Testbericht: Axbo Schlafphasenwecker - Der sanfte Muntermacher

Morgens im genau richtigen Moment aufwachen, sich hellwach und bereit für den neuen Tag fühlen - für Menschen, die normalerweise kaum aus dem Bett kriechen können, ist diese Vorstellung ein Traum. Das Unternehmen Infactory verspricht mit dem neuen Schlafphasenwecker Axbo ein sanftes Hineingleiten in den Morgen. Zur Freude aller Langschläfer passt die Neuheit den richtigen Augenblick zum Aufwachen ab. So weckt die Entwicklung der Österreicher Boris Eis und Axel Ferro immer in der Aufwachphase, möglichst nie in der REM- oder Tiefschlafphase.

Chillige Musik und Wellenrauschen: der seitliche Lautsprecher

Wissenschaftler unterteilen den menschlichen Schlaf in REM- und Non-REM-Phasen. Die REM-Phase ist nach den schnellen Augenbewegungen benannt, den „Rapid Eye Movements", die diese Phase charakterisieren. Zur Non-REM-Phase gehören Tief- und Leichtschlaf. Während der Nacht durchlebt der Mensch einen häufigen Wechsel zwischen den Schlafphasen. Nach der Einschlafphase folgt der Tiefschlaf, der nach etwa ein bis zwei Stunden beendet ist. Danach wechseln REM- und Non-REM-Phasen einander ab. Während der Mensch von einer Phase zur nächsten gleitet, erlebt er so genannte Fast-Wach-Momente, in denen er kurz vor dem Aufwachen ist. In diesen Zeiten zwischen den Schlafphasen fällt das Aufstehen leichter, als wenn man zum Beispiel plötzlich aus dem Tiefschlaf gerissen wird. Die Entwickler des Axbo nutzen den Umstand, dass der Mensch sich in diesen kurzen Zeiträumen, in denen er nur leicht schläft, auffallend häufig bewegt. Schlafende ziehen sich vielleicht die Bettdecke zurecht oder drehen sich von der Rückenlage auf den Bauch. Der Axbo Schlafphasenwecker registriert die Bewegung des Schlafenden und kann damit den besten Moment fürs Aufstehen abpassen.

Sensibler Wecker

Der Axbo wird mit zwei weichen Frotteearmbändern geliefert, in die eine kleine Tasche integriert ist. Einfach den Sensor in seiner flachen Kunststoffhülle in diese Tasche stecken und mit einem Fingerdruck aktivieren. Das Armband ist angenehm, leicht und stört nicht beim Schlafen. Nimmt man den Sensor heraus, ist das Armband bei 30 Grad in der Maschine waschbar. Die Aufgabe des Sensor-Armbands ist es, während des Durchlaufens der Schlafphasen die Körperbewegungen zu registrieren. Diese Informationen laufen dann vom Sender zum Wecker, der vielleicht auf einem Tisch neben dem Bett steht. Hat man zuvor den Wecker zum Beispiel auf sieben Uhr morgens gestellt, beginnt der Axbo eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Weckzeitpunkt den geeigneten Moment zum Aufwachen abzupassen. Registriert der Wecker eine Aufwachphase, geht der Wecksound an. Der Axbo weckt innerhalb eines halbstündigen Zeitraums, spätestens zu dem Zeitpunkt, den man als eigentliche Weckzeit eingegeben hat. Allerdings sollte jemand, der den Wecker nutzt, bereit sein, gegebenenfalls um 6:30 Uhr aufzustehen, auch wenn die eigentliche Aufstehzeit erst 7 Uhr ist. Falls der Schlafende keine Aufwachphase durchläuft und die gesamte halbe Stunde tief schläft, reißt ihn der Axbo wie ein herkömmlicher Wecker zur eigentlichen Weckzeit aus dem Schlaf. Damit der Tag nicht ganz so unsanft beginnt, passiert dies mit einem der sechs angenehmen Sounds, zum Beispiel Vogelgezwitscher, Trommelwirbel oder Samba-Rhythmen. Mit Morgenmuffeln, die den Wecksound überhören, verfährt der Wecker rigoros. In diesem Fall ertönt nach fünf Minuten Wecksound ein Alarm.

