Praxistest Multi-Cooker Kenwood kCook

Testbericht 10. Oktober 2015 Fotos: Hersteller, Technik zu Hause

 

Um es vorwegzunehmen: Alles, was die neue kCook von Kenwood kann, lässt sich auch mit Herd, Topf, Rühr- und Schneidewerkzeug und den eigenen Händen erledigen.­ kCook hat den Anspruch, ein täglicher Helfer beim Kochen zu sein, Zeit für andere Dinge freizuschaufeln und die Essenszubereitung einfach, schnell und ohne viel Aufwand zu erledigen. Wir haben uns den neuen kCook von Kenwood in der praktischen Anwendung angeschaut.

Neben Messer- und Rühreinsatz befinden sich noch ein Messbecher und Dampfgareinatz im Lieferumfang
Der kCook ist sehr gut verarbeitet und passt mit seinen Abmessungen perfekt auf jede Arbeitsplatte
Dampfgaren erledigt der Kenwood im Automatikprogramm. Es muss lediglich die Zeit eingestellt werden
Chili con carne: Nach dem Zerkleinern starten wir das Eintopf-Programm und die Zutaten werden zunächst gedünstet und alle 5 Sekunden kurz durchgerührt. Die Schlangenlinien links zeigen die Temperatureinstellung, rechts wird in drei Balken der Rührrythmus dargestellt.
In Phase 2 bleibt die Temperatur hoch und die Zutaten werden ständig durchgerührt. Der rote Balken oben links zeigt an, dass das Gerät heiß ist.
Nach Zugabe der Kidney-Bohnen schalten wir in Stufe 3 die Temperatur­ auf den mittleren Wert und lassen weitere 20 Minuten köcheln. Nach dem Start zeigt das Display mit einem grünen Symbol an, dass man sich jetzt für die angebene Zeit nicht um die Maschine kümmern muss
Mehr Zeit beim Kochen: Während die kCook arbeitet, kann man sich um die Kinder kümmern oder schon mal die Küche aufräumen

Er ist kaum größer als ein DIN A4-Blatt und sollte­ so auf jeder Küchenarbeitsplatte seinen Platz finden.­ Gegenüber anderen Multifunktons-Küchengeräten­ macht sich die geringe Stellfläche durchaus positiv bemerkbar, da so ein Gerät auch mal an seinem Ort stehen bleiben kann und nicht immer im Schrank verschwinden muss. Bei vielen Nutzern wird es einfach so sein, dass man ein Gerät auch nur regelmäßig nutzt, wenn es immer griff- und einsatzbereit ist.

Grundsätzlich kann der Kenwood kCook Kochen, Rühren, Zerkleinern und Dampfgaren und bereitet so beispielsweise Suppen, Saucen, Eintöpfe, aber auch Beilagen,­ Dips oder Desserts fast von alleine zu. Der Vorteil am kCook ist, dass man ihn während der Zubereitung­ nahezu alleine arbeiten lassen kann. Er rührt und kocht - ein Nachregeln der Temperatur wie beim Herd ist nicht notwendig - ein Überkochen ausgeschlossen, sofern man die Maximalmenge von 1,5 Litern nicht überschreitet.­ Ständiges Umrühren der Sauce, Suppe oder auch Risotto entfällt ebenfalls - das macht der kCook. So hat man Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern - die Kinder zu versorgen oder schon mal die Küche aufzuräumen.

Die Verarbeitung des Gerätes ist tadellos, das Gehäuse ist robust, nichts wackelt - alle Teile passen perfekt­ ineinander. Gummierte Tasten an der abgeschrägten­ Vorderseite nehmen es auch mit nassen Fingern auf, das einfach gehaltene Display ist gut abzulesen. Mit 1 Meter hat das Anschlusskabel zudem eine vernünftige Länge, um die meist über der Arbeitsplatte angebrachte Steckdose zu erreichen.

 

Ausstattung

Die Ausstattung umfasst genau das, was die kCook für die Arbeiten, die er leisten soll, benötigt. Neben der Basis befindet sich im Lieferumfang der Kochbehälter­ mit einem maximalen Fassungsvermögen von 1,5 Liter. Ein durchsichtiger Deckel mit Nachfüllöffnung für Flüssigkeiten,­ ein Dampfgareinsatz, ein Rührwerkzeug sowie Messereinsatz, Reinigungsbürste, Messbecher und Spatel runden den Lieferumfang ab.

