Gerät (funktioniert über die Fernbedienung natürlich genauso zuverlässig) quittiert das Gerät mit einem feinen Klingelton. Zuvor haben wir den Raum mit deftigen Gerüchen angereichert: Gebratene Zwiebeln und Knoblauch. Nach wenigen Sekunden können wir den PM 2,5 Wert auf dem Display ablesen: Er ist erwartungsgemäß mit 253 Mikrogramm pro Kubikmeter im roten Bereich; d.h. der kleine rotierende Ventilator leuchtet rot. Zum Verständnis hier einige Werte zur Luftqualität (Herstellerangaben):

  • Sehr gut = 1 - 70, Leuchtring Grün, Lüfterstufe 2
  • Gut = 71 - 180, Leuchtring Blau, Lüferstufe 3
  • Normal = 181 - 300, Leuchtring Gelb, Lüfterstufe 4
  • Schlecht = 301 - 500, Leuchtring Rot, Lüfterstufe 5

Wir wählen den Automatikbetrieb und zusätzlich den Ionisator. Das Gerät schaltet direkt in die höchste Ventilatorstufe, erkennbar an den fünf kleinen Balken neben dem sich drehenden Ventilatorsymbol. Die Situation nach 6 Minuten Laufzeit: Ein PM 2,5 Wert von 98, gelber Ventilator, drei Balken. Auch die Nase nimmt wahr, dass deutlich weniger Geruch im Raum herrscht.

Wir testen anschließend den Timermodus und stellen eine Stunde Laufzeit ein. Beim Start zeigt die Anzeige einen PM 2,5 Wert von 76 Mikrogramm pro Kubikmeter, Farblicht Gelb, 3 Balken für die Ventilatorgeschwindigkeit. Nach Ablauf der Zeit ist unser Raum eine nahezu geruchsfreie Zone: 5 Mikrogramm pro Kubikmeter lautet der PM 2,5 Wert, Lichtfarbe Grün, ein Balken. Wir testen auch die Sleepfunktion und das Verhalten des Lichtsensors. Tatsächlich schaltet der Lavaero 1200 bei Dunkelheit automatisch in den Sleepmodus. Sehr angenehm ist das flüsterleise Betriebsgeräusch des Luftreinigers auf kleinster Ventilatorstufe bzw. im Sleepmodus.

Wir starten bei einem PM 2,5 Wert von 253 Mikrogramm pro Kubikmeter, der kleine Ventilator leuchtet rot und es werden 5 Balken für die Geschwindigkeit angezeigt
Nach 6 Minuten: 98 Mikrogramm pro Kubikmeter PM 2,5 Wert, Lichtfarbe Gelb, drei Balken
Ausgangswert im Timerbetrieb 76 PM 2,5, Lichtfarbe Gelb, drei Balken
Nach einer Stunde Laufzeit: 05 PM 2,5 Wert, Ventilatorlicht Grün, ein Balken für die Laufgeschwindigkeit

Fazit

Der Comedes Lavaero 1200 ist ein sehr gut verarbeiteter und optisch wohnzimmertauglicher Luftreiniger zur Beseitigung von Feinstaub, Pollen oder Schimmelsporen und von unangenehmen Gerüchen und flüchtigen Verbindungen. Das Filtersystem umfasst die Medien Vorfilter, Aktivkohlefilter und Hepafilter. Mit 5 Ventilatorstufen und Turbofunktion kann das Gerät bis zu 600 Kubikmeter Luft pro Stunde umwälzen. Der zuschaltbare Ionisator bewirkt, dass selbst kleinste Partikel eingefangen werden. Dank Partikelsensor wird stets die aktuelle Raumluftsituation im Display angezeigt. Das Comedes Gerät mit Timerfunktion,  Filterwechselanzeige und Kindersicherung lässt sich über das Leuchtdisplay oder über die Fernbedienung (Batterie nicht im Lieferumfang) sehr einfach einstellen. Auf kleinster Stufe und in der Sleepfunktion ist das Betriebsgeräusch angenehm flüsterleise. Zusätzlich komfortabel wird der Betrieb (im Automatikmodus) durch einen Lichtsensor: Wird es dunkel im Raum, wechselt das Gerät selbstständig in den Sleepmodus. Im Test hat der Luftreiniger die stark belastete Raumluft innerhalb von 6 Minuten von 253 auf 98 Mikrogramm pro Kubikmeter PM 2,5 gesenkt. Nach einer Stunde betrug der Wert nur noch 5 Mikrogramm pro Kubikmeter der Teilchengröße PM 2,5 und die Gerüche waren fast nicht mehr wahrzunehmen. Mit einem Verkaufspreis (UVP) von 429 Euro ist der Comedes Lavaero 1200 eine sehr gute Empfehlung.

Testredakteure: Stefan Witzel und Vera Sattler, Fotos: Comedes und technikzuhause.de, Juli 2020