Der Sensor im Armband ist so empfindlich, dass er jede Bewegung registiert

Einfach und schnell - Bedienbarkeit und Funktionen

Der breite Rahmen, welcher das Display umfasst, macht den Axbo zum Blickfang auf dem Nachttisch und er liegt beim Einstellen von Weckzeit und -Sound gut in der Hand. Auf dem Rand befindet sich oben rechts ein Klickrad, mit dem sich sämtliche Funktionen des Weckers steuern lassen. Wahlweise gibt es auch eine große Taste, um direkt und ohne Umweg die Weckzeit einstellen zu können. Die Entwickler haben darauf geachtet, dass die Tasten auch beim Hinlangen im Dunkeln bedienbar bleiben. Sie sind groß und gut zu erreichen. Das Display informiert darüber, welche Funktion aktuell eingestellt wird. Der Wecker weckt zwei Schlafende unabhängig voneinander zu verschiedenen Uhrzeiten und mit unterschiedlichem Sound. Auch die Lautstärke lässt sich individuell wählen. Über den kleinen Lautsprecher kommen die Klänge von fast nicht wahrnehmbar bis zur Stufe neun, bei der auch Tiefschläfer nicht mehr im Bett bleiben. Beim Einstellen oder aber, wenn man vom Bett aus auf den Sensor im Armband drückt, leuchtet das Display blau auf. Eine weitere schöne Funktion ist der Einschlafmodus. Wahlweise rauscht das Meer, zirpen Grillen oder quaken Frösche den Müden in den Schlaf. Auch hier kann man die Lautstärke frei wählen. Sobald der Träger des Armbands schläft, meldet dies der Sensor dem Wecker und der Axbo gibt Ruhe. Das Display ist dunkel. Bis zu zwei Wochen lang speichert der Wecker Daten über das Schlafverhalten. Mit dem beigepackten USB-Kabel lassen sich diese auf den Computer überspielen und Online über die Homepage des Axbo auswerten. Dort gibt es auch Updates zum Wecker.

Der Sensor bringt das Display zum Leuchten und übermittelt alle Daten an den Wecker. Der Axbo weckt bis zu zwei Personen

Umsetzung einer Idee

Leicht bedienbar mit dem Klick-Wheel

Die Erfinder des Axbo, Boris Eis und Axel Ferro, haben bei ihrer langjährigen Entwicklung auf eine möglichst geringe Strahlenbelastung Wert gelegt. So sendet der Sensor im Armband nur zu den Augenblicken, in denen sich der Schlafende tatsächlich bewegt und dies nur für eine hundertstel Sekunde mit dem Zehntausendstel der Strahlung eines Handys. Ziel der österreichischen Erfinder war es, eine dem menschlichen Schlafverhalten angepasste Methode des Aufwachens zu finden. Aus eigener Erfahrung wussten die Entwickler, dass sich die Qualität des Aufwachens auf den gesamten Tag auswirkt. Zur Freude aller Morgenmuffel fanden Boris Eis und Axel Ferro in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern eine Lösung. Das ungewöhnliche Design, für das das junge Unternehmen bereits mehrere Preise erhielt, entstand gemeinsam mit dem Designer Rouven Haas. Das Design ist auf ein Minimum reduziert: Ein eleganter Kunststoffrahmen, der das quadratische Display umfasst - mehr nicht. Dem Wecker reicht wenig Energie, während der Testwoche war nur ein Aufladen mit dem beigefügten Kabel nötig. Bei jedem Schritt, vom Einstellen von Uhr-, Weckzeit bis zur Wahl des Wecksounds geht die Menüführung systematisch und logisch vor, so dass der Nutzer automatisch von einem Menüpunkt zum nächsten gelangt. Beim Wecksound ist die Auswahl mit sechs verschiedenen Angeboten groß. Doch ein Alarmton erklingt erst für die Tiefschläfer, die auch nach fünf Minuten Wecksound nicht aufgestanden sind.

Testergebnis

Hingucker im Dunklen: Das Axbo-Display leuchtet nach Druck aufs Armband

Auch im Hightech-Schlaflabor, wo die Verkabelung bis zu einer Stunde dauern kann, passiert es, dass Schlafphasen nicht korrekt erkannt werden. Der Sensor im Armband hat eine recht hohe Trefferquote beim Ermitteln der Aufwachphase. Selten kann es passieren, dass man dennoch aus dem Tiefschlaf gerissen wird oder erst am Ende der halbstündigen Weckzeit aufwacht. Das menschliche Schlafverhalten ist individuell und Menschen reagieren unterschiedlich auf verschiedene Weckmethoden. Im Test erwies sich der Schlafphasenwecker als angenehme Art, den Tag in Ruhe zu beginnen. Ertönt der Axbo vor der eigentlichen Weckzeit, ist Zeit gewonnen und man hat trotzdem ausgeschlafen. Tatsächlich war es an den meisten Tagen ein Erwachen wie von selbst, so wie es die Entwickler des Axbo sich gewünscht hatten. In jedem Fall ist der Axbo seinen unsanften Kollegen weit voraus was Bedienbarkeit, Komfort und Ergonomie betrifft. Man fühlt sich weitaus besser ausgeruht, wenn der Tag nicht mit einem plärrenden Wecker beginnt. Selbst der Anblick der Uhr ist erfreulich, das Design ungewöhnlich. Wer möchte, darf sogar bei Froschquaken einschlummern.

Details

  • Infactory
  • Mayergasse 5/12
  • 1020 Wien, Österreich
  • Tel.: +43 1 8900722
  • Typ: Schlafphasenwecker
  • Preis: um 200 Euro
  • http://www.axbo.com
Merkmale:

Schlafphasenwecker mit zwei Sensor-Armbändern zum unabhängigen Wecken von zwei Personen, speichert Schlafverhalten zwei Wochen lang, mit USB-Kabel zum Überspielen und Online-Auswerten der Daten.

Klartext:

Neueste Technik, ergonomisch auf den Menschen angepasst in ungewöhnlichem Design.