Die Einstellmöglichkeiten des Kenwood beschränken­ sich auf die gängigsten Temperaturen sowie notwendigen Rühr- und Schneidfunktionen - nicht mehr, aber auch nicht weniger. An Temperatureinstellungen stehen 65°C, 92°C sowie 100°C bereit. Das sind die üblichen­ Temperaturen, die man in der Regel für Suppen,­ Saucen, Eintöpfe benötigt. Auf Zwischenwerte verzichtet Kenwood ganz bewusst, was auch zugunsten der Bedienung geht. 65° ist ideal zum Warmhalten oder Aufwärmen, mit 100°C kocht man, während man bei 92°C Zutaten köcheln lässt, die nicht kochen sollten. Ideal­ auch, falls man doch mal etwas erwärmen möchte, wo schon auf der Packung steht: Erwärmen - nicht kochen.

Ebenfalls verfügt der Kenwood über drei Rührstufen:­ dauerndes Rühren, kurzes Anrühren im 5-Sekunden oder als drittes im 30 Sekunden-Abstand. Darüber hinaus gibt es eine Zerkleinerungsfunktion, die Zutaten wie Zwiebeln, Gemüse, Knoblauch direkt im Topf zerkleinert. Dazu ersetzt man den Rühr- durch den Messereinsatz. Unterschiedliche Geschwindigkeiten beim Rühren oder Zerkleinern lassen sich nicht auswählen. Beim Zerkleinern von kalten Zutaten muss die Taste gehalten werden und die Zeit zählt von 2 Minuten herunter, bei heißen Speisen läuft die Zerkleinerungsfunktion langsam an, damit nicht spritzt.

Die Heizung, um die Speisen zu erhitzen oder warmzuhalten, befindet sich direkt im Topfboden. Der elektrischen Kontakt wird über Verbindungsstifte zur Basis hergestellt. Der Kochschüssel würde nach der Erfahrung unseres Praxistests lediglich ein richtiger Griff gut zu Gesicht stehen. Man kann ihn zwar gut an den Seiten greifen - auch ohne in Kontakt mit der heißen Oberfläche zu kommen - es benötigt aber zwei Hände.­ Dann lässt sich das Zubereitete lediglich ausschütten, aber nicht mehr mit Spatel oder Schöpfkelle herausnehmen.­

 

Bedienung

In der Bedienung des kCook hat sich Kenwood ebenfalls an die Bedürfnisse angelehnt, die häufig bei der Zubereitung vorkommen. Es gibt ein Eintopf sowie ein Suppen/Saucen- sowie Dampfgarprogramm mit voreingestellten Daten für Zeit, Rührfunktion und Temperatur.­ Über die Tasten unterhalb des Displays kann jedoch auch alles manuell angepasst und entsprechend verändert werden. Das geht einfach und schnell.

Grundsätzlich unterscheiden sich das Eintopf- und Suppenprogramm durch die Anzahl der Kochphasen, für die jeweils verschiedene Einstellungen gewählt werden können. Das Eintopfprogramm bietet 3 oder 4 Phasen,­ während das Suppen/Saucenprogramm mit zwei aufeinanderfolgenden Phasen auskommt. In der täglichen Bedienung erleichtert dies wesentlch, da man vor dem eigentlichen Kochvorgang die Zubereitungsdaten für jede Phase eingeben kann und während des eigentlichen­ Kochens im Prinzip nichts mehr tun muss, außer für die richtigen Zutaten zu sorgen. Mit einem Druck auf die Eintopf-Taste startet man die Maschine, wählt für Phase­ 1 Zeit, Temperatur und Rührrhythmus, bestätigt mit erneutem Druck auf die Eintopftaste und gelangt in Phase 2. Hier gibt man wieder die benötigten Daten ein, bestätigt erneut und fährt mit Phase 3 und ggfs. 4 fort.

Nach der letzten Bestätigung zeigt das Display alle Einstellungen sowie eine kleine Eins an und man startet­ den Kochvorgang mit der Start/Pause-Taste. Dann arbeitet­ der Kenwood alles nach und nach ab. Wofür die verschiedenen Phasen? Dies lässt sich ganz gut am Beispiel Chili con carne zeigen. Nach dem Zerkleinern von Knoblauch­, Zwiebeln und Paprika und der anschließenden Zugabe von Hackfleisch sorgt Phase 1 für das Andünsten­ mit höchster Temperatur und gelegentlichem Rühren. Nach der eingestellten Zeit von 10 Minuten­ macht sich kCook mit einem Piepen bemerkbar und man gibt Brühe sowie Tomaten hinzu und startet Phase­ zwei mit ständigem Rühren und Kochen für 15 Minuten. Phase drei sorgt dann dafür, dass das Chili bei 92°C geköchelt wird und die zugebenen Bohnen nicht zerkochen.

Während der einzelnen Phasen muss sich der Koch um nichts kümmern - die Zeit, bis wieder eine neue Phase­ gestartet werden muss bzw. weitere Zutaten zugegeben werden können, wird im Display angezeigt. Ein grüner Haken deutet darauf hin, dass man sich für die angezeigte Zeit um andere Dinge kümmern kann. Wer die Einstellung einmal nach Anleitung durchgeführt hat, kommt damit bestens klar.

Will man nicht vor dem eigentlichen Kochprozess alle Phasen einstellen - wir halten dies allerdings für sehr bedienungsfreundlich - kann man dies auch vor jedem Start eines neuen Abschnittes tun und erstmal die Voreinstellungen des Kenwood übernehmen. Gut gelöst ist zudem, dass man im laufenden Betrieb alle Daten ändern kann, ohne den Kochvorgang abzubrechen.

Genau so verfährt man mit dem Suppen/Saucenprogramm, falls man nur zwei Kochphasen benötigt. Selbstverständlich kann auch alles manuell eingeben­ werden. Ebenfalls praxisgerecht sind die wählbaren Zeiten­ für die einzelnen Phasen. Im Eintopfprogramm beispielsweise wählt man für die Abschnitte 1 und 2 Zeiten­ bis max. 30 Minuten, völlig ausreichend zum Dünsten und zum Kochen bringen, während Phase 3 und 4 mit jeweils bis zu 2 Stunden den Eintopf weiter köchelt.

Für alle Phasen stehen zudem die erwähnten Temperaturen­ und Rühroptionen bereit.

Eine Ausnahme bildet die Dampfgarfunktion. Hier kann und muss man nichts einstellen. Wasser einfüllen, Garkorb einsetzen und starten - fertig. Der kCook heizt dann immer mit der höchsten Temperatur, die Rührfunktion bleibt aus. Beachten sollte man bei der Bedienung,­ dass die eingestellte Zeit beim Dampfgaren erst anfängt herunterzuzählen, wenn die Kochtemperatur erreicht ist. Das stellt sicher, dass die Zeit für das Dampfgargut auch ausreicht. Die Aufheizzeit muss man dann für sich mit einkalkulieren, falls Speisen zeitgleich fertig werden sollen.

Zur Bedienfreundlichkeit gesellen sich dann noch sehr gut sichtbare Füllmarkierungen in der Kochschüssel für 0,5 Liter, ein Liter und 1,5 Liter sowie eine Dampfgar­markierung für 300 ml Füllmenge. Positiv ist ebenfalls, dass neben der Anleitung, in der für gängige Rezepte Anhaltspunkte für die Zeiten und Temperatur­einstellungen stehen, eine Kurzanleitung zum Lieferumfang gehört. Fünf Rezepte sind hier ausführlich und mit allen Bedienschritten gezeigt. Will man sich mit der Maschine vertraut machen, nimmt man diese als Basis und kocht sie einfach nach - danach sind einem alle Funktionen vertraut. Dazu bietet Kenwood eine kostenlose App, in der zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 150 Rezepte stehen.

 

Praxis

In der praktischen Anwendung schauten wir uns zunächst die Daten der Maschine an. Wir starten mit höchster Temperatur bei 1 Liter Füllmenge. Das bringt der Kenwood innerhalb von 16 Minuten zum Kochen und hält die Kochtemperatur sehr konstant. Zum Vergleich: eine deutlich teurere Maschine war 4 Minuten schneller. Genauso verhält es sich mit den anderen Temperaturen. Die mittlere Voreinstellung heizt innerhalb von 14 Minuten auf die gewählten 92°C auf, die Regelung lässt die Temperatur zwischen 92°C und 95°C schwanken. Damit ist man auf der absolut sicheren Seite, dass nichts ver- oder überkocht. In der Warmhalte-Temperaturstufe erreichen wir die 65°C nach 13 Minuten,­ die Regelung lässt die Temperatur zwischen 65 und 68 Grad pendeln - ebenfalls ein sehr guter Wert. Bei den Zeiten und Temperaturen ist es zudem gleichgültig, aus welchem Programm man sie auswählt. Im Dampfgarprogramm erreichen wir eine Temperatur von 95°C mit den von Kenwood angegebenen 300 ml Wasser nach 6 Minuten, was ebenfalls im grünen Bereich liegt.

Kocht man nun Suppe, Eintopf, Saucen oder beispielsweise Risotto, macht sich vor allem die Einfachheit bemerkbar. Alles geschieht mit einer Maschine nach und nach und außer ab und an den Startknopf zu drücken und Zutaten hinzuzugeben, hat man nicht viel zu tun.

Im Praxistest starteten wir mit einem einfachen Risotto mit Erbsen aus der Kurzanleitung. Zunächst kommt hier das Zerkleinerungsmesser zum Einsatz. Wir geben eine Zwiebel sowie Knoblauch hinein und drücken­ die Zerkleinerungstaste für 15 Sekunden. Dabei kann man die Zutaten, wie sich gezeigt hat, relativ grob lassen. Würde man klassisch zubereiten bräuchte man schon viel mehr Zeit zum Zerkleinern. Nach einem Wechsel vom Messer zum Rührer wird nun in wenig Öl angedünstet. Nach fünf Minuten sind die Zwiebelstückchen­ schön glasig und es kann mit Reis, Wein und im nächsten­ Programm mit Brühe und Erbsen weitergehen. Das Ergebnis überzeugt: Ohne selbst Hand anzulegen, rührt der Kenwood die Zutaten und ist mit der Zubereitung mit einer Gesamtzeit von 25 Minuten fertig. Wem es dann je nach Risotto-Sorte noch zu bissfest ist,­ gibt noch ein paar Minuten hinzu - das ist dann Geschmackssache.

Richtig entspannt wird es dann, wenn man Gerichte­ zubereitet, die eine längere Koch- oder Köchelzeit benötigen.­ Beispielsweise lässt man den Kenwood nach dem ersten Andünsten von Gemüse und Hackfleisch beim Köcheln einer Bolognese einfach für 35 Minuten oder mehr allein. Das ständige Rühren oder Regeln am Herd entfällt. Ist das Programm oder die Phase beendet, schaltet das Gerät zudem für 30 Minuten in die Warmhaltefunktion, falls man nicht sofort zur Stelle ist.

Wem beim Hackfleisch die Röstaromen­ fehlen, der sollte es vorher in einer Pfanne anbraten. Das kann der kCook nicht, ist aber auch nicht sein Anspruch.

Zum Dampfgaren kommt der mitgelieferte Einsatz zu seiner Arbeit. Hier gab sich der Kenwood keine Blöße.­ Gerade Gemüse oder Fisch eignen sich ganz hervorragend für diese schonende Zubereitung. Die Nutzung des Dampfgareinsatzes - wie auch bei anderen Maschinen­ dieser Art - hat gegenüber herkömmlichen Dampfgarern den Vorteil, dass man statt Wasser beispielsweise auch Brühe nutzen kann - der Geschmack überträgt sich dann - das geht in der Regel mit normalen­ Dampfgarern nicht. Nachteil ist dann eher der runde Korb - für Gemüse und klein geschnittenes ideal, für einen ganzen­ Fisch zu eng.

Ganz nebenbei: der Kenwood leistet genau so gute Dienste, will man doch mal auf die Konserve zurückgreifen.­ Den Inhalt gibt man einfach hinein, wählt manuell die mittlere Temperatur nach ein paar Minuten ist das Essen fertig - ohne weiteres Zutun oder Kontrollieren.­

 

Fazit

Der Kenwood kCook macht genau das, was sich die Entwickler dabei gedacht haben. Er entlastet die Hausfrau/-mann bei der täglichen Zubereitung des Essens. Während er kocht, köchelt oder warmhält, kann man die Kinder im Blick behalten oder sich um andere­ Arbeiten kümmern. Es brennt nichts an oder kocht über, auch wenn man mal abgelenkt ist. Mit seinen praxisgerechten Temperaturen, Zeiten und Rührfunktionen unterstützt er ideal bei Eintöpfen, Risotto, Saucen, Suppen­ oder der Vorbereitung von Aufläufen, Desserts oder Dipps. Selbst Gulasch, was lange köcheln muss, erledigt der Kenwood nach dem Anbraten in der Pfanne­ ohne Aufsicht. Dazu kommt die Dampfgarfunktion für beispielsweise Gemüse oder Fisch. Zudem geht die Reinigung­ schnell von der Hand, da bis auf die Basis alles spülmaschinenfest ist.